Alte Band – neuer Sänger. Kann gut gehen, kann aber auch nach hinten los gehen.

Ich kann mit allen Sängern außer Ozzy bei Black Sabbath absolut nichts anfangen. Da verhagelts mir definitiv die Musik.
13 war dann wieder richtig gut, davor ist die Band seit 1979 tot für mich gewesen.
 
Die Spiritual Beggars haben ihre Sängerwechsel nicht sonderlich gut verkraftet. Die Alben mit dem rotzigen Organ von Spice sind meine klaren Favoriten, mit JB fand ich immerhin Demons noch gelungen und hier den etwas melodischeren und getrageneren Gesang ganz passend. Mit dem erneuten Sängerwechsel wurde die Band für mich gänzlich uninteressant, was sicher nicht nur am Sänger selbst lag, sondern auch am schwächelnden Songwriting.

Zu The Crown passt Johan Lindstrands rotziges Gebrüll natürlich wie Arsch auf Eimer, allerdings finde ich Crowned in Terror mit Tompa Lindberg ebenso grossartig. Nach der Reunion folgte ein schlecht komponiertes, schlecht produziertes Album mit eindimensionalem Geschrei von Jonas Stalhammar, auf dem gar nichts passte. Der erneute Einstieg von Lindstrand machte mir grosse Hoffnungen auf erneute Grosstaten, die allerdings nicht erfüllt wurden. Death Is Not Dead war ein Totalausfall, danach kam solide Kost, die ich angesichts der früheren Alben aber nicht brauche. Das Problem ist hier nicht der Gesang, sondern der ganze Rest.

Bei The Haunted gefallen mir beide Sänger: Peter Dolving mit dieser gewissen Portion Verrücktheit, persönlichen und teilweise verstörenden Texten und viel Emotion, Marco Aro mit seiner Wucht und Brutalität. Spätestens nach Unseen war der Ofen aber aus, wobei auch hier der Gesang nicht das Problem ist.
alles richtig, bei den beggars ging merkwürdigerweise mit dem sängerwechsel insgesamt ein verlust in der klangfarbe einher, als hätte man sich vorauseilend instrumental der geringeren variabilität angepasst. traurig dröge wurds. bei the haunted bin ich nach one kill wonder raus, kenne aber alles und denke auch, dass die sängerwahl nicht das ding ist. grundsätzlich respektier ich die band für ihre experimentierfreude, die fans ordentlich was abverlangt und alles andere als nummer sicher geht. auf platte trotzdem schon lange nix mehr dabei für mich.

zu the crown wollte ich auch was schreiben, fands aber aus den von dir genannten gründen schwierig, das mit dem gesang in verbindung zu bringen. ich würde sagen, die band hatte größere orientierungsschwierigkeiten, die sich im fall von doomsday king und death is not dead stark auf die qualität niederschlugen, sonst aber ver-/bewundernswerterweise trotzdem mindestens gute ergebnisse hervorbrachte. mag beide crowned...-alben und finds nach wie vor verrückt, dass possessed 13 klingt wie eine unmittelbare fortsetung von deathrace king, obwohl crowned... ja eine ziemliche schwerpunktverschiebung zu mehr geblaste und weniger punkrock darstellte.
 
Captain Beyond haben für mich nur mit Rod Evans funktioniert. Auf 'Dawn Explosion' waren die Songs auch nicht mehr so gut, aber Evans' Gesang hätte das Album sicherlich aufgewertet.

Ich bin Fan der bluesigen, Hardrock-Phase von T.S.O.L., die von 1983 bis 1990 dauerte. Die finde ich nicht besser, als die Jahre davor oder danach, aber auch kein bisschen schlechter, auch wenn es musikalisch in eine völlig andere Richtung ging. Ich steh total auf den Gesang von Joe Wood, aber auch auf den von Jack Grisham.

Samson gefallen mir am besten mit Dickinson als Sänger. Wäre schön gewesen, wenn nach 'Shock Tactics' noch ein weiteres Album mit ihm erschienen wäre, auch wenn ich Nicky Moore gut finde. (Hackensack!).

Für mich hat Christian Linderson nie zu Saint Vitus gepasst, weder im Studio noch auf der Bühne. Gut, dass nach nur einem Album Schluss war.

Dag Nasty sind mir am liebsten mit Dave Smalley am Mikro.
 
Stimmt. Dafür hat der Wechsel von Scott Reagers zu Wino und retour meines Erachtens gut funktioniert. Auch wenn deren Stimmen grundverschieden sind.

Sehe ich auch. Finde beide Sänger großartig (ob im Studio oder live), gerade weil sie so unterschiedlich sind. Die einzige Ausnahme ist für mich 'White Stallions' - den Song höre ich lieber mit Reagers.
 
Apropos Saint Vitus: auch bei Candlemass finde ich den Wechsel von Johan Langquist zu Messiah Marcolin natürlich sehr gelungen, trotz endlose Liebe zum Debüt. Nach einigem Hickhack nicht nur am Mikro, gefällt mir die Retoure wieder zu Langquist mit den neuen Sachen ebenfalls sehr gut.
 
Black Flag: die frühen Aufnahmen mit Keith Morris am Mikro sind Aufbruch-Stimmung pur. Punk bis zum Anschlag, ich liebe das Zeugs innig. Aber als Henry Rollins zur Band stieß, hob es das Gesamtpaket nochmals auf ein ganz anderes Level. Soviel Hass, Wut, Frust, Verzweiflung und Leidenschaft, aber auch Humor und just Kult wie er, ist nicht zu überbieten. Die Band veränderte daraufhin ihren Sound schnell und man kann sagen, dass da viel Prä-Sludge drin ist. Eine krasse Persönlichkeit noch dazu.

Mein Favorit ist hier eindeutig Dez Cadena. Die Album-Version von 'Damaged' mit ihm ist meiner Meinung genauso intensiv wie die mit Rollins. Man könnte manchmal glauben, dass er Cadena's Stil kopiert hat. Aber letzten Endes muss ich zugeben, dass Black Flag niemals einen langweiligen Sänger hatten, Mike Vallely mal ausgenommen. Heute hab ich mich für Cadena entschieden, morgen wäre es vll. Keith Morris, zwei Monate später dann Rollins und vll. Irgendwann mal Ron Reyes (obwohl er dann doch der schwächste Sänger von allen war, aber immer noch besser als Vallely).
 
Für mich SABBATH nur ohne Ozzy!

Für mich Ozzy nur mit Black Sabbath und Black Sabbath nur mit Ozzy!
Die (frühen) 70er sind mir viel näher als die 80er (trotz Jahrgang 80).

Außerdem war ich nie großer Fan von Theatralik und Epik. Drum mag ich die Paule Alben viel viel lieber als den Rest von Maiden und kann mit späteren Black Sabbath nicht mehr viel anfangen.

Was AC/DC angeht unterschreibe ich bei @Dogro. Der Swing lässt ohne Bon Scott doch merklich nach.
 
Welche Bands mit egal welchen Sänger funktioniert hat waren ARENA und PRAYING MANTIS. Allgemein hab ich das Gefühl, dass britische Prog/Rock/Heavy Bands mit egal welchen Sängern eigentlich immer funktionieren.

Black Sabbath wären für mich - aber hier schon zig Mal genannt - auch enthalten. Finde zwar nur ne grobe Handvoll Alben von Sabbath richtig gut, aber dafür sind da eigentlich fast alle Sänger enthalten. Born Again - da taugt mir das Songmaterial an sich nicht und weniger der Gesang.
 
Amorphis:
Alles mit Joutsen brauch ich nicht. Ausnahme: die als Neuaufnahme zusammengefasste Version von 'My Kantele' kann was.

Sepultura:
Ich liebe beide Phasen. Sowohl mit Max, als auch mit Derrick. Unterm Strich hat die Derrick-Phase natürlich mehr starke Alben, aber keines davon konnte "Arise" schlagen. Allerdings bezweifle ich auch, dass sie das mit Max geschafft hätten.
Die Derrick-Phase hat dafür aber "Machine Messiah" zu bieten, und das ist imo ihr zweitstärkstes Album.

Anthrax:
Ich bevorzuge die Belladonna-Alben. Und gerade die "For All Kings" enpfinde ich als ihre stärkste Scheibe.
Aber "Sound Of White Noise" bleibt halt trotzdem super. Auch das Debut is sehr stark.

The Haunted:
Ich mag so ziemlich jedes Album für das, was es ist. "Unseen" halte ich aufgrund der stilistischen Offenheit und Dolvings Gesang aber für das Opus Magnum.
Einer der Gründe, warum ich die Band Cobra The Impaler so sehr mag. Bei deren ersten Album hätte ich noch schwören können, dass da der Dolving das Mikro schwingt.

Dream Theater:
Klar, es hätte mit Dominici nie so erfolgreich werden können. Nichtsdestotrotz halte ich ihn für den bei weitem besseren Sänger (R.I.P.).
Wie er LaBrie bei dieser 'Metropolis'-Live-Version von anno dazumal einfach links liegen lässt... famos! ^^
Zudem hätte ich die "Images & Words" echt gerne mal mit ihm am Mikro gehört. Also auch in dem Sound.
Das gleiche gilt übrigens auch für 'A Change Of Seasons'. Das würde ich gerne mal sooo hören, als wenn es eben da gelandet wäre, wo die Band es haben wollte. Auf der "I&W". In eben diesem Sound.
Man erlaube mir ein klein wenig Wunschdenken. Gracias. ;)

The Gathering:
Die ersten beiden mit Anneke, Rest egal.
(Hätte ich eigentlich gar nicht erwähnt, aber es bot sich als Konter an. *g*)

Mehr fällt grad spontan nicht ein. Mehr vielleicht morgen oder später oder am WE... ma guggn.
 
Ich hatte es bereits an anderer Stelle geschrieben und leider war der Sängerwechsel auch nur für eine kurze Zeit - Destruction mit Cracked Brain. André Griede von Poltergeist passt wie Arsch auf Eimer und lässt (mich zumindest) Schmier vergessen.
Ansonsten schließe ich mich vor allem @Fallen Idol 666 wegen Napalm Death an.

Des Weiteren verbessert Tomas Lindberg mMn jede Band, in der er singen, schreien usw darf.
 
Zuletzt bearbeitet:
The Haunted:
"Unseen" halte ich aufgrund der stilistischen Offenheit und Dolvings Gesang aber für das Opus Magnum.
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für mich mit der Einschränkung, dass The Haunted nur mit Peter Dolving funktioniert. Der fehlt mir richtig ein bisschen.

Deep Purple nur mit Ian Gillan.
Fates Warning nur mit Ray Alder.
Iced Earth am liebsten mit Stu Block, aber der Barlow geht auch (nervt mich allerdings mittlerweile schnell).

Grundsätzlich habe ich echt Glück bisher mit meinen Lieblingsbands, dass wenige bis keine Sängerwechsel während meiner aktiven Zeit statt fanden. Nevermore machts jetzt das erste mal so richtig spannend.
Wobei ich das wie immer bei meiner Musik sehe, entweder es passt oder halt nicht.
 
smilie_love_364.gif
für mich mit der Einschränkung, dass The Haunted nur mit Peter Dolving funktioniert. Der fehlt mir richtig ein bisschen.

Deep Purple nur mit Ian Gillan.
Fates Warning nur mit Ray Alder.
Iced Earth am liebsten mit Stu Block, aber der Barlow geht auch (nervt mich allerdings mittlerweile schnell).

Grundsätzlich habe ich echt Glück bisher mit meinen Lieblingsbands, dass wenige bis keine Sängerwechsel während meiner aktiven Zeit statt fanden. Nevermore machts jetzt das erste mal so richtig spannend.
Wobei ich das wie immer bei meiner Musik sehe, entweder es passt oder halt nicht.
Die meisten meiner Lieblingsbands haben noch nie den Sänger gewechselt, obwohl es die schon lange gibt: The Rolling Stones, Metallica und Clutch. Bei Threshold finde ich alle Vokalisten super. Deep Purple am besten mit Gillan.
 
wo ich schon dabei bin - Turbonegro: klar, der Nachfolger, der Duke of Nothing, Anthony Sylvester macht seine Sache auf den beiden letzten Alben schon gut. Klingt schön rau und punkig, alles gut. Aber hey, wer kann schon im Ansatz einem Hank von Helvete in Form in irgend einer Weise das Wasser reichen?! Eben, keiner.
 
Napalm Death: klar, Lee Dorian hat auf den frühen Sachen den Grindcore wie kaum eine andere Formation mitgeprägt. Ich vergöttere die Aufnahmen mit ihm tatsächlich. Aber grade die ersten Sachen mit Barney haben die Musik schon auf ein next Level mitgehievt und entscheidend geprägt, wer ist da schon bei Fans beliebter, außer Shane. Er hat auch die weiteren Entwicklungen und Abzweigungen sehr gut mitgestaltet. Großartiger Typ, auch wenn seine heutiger Stimmton mich oft anstrengt. Und trotzdem rulen bei mir die Sachen mit Lee im Besonderen, das war einfach zu prägend für mich. Aber rein objektiv ist Barney halt der deutlich bessere Growler.
Interessant. Sehe ich komplett anders. Ich bin ein grosser Barney Fan, aber das monotone Knurren auf der Harmony Corruption kann für mich mit den intensiven Shouts von Nik Bullen und dem Geröchel von Lee Dorian nicht mithalten. Barney Vocals mag ich erst ab der "Inside The Torn Apart" weil die dann weniger nach Death Metal und mehr nach Hardcore/Crust klingen. Ab dem Zeitpunkt ist er dann mein Lieblingsvocalist für ND.

Spontan fällt mir noch Cro-Mags ohne Jon Joseph ein. Der Typ ist zwar ein kompletter Vollhonk, aber ohne ihn kann ich mir Cro-Mags einfach nicht geben. Ich habe es mehrmals versucht, aber geht einfach nicht
 
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