Aufgelegt!

CBP spielen aber keinen Postrock sondern Progressive/Artrock. Post Rock hat lediglich einen dezenten Einfluss (gehabt).

Mh....im Grunde ist mir die Schublade hier gar nicht wichtig, als "puren" Postrock kann man CBP jedenfalls m.E. nach nicht bezeichnen.

Progressive-Rock und auch Artrock (die Grenze ist ohnehin sehr dünn bei diesen Musikstilen) ist in Teilen vorhanden, aber auch leichte Elemente aus dem Wave-Bereich ("Bronze"-Album), ab und an auch ein wenig Doom oder Gothic - und durchaus auch Classic-Rock und meinethalben auch "Post-Rock"-Elemente - "Rise up and fight" - mal so als Beispiel. Speziell die Volk-Alben haben bisweilen auch einen Singer/Songwriter-Einschlag.

Im Wesentlichen ist es aber ein durchaus eigenständiger Mix, der sich meinem Dafürhalten nach einer eindeutigen Klassifizierung entzieht.
 
Natürlich ist das kein reiner Post-Rock, bewegt sich aber schon in diesen Gefilden, die ich eher selten höre. Diese Mischung aus punkiger Attitüde und floydiger Umsetzungen in Hooligan-Manier fand ich live äußerst ansprechend.
 
Gezwungenermaßen daheim - also mal was Neues:

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Im Zuge des IQ-Konzertbesuchs mit @Vauxdvihl und @CimmerianKodex streiften wir im Zuge unserer allgemein-musikalischen Fachsimpelei das Thema "US Metal". Hierbei kam mir dieses Werk aus dem Jahr 1997 mal wieder in den Sinn - und auch der Wunsch, es einfach mal wieder aufzulegen. Da beiden Herren diese Band nicht geläufig war (Überraschung - ernst gemeint!) habe ich mir gedacht: stelle ich es mal hier vor, vielleicht suchen ja noch ein paar Trüffelschweine ein verborgenes US-Metal-Juwel. Genau das ist dieses Debut von Foreseen (namentlich: "Prophet's Dream"), die wohl im Nachgang noch eine 2 Veröffentlichung vorweisen konnten ("Soulless Age", 2001), dann jedoch scheinbar in der Versenkung verschwanden. Heutzutage findet Dr. Google nur noch eine finnische Band gleichen Namens, die aber definitiv musikalisch anderweitig unterwegs ist.

"Prophet's Dream" bietet angeprogten US-Metal mit einer hohen Hitdichte. Bereits der Opener "12 A.M." fährt ein amtliches Brett, verbunden mit einem wunderbar eingängigen Chorus und einer streckenweise wahnwitzigen Gitarrenarbeit in klassischer US-Metal-Manier. Es folgt mit "London Nights" ein eher stampfender Song, der recht offensichtlich auch britische Einflüsse zitiert, das Tempo ist ein wenig raus, der Chorus eher geshoutet. Auffällig bei beiden Songs im Übrigen das überaus variable Drumming, hier vermag das Schlagzeug echte Akzente zu setzen.

Der an Stelle 3 platzierte Titeltrack ist nur eingangs ein wenig irritierend, so etwa 3 Sekunden lang: plötzlich elektronisch? Gottlob nein! Foreseen bleiben ihrer Linie treu, auch "Prophet's Dream" bleibt der US-metallischen Linie treu, ist in sich tatsächlich recht vertrackt, punktet aber dennoch mit einem tollen Chorus, der hier auch wieder mit einer Bridge vorab veredelt wird. Ein klein wenig erinnert das Ganze auch irgendwie an eine US-Metal-Faith-no-More-Variante, denn grundsätzlich ist der Songaufbau schon eher untypisch und doch absolut US-Metal.

"When the Moon fades" hat eher etwas hardrockiges, erinnert ein wenig an britischen Hardrock, wenn auch ein wenig aufgepeppt in Sachen Härtegrad. Auffällig auch hier wieder das Gespür für Melodien, sowohl in den Verses, als auch im Refrain. "AOR-US-Metal" - schon wieder ein neues Genre kreiirt, wobei letztlich vor allem zum Ende hin klar die eher metallische Kante dominiert.

Natürlich muss es sich bei einem Song mit dem Namen "Remember Yesterday" um eine Ballade handeln, impliziert bereits der Titel irgendwie. Und somit auch hier keine Überraschung, sondern eine solide US-Metal-Ballade, sehr schön im Kontext des Albums platziert, ruhiger Aufbau, zwischenzeitlich mit entsprechendem Wums gesegnet, damit es nicht zu sehr ins Tal der Tränen geht.

"Garden of Eden" eröffnet mit einem "Maiden-Gedächtnis"-Intro, wie man es feiner kaum inszenieren kann. Die Double-Base drückt das Ding schön auf Geschwindigkeit, der Bass ist schön präsent - und wie schon genannt sind die Einflüsse hier absolut glasklar, der ganze Song könnte schlicht ein verschollener Maiden-Track sein, richtungweisend hier eher so die Phase "Piece of Mind", vielleicht "Powerslave". Prägnant: der ebenfalls an Harris & Co. erinnernde Mittelpart, episch und mit entsprechendem Instrumental ausgestattet, ohne zu verfrickeln, wohl aber in der Lage, jedem Instrument seinen Rahmen zu geben. Tolles Stück Musik.

Mit "Hidden Thoughts" geht der Fuß zunächst wieder ein wenig auf die Bremse, ein im Midtempo gehaltener Anfangspart, der sich letztlich in arg progmetallische Gefilde hineinsteigert, teils ist man hier schon ein wenig an der Grenze zum Thrash unterwegs. Foreseen verlassen hier den bislang eingeschlagenen - trotz aller Finessen - eher ebenen Weg und bieten einen auf den ersten Durchgang zerfahrenen Song, der aber mit jedem Durchgang wächst und auch wunderbare Gitarrensoli aufweist. Nach nicht ganz fünfeinhalb Minuten ist der Spuk vorbei - und der frickelsüchtige durchaus ohral befriedigt.

"Twilight Winter" scheint zunächst eher wieder in eine gerade Richtung zu laufen: schneller US-Metal-Song. Doch auch hier täuscht der Anfangspart: eher driftet man ab in klassisch-US-metallische Gefilde mit progressivem Einschlag und zahreichen Wendungen. Nicht ganz so verfrickelt wie sein unmittelbarer Vorgänger und doch auch nicht unbedingt Standard. Auffällig: anders als bei "Hidden Thoughts" geht es hier wieder in Richtung "Refrain mit Wiedererkennungswert".

"Give it all" könnte auch von Metal Church stammen, nach den beiden eher vertrackten Songs fährt man hier einfach die Geschwindigkeitsschiene mit "Don't-bore-us-get-to-the-Chorus"-Attitüde. Verses und Chorus bleiben gleichermaßen im Ohr, auffällig ist vor allem, dass sowohl Drumming als auch die Gitarrenarbeit eher im Hintergrund mit echten Akzenten punkten. Das Ding ist in sich eine kleine und überaus gelungene US-Metal-Hymne mit dem gewissen Etwas.

Der Rausschmeißer "Farewell" geht noch einmal in eine balladeskere Richtung, weigert sich aber definitiv, ein Tränentreiber zu sein. Noch einmal die eher klassisch-verspielte Variante einer US-Metal-Ballade, groß auch hier in Sachen Chorus und Bridge, für mich persönlich einen Tacken gelungener als "Remember Yesterday".

Über die Produktion dieses Albums braucht man jetzt keine großen Worte verlieren, ein wenig unterdimensioniert, wie es eben so war in den 90's. Das Album selbst ist ein wunderbares US-Metal-Album, bietet alle Trademarks, die man aus dieser Richtung erwartet, vor allem einen bisweilen sehr präsenten progressiven Einschlag. Leider ist das Ding nicht in vollem Umfang in der Tube zu finden, so dass der Anspieltipp sich auf den dort vorhandenen Opener des Prophetentraums beschränkt:


Für mich ein großes Werk aus der meinetwegen gar 3. oder 4. Reihe, was der musikalischen Qualität keinerlei Abbruch tut. Leidenschaftlicher US-Metal mit dem gewissen Etwas.
 
Auch mit Cover sagt mir das absolut gar nix. Ich werde hineinhören. Habe schon Angebote bei Discogs/amazon gecheckt und da wird man schon fündig, wenn auch eher Mittpreisig....
 
Mal ein wenig Spülmusik:

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Was für ein gottverdammt abgedrehtes Album! Natürlich liebt man es - oder man hasst es, ich kenne kaum Jemanden, der da einen Zwischenweg findet.

1992: als begeisterter "Neu-Prog-Metal-Interessierter" war man auf der Suche nach Allem, was nur im Entferntesten in Richtung Dream Theater musizierte. Nun war es denn zum damaligen Zeitpunkt noch nicht so, dass Google hier die Antworten lieferte - also: ab in den einschlägigen Plattenladen (seinerzeit Elpi oder HitWave in Hagen, genau weiß ich es hier im konkreten Fall leider nicht mehr) und nachgefragt. Mit einer Warnung versehen wurde mir denn "Control and Resistance" nahegelegt. Na denn, CD war damals zum Midprice - also mitgenommen....

...und daheim aufgelegt. Wie seither gefühlt so 10 x im Jahr. Ich kann mich erinnern, dass mich das ganze Ding zunächst einmal regelrecht verstört zurückgelassen hat: wo Dream Theater stets immer den Weg zurück ins melodiöse suchten knallten WATCHTOWER erst mal richtig los. Dazu dieser unglaubliche Gesang von Alan Tecchio, der so völlig anders klang als ein melodischer LaBrie oder ein Ray Alder.

Es ist sinnlos, hier überhaupt einen Song charakteristisch herauszustellen oder auf einzelne davon herauszugreifen, wie ich es ja sonst gern mache. "Control and Resistance" ist ein Brocken, hart, thrashig, vertrackt - und will eigentlich zunächst gar nicht lieb gehabt werden. Die echte Qualität dieses Meisterwerks erschließt sich tatsächlich erst nach vielen Durchläufen - und lässt einen dann nicht mehr los. Natürlich sind sie da, diese einfach unfassbaren Refrains, deren Darbietung durch Tecchio (sein Vorgänger Jason MC Master war hier keinen Deut schlechter im Übrigen) regelrecht verstören und gleichermaßen fesseln. Hinter jeder Ecke eines jeden der 8 Songs wartet eine neue Wendung, Breaks en Masse - und doch wirkt nicht einer davon unzweckmäßig platziert.

Über die Instrumentalisten dieses Albums braucht man sicherlich keine Worte verlieren, auch, wenn selbige ihr Licht in Interviews beizeiten schon einfach gerne mal unter den Scheffel stellen. In Verbindung mit dem Einfallsreichtum des Songwritings auf "Control..." spricht das Ganze schlicht für sich. Die Einflüsse zahlreicher Bands sind natürlich herauszuhören, so zitiert "The Fall of Reason" mehr als eindeutig vielfach Rush, stellt deren Ansätze aber auf ein klar metallischeres Fundament und unterfüttert das Ganze mit einer Vielzahl an sonstigen Einsprengseln irgendwo zwischen Thrash und gar jazzigen Elementen.

Heutzutage kann ich "Control and Resistance" tatsächlich prima beim Spülen hören, sind mir doch mittlerweile sämtliche Songs von "Instruments of Random Murder" bis hin zu "Dangerous Toy" schlicht mittlerweile Ohrwürmer für mich.

Ganz gleich, ob man das Album nun mag/mögen wird oder nicht: gehört haben sollte man es. Für mich ein ebenso großer Meilenstein in Sachen Progressive-Metal wie seinerzeit das Dream-Theater-Debut oder der aufzuweckende Wächter, "schwer verdaulich" ist "Control..." nur dann, wenn man sich nicht ein klein wenig mit der Platte beschäftigt. "Eingängig uneingängiger" geht nicht - und schöner verfrickelt auch kaum. 10 Punkte, heute wie damals.
 
Ganz viel Liebe für den letzten Text.
Ich war ja mit der Hälfte der Songs durch Demos und Livetapes bereits vertraut, wenngleich auch mit Jason am Mikro. Von daher hat das Album bei mir sofort komplett geknallt. Durch den regen Briefkontakt sowohl mit Hades wie auch mit Watch Tower war das schon eine ziemlich emotionale Achterbahnfahrt. Zuerst die Meldungen, dass Jason bei Tower raus ist, nachdem zuvor die Gerüchte immer lauter wurden, dass das zweite Album eventuell bei Sony erscheinen würde. Dann die Auflösung von Hades. Das war alles nicht lustig. Als dann aber der Brief mit der Neubestzungs-Meldung aus Texas kam, war ich wieder Feuer und Flamme. Und das Album war dann auch genau DER Knaller, den ich mir erhofft hatte.

Was ich bis heute selbst erstaunlich finde: Mein Erstkontakt war "Energetic Disassembly" im Jahr 1985. Dass ich damals schon sehr schnell auf dieses wirre (und seltsam produzierte) Gefrickel stand und die Livetapes bis zur Entmagnetisierung des Datenträgers gehört und geliebt habe, lässt mich heute am lichten Haupthaar kratzen. Wobei mir gerade einfällt: Ich könnte mal die Livetapes digitalisieren.
 
Mein Erstkontakt war "Energetic Disassembly" im Jahr 1985.

Das Furchtbare war seinerzeit: 1992 war an "Energetic Disassembly" nicht heran zu kommen, erst etwa 2, 3 Jahre später konnte man die dann über Hellion wieder als CD bekommen. Eben jene "Energetic Disassembley" ist im Grunde noch höher einzustufen als "Control...", denn 1985 (!) war das Ganze ja mal sowas von over the Top, ich wüsste nicht eine Band, die man da zu dieser Zeit vergleichen könnte - zumal "Energetic" in sich keinen Deut hinter "Control..." zurücksteht.
 
Ja, das war schon wie ein musikalisches Inkasso-Kommando. Ohne Vorwarnung mit dem Bass durch die Ohren, im Gehirn kurz ein paar Primzahlen verknotet, mit wirren Gitarrenharmonien verziert und durch die Atemwege hysterisch wieder ausgewürfelt.
Irgendwie war damals wohl meine Suche nach extremer Musik in Kombination mit dem sofort entstandenen Briefkontakt mit Jason der Ohrenöffner.
 
Nachdem das Album hier ein paar Mal lief und auch gerade wieder läuft, nur einige kleine Anmerkungen zu dem coolen Text hier.

Einen machen wir jetzt mal ganz fix noch - weil der einfach Promotion braucht:

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Erstmal: danke ans DF! Ohne die 9 Punkte-Kritik von Meister Kohsiek in der Ausgabe 29 wäre mir dieses Kleinod progressiven Metals (dazu später ein paar Anmerkungen) schlicht entgangen. Nach der Lektüre eben jenes Reviews und auch des dazugehörigen Interviews in der gleichen Ausgabe war es Pflichtprogramm, den seinerzeit über YT anwählbaren Track "Box of Time" direkt anzuchecken - und siehe da: auch, wenn ich die von Herrn Kohsiek gezogenen Vergleiche zu Ark (resultierend aus der Beteiligung des Herren John Macaluso (Drums)) nur bedingt in vollem Umfang nachvollziehen kann (ohne Ostby kein ARK),

Hier würde ich widersprechen. Ich finde schon, dass das Album sogar sehr deutliche Parallelen zu ARK hat, gerade zur "Burn the Sun".

RageXX schrieb:
Für die Stone Leaders rekrutierte Götterdrummer Macaluso 3 kroatische Musiker und so entstand die Band - die hoffentlich auch eine solche bleiben wird. Mehr als bemerkenswert ist dabei, dass beide Sänger (!!) eine absolute Ausnahmeerscheinung in der aktuellen Szene sind, sich bisweilen kaum voneinander unterscheiden lassen - und beide über einen mehr als latenten DIO-Touch in ihrer Stimmfarbe verfügen, ähnlich wie der von mir sehr geschätzte Ronnie Romero. Wie geil ist allein das schon?

Hmm, dass hier zwei Mann singen, fällt tatsächlich nicht auf, aber den DIO-Touch häre ich deutlicher weniger als einen Herrn Lande, was natürlich die Nähe zu ARK nur verstärkt.

RageXX schrieb:
Und dann kommt ein HIT! Wer "Electric City" nicht spätestens nach nur einem halben Hördurchlauf im Ohr hängen hat, dem ist nicht zu helfen. Der geilste Ohrwurm der letzen Jahre, was für eine Granate an Song! Direkt vom Einstieg (was für ein Verse) bis hin zum höchst energetisch durchgeladenen Chorus ist "Electric...." ein Paradebeispiel dafür, wie man Prog in eingängig machen kann. Natürlich kommen trotzdem die bislang schon in jedem Song präsenten Kabinettstückchen nicht zu kurz. Ein Knaller vor dem Herren, man sehnt ihn herbei, diesen Refrain, das Ding dürfte gerne Stunden dauern.

Das allerdings ist 100% richtig. Großartiger Song. Bei mir hat es zwar 1.5 Durchläufe gedauert, aber der erste war auch eher so nebenbei im Büro, da bin ich hoffentlich entschuldigt.
 
Ein toller Thread, den ich mal eben komplett überflogen habe.
Viele tollen Scheiben, noch mehr Scheiben, die ich gar nicht kenne.

Nur ein Feedback von mir:
Ich muss vehement widersprechen, dass das MASTERPLAN Debüt der "Dark Ride" ähnelt.
Masterplan ist genial, Dark Ride mag ich gar nicht.
Aber das ist natürlich Geschmackssache.

In diesem Sinne:
Thread abonniert, weitermachen :)
 
Ein toller Thread, den ich mal eben komplett überflogen habe.
Viele tollen Scheiben, noch mehr Scheiben, die ich gar nicht kenne.

Nur ein Feedback von mir:
Ich muss vehement widersprechen, dass das MASTERPLAN Debüt der "Dark Ride" ähnelt.
Masterplan ist genial, Dark Ride mag ich gar nicht.
Aber das ist natürlich Geschmackssache.

In diesem Sinne:
Thread abonniert, weitermachen :)
Habe auch nach der Erwähnung bei DT den Thread fast ganz durchgesehen, auch ich kenne viele LPs gar nicht, bin aber restlos begeistert von Deiner Art die Platten darzustellen, Rage! Namentlich die Watchtower, die mir schon von Dogro heiß ans Herz gelegt wurde, ist nun Platz 1 auffem Einkaufszettel geworden. Ich MUSS sie unbedingt endlich auch als physischen Tonträger haben! Koste es, was es wolle.

Mach´ bitte unbedingt weiter! :verehr:
 
Hier würde ich widersprechen. Ich finde schon, dass das Album sogar sehr deutliche Parallelen zu ARK hat, gerade zur "Burn the Sun".

Ich habe gerade aufgrund der Stone Leaders beide ARK-Alben mal wieder sehr intensiv gehört im letzten Jahr (klingt irre, wenn man das jetezt so schreibt....), aufgrund Deines Posts habe ich speziell "Burn the Sun" mal wieder einer "Leib-und-Magen-Prüfung" unterzogen mit folgendem Ergebnis: a) "Burn the Sun" ist und bleibt einfach - geil! Das Ding ist zeitlos, da kann man nun sagen, was man will, das klingt heute keinen Deut "moderner" als "damals" und b) "deutlich" sind die Parallelen an einigen Stellen durchaus, das habe ich sogar in meinem Post erwähnt, allerdings ist es dennoch eine Weiterentwicklung des ARK-Sounds, wenn man so will. Im Grunde eine Sache der Wahrnehmung, so ganz kann man die "Verwandtschaft" natürlich nicht leugnen.

Hmm, dass hier zwei Mann singen, fällt tatsächlich nicht auf, aber den DIO-Touch häre ich deutlicher weniger als einen Herrn Lande, was natürlich die Nähe zu ARK nur verstärkt.

Ja, kann man auch so sehen. Lande klingt für mich ein wenig nach einer Kreuzung aus Coverdale und Dio, zu Coverdale passt eher die Klangfarbe der Stimme (auch, wenn Lande durchaus noch "rotziger" rüber kommt, was mir persönlich sehr gefällt), die Gesangslinien gemahnen vielfach an Dio, speziell die Phrasierungen in den Strophen. Diese Mischform des Gesangs findet sich auch bei den SL, wenn auch verteilt auf 2 Sänger. Noch mal eine Wahrnehmungssache, wie ich denke.

Das allerdings ist 100% richtig. Großartiger Song. Bei mir hat es zwar 1.5 Durchläufe gedauert, aber der erste war auch eher so nebenbei im Büro, da bin ich hoffentlich entschuldigt.

Erstaunlich, dass er sich - zumindest bei mir - bislang kein wenig abnutzt. Selbstverständlich sei Deine Entschuldigung an dieser Stelle akzeptiert.

Ich bedanke mich indes für diese erste Einschätzung dieses (für mich) kleinen Wunderwerks an anspruchsvoller Rockmusik von Seiten eines ausgewiesenen Kenners.
 
Ich muss vehement widersprechen, dass das MASTERPLAN Debüt der "Dark Ride" ähnelt.
Masterplan ist genial, Dark Ride mag ich gar nicht.
Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Ist es. Für mich ist "Dark Ride" das beste Helloween-Album mit Deris, einfach, weil es diesen wunderbar düsteren und völlig anderen Anstrich hat. Dieses eher Düstere findet sich auf der Masterplan meiner Meinung nach ebenso, alle Songs würden auch mit Deris am Mikro funktionieren. Letztlich hat man mit Songs wie "Crystal Night" auf dem Masterplan-Debut allerdings in Sachen Härte sogar noch ein wenig aufgesattelt. Streng genommen ist "Dark Ride" im Übrigen das einzige Helloween-Werk, das ich aktuell noch ab und an höre, einfach, weil ich mehr oder minder auch mit den Helloween-Klassikern nichts mehr anzufangen weiß.

Edit: erstaunlicherweise kommt mir in diesem Zusammenhang "To the Quasar" (Ayreon) in den Sinn. Hier singt Deris um Längen aggressiver als bei den Kürbissen und fast schon virtuos in seiner "Machart", fast so, als könne er sich mal so richtig austoben. Überhaupt passt dieses Stück noch prima in den "Dark-Ride"-Kontext, obwohl es gar nicht von Helloween ist - also, wer nun diesen Querverweis nicht nachvollziehen kann: einfach eine meiner typisch-seltsamen Querverwindungen im Hirn, die ich ab und an mal "frei" lassen muss....
 
Zuletzt bearbeitet:
Namentlich die Watchtower, die mir schon von Dogro heiß ans Herz gelegt wurde, ist nun Platz 1 auffem Einkaufszettel geworden. Ich MUSS sie unbedingt endlich auch als physischen Tonträger haben! Koste es, was es wolle.

Nun denn, ich bin auf Deine Meinung sehr gespannt. Auch, wenn es mir bislang noch nicht so recht geglückt ist, wirklich in die Songs der aktuellen EP zu "schlüpfen" (wobei: die ist ja auch schon wieder einige Jahre alt....wie die Zeit vergeht....), so sind die ersten beiden Watchtower-Werke für mich schlicht unantastbar. Es würde mich durchaus freuen, wenn Dir dieser Thread dabei behilflich sein kann, noch ein paar weitere Perlen zu entdecken.
 
Edit: erstaunlicherweise kommt mir in diesem Zusammenhang "To the Quasar" (Ayreon) in den Sinn. Hier singt Deris um Längen aggressiver als bei den Kürbissen und fast schon virtuos in seiner "Machart", fast so, als könne er sich mal so richtig austoben. Überhaupt passt dieses Stück noch prima in den "Dark-Ride"-Kontext, obwohl es gar nicht von Helloween ist - also, wer nun diesen Querverweis nicht nachvollziehen kann: einfach eine meiner typisch-seltsamen Querverwindungen im Hirn, die ich ab und an mal "frei" lassen muss....
Guter Punkt, das Ayreon Album ist eh sensationell (wie alle anderen von Arjen).

Die Masterplan muss ich mir mal auf den Gesichtspunkt hin anhören... kann ich mir schwer ohne Jorn Lande vorstellen.
 
Nun denn, ich bin auf Deine Meinung sehr gespannt. Auch, wenn es mir bislang noch nicht so recht geglückt ist, wirklich in die Songs der aktuellen EP zu "schlüpfen" (wobei: die ist ja auch schon wieder einige Jahre alt....wie die Zeit vergeht....), so sind die ersten beiden Watchtower-Werke für mich schlicht unantastbar. Es würde mich durchaus freuen, wenn Dir dieser Thread dabei behilflich sein kann, noch ein paar weitere Perlen zu entdecken.
Der Thread ist absolut fantastisch - und irre abwechslungsreich. :top: Die "Control & Resistance" kenne ich schon durchs Netz, aber bei mir läuft eine wirkliche Aneignung stets über physische Tonträger. In NL wollte ich mir die MoV-LP kaufen, sie hatten aber leider nur die kolorierte da, wesegen ich´s gelassen hab. Bestellen mag ich im Moment nicht gern etwas, ich finde, die Paketdienste sind schon überlastet genug. So wird es noch etwas dauern, daß ich Watchtower aber sehr mögen werde, weiß ich jetzt schon. :)
 
Die Masterplan muss ich mir mal auf den Gesichtspunkt hin anhören... kann ich mir schwer ohne Jorn Lande vorstellen.
Also ich hab mir grad das Masterplan-Debüt nochmal angehört, bzw. ich höre es noch.
Es ist und bleibt ein super Album meiner Meinung nach!
Es ist schon teilweise recht düster („Soulburn“, „Crystal Night“, „Bleeding Eyes“), aber in den Songs finde ich nicht nur Dunkelheit, sondern vielmehr Hoffnung.
Vor allem „Into The Light” hat so einen Teil im Chorus, wo ich jedes Mal Gänsehaut bekomme.
Und sowas wie Happy Metal ist für mich auch mit dabei, „Kind Hearted Light“, „Heroes“ zum Beispiel.

Und ich bleibe dabei, die Scheibe geht für mich nur mit Lande, nicht mit Deris oder sonst jemandem.
Die „Dark Ride“ hab ich übrigens gar nicht… wollte mir die auch noch mal anhören, gerade unter den genannten Gesichtspunkten.
Ich weiß, dass ich mir damals das Boxset für 50 Mark bei NuBla bestellt habe, aber von der Platte so enttäuscht war, dass ich alles wieder verkauft habe.
Ich dachte allerdings, ich hätte sie für wenig Geld nochmal nachgekauft, um die Sammlung zu komplettieren.
Naja, vielleicht finde das A lbum ja auf Spotify…
 
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