Atlantean Kodex

"Ihr seid ja für das ROCK HARD FESTIVAL nächstes Jahr bestätigt. Da werde ich meinen Arsch wohl endlich mal wieder in Richtung Gelsenkirchen schleifen müssen. Darfst du da als „Deaf Forever“-Schreiber überhaupt auf die Bühne?"

Nein, aber als Atlantean-Kodex-Gitarrist.

Großartig. :D
 
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wurde ihm damals vom Studienseminar aus gesagt, er solle während des Referendariats nicht weiter in einer Band, mit solchen Texten und Liveshows, spielen.

Obwohl ein Studienseminar nicht das Recht hat, auf diese Weise in das Privatleben eines/r Lehrsamrsanwärter_in einzugreifen, entschied sich der Musiker dazu, das Referendariat abzubrechen und sich als Märtyrer zu generieren.
Das war zumindest mein Eindruck.

Was immer wieder unterschlagen wird ist, dass es ganz speziell um pornografische Inhalte ging. Vor allem beim Dreh von einem Video, soweit ich noch weiß. Und er wurde nicht gefeuert, sondern im wurde gesagt, dass er das lassen soll. Der Depp hat dann aber einen auf Onkelz gemacht, so nach dem Motto, Buhuhu, es sind alle so böse zu mir, dann kündige ich lieber selbst. Und kann dann meine Geschichte vom unterdrückten Death Metal erzählen.

Das ist jetzt aber alles aus dem Kopp und ohne das nochmal zu recherchieren. Ich weiß nur noch, dass ich mir damals gesagt hab, was für ein Depp das doch ist. Und scheiße ist die Musik ja sowieso...

Aber jetzt zurück zu wrm vs. Hugin, bei genau der Diskussion hier im Forum, wo ich am wenigsten erkennen kann, wer von beiden jetzt eigentlich Recht hat.

Edit: Ohje, das Thema ist ja locker 10km an mir vorbei weiter geprescht. Ich sollte den Browser öfter aktualisieren, bevor ich antworte.
 
- Es hat großen Einfluss auf das Genre, auf nachfolgende Bands, auf den Style und das Verständnis der Fans von ihrer Szene.
- Es hat auch über den eigenen Fankreis hinaus eine so breite Anerkennung im stilistischen Umfeld, dass der subjektiv-euphorischen Faneinordnung eine gewisse objektivierbare Relevanz für Genre und Szene zur Seite steht.

Woran ich halt tatsächlich ernste Zweifel habe, sind die letzten beiden Punkte, was aber nicht an der Band oder dem Album liegt, sondern an der Zeit, der Szene, dem Umfeld.

Diese Stelle greife ich mir mal heraus, denn das ist Teil meiner Kritik an dich. Der Gelegenheitskäufer XY, der sich im Zweifelsfall eher das Produkt eines großen Namens als das Album einer jungen Band kauft und der im Zweifelsfall eher 70-100 Euro für ein Manowar-Ticket als dieselbe Summe für 5 Undergroundgigs ausgibt, wird von Kritikern wie dir exakt zu diesem Verhalten ermuntert bzw bestätigt. Denn wenn man die Fanverarsche und die klangliche & kompositorische Frechheit von Manowar oder der letzten Omen (um mal 2 spontane Beispiele zu nennen) nicht klipp und klar als das benennt, was sie sind, wenn man den "Altvorderen" nicht unmissverständlich mitteilt, dass ihr Produkt ein einziges Desaster ist, dann unterstützt man a) diese Altvorderen in ihrem Ansinnen, dem kritiklosen Volk weiterhin Scheiße vorzusetzen und b) man signalisiert den jungen Bands: Egal, wie sehr ihr euch den Arsch aufreißt und euer letztes Unterhemd für eure Kunst opfert: Ihr werdet es eh nie schaffen, denn der Apparat (zu dem dann auch du gehörst) sieht euren Durchbruch nicht vor.
 
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Diese Stelle greife ich mir mal heraus, denn das ist Teil meiner Kritik an dich. Der Gelegenheitskäufer XY, der sich im Zweifelsfall eher das Produkt eines großen Namens als das Album einer jungen Band kauft und der im Zweifelsfall eher 70-100 Euro für ein Manowar-Ticket als dieselbe Summe für 5 Undergroundgigs ausgibt, wird von Kritikern wie dir exakt zu diesem Verhalten ermuntert bzw bestätigt. Denn wenn man die Fanverarsche und die klangliche & kompositorische Frechheit von Manowar oder der letzten Omen (um mal 2 spontane Beispiele zu nennen) nicht klipp und klar als das benennt, was sie sind, wenn man den "Altvorderen" nicht unmissverständlich mitteilt, dass ihr Produkt ein einziges Desaster ist, dann unterstützt man a) diese Altvorderen in ihrem Ansinnen, dem kritiklosen Volk weiterhin Scheiße vorzusetzen und b) man signalisiert den jungen Bands: Egal, wie sehr ihr euch den Arsch aufreißt und euer letztes Unterhemd für eure Kunst opfert: Ihr werdet es eh nie schaffen, denn der Apparat (zu dem dann auch du gehörst) sieht euren Durchbruch nicht vor.

Der Vorwurf hat

a) einen Bart wie Saruman, so oft wie du ihn mir schon gemacht hast, ist
b) noch immer so falsch wie am ersten Tag, weil ich (z.B.) Manowar und Omen immer auch für das kritisiert habe, was an ihren Alben nicht passt, und
c) bestätigt meine Vermutung, dass du eine Rezension eben doch als Mittel für Szenepolitik bzw. Szenehygiene siehst.

Letzteres ist auch der Grund, warum du objektivierende Formulierungen nutzt, denn du willst den Schein der Tatsächlichkeit deines Eindrucks erzeugen, der natürlich genauso subjektiv ist, wie der eines jeden anderen. Dies tust du, genau das ergibt sich aus diesem Absatz ganz offensichtlich, um damit die Leute zu leiten, Missstände zu bekämpfen, dir positiv scheinende Entwicklungen zu fördern und negative zu bekämpfen. Genau das ist ein politisches Vorgehen. Das ist nicht per se falsch.

Mein rezensorisches Ziel ist einfach, für jede mir vorgelegte Scheibe den richtigen Hörer zu finden, und das in der Weise, dass ich Licht und Schatten beschreibe, und den Grund erläutere, warum ich eine Scheibe mag. Scheiben, die ich gar nicht mag, versuche ich nach Möglichkeit auch nicht zu rezensieren.

Und es stimmt nicht, dass ich jemanden dazu ermuntere, lieber zu Manowar zu gehen als zu fünf Underground Gigs. Die letzten zehn Konzerte, die ich rezensiert habe, waren Avian, Raw Ensemble, Die Taucher, Y&T, 2x Gravestone, Stormwitch, Mission In Black, Schreyner, Stranger. Und nochmal: Ich habe Manowar sowohl live als auch auf Platte immer für genau das kritisiert, wofür du sie auch kritisierst. Wenn du mir vorwerfen willst, dass am Ende trotzdem ein - ausdrücklich subjektives - positives Fazit steht, dann forderst du mich ganz offen dazu auf, den Leser anzulügen. Werd ich nicht tun.

Ich entschuldige mich im Übrigen bei den Mitlesern dafür, dass wir so langsam mehr über meine Rezensionen reden als über die Wahrnehmung von Atlantean Kodex. Es war nicht mein Ansinnen, überhaupt über meine Art des Rezensierens zu reden, aber der aggressive und unsachliche Whataboutism des Kontrahenten nötigt mich leider zur Richtigstellung. Ist leider immer so, wenn den Leuten die sachlichen Argumente ausgehen und sie dann versuchen, den Kontrahenten persönlich zu diskreditieren, statt bei der Sache zu bleiben.
 
Der Vorwurf hat

a) einen Bart wie Saruman, so oft wie du ihn mir schon gemacht hast, ist
b) noch immer so falsch wie am ersten Tag, weil ich (z.B.) Manowar und Omen immer auch für das kritisiert habe, was an ihren Alben nicht passt, und
c) bestätigt meine Vermutung, dass du eine Rezension eben doch als Mittel für Szenepolitik bzw. Szenehygiene siehst.

Letzteres ist auch der Grund, warum du objektivierende Formulierungen nutzt, denn du willst den Schein der Tatsächlichkeit deines Eindrucks erzeugen, der natürlich genauso subjektiv ist, wie der eines jeden anderen. Dies tust du, genau das ergibt sich aus diesem Absatz ganz offensichtlich, um damit die Leute zu leiten, Missstände zu bekämpfen, dir positiv scheinende Entwicklungen zu fördern und negative zu bekämpfen. Genau das ist ein politisches Vorgehen. Das ist nicht per se falsch.

Mein rezensorisches Ziel ist einfach, für jede mir vorgelegte Scheibe den richtigen Hörer zu finden, und das in der Weise, dass ich Licht und Schatten beschreibe, und den Grund erläutere, warum ich eine Scheibe mag. Scheiben, die ich gar nicht mag, versuche ich nach Möglichkeit auch nicht zu rezensieren.

Und es stimmt nicht, dass ich jemanden dazu ermuntere, lieber zu Manowar zu gehen als zu fünf Underground Gigs. Die letzten zehn Konzerte, die ich rezensiert habe, waren Avian, Raw Ensemble, Die Taucher, Y&T, 2x Gravestone, Stormwitch, Mission In Black, Schreyner, Stranger. Und nochmal: Ich habe Manowar sowohl live als auch auf Platte immer für genau das kritisiert, wofür du sie auch kritisierst. Wenn du mir vorwerfen willst, dass am Ende trotzdem ein - ausdrücklich subjektives - positives Fazit steht, dann forderst du mich ganz offen dazu auf, den Leser anzulügen. Werd ich nicht tun.

Ich entschuldige mich im Übrigen bei den Mitlesern dafür, dass wir so langsam mehr über meine Rezensionen reden als über die Wahrnehmung von Atlantean Kodex. Es war nicht mein Ansinnen, überhaupt über meine Art des Rezensierens zu reden, aber der aggressive und unsachliche Whataboutism des Kontrahenten nötigt mich leider zur Richtigstellung. Ist leider immer so, wenn den Leuten die sachlichen Argumente ausgehen und sie dann versuchen, den Kontrahenten persönlich zu diskreditieren, statt bei der Sache zu bleiben.

Ja, wir reden gerade über deine Rezensionen. Aber: Ursache und Wirkung.... Es war zunächst mal dein hanebüchener Vorwurf, wir würden aus politischen Gründen wunderbaren Alben junger Bands huldigen und damit gleichzeitig die alten Vorreiter respektlos behandeln. Das ist totaler Käse. Das Gegenteil ist der Fall: Wenn du dem miesesten Fuckup einer alten Band nur 0,5 bis 1 Punkt weniger gibst als ihren riesigen Klassikeralben, dann ist das viel mehr eine Beleidigung für das große Schaffen der jeweiligen Band. Wenn "Furz of ummpf" nur einen Punkt schwächer ist als "Into Glory Ride", dann lach ich mich scheckig. Dann teilst du dem Leser nämlich zwischen den Zeilen mit, dass "Furz of ummpf" sich nur marginal von den Manowar-Klassikern unterscheidet sowie mindestens so wichtig, wenn nicht gar wichtiger ist als jedes tolle Album einer jungen Band aus dem Genre.

Einen Künstler für miese Arbeit zu kritisieren, ist keine Politik. Es ist die Aufgabe des Kritikers. Nur hohe Noten und ein halbherziges "Der Sound ist eine kleine Herausforderung" führt die Tätigkeit eines Kritikers ad absurdum, denn es ist Hofberichterstattung. Und wenn man dann on top noch Begeisterung für Neues als ungerechtfertigte und politisch motivierte Beweihräucherung abtut, wird es noch viel mehr hanebüchener.

Wenn du es als dein rezensorisches Ziel siehst, für jede Scheibe den richtigen Käufer zu finden, dann ist das die Denke von EMP, Amazon und Co. Ich will damit nicht sagen, dass du denen einen Gefallen tun willst - aber in der Endkonsequenz spielst du denen in die Karten, für jeden Mist Käufer zu finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@wrm und @Hugin

Ich bekomme hier langsam das Gefühl, Ihr haltet Euch für Götter, die durch ihre Rezensionen Tausende zu Plattenkäufen und Konzertbesuchen bewegen können. Kommt mal wieder ein bisschen zurück auf die Erde.

Ich für meinen Teil sehe Rezensionen als klitzekleinen Baustein für meine Kaufentscheidungen an, nicht mehr und nicht weniger als ein „checkt das mal an“, gerade bei neuen oder für mich unbekannten Bands.

Ob ich dann Live lieber zu Manowar gehe oder zum Kodex, ist dann ganz alleine meine Entscheidung (bei mir: zu beiden).
 
Ja, wir reden gerade über deine Rezensionen. Aber: Ursache und Wirkung.... Es war zunächst mal dein hanebüchener Vorwurf, wir würden aus politischen Gründen wunderbaren Alben junger Bands huldigen und damit gleichzeitig die alten Vorreiter respektlos behandeln. Das ist totaler Käse. Das Gegenteil ist der Fall: Wenn du dem miesesten Fuckup einer alten Band nur 0,5 bis 1 Punkt weniger gibst als ihren riesigen Klassikeralben, dann ist das viel mehr eine Beleidigung für das große Schaffen der jeweiligen Band. Wenn "Furz of ummpf" nur einen Punkt schwächer ist als "Into Glory Ride", dann lach ich mich scheckig. Dann teilst du dem Leser nämlich zwischen den Zeilen mit, dass "Furz of ummpf" mindestens so wichtig, wenn nicht gar wichtiger ist als jedes tolle Album einer jungen Band aus dem Genre.

Einen Künstler für miese Arbeit zu kritisieren, ist keine Politik. Es ist die Aufgabe des Kritikers. Nur hohe Noten und ein halbherziges "Der Sound ist eine kleine Herausforderung" führt die Tätigkeit eines Kritikers ad absurdum, denn es ist Hofberichterstattung. Und wenn man dann on top noch Begeisterung für Neues als ungerechtfertigte und politisch motivierte Beweihräucherung abtut, wird es noch viel mehr hanebüchener.

Wenn du es als dein rezensorisches Ziel siehst, für jede Scheibe den richtigen Käufer zu finden, dann ist das die Denke von EMP, Amazon und Co.
Du kannst nicht gut sein lassen, und du kannst auch nie zugeben, wenn du - wie regelmäßig - übers Ziel hinaus gegangen bist, und anscheinend nicht lesen kannst:

Ich habe euch mitnichten vorgeworfen, dass ihr "aus politischen Gründen wunderbaren Alben junger Bands huldigen und damit gleichzeitig die alten Vorreiter respektlos behandeln" würdet. Das liest du dort, wo es nicht steht, und außer dir hat das zum Glück keiner so verstanden. Meine Kritik war eine rein semantische, und sie lautete eben nicht, dass ihr den Bands aus politischen Gründen huldigen würdet, sondern dass ihr aus (szene-)politischen Gründen Dinge objektiviert und absolut formuliert, die in Wirklichkeit subjektiv und relativ sind, was vom Leser als bevormundenden und respektlos empfunden werden und damit den so gefeierten Bands mehr schaden als nutzen kann. Die semantische Kritik kann man ernst nehmen, man kann sie wegfegen und sagen "ist doch eh klar, dass das subjektiv ist"; ich denke, dass es sich manchmal auch für einen altgedienten Rezensenten lohnen kann, die Wirkung von Sprache und Formulierungen zu hinterfragen.

Weil ich ein derartiges absichtliches Missverständnis deinerseits durchaus erwartet habe, war von Anfang an der Disclaimer mitgeliefert, dass ich jedem von Euch abnehme, dass ihr wirklich so begeistert seid, und dass die Euphorie ehrlich ist, und dass ich es auch okay finde, wenn man die Alben feiert; sondern dass es nur darum geht, dass ich es nicht mag, wenn subjektive Eindrücke als objektive Tatsachen formuliert werden. Den Disclaimer hast du - war absehbar - natürlich (als einziger) überlesen und bist in deiner dir eigenen charmanten Art wie ein Aasgeier über mich hergefallen, mit der altbekannten Strategie, dass man einen ja nicht ernst nehmen kann, der "The Lord Of Steel" von Manowar 9 Punkte gibt und sich "Hammer Damage" in selbiger Weise schön gehört hat.

Wir haben - vor du dich zum öchtzigsten Mal polternd, unsachlich und ad personam collegae statt ad rem eingemischt hast - in diesem Thread sehr lange und sehr konstruktiv über das diskutiert, was mich in dem Zusammenhang beschäftigt hat, und wie du vielleicht den Reaktionen der meisten Mitdiskutanten entnehmen hättest können, falls du dir die Mühe gemacht haben solltest, ausnahmsweise nicht nur selektiv das heraus zu picken, was dich stört, sondern den gesamten Sinn eines Beitrags zu erfassen, hat sich vor dir und außer dir keiner angegriffen gefühlt, und sogar die meisten jener, die es anders sehen und die bewusst jubeln und Superlative nutzen, einiges Verständnis für die Sichtweise aufgebracht. Kannst du alles nachlesen. Ich glaube nicht, dass meine diversen Beiträge zum Thema so viel positive Resonanz bekommen hätten, wenn die Leute hier irgend einen unfairen Angriff auf Atlantean Kodex oder die überaus postiven Reaktionen im Thread und im Magazin wahrgenommen hätten.
 
@wrm und @Hugin

Ich bekomme hier langsam das Gefühl, Ihr haltet Euch für Götter, die durch ihre Rezensionen Tausende zu Plattenkäufen und Konzertbesuchen bewegen können. Kommt mal wieder ein bisschen zurück auf die Erde.

Ich für meinen Teil sehe Rezensionen als klitzekleinen Baustein für meine Kaufentscheidungen an, nicht mehr und nicht weniger als ein „checkt das mal an“, gerade bei neuen oder für mich unbekannten Bands.

Ob ich dann Live lieber zu Manowar gehe oder zum Kodex, ist dann ganz alleine meine Entscheidung (bei mir: zu beiden).
Verbindlich kein Gott. Nur ein Freund präziser Sprache.

Und ich gehe auch zu beiden.
 
Ich entschuldige mich im Übrigen bei den Mitlesern dafür, dass wir so langsam mehr über meine Rezensionen reden als über die Wahrnehmung von Atlantean Kodex.
Nicht nötig sich zu entschuldigen. Ich finde diese Diskussion sehr interessant und unerhaltsam. Ich kann auch die Argumente von beiden Seiten verstehen, kann mich aber nicht so recht für eine der beiden Sichtweisen entscheiden. In meinen Augen habt ihr beide irgendwie recht, ich weiss aber nicht ob man die Thematik immer verallgemeinern kann. Ich denke es kommt sehr auf den Einzelfall an.
Schön finde ich, dass hier endlich mal eine kontrovere Diskussion auf "anständige Art" und Weise geführt wird. Das heißt ohne sinnloses Gebashe und übertribenes persönliches Angehen. Ob das jetzt unbedingt hier im Atlantean Kodex Thread sein muss steht auf einem Anderen Blatt... :)
 
Du kannst nicht gut sein lassen, und du kannst auch nie zugeben, wenn du - wie regelmäßig - übers Ziel hinaus gegangen bist, und anscheinend nicht lesen kannst:

Ich habe euch mitnichten vorgeworfen, dass ihr "aus politischen Gründen wunderbaren Alben junger Bands huldigen und damit gleichzeitig die alten Vorreiter respektlos behandeln" würdet. Das liest du dort, wo es nicht steht, und außer dir hat das zum Glück keiner so verstanden. Meine Kritik war eine rein semantische, und sie lautete eben nicht, dass ihr den Bands aus politischen Gründen huldigen würdet, sondern dass ihr aus (szene-)politischen Gründen Dinge objektiviert und absolut formuliert, die in Wirklichkeit subjektiv und relativ sind, was vom Leser als bevormundenden und respektlos empfunden werden und damit den so gefeierten Bands mehr schaden als nutzen kann. Die semantische Kritik kann man ernst nehmen, man kann sie wegfegen und sagen "ist doch eh klar, dass das subjektiv ist"; ich denke, dass es sich manchmal auch für einen altgedienten Rezensenten lohnen kann, die Wirkung von Sprache und Formulierungen zu hinterfragen.

Weil ich ein derartiges absichtliches Missverständnis deinerseits durchaus erwartet habe, war von Anfang an der Disclaimer mitgeliefert, dass ich jedem von Euch abnehme, dass ihr wirklich so begeistert seid, und dass die Euphorie ehrlich ist, und dass ich es auch okay finde, wenn man die Alben feiert; sondern dass es nur darum geht, dass ich es nicht mag, wenn subjektive Eindrücke als objektive Tatsachen formuliert werden. Den Disclaimer hast du - war absehbar - natürlich (als einziger) überlesen und bist in deiner dir eigenen charmanten Art wie ein Aasgeier über mich hergefallen, mit der altbekannten Strategie, dass man einen ja nicht ernst nehmen kann, der "The Lord Of Steel" von Manowar 9 Punkte gibt und sich "Hammer Damage" in selbiger Weise schön gehört hat.

Wir haben - vor du dich zum öchtzigsten Mal polternd, unsachlich und ad personam collegae statt ad rem eingemischt hast - in diesem Thread sehr lange und sehr konstruktiv über das diskutiert, was mich in dem Zusammenhang beschäftigt hat, und wie du vielleicht den Reaktionen der meisten Mitdiskutanten entnehmen hättest können, falls du dir die Mühe gemacht haben solltest, ausnahmsweise nicht nur selektiv das heraus zu picken, was dich stört, sondern den gesamten Sinn eines Beitrags zu erfassen, hat sich vor dir und außer dir keiner angegriffen gefühlt, und sogar die meisten jener, die es anders sehen und die bewusst jubeln und Superlative nutzen, einiges Verständnis für die Sichtweise aufgebracht. Kannst du alles nachlesen. Ich glaube nicht, dass meine diversen Beiträge zum Thema so viel positive Resonanz bekommen hätten, wenn die Leute hier irgend einen unfairen Angriff auf Atlantean Kodex oder die überaus postiven Reaktionen im Thread und im Magazin wahrgenommen hätten.

Ich bin mir sicher, dass wir uns beim KIT oder sonstwo im realen Leben erquicklich streiten, gemeinsam Bier trinken, lachen und danach alle Manowar-Shirts nach 1990 verbrennen würden. Denn manchmal ist es im April arschkalt, und Feuer erwärmt nicht nur die Seele.
 
Meine Kritik war eine rein semantische, und sie lautete eben nicht, dass ihr den Bands aus politischen Gründen huldigen würdet, sondern dass ihr aus (szene-)politischen Gründen Dinge objektiviert und absolut formuliert, die in Wirklichkeit subjektiv und relativ sind, was vom Leser als bevormundenden und respektlos empfunden werden und damit den so gefeierten Bands mehr schaden als nutzen kann. Die semantische Kritik kann man ernst nehmen, man kann sie wegfegen und sagen "ist doch eh klar, dass das subjektiv ist"; ich denke, dass es sich manchmal auch für einen altgedienten Rezensenten lohnen kann, die Wirkung von Sprache und Formulierungen zu hinterfragen.

Das ist aber tatsächlich ein Stilmittel, den eigenen Standpunkt zu unterstreichen. Sicher kann man sich darüber ereifern; wenn aber sowieso klar ist, mit welcher Textform man es zu tun hat, ist dies überflüssig, da übliches und etabliertes Stilmittel. Kann man nutzen; muss man nicht, wenn man es nicht mag. Ich finde, dass man hier dann in den Bereich der Erbsenzählerei kommt. Sowieso, da der Hörer am Ende selbst urteilt.

Zurück zu AT: Hatte es um den Novemberbeginn, da ich die letzte LP zum Burzumdag bekam, nochmal ernsthaft versucht. Fazit bleibt ungeschönt gleich zum bisherigen Schaffen: Musik, die ich nicht verstehe, die nicht meines ist. Daran ist keine Sekunde Scheiße, nur einfach nicht meine Welt. Jetzt dürft ihr weitermachen. :)
 
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Ich entschuldige mich im Übrigen bei den Mitlesern dafür, dass wir so langsam mehr über meine Rezensionen reden als über die Wahrnehmung von Atlantean Kodex. Es war nicht mein Ansinnen, überhaupt über meine Art des Rezensierens zu reden, aber der aggressive und unsachliche Whataboutism des Kontrahenten nötigt mich leider zur Richtigstellung. Ist leider immer so, wenn den Leuten die sachlichen Argumente ausgehen und sie dann versuchen, den Kontrahenten persönlich zu diskreditieren, statt bei der Sache zu bleiben.

Ich weiß nicht so recht wo ich die richtigen Argumente sehe, aber das einzusortieren wirst du den Mitlesenden schon selbst überlassen müssen anstatt dich großmütig für deinen Kontrahenten, dem es an sachlichen Argumenten mangelt, zu entschuldigen.
 
Meine Kritik war eine rein semantische, und sie lautete eben nicht, dass ihr den Bands aus politischen Gründen huldigen würdet, sondern dass ihr aus (szene-)politischen Gründen Dinge objektiviert und absolut formuliert, die in Wirklichkeit subjektiv und relativ sind, was vom Leser als bevormundenden und respektlos empfunden werden und damit den so gefeierten Bands mehr schaden als nutzen kann. Die semantische Kritik kann man ernst nehmen, man kann sie wegfegen und sagen "ist doch eh klar, dass das subjektiv ist"; ich denke, dass es sich manchmal auch für einen altgedienten Rezensenten lohnen kann, die Wirkung von Sprache und Formulierungen zu hinterfragen.

Hmmm, aber meinst du denn nicht, dass gerade das Deaf Forever an zahllosen Stellen ganz ausdrücklich und unmissverständlich klar macht, dass man überhaupt nicht auf einen objektivierten, entpersonalisierten und entemotionalisierten Umgang mit Musik aus ist? Es ist doch quasi die corporate identity des Magazins, zu sagen: "Hier gibt es die unverwässerte Maniac-Perspektive mit allem, was dazugehört!" Zumindest für mich ist das kaum zu übersehen... und letztlich auch ein entscheidender Grund, weswegen mit das Heft ungleich besser gefällt als alle anderen Kiosk-Magazine.
 
Hm. Ich finde es legitim, neue Manowar-Alben zu mögen, auch wenn ich das selbst nicht tue. Begeisterung ist halt subjektiv und kann sich in vielerlei Hinsicht Bahn brechen.

Bei der ganzen Diskussion darf man aber auch nicht vergessen, dass wir hier in einem echten Nerd-Forum unterwegs sind. Es gibt ja auch unzählige Metal-Fans, die nur schwer von neuer Materie zu begeistern sind oder vielleicht nur wenig Zeit/Geld/was auch immer haben, sich eingehend mit Musik zu beschäftigen. Da kann ein Review ausschlaggebend sein. Wenn ein solcher Fan sieht, dass ein neues Manowar-Album raus und das zugehörige Review sehr positiv ist, kann ihn das vielleicht zum Kauf bewegen und damit einer neuen Band einen potentiellen Käufer nehmen.

Aber wie realistisch ist das? Ich kenne genügend alte Metalheads, die eh alle neuen Bands doof finden, weil sie der alte Spirit mehr mitreißt. Da haben etwa AK sowieso kein Zielpublikum.

Neuer Musik begeistert und aufgeschlossen gegenüber zu stehen, finde ich großartig und lebe das selbst auch. Ich kann aber auch die letzte Maiden fantastisch finden, obwohl das für viele schon Rentner-Metal ist, und dazwischen jede Menge Mgla, Screamer, Artizan oder Chapel Of Disease hören. Würde ich einer dieser Bands 10 Punkte geben? Wahrscheinlich weniger, The Book Of Souls aber auch nicht, und die muss sich auch noch an den Maiden-Klassikern messen lassen. Aber manchmal heißt Fansein auch Selbstgeißelung, da freut man sich auch über ein neues Lebenszeichen seiner Lieblinge ;)

Der langen Rede kurzer Sinn: ich kann die Sichtpunkte beider Kontrahenten nachvollziehen, bilde mir aber gern meine eigene Meinung. Reviews sind für mich nicht so wichtig, ich kaufe nach Hörproben.
Als Musiker freue ich mich natürlich über positive Kritiken, und eine hohe Punktzahl im DF hat ohne Frage eine gewisse Werbewirksamkeit.

Ich bin jetzt eigentlich etwas an der Diskussion vorbeigerauscht, sorry.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der langen Rede kurzer Sinn: ich kann die Sichtpunkte beider Kontrahenten nachvollziehen, bilde mir aber gern meine eigene Meinung. Reviews sind für mich nicht so wichtig, ich kaufe nach Hörproben.

Sieht bei mir genauso aus. Aber tatsächlich passiert es ziemlich oft, dass ich ein Review lese und mir dann sage: Die Band hörst du dir mal an!
 
bilde mir aber gern meine eigene Meinung. Reviews sind für mich nicht so wichtig, ich kaufe nach Hörproben.

Wenn man schon einen eigenen, gut entwickelten Geschmack hat, einen großen Teil der Szenekanonplatten durchgeackert hat und sich schon ewig lang mit der Materie beschäftigt hat, dann sind Reviews tatsächlich nicht viel mehr als subjektive Hörempfehlungen und grobe stilistische Absteckungsprozeduren; ist man aber ein unbedarfter Neuling, der sich erst mal in diesem mehr und mehr expandierenden Metal-Kosmos orientieren muss, dann können Kritiken von avancierten Szene-Menschen mit Ahnung und dementsprechender Hörerfahrung durchaus darüber hinaus nützlich sein und einem helfen, sich einerseits bewährte Szene-Kategoriserungsschemata, Maßstäbe und Begrifflichkeiten anzueignen, andererseits aber auch einen guten, in intersubjektiven Szene-Kontexten belastbaren weil anerkannten, auf rudimentären Szene-Konsensen beruhenden Geschmack herauszubilden. In diesem Sinne haben kompetente Reviews also sowohl Bildungs- wie auch normativen Erziehungsauftrag - und das kann man dann gerne unter Szenehygiene subsumieren. Finde so etwas in letzter Konsequenz sogar wünschenswert - nicht auszudenken, wenn da ein jeder nach völlig beliebigen Kritierien alles gut finden würde.
 
Sieht bei mir genauso aus. Aber tatsächlich passiert es ziemlich oft, dass ich ein Review lese und mir dann sage: Die Band hörst du dir mal an!

Genau das!
In Zeiten von Spotify und Co. sehr easy - gefällt der Künstler / die Platte sehr gut dann wird gekauft, ansonsten weiter gestreamt oder eben auch nicht.

Das eine negative Bewertung einen eher davon abhält in eine Platte rein zu hören ist auch klar.
Auf DF bezogen: Es gibt in jedem Heft so viele Reviews von so vielen Platten wo ich nicht mal den Künstler kenne das ich sehr wohl Hörproben nach Punkteanzahl abhängig mache.
Hat ein BlackMetal Album nur 4 Punkte - eher nicht. Bei 8-9 denke ich mir - da höre ich mal rein :)

Auf Atlantean Kodex bezogen: Wäre der Hype nicht gegeben und die Platte nicht so in den Himmel gelobt worden, hätte ich auch wohl nie im Leben rein gehört. Soviel dazu ;)
 
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