Allgemeiner Bücher-Thread

Werfe mal eine Frage in die Runde: welche Romane von George R.R. Martin soll/kann man denn lesen abseits der Song of Ice and Fire Saga?

Das bereits erwähnte Armageddon Rock (auch in deutscher Übersetzung) großartig.

Der Heckenritter von Westeros, fand ich auch sehr gut. Spielt vor GoT, quasi ein Ser Duncan Prequel.

Die Windhaven-Reihe fand ich damals auch toll, wenn ich auch heutzutage wenig über den Inhalt noch sagen könnte. Ich erinnere mich an eine Wasserwelt mit vielen Inseln und einer Art exklusiver Fliegergruppe und eine junge, aufstrebende Fliegerin.
 
Michael Moorcock hat auch Sekundärliteratur verfasst, nicht nur Sword and Sorcery. Derzeit auf dem Lesestapel:

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Wizardry & Wild Romance. A Study of Epic Fantasy

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sowie Fantasy. The 101 Best Books mit James Cawthorn
 
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Der Einfachheit halber zitiere ich Wikipedia:
Das Loch in der Schwarte (im Original: Svålhålet) ist der zweite Roman von Mikael Niemi. In Schweden, seiner Heimat, wurde der Roman erstmals 2004 veröffentlicht, die deutsche Übersetzung erschien im Jahre 2006.

Das Buch besteht aus ca. 20 Episoden, die nur lose zusammenhängen. Der Erzähler ist ein "Roader", ein Weltraumreisender, der einige Geschichten aus dem Weltall und von Entdeckungen auf der Erde erzählt. Das reicht von der Erläuterungen der bekanntesten Bar im Universum, dem "Loch in der Schwarte", bis zur Abhandlung der Entstehung des Universums. Durch das ganze Buch zieht sich ein Humor, der dem von Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams ähnlich ist. So sagt denn auch Mikael Niemi selbst, er habe sich von Per Anhalter durch die Galaxis inspirieren lassen.
 
In den letzten Wochen habe ich mein (mir selbst gegebenes) Versprechen wahrgemacht und mal die Liste der Bücher etwas abgearbeitet, die hier im Thread im Laufe der letzten Monate empfohlen oder erwähnt wurden:

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Eine, wie möchte man sagen, pseudoauthentische Annäherung an den Schmutz des wilden Westens. Das heißt nicht ganz, denn eigentlich spielt die Handlung um einen jungen Brutalo, der durch die in anarchische Zustände versunkenen Lande zieht, um das Jahr 1850 und damit zwanzig Jahre VOR dem "Wilden Westen", der ja erst epochemachend nach dem Bürgerkrieg beginnen würde. In viel zu bemühtem Slang der Zeit, übersät mit Grammatikunrat und lexikalischem Kreolisch, wird hier kein Spannungsbogen gezogen, sondern einfalls- und kunstlos eine tagebuchartige Geschichte vor sich hin erzählt, die gähnend langweilt. Wieder so ein Buch, bei dem irgendein Feuilletonist irgendwo "Kunst" schreibt, und zehn andere Literaten zu Recht die Stirn in Falten legen.

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Der Teufel will sich auf der Erde materialisieren und eine Gruppe beherzter englischsprechender Menschen sucht das zu verhindern. Veröffentlicht 1934 und damit ein wenig angestaubt, macht die leichtfüßige Art des Autors dennoch viel Vergnügen. Erst recht, wenn man das Zeitkolorit zu genießen versteht. Unter anderem hier wurden vierzig Jahre später die ersten Rock- und Metalbands in ihrem Geißbock-Fetisch fündig. Nette Sache.

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Die intelligent, aber unorthodox gegliederte, emotional, aber sachlich geschriebene, humorvoll und unterhaltsam dargebotene Geschichte des vergessenen Reichs von Burgund. Dem Ort der prunkvollsten Feste des Spätmittelalters, aber auch (zuvor) Zentrum von Erweckungs- und Kirchenreformen ausgehend von Cluny und Cîteaux. Eingequetscht zwischen dem in jahrhundertelangem Widerstreit mit England fechtenden Frankreich und dem (deutschen) Römischen Reich, entfaltete das wenig belästigte und für damalige Verhältnisse hochmoderne Burgund seine volle Blüte, bevor Frankreich zur Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts hin die Briten besiegt hatte und sich fortan nach Osten wenden würde. Auch sollte das "Burgundische Erbe" 1477 zur dreihundert Jahre dauernden Feindschaft Frankreichs mit Habsburg führen, die den ebenso langen Dauerzwist der Franzosen mit den Briten sozusagen ablösen würde. Ich bin begeistert. Echt begeistert.
 
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Der Einfachheit halber zitiere ich Wikipedia:
Das Loch in der Schwarte (im Original: Svålhålet) ist der zweite Roman von Mikael Niemi. In Schweden, seiner Heimat, wurde der Roman erstmals 2004 veröffentlicht, die deutsche Übersetzung erschien im Jahre 2006.

Das Buch besteht aus ca. 20 Episoden, die nur lose zusammenhängen. Der Erzähler ist ein "Roader", ein Weltraumreisender, der einige Geschichten aus dem Weltall und von Entdeckungen auf der Erde erzählt. Das reicht von der Erläuterungen der bekanntesten Bar im Universum, dem "Loch in der Schwarte", bis zur Abhandlung der Entstehung des Universums. Durch das ganze Buch zieht sich ein Humor, der dem von Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams ähnlich ist. So sagt denn auch Mikael Niemi selbst, er habe sich von Per Anhalter durch die Galaxis inspirieren lassen.

Das klingt interessant. Mal auf die imaginäre Liste setzen... Danke für den Tipp!
 
Linke Bildungslücke schließen - oder auf den Spuren desr Gründungsmomente des westlichen Marxismus, bevor dieser sich in poststrukturalistischem Budenzauber und radikaldemokratischer Affirmation aufzulösen begann. Spätwerk von Lukacs ist natürlich trotzdem doof, ne...

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Die intelligent, aber unorthodox gegliederte, emotional, aber sachlich geschriebene, humorvoll und unterhaltsam dargebotene Geschichte des vergessenen Reichs von Burgund. Dem Ort der prunkvollsten Feste des Spätmittelalters, aber auch (zuvor) Zentrum von Erweckungs- und Kirchenreformen ausgehend von Cluny und Cîteaux. Eingequetscht zwischen dem in jahrhundertelangem Widerstreit mit England fechtenden Frankreich und dem (deutschen) Römischen Reich, entfaltete das wenig belästigte und für damalige Verhältnisse hochmoderne Burgund seine volle Blüte, bevor Frankreich zur Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts hin die Briten besiegt hatte und sich fortan nach Osten wenden würde. Auch sollte das "Burgundische Erbe" 1477 zur dreihundert Jahre dauernden Feindschaft Frankreichs mit Habsburg führen, die den ebenso langen Dauerzwist der Franzosen mit den Briten sozusagen ablösen würde. Ich bin begeistert. Echt begeistert.


Das war ein absolut großartiges Buch, das einen wunderbar in die Welt Burgunds eintauchen hat lassen. Hab erst überlegt, ob ich das überhaupt brauche, habs aber nicht bereut. :)
Und endlich mal verstanden, wie die Habsburger nach Spanien kamen. :D
 
Mal wieder was von Bentley Little gelesen :

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Verlagsinfotext :

Mit GLORIA legt Bentley Little einen seiner vielschichtigsten und fesselndsten Romane vor — einen, der die Leser auf jeder Seite überraschen wird.

Gloria James hätte nie erwartet, ihre Mutter nach deren Beerdigung je wiederzusehen. Doch dann taucht die Frau bei ihr zu Hause auf. Und sie ist … anders. Jünger als bei ihrem Tod und in Kleidung aus den 80er Jahren scheint niemand sonst aus der Familie sie zu erkennen.

Während Gloria den Grund für das Auftauchen ihrer Mutter herauszufinden versucht, beginnt ihre Welt sich immer weiter zu verändern … zunächst klein und subtil werden diese Veränderungen bald immer bizarrer.

Ein merkwürdiger Schuppen in einer kalifornischen Kleinstadt könnte Gloria Aufschluss über die merkwürdigen Ereignissen geben. Denn die Fremden, die sich darum versammeln, kennen ihren Namen … und Gloria muss erkennen, dass es vielleicht gar keine Fremden sind.

Cover & Illustration Signaturseite: Vincent Chong
Innenillustrationen: Glenn Chadbourne

Stephen King: »Gruselig, lustig, schräg, satirisch, verdammt surreal.«

Ron D, Goodreads.com: »GLORIA ist wie ›Und täglich grüßt das Murmeltier‹ auf Stereoiden.«

Tim Lemke, VIRUS, MONSTER OF THE MONTH: »US-Autor Bentley Little legt mit diesem Roman ein kleines Meisterwerk vor. Selten war Horrorliteratur so verwirrend, beklemmend und furchteinflößend!«

Eigentlich für längere Lesezeit eingeplant MUSSTE ich das Buch in 2 Tagen durchsuchten, da ich immer wissen wollte, wie sich die Geschichte weiter entwickelt, was hinter allem steckt...

Alle Erwartungen, die ich in den Roman gestzt habe wurden über den Haufen geworfen und übertroffen. Ganz grosses Kino.
 
Kürzlich:
Antony Beevor: Der Spanische Bürgerkrieg

Passend zu Hemmingway eine tolle, ideologiefreie Geschichtsstunde, sehr detailliert und gut recherchiert. Gerade auch zu der Situation in Katalonien und dem Baskenland sehr informativ. Oft ist das in Deutschland ja nur Randthema irgendwo zwischen Franco, ETA, FC Barcelona, Legion Condor, For Whom The Bell Tolls, Guernica, Hannes Wader und ex-Monarchen auf Safari
 
Und jetzt:
William Hope Hodgson: Carnacki Der Geisterdetektiv

WHH (1918 im Krieg leider viel zu früh verstorben) war für mich neben Lovecraft einer der Grossmeister des kosmischen (Das Haus An Der Grenze -Mischung aus 2001, Lovecraft und Clive Barker), aber auch des maritimen Horrors. Ahab zb widmeten einer seiner Geschichten gleich ein ganzes Album.
Mein Erstkontakt mit Hodgson war mit zehn Jahren in nem Buch mit Gespenstergeschichten. "Das Geisterpferd" aus der Carnacki Reihe ist für mich bis heute ein Meisterwerk des Okkult-Krimis. Carnacki ist eine Art Sherlock Holmes, der immer dann ins Spiel kommt, wenn jemand angibt, ein okkultes oder übersinnliches Problem zu haben. Die Geschichten werden von Carnacki selbst erzählt - immer im Rahmen eines Herrenabends mit Ohrensessel, Kaminfeuer, Zigarre, Whisky und Co.
Hier gibt's alle Carnacki Geschichten in einem Buch. Bislang richtig stark, wenn man auf viktorianische Schauerkrimis steht.
 
Grad fertig gelesen:
Erika Fatland: Sowjetistan: Eine Reise durch Turkmenistan, Kasachstan, Tadschikistan, Kirgisistan und Usbekistan.

Äusserst interessante Lektüre, die erklärt warum sich die 5 "-stans" , die ursprünglich eine Region "Turkestan" waren, sich so entwickelt haben wie sie jetzt dastehen, von absolutistischer Diktatur bis freiem Parlamentarismus, von reich bis bitterarm.
Auch historische Exkurse zu Dschingis Khan und "The great Game" um den Einfluss in der Region zw. dem zaristischen Russland und dem kolonialen England kommt nicht zu kurz.

Empfehlenswert!

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Die fünf Staaten mit »stan« im Namen erstrecken sich von der Wüste bis ins Hochgebirge, gelangten, wie Kasachstan, dank großer Öl- und Gasreserven zu beachtlichem Reichtum oder zählen, wie Usbekistan, zu den ärmsten Ländern der Welt. Was sie eint, ist eine große Zerrissenheit – zwischen jahrzehntelanger Sowjetherrschaft und autonomer Selbstverwaltung; zwischen hypermoderner Großmachtinszenierung und ärmlichen Lebensbedingungen; zwischen diktatorischem Herrscherkult und höchst lebendigen Traditionen und Kulturen. Erika Fatland erzählt von Samarkand und Dschingis Khan, von Brautraub und der Kunst der Adlerjagd, von erstaunlichen Machtdemonstrationen korrupter Despoten, von marmornen Städten und riesigen Goldstatuen, die sich mit der Sonne drehen.

Voller Fragen, Neugierde und Abenteuerlust machte sich Erika Fatland auf in diese so fernab gelegenen Länder. Sowjetistan ist das Ergebnis dieser Reise: eine beeindruckende Reportage voller erstaunlicher, ergreifender und skurriler Geschichten, Begebenheiten und Begegnungen, die einem immer wieder aufs Neue die Augen öffnen. Ein fulminant erzähltes, ebenso bereicherndes wie lehrreiches Buch über einen im wahrsten Sinne des Wortes unfassbaren Teil der Welt.
 
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Wolfgang Engelhard - Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher (Kosmos Naturführer)

Nach meiner hochgradig faszinierenden Molchlarven im Waldtümpel-/Schwimmwanze-jagt- Kaulquappen-Erfahrung am vergangenen Sonntag wollte ich mich in die spannende Welt der Süßwasserfauna etwas einlesen und den Tümpel demnächst öfter aufsuchen.
 
Derzeit lese ich wieder „Selbstfürsorge für Therapeuten und Berater“ - Hofmann und Hoffmann.

Das Buch halte ich nicht für übermäßig gut, es ist auch schon etwas veraltet, aber leider das einzige in der Richtung, das ich besitze. Wenn ich mein Budget für Fachbücher ausgebe, dann sonst nur Theoriewissen und Praxisanwendung. Was vermutlich das Problem schön skizziert.

Nach zwei Wochen Urlaub den ersten Tag gearbeitet und ich bin durch und durch müde. Schon länger überlege ich, was das denn ist. Der Beruf macht mir Freude, weil jeder Tag anders ist. Er zieht aber auch enorm viel emotionale Kraft und manchmal rauschen so viele Menschen an mir vorbei, in deren Emotionen ich eintauche und welche an mir haften, dass ich mich lange in die Natur zurückziehen will. Die Stadt und ihre Enge sowie ihre vielen Menschen kommen alle zu dicht an mich dran, auch nach Feierabend. Nie ist man für sich. Ich bin Menschen-müde.
So gern ich sie mag, so furchtbar sind sie gleichzeitig.

Die reine Online-Arbeit tut ihr Übriges dazu. Das Buch behandelt auch Themen wie den Körper, den Raum, den Effekt permanenten Blickkontaktes. Online-Therapie ist ein seltsames, ein raumloses und körperloses Arbeiten, das ohne Substanz bleibt und gleichzeitig viel anstrengender für die Konzentration ist, als der face to face Kontakt im Bereich Psychotherapie.

Das Haus nebenan wird zudem seit sechs Monaten entkernt und saniert, sodass permanenter Bohrlärm die Kommunikation bisweilen unmöglich macht, mindestens aber stört und mir eine dauerhaft erhöhte Herzfrequenz beschert. Und das, wo doch zuhören, hören können, sprechen und Stille so wichtig sind.

Ich denke, es ist ein Suchen, das mich gerade beschäftigt und zum Nachdenken greife ich gern auf Bücher zurück.
 
Ein guter Roman, den ich in letzter Zeit gelesen habe: Nino Haratischwili "Das mangelnde Licht"

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Die Romanhandlung spielt größtenteils im postsowjetischen Georgien (vor allem Tiflis) der Neunziger, schlägt aber auch den Bogen in die Gegenwart einer Brüsseler Fotoausstellung, bei der sich die Protagonistinnen nach langer Zeit wieder begegnen und versuchen, die Vergangenheit aufzuarbeiten.

Ich zitiere einfach noch den Umschlagtext, der gibt einen ganz guten Eindruck:


"In »Das mangelnde Licht« erzahlt Nino Haratischwili von einem verlorenen Land und einer verlorenen Generation, einer Revolution, die ihre Kinder frisst und einer bedingungslosen Frauenfreundschaft, die dem Tod trotzt. Ein großer Roman mit epischem Atem und von dramatischer Pracht, der aufbricht wie ein Granatapfel - und eine Hommage an Georgien, an die Stadt Tbilissi und ihre Menschen, eine Liebeserklarung durch die Zeiten hindurch.

Nach der lang ersehnten Unabhängigkeit vom ins Taumeln geratenen Riesen stürzt der junge georgische Staat ins Chaos. Zwischen den feuchten Wänden und verwunschenen Holzbalkonen der Tbilisser Altstadt finden Ende der 1980er Jahre vier Mädchen zusammen: die freiheitshungrige Dina, die kluge Außenseiterin Ira, die romantische Nene, Nichte des mächtigsten Kriminellen der Stadt, und die sensible Keto. Die erste große Liebe, die nur im Verborgenen blühen darf, die aufbrandende Gewalt in den Straßen, die Stromausfälle, das ins Land gespülte Heroin und die Gespaltenheit einer jungen Demokratie im Bürgerkrieg – allem trotzt ihre Freundschaft, bis ein unverzeihlicher Verrat und ein tragischer Tod sie schließlich doch auseinandersprengt.
Erst 2019 in Brüssel, anlässlich einer großen Retrospektive mit Fotografien ihrer toten Freundin, kommt es zu einer Wiederbegegnung. Die Bilder zeigen ihre Geschichte, die zugleich die Geschichte ihres Landes ist, eine intime Rückschau, die sie zwingt, den Vorhang über der Vergangenheit zu heben und eine Vergebung scheint möglich."
 
Hier wird heute Abend Fitzeks Der Nachtwandler angefangen. Mal schauen, was der kann. Meine erste und bisher einzige Begegnung mit dem sehr erfolgreichen Autor in Form von Der Heimweg hat mich irgendwie mit sehr gemischten Gefühlen zurückgelassen und ich hatte eigentlich beschlossen, dass ich so bald nicht unbedingt noch was von ihm lesen muss. Nun fiel mir das o.g. Buch aber die Tage in einem offenen Bücherschrank in die Hände und ich hab der Versuchung nachgegeben. Bin gespannt!
 
Ein guter Roman, den ich in letzter Zeit gelesen habe: Nino Haratischwili "Das mangelnde Licht"

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Die Romanhandlung spielt größtenteils im postsowjetischen Georgien (vor allem Tiflis) der Neunziger, schlägt aber auch den Bogen in die Gegenwart einer Brüsseler Fotoausstellung, bei der sich die Protagonistinnen nach langer Zeit wieder begegnen und versuchen, die Vergangenheit aufzuarbeiten.

Ich zitiere einfach noch den Umschlagtext, der gibt einen ganz guten Eindruck:


"In »Das mangelnde Licht« erzahlt Nino Haratischwili von einem verlorenen Land und einer verlorenen Generation, einer Revolution, die ihre Kinder frisst und einer bedingungslosen Frauenfreundschaft, die dem Tod trotzt. Ein großer Roman mit epischem Atem und von dramatischer Pracht, der aufbricht wie ein Granatapfel - und eine Hommage an Georgien, an die Stadt Tbilissi und ihre Menschen, eine Liebeserklarung durch die Zeiten hindurch.

Nach der lang ersehnten Unabhängigkeit vom ins Taumeln geratenen Riesen stürzt der junge georgische Staat ins Chaos. Zwischen den feuchten Wänden und verwunschenen Holzbalkonen der Tbilisser Altstadt finden Ende der 1980er Jahre vier Mädchen zusammen: die freiheitshungrige Dina, die kluge Außenseiterin Ira, die romantische Nene, Nichte des mächtigsten Kriminellen der Stadt, und die sensible Keto. Die erste große Liebe, die nur im Verborgenen blühen darf, die aufbrandende Gewalt in den Straßen, die Stromausfälle, das ins Land gespülte Heroin und die Gespaltenheit einer jungen Demokratie im Bürgerkrieg – allem trotzt ihre Freundschaft, bis ein unverzeihlicher Verrat und ein tragischer Tod sie schließlich doch auseinandersprengt.
Erst 2019 in Brüssel, anlässlich einer großen Retrospektive mit Fotografien ihrer toten Freundin, kommt es zu einer Wiederbegegnung. Die Bilder zeigen ihre Geschichte, die zugleich die Geschichte ihres Landes ist, eine intime Rückschau, die sie zwingt, den Vorhang über der Vergangenheit zu heben und eine Vergebung scheint möglich."
Ich war leider enttäuscht von dem Buch und musste es nach dem ersten Drittel weglegen. So grandios "Das achte Leben" war, so wenig packend fand ich "Das mangelnde Licht". Sehr schade, aber ich habe irgendwie keinen Zugang gefunden und mMn übertreibt es die Autorin hier mit ihren Metaphern und blumigen Beschreibungen.
 
Ich war leider enttäuscht von dem Buch und musste es nach dem ersten Drittel weglegen. So grandios "Das achte Leben" war, so wenig packend fand ich "Das mangelnde Licht". Sehr schade, aber ich habe irgendwie keinen Zugang gefunden und mMn übertreibt es die Autorin hier mit ihren Metaphern und blumigen Beschreibungen.
Ich kannte die Autorin vorher nicht, hatte das Buch geschenkt bekommen, wohl wegen meiner Kaukasus-Reise vor drei Jahren. Daher war ich vielleicht beim Lesen ein wenig positiv voreingenommen, denn mir hat das schon einfach Spaß gemacht, hier und da ein paar Sachen wiederzuerkennen, wie geographische Namen (z. B. Brüssel... nee, natürlich georgische ;)) oder landestypische Speisen. Aber auch abgesehen davon hat das für mich alles gut funktioniert. Bei einem 800+-Seiten-Roman keine Selbstverständlichkeit, dass man überhaupt keine Passagen als zäh empfindet, sondern immer Lust hat weiterzulesen.
"Das achte Leben" muss ich dann wohl in absehbarer Zeit noch nachlegen. Klingt als Erzählung über sechs Generationen mit 1280 Seiten erstmal sperriger, scheint aber ja gelungen, da ich fast nur Positives darüber gehört habe. Bin gespannt.
 
"Das achte Leben" muss ich dann wohl in absehbarer Zeit noch nachlegen. Klingt als Erzählung über sechs Generationen mit 1280 Seiten erstmal sperriger, scheint aber ja gelungen, da ich fast nur Positives darüber gehört habe. Bin gespannt.
"Das achte Leben" ist wirklich großartig. Eines der besten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe.
 
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