Anthrax

Ja, das habe ich in der Markthalle zu HH auch genossen. Fand aber die anderen Bands noch besser. Bei the wei: Wenn ich zu Karneval aus Wurst gehen möchte, kann ich mich noch immer in das MuscleShirt von damals hinein zwängen.
 
...war eben ganz überrascht, dass es zu der Band noch gar keinen Thread gibt.

Ich eröffne jetzt einen, weil ich schon lange kein Fan der Band mehr bin und meinen Kummer mit Euch teilen möchte.

"Fistful Of Metal" ist eine gigantische Scheibe an der Grenze zwischen Speed und Thrash, die folgenden Alben mit Joey Belladonna finde ich bis einschließlich "Persistance Of Time" zwischen sehr gut und mittelmäßig pendelnd. Da war im Prinzip noch alles gut.

Dann die John Bush-Phase. Als Sänger ist der Mann eine echte Macht, und ich liebe Armored Saint. Bei Anthrax hatte ich immer so ein "Perlen vor die Säue"-Gefühl, und die Platten mit ihm gefielen mir persönlich einfach nicht so.

Soweit trotzdem noch alles in Ordnung. Allerdings ging es in den Neunzigern bereits mit der Dummschwätzerei seitens Charlie Benante und vor allem Scott Ian los. Zwei Unsympathen wie aus dem Bilderbuch.

Als dann das Sänger-wechsel-dich-Spielchen im Zusammenhang mit den vielen hohlen Promo-Phrasen losging und die Band noch dazu einen John Bush - der die Band immerhin über zehn Jahre mitgestaltet und -geprägt hatte - völlig im Regen stehen ließ und ich ein extrem schwaches Konzert mit Belladonna auf dem With Full Force ertragen musste, war der Ofen für mich endgültig aus.

Ich kann diese Musiker einfach nicht mehr ertragen, habe mir das viel gelobte "Worship Music" bis heute nicht einmal anhören können und kann nicht glauben, dass es immer noch so viele Anthrax-Anhänger gibt. Ich habe kürzlich sogar den "Spreading The Disease"-Patch von meiner Kutte entfernt, weil ich den Typen einfach nicht mehr aufs Fell gucken kann.

Wie geht es Euch? Sind Anthrax für Euch heute Top oder Flop? Immerhin zählen sie zu den so genanten "Big 4" (Wobei das für mich nur auf Plattenverkäufe schließen lässt, so gesehen waren Anthrax sicher mal riesig).
Aaaargh, Matty. Du Schweinepriester. Mein wunder Punkt. Die Band, die ich bis aufs Blut verteidigt hab gegen alle Unkenrufe und Hater ;) Anthrax waren meine erste Lieblings-Thrashband. Among the Living ist immer noch eine meiner meistgehörten Scheiben überhaupt. An den Jungs hab ich früher ALLES geliebt. Ihren Humor, Ihre Attitude, Ihre Musik, Ihre Liebe zu Kiss, zu Comics, zu Actionfiguren. Kurz: Da gabs einfach ne richtig große Schnittmenge mit meinen persönlichen Vorlieben. Dazu noch das ganze S.O.D. - Ding, was mich auch stark geprägt hat und natürlich für mich das perfekte Bindeglied zum HC darstellte. Ich mochte den fast schon klassischen Metal auf "Fistfull...", ich mochte die "Eingängigkeit" auf "State....", selbst die "Persistance...." konnte ich noch abfeiern. Ich mochte sogar die Hiphop-Crossoverversuche wie "Im the Man" o. "bring the noise". Aber wie es dann so geht mit Lieblingsbands, tauchen die ersten Risse mit Personalwechseln und allgemeiner musikalischer Orientierungslosigkeit auf. Und da haben sich die Jungs leider nie wieder von erholt, bzw nie wieder ihren roten Faden gefunden. Ich will immer noch glauben, das Scott Ian ein kleiner Metal-Nerd ist, Gene Simmons anbetet, und Comics sammelt. Das gleiche gilt für Charlie Benante. Aber ich fürchte, das die beiden komplette Vollpfosten (geworden) sind und nicht mehr wissen, wie sie das Ruder wieder rumreissen könnten (außer natürlich mit Ihrer peinlichen aktuellen Retroschiene). Für Joey Belladonna tuts mir echt leid, Frank Bello machts eh nur noch für das Geld und Dan Spitz hats irgendwie richtig gemacht. Wäre mir aber auch alles völlig egal bei vielen anderen Combos, jedoch da ich diese Band echt allumfassend geliebt hab nervts mich halt tierisch, eingestehen zu müssen, daß ich da einem nicht mehr existenten Ideal hinterhergerannt bin. Immer wieder eine bittere Erfahrung...
 
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Vielleicht ist auch eine verklärte Erinnerung, aber ich weiß, dass ich mir bei Agent Steel die Stimme weg gejodelt habe und bei Overkill den Nackenwirbel verrenkt habe.

Verklärt hin oder her, ich erinnere mich am deutlichsten an das wilde Treiben auf der Bühne, als Anthrax z.B. "Metal Thrashin' Mad" gespielt haben. So hab ich die Zeche nie erlebt! Aber so hat halt jeder seine Erinnerungen...
 
Sowas hatte ich auch gerade schon im Sinn.... Übrigens, wer warst du gleich noch?
 
Die ersten Scheiben waren schon klasse, als dann John Bush mit an Bord war und die Geschwindigkeit sowie der Spaßfaktor gedrosselt wurde, habe ich mich nicht weiter mit den Jungs beschäftigt. Meine Longplay Favoriten sind bis heute Spreading The Disease und Among The Living.
 
Mit den John Bush Platten bin ich nie warm geworden,die Stilwechsel war zu krass,ich war damals Fan der erste Stunde ,mein Kumpel hatte bis 1992 über 40 Schallplatten von Anthrax ,ihr könnt euch garnicht vorstellen was da alles bei war,das war heftig .Ich denke heute will Anthrax nur noch ein paar Märker machen.
 
Obwohl sie bestimmt ein paar Märker machen wollen, war ich von Worship Music zum Beispiel sehr angetan.
Auf keinen Fall eine Ausverkauf Platte, läuft bei mir immer wieder mal.....
 
Bei allem (meinem) Rumgeheule, hab ich doch tatsächlich die Bush-Ära verschwiegen. Stimmt, Den gabs ja auch noch :D War ne furchtbare Sache, daß damals der Sänger gewechselt wurde und die Band damit für mich absolut uninteressant wurde. Andererseits muss ich gestehen, daß ich mit SAFE HOME (wirklich nen geiler Song) meine Freundin dazu bekommen hab, sich wieder ertwas mehr mit Metal auseinanderzusetzen und die eine oder andere Anthrax LP u. DVD mit mir zusammen zu genießen. War trotzdem nicht mehr die gleiche Band danach...
 
Ich habe hier ja schon ein paar mal angemerkt das ich mit dem Großteil der Bush-Ära nix anfangen kann, aber so riesig wie manche hier tun war der Stil-Wechsel nun auch nicht. Eigentlich war die Entwicklung doch über die Platten nachvolziehen. Klar ist der Sprung von "Among" zu "sound" groß, aber von "Persistance" zu "sound" imo nicht. Das war halt ein weiterer Schritt in der eingeschlagenen Richtung plus ein wenig Anbiederung an den Zeitgeist und ein neuer Sänger.
 
Ich kann Belladonnas Stimme einfach nicht leiden, somit sind mir die alten Schinken völlig wurscht. Sound of White Noise halte ich dagegen für ein fantastisches Album, dessen Klasse sie sich danach leider nur noch in Ansätzen genähert haben. Mit dem unwürdigen Sängerhickhack und dem Knödelheini am Mikro war dann endgültig der Ofen aus.
 
Ich denke das es bei Anthrax heutzutage eher ums Geld geht,ich hatte auch immer das Gefühl das die nie richtig zu John standen,die haben Joe zurückgeholt weil sie so Live ihre alten Alben präsentieren können ,viele Fans der alten stunde wollen halt die alten Klassiker hören.
 
Also, bei allen persönlichen Vorlieben und Abneigungen finde ich folgendes kaum diskutiertbar: damals (so etwa 1985) waren Anthrax und SOD so ziemlich das härteste, was es im damals ja erst allmählich so genannten Thrash Genre (ursprünglich hieß das Speed Metal!) gab, wollte man sich nicht mit satanischen Botschaften, schlechtem Sound, also generell Proto Death Metal auseinandersetzen. Anthrax waren da auch meines Wissens die einzige Band, die auf den ersten drei Alben immer härter wurde, Metallica sind da ein schönes Gegenbeispiel. Ich finde den Gesang von Joey Belladonna aussergewöhnlich und meistens gut passend. "Among The Living" ist das Meisterwerk dieser Phase, ein Powerpaket von Anfang bis Ende und genauso füllerlos wie der Vorgänger. In den Linernotes der tollen Best Of Do CD (perfekter Querschnitt der Island Jahre, natürlich ohne Fistful Material!) gibt Charlie Benante zu, dass danach der Abstieg begann. Was solls, Spreading und Among werde ich immer mal wieder hören, danach werden die heutigen Epigonen, die sich zwar meist auf Exodus oder Metallica berufen, in der Mehrzahl aber den Anthrax- und SOD-Sound nachempfinden, sämtlich überflüssig.
 
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