Da scheine ich aber etwas losgetreten zu haben. In Anbetracht der Tatsache, dass ich Kenn um 1:42 h eine E-Mail geschrieben hatte und sein Posting um 3:08 h abgeschickt wurde, vermute ich einen Kausalzusammenhang.
Meine Nachricht hatte ich mit "Praise and criticism" betitelt - und genau das war auch enthalten. Ich hatte - mit Verweis auf das DF-Forum - zwar auch erwähnt, dass ich offenbar nicht der einzige enttäuschte "Live at Delmar Hall"-Käufer sei; die meisten Kritikpunkte, auf die Kenn eingeht, hatte ich in meiner E-Mail aber überhaupt nicht geäußert. Das wiederum lässt mich vermuten, dass er diesen Thread mittels Google-Translater genauer inspiziert hat.
Und sich die Kritik offenbar sehr zu Herzen nimmt. Durch die Reaktionen der enttäuschten Käufer haben wir nunmehr einen enttäuschten Musiker. Aber auch einen, der sich erklärt, rechtfertigt, entschuldigt, Diskussionen zulässt. Ich denke, dass sich da der ein oder andere "Superstar" (was Kenn in den Augen der Anacrusis-Hörer sicher ist) durchaus etwas abgucken könnte.
Was mir übrigens auch noch durch den Kopf geht: Vielleicht handelt es sich schlichtweg um ein kulturell bedingtes Missverständnis. Kann es sein, dass Streaming in den USA wesentlich populärer als hierzulande ist, während wir hier aktuell noch mehr Wert auf physische Produkte (im Sinne von LPs oder gepressten CDs) legen?
In der Zukunft könnte der Konflikt zwischen adäquater Aufmachung und erschwinglichem Preis eigentlich ganz einfach umgangen werden: Durch das Versenden einer (gepressten) CD plus Booklet und Traycard, aber ohne Jewelcase würden astronomische Portokosten vermieden; und wenn die CD (weil gepresst) 5 $ teurer wäre, würde das wohl auch keinen Ancrusis/Nardi-Fan abschrecken. Bleibt nur zu hoffen, dass es einen solchen Konflikt irgendwann auch tatsächlich geben wird - wenn nämlich ein Nachfolger von "Dancing with the Past" vor der Veröffentlichung steht.