Armored Saint - Punching the Sky (VÖ 23.10.2020)

Fuck, einige der wenigen Bands auf dieser Welt die ich abgöttisch verehre und die noch nie einen schlechten Song veröffentlicht haben. Selbst mit der letzten bin ich, irgendwann, warm geworden. Hoffe das ich die Jungs nochmal live sehen kann.
 
Ich hab die letzten Tage drüber nachgedacht, was ich an Armored Saint so faszinierend finde und bin zu dem wahrscheinlich hanebüchenen Schluss gekommen, dass es ihre durch und durch amerikanische Herangehensweise an ihre Musik ist. Nein, damit meine ich nicht ihr Händchen für knackige Rock-Vibes, auch wenn das sicher eines ihrer herausragenden Alleinstellungsmerkmale ist. Ich meine damit, dass ihre Songs, bei aller unverwässerten Metal-Epik, oft etwas Ur-Amerikanisches im wahrsten Sinne des Wortes haben. So eine Art Native American Element. Die Grooves, dieses unterschwellige tribalistische Flair, das eine staubige Weite evoziert, Hitze, Kampfesmut und uralte Sinnsuche zugleich nachempfindet und dabei stets im Hier und Jetzt verankert ist - diese schlecht greifbare Atmosphäre finde ich so bei kaum einer anderen Band. Vielleicht noch bei den stilistisch völlig anders gelagerten Kinetic Dissent oder, noch abwegiger, Mind Funk.

Damit will ich beileibe nicht sagen. dass Armored Saint, keine Ahnung, Ethno Metal machen oder so'n Quatsch! Aber, und das ist wahrscheinlich nur in meinem Kopf so, atmet ihre Musik den Geist eines Amerikas, in dem noch nicht der Weiße Mann das Sagen hatte.


Hahaha, erstklassig beschrieben! Man muss aber auch sagen, dass kaum eine andere Band so eine Rhythmus-Gruppe in ihren hat, wie Gonzo und Vera. Die beiden versprühen nicht optisch ein Feuerwerk durch ihr energisches Auftreten, nein, man kann genau diese Energie auch auf den Scheiben hören. Sogar bei vermeintlich gradlinigen Songs klingt AS immer dynamischer als jede andere Band.
 
Hmm, habe nur die erste. Fand die Folgealben nicht überzeugend. Du meinst, ich muss da noch mal nachhören?

Ich hab die beiden Nachfolger ewig nicht gehört, aber wenn ich mich recht erinnere, klingt die Band etwas relaxter und grungiger auf dem Zweitling, dafür aber roher und schroffer auf dem Abschiedsalbum. Gerade People Who Fell from the Sky fand ich damals ganz cool. Könnte man direkt mal wieder auflegen.
 
Hmm, habe nur die erste. Fand die Folgealben nicht überzeugend. Du meinst, ich muss da noch mal nachhören?

"Dropped" ist super! Und hat als zusätzliche Schmankerl den eventuell besten Song der Band ("Drowning") sowie eins der tollsten Artworks überhaupt. Allerdings ist das Grunge und demzufolge musikalisch komplett anders als das großartige Debüt.

"People Who Fell From The Sky" ist sehr zäh und gewöhnungsbedürftig, aber auch alles andere als schlecht - wobei man die nicht unbedingt haben muss. Das ging musikalisch eher in die doomige Stoner-Richtung.
 
"Dropped" ist super! Und hat als zusätzliche Schmankerl den eventuell besten Song der Band ("Drowning") sowie eins der tollsten Artworks überhaupt. Allerdings ist das Grunge und demzufolge musikalisch komplett anders als das großartige Debüt.

"People Who Fell From The Sky" ist sehr zäh und gewöhnungsbedürftig, aber auch alles andere als schlecht - wobei man die nicht unbedingt haben muss. Das ging musikalisch eher in die doomige Stoner-Richtung.
Ok, dann weiß ich auch wieder, wo meine Probleme lagen. People... fand ich zu düster und Grunge ist so gar nicht mein Ding. Vielleicht sollte ich in People... noch mal reinhören.
 
Die erste MIND FUNK ist eine Bombe! Bin damals extra von HH nach Köln gefahren, um die Band live zu sehen. Noch eine Bombe!
Aber das zweite Album klang mir zu sehr nach karierten Flanelhemden. Das habe ich dann mal im Regal stehen lassen.
 
Die La Raza fand ich super!!! Genau so wie die restlichen Alben. Nueues Album?... Von mir aus : Nur her damit :jubel:
 
ARMORED SAINT ist eine fantastische Band mit einem fantastischen Sänger.Leider haben sie nie die Anerkennung erhalten die sie eigentlich haben müssten (Mir kommen da immer irgendwie RIOT in den Sinn.Auch sehr unterschätzt.)
Bei "RAISING FEAR" muss ich immer durch die Wohnung fegen,da gehen die Beine mit mir durch.:jubel:
Mir gefallen alle Alben (La Raza und die Demo CD habe ich heute bestellt),aber die "RF" ist wirklich der Oberhammer 11/10!!!!!!
 
Ich hab die letzten Tage drüber nachgedacht, was ich an Armored Saint so faszinierend finde und bin zu dem wahrscheinlich hanebüchenen Schluss gekommen, dass es ihre durch und durch amerikanische Herangehensweise an ihre Musik ist. Nein, damit meine ich nicht ihr Händchen für knackige Rock-Vibes, auch wenn das sicher eines ihrer herausragenden Alleinstellungsmerkmale ist. Ich meine damit, dass ihre Songs, bei aller unverwässerten Metal-Epik, oft etwas Ur-Amerikanisches im wahrsten Sinne des Wortes haben. So eine Art Native American Element. Die Grooves, dieses unterschwellige tribalistische Flair, das eine staubige Weite evoziert, Hitze, Kampfesmut und uralte Sinnsuche zugleich nachempfindet und dabei stets im Hier und Jetzt verankert ist - diese schlecht greifbare Atmosphäre finde ich so bei kaum einer anderen Band. Vielleicht noch bei den stilistisch völlig anders gelagerten Kinetic Dissent oder, noch abwegiger, Mind Funk.

Damit will ich beileibe nicht sagen. dass Armored Saint, keine Ahnung, Ethno Metal machen oder so'n Quatsch! Aber, und das ist wahrscheinlich nur in meinem Kopf so, atmet ihre Musik den Geist eines Amerikas, in dem noch nicht der Weiße Mann das Sagen hatte.

Schön beschrieben und IMO auch nicht falsch. Ich hätte es wahrscheinlich als unterschwellige Relaxtheit oder Abgeklärtheit beschrieben, die AS irgendwie "cooler" macht als die meisten anderen traditionellen Metalbands. Für mich gilt das aber vor allem für die Alben ab einschließlich Symbol of Salvation. Die frühen Songs sind auch gut (die ersten beiden Alben fehlen mir noch), aber dieses Besondere, was die Band ausmacht, kommt erst danach zur Entfaltung. Ich liebe auch Revelation und La Raza, gerade weil sie eine immer stärkere Schlagseite zum sehr amerikanischen Rock haben. Das kann sonst niemand.

Auf ein neues Album freue ich mich jetzt schon. Eigentlich sollte jeder Metalfan gezwungen werden, ein neues AS-Album mindestens einmal zu hören.
 
Die waren damals irgendwie in Dauerrotation mit Mordred, Mind Funk, Death Angel - Act III und Mothers Milk von den RHCP.
Irgendwie mein Partysoundtrack zu der Zeit.
 
Kann ich schon verstehen. Für die Muttermilch war ich damals noch zu sehr vermetalled. Die restlichen Kandidaten sind aber natürlich alle beerig. Allen voran Papa Schlumpf & The Scratchers From Frisco.
 
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