Armored Saint - Punching the Sky (VÖ 23.10.2020)

Die Titelstory im neuen Heft hat mich jetzt endlich mal zur Band gebracht. Hatte die irgendwann mal links liegen lassen weil ich aufgeschnappt hatte sie würden weniger nach US-Metal als eher nach NWoBHM-Sound klingen. Schien mir also uninteressant. Ganz abwegig ist diese Einschätzung ja nicht wie ich jetzt selbst höre, aber verdammt das Debut strotzt ja nur so vor Hits! Und der Sänger kann ja alles =)
 
Da sind @DeGrominator und ich [unabhängig voneinander] dank des Magazins ja zum selben Schluss gekommen:
ARMORED SAINT gingen bisher (in all den Jahrzehnten) an mir vorbei, ohne böse Absicht!
Ich suche jetzt den Einstieg mit:
  • 1984 "March of the Saint"
  • 1985 "Delirious Nomad"
  • 1987 "Raising Fear"
Bin gespannt und freu' mich drauf
 
Am zugänglichsten ist wahrscheinlich Symbol Of Salvation, aber bei keiner anderen altgedienten US-Band würde ich wohl das Spätwerk derart glühend empfehlen wie bei Armored Saint. Auf Win Hands Down steht die Band derart in Flammen, dagegen müssen sich zum Beispiel Metal Church mit ihren letzten beiden Alben in die Ecke stellen und zwei Runden schämen.
 
Symbol Of Salvation

Ein Album, das überdies absolut vielseitig ist. Eines meiner absoluten Jahrhunderwerke. Es zerlegt das im gleichen Jahr erschienene, kommerziell natürlich um Längen erfolgreichere, schwarze Teil von Metallica komplett in dessen Einzelteile. Klingt Letzeres heute irgendwie ein wenig muffig, so ist "Symbol...." frisch und knackig wie am ersten Tag. "Last Train Home", "Tribal Dance", "Reign of Fire" - null Abnutzungserscheinungen, wohingegen ich sogar das RADIO ausmache, wenn ich nur die ersten Ansätze von "Nothing else matters" wahrnehme.

"Symbol" live am Stück gehört zu haben von einer Band, die irgendwie Null Alterungsprozess an den Tag zu legen scheint, wird mich garantiert bis ins Grab verfolgen, im Positivsten aller Auslegungen. Das Doppelkonzert mit Metal Church war nicht weniger denkwürdig.

Für mich klingen AS tatsächlich nicht selten wie eine metallischere Version von Thin Lizzy - was auf dem Sidprojekt "Life after Death" (leider ohne den Herrn Bush) ebenfalls qualitativ wertig, wenn auch nicht auf AS-Niveau dargeboten wurde. Um es noch mal deutlich zu sagen: natürlich sind Armored Saint die unterbewerteteste Band der Welt, überhaupt gar keine Frage.
 
"Symbol" live am Stück gehört zu haben von einer Band, die irgendwie Null Alterungsprozess an den Tag zu legen scheint, wird mich garantiert bis ins Grab verfolgen, im Positivsten aller Auslegungen. Das Doppelkonzert mit Metal Church war nicht weniger denkwürdig.

Erstmals 2015 gesehen gehabt und dann 2018 zur SoS Tour meine Frau mitgeschleppt. Die fand das jetzt nicht so überragend wie ich. "Hanging Judge", Alter Falter hat das gegroovt.
Dann bei der MC/AS Tour wieder die Frau mitgeschleppt, MC wollte sie eh unbedingt wieder sehen, und dann hat es auch endlich mit AS geklappt.

Lag vllt an der Best-Of Setlist, vllt an der Tagesstimmung meiner Holden, aber Hauptsache wie hat den Saint verstanden. Denn wenn das live nicht klappt, dann ist man innerlich tot oder hat einfach keine Ahnung :D
 
Bei Armored Saint sieht die Benotung der Alben wie folgt aus:

March of the Saint 10/10 ( Hervoragendes Debüt. Nur Symbol of Salvation ist ein Ticken stärker, aber trotzdem ein 10/10 alleine wegen Can U Deliver, Seducer, March of Saint etc.)
Delirious Nomad 6/10 ( Ich werde mit dem Album nicht warm, da fehlen mir die Hits von Debüt. Ich weiß das von vielen dieses Album höher eingestuft wird als March of Saint, aber bei mir nicht)
Raising Fear 6/10 ( Auch hier das gleiche Problem wie bei Delirious Nomad. Es ist langweilig. Delirious Nomad und Raising Fear sind ja die beiden Majorlabel Platten ( ja die March of the Saint auch, aber mit freien Entscheidungswillen) )
Symbol of Salvation 10/10 ( Hier ist einfach alles richtig gemacht und auf dem Punkt gebracht. Das Album gehört zu meinen Lieblingsplatten. Ein Album das ich auf die Insel mitnehmen würde)
Revelation 8,5/10 ( Ein starkes Comeback nach 9 Jahren. After Me the Flood, Creepy Feelings und No Me Digas sind die Songs die ich sehr gerne habe)
La Raza 7,5/10 ( Edit: Es hatte mich nicht so überzeugt. Mir fehlt der Punch und es ist ein sehr relaxtes Album. Ich habe es auch schon lange nicht mehr angehört )
Win Hands Down 8/10 ( Stärker als La Raza, aber nicht so stark wie Revelation.)
Punching The Sky ?/10 ( Die beiden Vorabsongs sind gut. Wie wird der Rest sein? Noch zwei einhalb Wochen dann weis ich Bescheid.)

Wenn ich Bock auf Armored Saint habe dann höre ich die beiden 10er Alben.
Ich habe heute morgen für einen Arbeitskollegen, der Metal hört aber Armored Saint nur den Namen nach schon mal gehört hat eine Spotify Playliste erstellt mit Songs von Armored Saint.

https://open.spotify.com/playlist/2hwIgWxUfxA8yg7rpGkKsB?si=EOi4L8CWQUCOzH3V3vIWRg

Auch durch die Erstellung der Playliste habe ich den Mut gefunden meine Einschätzung der Armored Saint Platten mit Euch zu teilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Endlich fühle ich mich nicht mehr wie ein Sonderling, weil sich mir (bisher) nicht erschlossen hat, warum ausgerechnet die zweite Album DAS Werk sein soll.

Ach, wenn ich nachher mit meinem Fates Warning Run durch bin, werde ich das einfach mal wieder austesten
 
Endlich fühle ich mich nicht mehr wie ein Sonderling, weil sich mir (bisher) nicht erschlossen hat, warum ausgerechnet die zweite Album DAS Werk sein soll.

Ach, wenn ich nachher mit meinem Fates Warning Run durch bin, werde ich das einfach mal wieder austesten
Keine Sorge, du bist immer noch ein Sonderling. Wie die anderen beiden auch. "Delirious Nomad" hat halt 'Nervous Man', 'Aftermath', 'Conqueror', 'Long Before I Die', 'Over The Edge', 'You're Never Alone'.... es gibt einfach keinen Grund, warum es nicht eines DER Werke sein sollte (muss natürlich Plural sein, denn davon gibt es mindestens drei...)
 
Armored Saint Liste? Yeah!
01. March Of The Saint 8/10 ---> War für mich eine kleine Entäuschung damals, weil die so furchtbar glatt produziert war und man das vorher bekannte Songamaterial bereits in viel roheren Versionen explodieren hören konnte
02. Delirious Nomad 10/10 --> Klar, ebenfalls aalglatt produziert, aber dieses Mal war ich daraf vorbereitet. Außerdem hat dieses Album Hooklines in jedem (!) Song, die bei mir unwillkürlich alle Euphoriezentren im Körper sprengen. Das flotte 'Conqueror', der Steilgeher 'Long Before I' und allen voran der beste Song des Jahres 85: 'Aftermath' Bei der Nummer bekomme ich IMMER einen Entenparka!
03. Rasing Fear 9/10 --> Von mir eine Weile lang unterschätzt, heute heiß geliebt. 'Chemical Euphoria' (programmatischer Songtitel) und 'Book Of Blood' alleine reichen um diese Notenexplosion mit einer sehr hohen Bewertung zu belohnen
04. Symbol Of Salvation 10/10 --> Was für eine Killerscheibe! Außer 'Hanging Judge' nur Knaller drauf. Außerdem war das eine der beiden Scheiben, dei wir auf der fahrt zum einzigen Dynamo Open Air rauf und runter gehört haben. Die andere war "Burning Time" von Last Crack. Unser Jeep hatte manchmal Schieflage, weil alle im Auto am Ausrasten waren. 'Tainted Past' ... Alter!
05. Revelation 8,5/10 --> Endlich 'Creepy Feelings' auf einem Album! Ein 10-Punkte-Knaller! Außerdem erfahre ich endlich wie einige der anderen Songs meines Advanced Tapes heißen. Wir hatten teulweise schlecht geraten. Leider immer noch kein 'Pirates'. Insgesamt aber das Album, welches ich am zähesten finde. Heißt im Armored-Saint-Kosmos natürlich wenig, wie die Note belegt.
06. La Raza 9/10 --> Komischerweise war ich hier sofort begeistert. Klar, die Scheibe sticht durch ihr Andersklingen heraus, aber für mich war das eine logisch Weiterentwicklung bzw. eine schlüßige Erweiterung des AS-Soundes. Ältere Mucker, die es etwas relaxter angehen wollen, ohne ihren Sound zu verbiegen. Kann ich wunderbar mitgehen.
07. Win Hands Down 9,5/10 --> Dass danach so ein Brecher kommen würde, war unerwartet. Völlig geil!
 
Muß mich hier mal rauslehnen: Ich finde überhaupt nicht, daß Armored Saint unterbewertet sind. Meiner Meining nach werden sie allgemein als super Live-Band, super sympathisch und relativ trendfrei wahrgenommen (ok, natürlich vorrausgesetzt man kennt sie) - das deckt sich mit meiner Einschätzung und ich unterschreibe das alles. Ich liebe das Flip-Cover der ersten Platte, das dazupassende Video ist perfekt und sie haben einige Spitzen-Songs geschrieben. Trotzdem gehören sie nichtmal entfernt zu meinen Lieblingsbands. John Bush ist ein cooler Sänger, trifft mit seiner rockigen Erdigkeit aber leider null meinen Geschmack. Auch das Songmaterial ist mir über weite Strecken viel zu unspektakulär. Ich hab sie vor 20 Jahren das erste Mal live gesehen und seitdem immer mal wieder probiert, mich für die Alben zu erwärmen, aber mehr als "cool" wird es bei mir nicht, mein Lieblingsalbum bleibt die Erste. Alles in allem sind sie für mich einfach viel zu unprätentiös und zu rockig. Aber ich bin ja auch kein Motörhead Fan...
 
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