Anvil

Es hätte niemals diese Doku geben dürfen. :D

Nennt mich Hipster, aber seit dieser Doku haben mich Anvil irgendwie nur noch genervt.
Keine Ahnung...
Überpräsent und dann doch irgendwie mehr Anerkennung und Lob als verdient, bei zwei tollen, ein paar okayen und reichlich eher miesen Alben... o_O
So ein Interview macht es dann nicht besser.

So ähnlich empfinde ich das auch. Das war vor Jahren mal ein Haufen der recht sympatisch rüber kam, aber irgendwie ist das in den letzten Jahren verschwunden, was in der Tat mit dem Popularitätsschub nach der Doku zusammenhängen könnte.
 
*mit einem verschmitzten Lächeln auf dem Gesicht denk ich noch an den Wacken Auftritt 1998 und den gekonnten Seitenhieb von Lips in Richtung Dummi Burger (oder war's die Gretel im Dreck ?)*
 
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Ich habe das Album schon vor der Veröffentlichung einmal hören können und fand es spontan deutlich besser als die beiden davor. Dennoch habe ich es noch nicht gekauft, weil ich weiß, dass es nach zweimal hören auf alle Zeiten im Regal verschwinden wird. Wahrscheinlich kaufe ich es sowieso noch nach, aber irgendwie hat es nach Forged In Fire keine Anvil-Scheibe mehr geschafft, mich nachhaltig zu beeindrucken. Schade eigentlich.
 
Bisher habe ich nur "Ego" vom Rock Hard Sampler gehört, aber der Song gefällt mir ausgesprochen gut!

Ich habe die Jungs mal getroffen und Lipps kam sehr symphatisch rüber. Rob ist freundlich, aber reserviert. Wie auf der Dolu eben auch.
 
Habe schon das letzte Album trotz ein paar Mal hören nicht mehr gekauft. Ich habe bis auf zwei alle Alben von denen, und eigentlich sind das viel zu viele. Nach Forged In Fire waren auf jedem Album nur wenige starke Songs, dafür viel Durchschnitt und reichlich Stinker.
Bei aller Sympathie ist es kein besonderes Wunder, dass Anvil nie den großen Durchbruch geschafft haben, auch wenn sie ihn sich noch so sehr wünschen. Schaut man sich die Qualität der jungen Wilden alleine aus Kanada an, sind Anvil einfach nur Alteisen. Weltweit betrachtet nicht einmal Top-100.
Zumindest live machen sie immer Spaß.

Der langen Rede kurzer Sinn: auch dieses Album wird mein Musikzimmer nicht betreten.

Edit: wieso sind ja die eigentlich nicht im Iron Fists-Unterforum? Weil sie mal ne Handvoll schnelle Songs Anfang der Achtziger gemacht haben? Ist für mich ne lupenreine Heavy-Metal-Band.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, Anfang / Mitte der 80er waren ANVIL definitiv Vorreiter im Bereich Speed Metal. Hat sich halt so festgefressen. Aber du liegst schon durchaus richtig mit den obigen Worten.
 
Bin da eher bei @Matty Shredmaster. "Metal On Metal" ('Mothra' !!!) und natürlich "Forged In Fire" ('Winged Assassin') gehören natürlich zur musikalischen Frühbegeisterung. Auch "Pound For Pound" und sogar der Nachfolger gefielen und gefallen mir sehr gut, aber dann kam eine Abnutzungserscheinung, die bis heute nicht aufgefrischt werden konnte. Einzig "Juggernaut Of Justice" konnte mich hinterm Ofen hervor locken, weil darauf tatsächlich ein paar innovative Ideen zu hören waren. Ansonsten bin ich tatsächlich beinahe ein kleines bisschen gelangweilt, wenn die Band auf einem Festival spielt, da es auch live null Überraschungen gibt. Schade, denn ich schätze Beständigkeit, aber im Falle von Anvil ist das leider zu bieder für meine Ohren.
 
Ich habe das Album schon vor der Veröffentlichung einmal hören können und fand es spontan deutlich besser als die beiden davor. Dennoch habe ich es noch nicht gekauft, weil ich weiß, dass es nach zweimal hören auf alle Zeiten im Regal verschwinden wird. Wahrscheinlich kaufe ich es sowieso noch nach, aber irgendwie hat es nach Forged In Fire keine Anvil-Scheibe mehr geschafft, mich nachhaltig zu beeindrucken. Schade eigentlich.
Das ist exakt das Problem, das ich auch mit Anvil habe. Die Musik ist ja nicht schlecht und wenn das mal irgwndwo läuft finde ich es auch gut. Außerdem finde ich die Band sehr sympathisch. Allerdings ist es gerade immer so, dass ich andere Alben noch einen ticken besser finde und dann die kaufe anstatt eine Anvil Scheibe. Ist dann im Endeffekt halt doch nur ganz nette Musik, die leider irgendwie durchs Raster fällt. Hat dazu geführt, das ich bis auf die Doku und noch einem Album nichts von der Band besitze...
 
Ich muss den meisten meiner Vorredner Recht geben. @Matty Shredmaster sowieso. Gleichzeitig möchte ich diesen Faden loben.

Sehr nüchtern, sehr kritisch, und doch mit einem kleinen Platz im Herzen wird hier über die Band und die Menschen Anvil berichtet.

Ich bekomme ob der Negativkritik hier schon leichte Bauchschmerzen, waren Anvil doch in den 80ern doch (nicht nur bei mir) sehr hoch aufgehängt.

Mothra, Winged Assassins anyone?

Aber: das ist lange her...
 
Ich liebe sehr viele Alben von ANVIL, auch spätere, aber seit Hope In Hell bin ich nicht mehr so recht bei der Sache.

Wobei das nicht an ANVIL liegen muss, kann auch meinem Geschmack geschuldet sein .
 
Bin da ganz bei euch, trotzdem war es mir eine News wert. Mein "der Wahnsinn" bezog sich auch mehr auf Artwork und Konzept als auf die Vorfreude.

Trotzdem gilt natürlich, dass, was komplett ist, auch komplett bleiben muss, daher werde ich mir das Album selbstverständlich zulegen. Für mich war ANVIL immer eine sympathische und grundsolide Band, die zwar nach musikhistorischen Maßstäben schon irgendwie nachvollziehbar nicht zu den ganz Großen gehört, die mir aber trotzdem immer wieder Freude macht und die ich deshalb auch konsequent und gerne unterstütze. Es müssen ja nicht immer Überbands sein.

Der Hemmschuh für ANVIL ist in meinen Ohren - bei bemüht objektiver Perspektive - halt, dass die Band in keiner musikalischen Kategorie wirklich "over the top" ist und auch im reinen Songwriting-Bereich eben keine Hitschmiede. Wo die eine Band eine Engelsstimme hat, die nächste eine Air Raid Siren und die übernächste einen hysterischen Kreischer, da hat ANVIL halt Lips. Guter Mann, aber eben kein stimmlicher Knalleffekt. Und so zieht sich das durch... immer mal ein richtig cooler Song, aber nur ganz wenige Hymnen für die Ewigkeit und wenige Alben haben eine wirklich hohe Volltrefferdichte.

Selbst wenn man mit "Artgenossen" vergleicht, die gerne mal in einem Atemzug genannt werden, fehlt ANVIL halt immer so der letzte Tick, um die Band wirklich über die ureigene Fanbase hinaus ins Rampenlicht zu stellen. Nimmst du die Bruderband RAVEN, so hat die durch die wirklich abgedreht-hysterische Stimme von John Gallagher und das ständig aufgedreht, hektische Zappelphilippriffing und die komplett irre Livedarbietung der Brüder deutlich stärkere Alleinstellungsmerkmale und eben etwas, das - zum Guten wie zum Bösen - Aufmerksamkeit generiert und zur Ikonenbildung beiträgt. Nimmst du EXCITER, dann gibt es da den singenden Drummer, die durchwegs hohe Geschwindigkeit und die ungleich höhere Brachialität, sowie ein allgemein härteres und fieseres Image.

Das Album "This Is Thirteen" finde ich in Sachen Spätwerk aber doch ein Stück weit herausragend. Chris Tsangarides hat da wirklich ganze Arbeit geleistet.
 
Ja, ich weiß, dass sie da als Vorreiter gelten. Gegen Exciter waren die in Sachen Speed aber trotzdem eher gemächlich.
Ja, die Diskussion hatten wir ja schon auf der letzten Seite.
Ist schon richtig, dass prozentual über die gesamte Diskografie der Band am meisten in die Heavy-Metal-Schublade passt. Als Speed-Frühwerke gelten halt noch zurecht "Metal On Metal" (war ja immerhin vor Exciters Debüt) und "Forged In Fire". Direkt danach wurde es ja schon seichter, mit "Pound For Pound" dann wieder härter und etwas schneller, mit "Worth The Weight" wieder langsamer und so weiter, ein auf und ab. Nach einer mehrere Alben dauernden, teilweise recht thrashigen/speedigen Phase bis einschließlich "Plenty Of Power" wurde es dann auch wieder eher Heavy Metal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, die Diskussion hatten wir ja schon auf der letzten Seite.
Ist schon richtig, dass prozentual über die gesamte Diskografie der Band am meisten in die Heavy-Metal-Schublade passt. Als Speed-Frühwerke gelten halt noch zurecht "Metal On Metal" (war ja immerhin vor Exciters Debüt) und "Forged In Fire". Direkt danach wurde es ja schon seichter, mit "Pound For Pound" dann wieder härter und etwas schneller, mit "Worth The Weight" wieder langsamer und so weiter, ein auf und ab. Nach einer mehrere Alben dauernden, teilweise recht thrashigen/speedigen Phase bis einschließlich "Plenty Of Power" wurde es dann auch wieder eher Heavy Metal.
Mir ist die Historie natürlich bekannt, und du hast völlig recht.
Es ist nur so, dass sich Anvil für mich trotz schneller Songs nie wie eine Speed-Metal-Band angefühlt haben. Die Attitüde von frühen Exciter, Metallica, Slayer oder später Agent Steel und Savage Grace wirkte auf mich immer sehr viel giftiger, während Anvil als gute-Laune-Band für mich immer eher die Ausstrahlung einer klassischen Metal- oder sogar Hardrock-Band hatten. Ist also wie so oft bei der Kategorisierung von Musik eine Frage der Perspektive. Ich sortiere ja nach Genres, und Anvil stehen bei mir unter US+Kanada, nicht unter Speed und Thrash.
 
Überraschend negativer Unterton auf dieser Seite meiner Meinung nach, wenn man bedenkt, wievielen anderen alter Hasen trotz für mich mittelmäßiger Alben weiterhin die Nibelungentreue gehalten wird. Für mich stellen Anvil eine nicht oft erreichte Konstante dar, die über Jahrzehnte hinweg immer gutklassige Alben, das heißt ohne Ausfälle und immer mit ein paar Smashern bestückt, veröffentlicht. Spontan fallen mir da Nummern wie "Blood on the Ice", "Park that Truck", "Dr Kevorkian" oder "Bitch in the Box" ein. Genug Kracher haben sie immer im Köcher, wenngleich sie live dann leider hauptsächlich auf die alten Kamellen zurückgreifen (müssen?).
Warum man im Vergleich jetzt aber beispielsweise Demon oder Raven (beides Bands, die ich sehr schätze, um Missverständnissen vorzubeugen), deren wegweisende Großtaten ähnlich lange zurückliegen, als alte Heroen abfeiert, während Anvil in der Boring-Old-Fart-Schublade landen, erschließt sich mir nicht. Und die hochgejubelte "Firepower", mit Verlaub, ist auch keine zweite Stained Class.
 
Überraschend negativer Unterton auf dieser Seite meiner Meinung nach, wenn man bedenkt, wievielen anderen alter Hasen trotz für mich mittelmäßiger Alben weiterhin die Nibelungentreue gehalten wird. Für mich stellen Anvil eine nicht oft erreichte Konstante dar, die über Jahrzehnte hinweg immer gutklassige Alben, das heißt ohne Ausfälle und immer mit ein paar Smashern bestückt, veröffentlicht. Spontan fallen mir da Nummern wie "Blood on the Ice", "Park that Truck", "Dr Kevorkian" oder "Bitch in the Box" ein. Genug Kracher haben sie immer im Köcher, wenngleich sie live dann leider hauptsächlich auf die alten Kamellen zurückgreifen (müssen?).
Warum man im Vergleich jetzt aber beispielsweise Demon oder Raven (beides Bands, die ich sehr schätze, um Missverständnissen vorzubeugen), deren wegweisende Großtaten ähnlich lange zurückliegen, als alte Heroen abfeiert, während Anvil in der Boring-Old-Fart-Schublade landen, erschließt sich mir nicht. Und die hochgejubelte "Firepower", mit Verlaub, ist auch keine zweite Stained Class.

Ich für meinen Teil bin ANVIL genauso nibelungentreu wie jeder anderen Band, der ich einmal meine Gunst geschenkt habe. Für mich gibt es auch kein schlechtes ANVIL-Album, das ich nicht in der Sammlung würde haben wollen. Dennoch ist es einfach meine Wahrnehmung, dass ANVIL weit weniger oft als Einfluss, als absolute Lieblingsband, in Jahrescharts, in Lieblingsalbenlisten etc... auftaucht, als viele andere ähnlich situierte Bands. Hab eher versucht eben dieses Phänomen, das du hier beschreibst, irgendwie zu analysieren und den Grund dafür zu finden. Mein Ergebnis ist, dass es einfach an den ganz großen, weithin sichtbaren und wirkenden Alleinstellungsmerkmalen und Ohrenöffnern fehlt. Natürlich haben wir als Fans unsere Faves und natürlich kann ANVIL ein 2-Stunden-Set mit nur geilen Songs füllen. Ebenso natürlich ist ein neues Demon-Album, ein neues Raven-Album oder meinetwegen sogar ein neues Judas Priest-Album nicht per se einer neuen ANVIL überlegen.

ANVIL ist halt eine Band, die, hat man sie mal ins Herz geschlossen, sicher dort einen wohlverdienten Platz hat und ihre Fans auch nicht enttäuscht. Aber ganz offensichtlich fällt es ANVIL ein wenig schwerer sich die nötige Aufmerksamkeit zu verschaffen, welche die Herzen aufschließt, als manch anderer Band. Da es sich um grundsympathische und saucoole Typen handelt, die beharrlich abliefern, kann ich mir das halt nur so erklären, wie oben schon beschrieben.

Lips ist als Sänger nicht so erhaben wie ein Halford, nicht so einschmeichelnd und warm wie ein Dave Hill, nicht so hysterisch und überdreht wie ein John Gallagher. Er ist halt Lips. Es ist saugeil, dass er "halt Lips" ist, denn ich liebe Lips, aber wenn du diese Affektion für ANVIL nicht hast, dann sind seine Stimme und sein Gesang halt nicht unbedingt das, was die Leute auf der Suche nach neuer Lieblingsmucke gerade zu dieser Band bringt. Und seine Stimme und sein Gesang wird weit weniger einen jungen Sänger dazu bringen, so oder so ähnlich zu singen oder klingen zu wollen wie Lips.

Und das setzt sich so fort. Natürlich ist Lips ein völlig cooler Gitarrist, der rockt, was das Zeug hält, wenn man sich mal die Zeit und Aufmerksamkeit nimmt, ihm wirklich genau zuzuhören. Aber so aufs erste Hören, da sind Tipton/Downing sicher beeindruckender und einprägsamer, da ist Mark Gallagher sicher verstörender und eindrucksvoller mit seinem hektischen Hochleistungssport-Geriffe usw...

Das soll um Himmels Willen nicht heißen, dass ANVIL eine durchschnittliche Band sei, sondern es soll versuchen zu erklären, warum ANVIL von so vielen Leuten "im Vorbeigehen" als durchschnittliche Band wahrgenommen wird. Sie haben einen Frontmann, der als Person Kult ist, und auch einen ebensolchen Drummer; aber die Band ist dennoch nicht durch besonders hervorstechende musikalische Maulsperren-Verursacher zur Ikone geworden.

Kann man gerne anders sehen, aber ich kann es mir nur so erklären, und - ganz wichtig - das soll ANVIL aber mal überhaupt nichts wegnehmen.
 
@Hugin: Danke für deine ausführliche Analyse. Das kommt wohl hin, diese Alleinstellungsmerkmale hat die Band realistisch gesehen nur bedingt, wobei hier ja auch viele Leute sich nicht so begeistert zeigen, die ich als alles andere als oberflächliche Hörer sehe. Wir reden wohl auch von der negativen Variante eines gewissen Etwas, einem nicht näher erklärbarem Manko, das viele mit der Band verbinden. Die Zutaten stimmen, aber irgendetwas passt halt seltsamerweise nicht ganz.
 
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