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Kannst du versuchen, ein oder maximal zwei Alben von SAGA zum Einstieg zu empfehlen?
In deinem Listenwahn gibt es vier 10er und fünf 9er.
Vielleicht eins, was am repräsentativsten ist; muss ja nicht zwingend ein 10er sein.
Danke vorab.
Ah, sieh mal einer an, wieder was gelerntKlugzuscheißen wäre an dieser Stelle, dass das von Dir geschätzte "Don't be late" auf Album Nummer 3 zu finden ist
Kontext, Kontext, man gebe mir Kontext...Du bleibst gefällig hier!!!!!!
Du bleibst gefällig hier!!!!!!
Freut mich, das sich ein "Kiss-ist-Piss"-Meinungshalter so ausführlich mit einem Album, das oft als "Stinker" bezeichnet wird, in dieser Art und Weise mit einer verlachten Band beschäftigt.
Die "Konkurrenz":
"A Night at the Opera" ist ein Naturschauspiel - und das liegt nicht nur am allseits bekannten "Bohemian Rhapsody" - doch dazu später mehr, zumal es hier ohnehin ein wenig ist wie mit den berühmten Eulen die man nach Athen trägt....
In die Vollen: "Death on two Legs" erinnert mit diesem wunderbar schrägen, rein auf der Gitarre von May (no Keyboards bei Queen bis zu "The Game"!) intonierten Effekten im Intro unimttelbar an "Die Vögel" von Hitchcock. Das ging mir schon beim ersten Hören vor gefühlt 100 Jahren so - und das ist bis heute so geblieben. Und dann? Cut! Piano! Hä? Und dann? Ein schlicht geniales Solo, ab jeglicher Konventionen (zur damaligen Zeit), nicht geradlinig und gefühlvoll wie ein Gilmour, nicht bluesig-verspielt wie bei Page - einfach nur ein wenig Gitarre, schräg und ohne zu nerven und doch virtuos auf seine Art. Manche behaupten, der einzige Hardrocksong auf "A Night..." sei "Sweet Lady" - völliger Quatsch, "Death on two Legs" ist einer der vielseitigsten Hardrocksongs, der überhaupt je geschrieben wurde, trotz des markanten Piano-Themas und der Queen-typischen Chöre.
Dann ab in die 20er: Mit "Lazing on a Sunday Afternoon" überrascht man allerdings nur die Hörer, die "Sheer Heart Attack" nicht kennen, gab es doch dort mit "Bring back that Leroy Brown" schon ähnliche Ansätze. Mercury frönt seiner Vorliebe für eher schräge Sounds - und belässt es auch bei einer Minute damit. Lockert schön auf und bringt gleichermaßen ein klein wenig Humor mit ein.
Ach ja, Hardrock-Songs: die rauhe, an Rod Stewart erinnernde Stimme von Roger Taylor veredelt "I'm in Love with my Car". Wäre auch eigentlich "nur" ein Hardrock-Song, doch erneut verstehen es die "anderen Fab Four" hier mit Piano und der permanent präsenten Gitarre von May, sowie den bekannten Queen-Chören, dem Ganzen eine völlig eigene Dimension zu verleihen.
"You're my best Friend" rückt das wohl unterbewerteteste Mitglied der Band in den Focus: John Deacon, der dieses ebenfalls kurze Stück Popmusik mit dem ebenso einfachen wie schönen Text seiner Frau gewidmet hat. Auffällig schon hier, dass es May problemlos gelingt, den Sound einer Rockgitarre fast schon unauffällig, aber absolut effektiv in einem Popsong unterzubringen. Auf den ersten Blick ist "You're my best Friend" pures Easy-Listening, die Feinheiten (in den 80ern dann aufgepeppt für Hits wie "Radio GaGa" oder eben "A Kind of Magic") finden sich aber bei intensiverem Hören und fallen dann um so mehr ins Gewicht.
Ups - ein Folksong! Brian May rückt hier von seinen sonst eher hardrockigen Wurzeln ab und schreibt mal eben einen wirklich perfekten Lagerfeuersong. Live ohnehin eine Bank dürfte "39" zu den Queen-Hits zählen, die "offiziell" nie einer waren. Schon wieder kein Hardrock, so ein Driss - aber: ein echter Hit und stilistisch sind wir hier nun nach 2 x (Hard-)Rock, 1 x Pop und 1 x "20er-Jahre-Retro") schon wieder auf völlig anderem Terrain - und das überaus gelungen und mit einer völlig eigenen Note, die die Band dem Ganzen aufdrückt - es klingt unverkennbar nach Queen, gleich, was es ist.
"Sweet Lady" ist ein Hardrocksong, ohne Wenn- und Aber. Sicher eher im gemäßigten Bereich, bis hin zum furiosen Finale. Die Vielseitigkeit von Mays Gitarrenspiel ist das wohl Auffälligste an diesem Stück, überhaupt sind Queen ohne Freddie natürlich eigentlich nicht existent - ohne Brians "Red Special" aber ebenso wenig. Man kann über den Stellenwert des Songs selbst streiten, aber "Tie your Mother down" gab es ja dann auf dem Folgealbum - und eine Vielzahl an mächtigen Hardrocksongs auf den Vorgängeralben. Im Kontext des Albums ist die süße Lady hier gut aufgehoben und macht einen weiteren Farbtupfer.
Auch, wenn der "Good-old-fashioned-Loverboy" am Ende eher der Signature-Song für, ich möchte mal sagen, "Ragtime"-Sound, von Queen wurde, so ist "Seaside Rendezvous" ein unmittelbarer Vorläufer und die Weiterentwicklung dessen, was sich schon auf "Sheer Heart Attack" andeutete: Ausflüge in andere musikalische Welten. Erwähnenswert: alle "Effekte" in diesem Song, die beispielsweise ein Saxofon imitieren, entstammen den Stimmbändern von May und Mercury.
So - und jetzt: "The Prophet's Song". Der "Stargazer" von Queen, ein Epos, ein Hammer von einem Song, ein Stampfer, nicht in Worte zu fassen. Rund 8 Minuten Wahnsinn, nicht in Worte zu fassen. KEINE Band heutzutage kann so einen Song schreiben, nicht mal abklatschen kann sie ihn. Der A-Capella-Part in der Mitte gehört primär unter dem Kopfhörer genossen, ehe dieses gottverdammte Riff am Ende dessen den Prophetensong in ein wahres Hardrockmonster verwandelt, einen Mix aus Bluesrock und Elementen, die gar an Sabbath'sche Schwere erinnern.
Weiter im Text mit "Love of my Life": an der Harfe: Brian May! Live natürlich nicht, da muss dann die Akustische her. Neben "39" der zweite Hit, der irgendwie offiziell nie einer war, wer allerdings nicht spätestens bei der Live-Version dieser wunderschönen und gefühlvollen Ballade ein klein wenig Pipi in den Augen hat, der ist wohl musikalemotionalfrigide.
Dixieland-Sound! Und noch dazu mit Ukulele! "Good Company" ist ein Ohrwurm par Excellence, natürlich meilenweit entfernt vom Thema Rock oder Hardrock - und doch fügt sich auch dieser Brian-May-Song perfekt in "A Night at the Opera" ein.
Die Böhmische Rhapsodie bedarf, so glaube ich, schlicht keiner weiteren Erläuterung geschweige denn Wertung. In meiner persönlichen Welt ist zwar auf diesem Album der Untergangsprophetensong das Oberhighlight - und doch dürfte niemand bestreiten, welchen Stellenwert "Bho-Rhap" hat. Ich spare es mir, weiter darauf einzugehen, Fakt ist: bis HEUTE hat sich dieser Song nicht totgenudelt, er weiß zu faszinieren und zeigt auf, was man kompositorisch basteln kann, wenn man einfach mal alle Konventionen außer Acht lässt - und schlicht ineinander fließen lässt, was auf den ersten Blick nicht zusammen gehört. Was im Übrigen für das komplette Album gilt.
"God save the Queen" - schöner und erhabener als auf Mays Gitarre kann die Hymne Britanniens kaum ertönen. Einfach ein Abschluss, vielleicht gar als Hommage der Band an sich selbst für dieses epochale Meisterwerk namens "A Night at the Opera".
Luft holen: ein Review über Alben mit diesem musikhistorischen Stellenwert zu schreiben kann eigentlich grundsätzlich nur in die Buchse gehen. De facto: Queen haben auf "A Night at the Opera" einen Stilmix erschaffen, der bis dato absolut einzigartig war und es im in dieser gelungenen und homogenen Gesamtform bis heute ist - und jeden Song in jeder Stilistik mit einem Ohrwurmcharakter versehen. Mehr geht nicht. Mehr kann nicht gehen. Nicht mit Frickelorgien, nicht mit übermäßigem Bombast (den Queen in seiner gemäßigten Form - das sei nochmals betont - ohne jegliche Keyboards- oder Synthies erschaffen haben) - nicht mit Maskerade oder Blutspucken.
"A Night at the Opera" ist ein Statement für die Ewigkeit, ein Feuerwerk an Kreativität, ein Brechen mit Konventionen, ein Betonen einer völlig eigenständigen Interpretation von Musik, ein bis heute unumstößliches Denkmal dafür, wie sich mit Mut ein völlig eigenständiger Bandsound entwickelt, den man schlicht sofort zuordnen kann, gleich, welche musikalische Richtung hier gerade gespielt wird. War David Bowie das Rock-Chamäleon, so waren Queen (für mich waren Queen - sorry an Brian und Roger...) gleich eine Rotte von Vieren davon.
Die "Konkurrenz":
"A Night at the Opera" ist ein Naturschauspiel - und das liegt nicht nur am allseits bekannten "Bohemian Rhapsody" - doch dazu später mehr, zumal es hier ohnehin ein wenig ist wie mit den berühmten Eulen die man nach Athen trägt....
In die Vollen: "Death on two Legs" erinnert mit diesem wunderbar schrägen, rein auf der Gitarre von May (no Keyboards bei Queen bis zu "The Game"!) intonierten Effekten im Intro unimttelbar an "Die Vögel" von Hitchcock. Das ging mir schon beim ersten Hören vor gefühlt 100 Jahren so - und das ist bis heute so geblieben. Und dann? Cut! Piano! Hä? Und dann? Ein schlicht geniales Solo, ab jeglicher Konventionen (zur damaligen Zeit), nicht geradlinig und gefühlvoll wie ein Gilmour, nicht bluesig-verspielt wie bei Page - einfach nur ein wenig Gitarre, schräg und ohne zu nerven und doch virtuos auf seine Art. Manche behaupten, der einzige Hardrocksong auf "A Night..." sei "Sweet Lady" - völliger Quatsch, "Death on two Legs" ist einer der vielseitigsten Hardrocksongs, der überhaupt je geschrieben wurde, trotz des markanten Piano-Themas und der Queen-typischen Chöre.
Dann ab in die 20er: Mit "Lazing on a Sunday Afternoon" überrascht man allerdings nur die Hörer, die "Sheer Heart Attack" nicht kennen, gab es doch dort mit "Bring back that Leroy Brown" schon ähnliche Ansätze. Mercury frönt seiner Vorliebe für eher schräge Sounds - und belässt es auch bei einer Minute damit. Lockert schön auf und bringt gleichermaßen ein klein wenig Humor mit ein.
Ach ja, Hardrock-Songs: die rauhe, an Rod Stewart erinnernde Stimme von Roger Taylor veredelt "I'm in Love with my Car". Wäre auch eigentlich "nur" ein Hardrock-Song, doch erneut verstehen es die "anderen Fab Four" hier mit Piano und der permanent präsenten Gitarre von May, sowie den bekannten Queen-Chören, dem Ganzen eine völlig eigene Dimension zu verleihen.
"You're my best Friend" rückt das wohl unterbewerteteste Mitglied der Band in den Focus: John Deacon, der dieses ebenfalls kurze Stück Popmusik mit dem ebenso einfachen wie schönen Text seiner Frau gewidmet hat. Auffällig schon hier, dass es May problemlos gelingt, den Sound einer Rockgitarre fast schon unauffällig, aber absolut effektiv in einem Popsong unterzubringen. Auf den ersten Blick ist "You're my best Friend" pures Easy-Listening, die Feinheiten (in den 80ern dann aufgepeppt für Hits wie "Radio GaGa" oder eben "A Kind of Magic") finden sich aber bei intensiverem Hören und fallen dann um so mehr ins Gewicht.
Ups - ein Folksong! Brian May rückt hier von seinen sonst eher hardrockigen Wurzeln ab und schreibt mal eben einen wirklich perfekten Lagerfeuersong. Live ohnehin eine Bank dürfte "39" zu den Queen-Hits zählen, die "offiziell" nie einer waren. Schon wieder kein Hardrock, so ein Driss - aber: ein echter Hit und stilistisch sind wir hier nun nach 2 x (Hard-)Rock, 1 x Pop und 1 x "20er-Jahre-Retro") schon wieder auf völlig anderem Terrain - und das überaus gelungen und mit einer völlig eigenen Note, die die Band dem Ganzen aufdrückt - es klingt unverkennbar nach Queen, gleich, was es ist.
"Sweet Lady" ist ein Hardrocksong, ohne Wenn- und Aber. Sicher eher im gemäßigten Bereich, bis hin zum furiosen Finale. Die Vielseitigkeit von Mays Gitarrenspiel ist das wohl Auffälligste an diesem Stück, überhaupt sind Queen ohne Freddie natürlich eigentlich nicht existent - ohne Brians "Red Special" aber ebenso wenig. Man kann über den Stellenwert des Songs selbst streiten, aber "Tie your Mother down" gab es ja dann auf dem Folgealbum - und eine Vielzahl an mächtigen Hardrocksongs auf den Vorgängeralben. Im Kontext des Albums ist die süße Lady hier gut aufgehoben und macht einen weiteren Farbtupfer.
Auch, wenn der "Good-old-fashioned-Loverboy" am Ende eher der Signature-Song für, ich möchte mal sagen, "Ragtime"-Sound, von Queen wurde, so ist "Seaside Rendezvous" ein unmittelbarer Vorläufer und die Weiterentwicklung dessen, was sich schon auf "Sheer Heart Attack" andeutete: Ausflüge in andere musikalische Welten. Erwähnenswert: alle "Effekte" in diesem Song, die beispielsweise ein Saxofon imitieren, entstammen den Stimmbändern von May und Mercury.
So - und jetzt: "The Prophet's Song". Der "Stargazer" von Queen, ein Epos, ein Hammer von einem Song, ein Stampfer, nicht in Worte zu fassen. Rund 8 Minuten Wahnsinn, nicht in Worte zu fassen. KEINE Band heutzutage kann so einen Song schreiben, nicht mal abklatschen kann sie ihn. Der A-Capella-Part in der Mitte gehört primär unter dem Kopfhörer genossen, ehe dieses gottverdammte Riff am Ende dessen den Prophetensong in ein wahres Hardrockmonster verwandelt, einen Mix aus Bluesrock und Elementen, die gar an Sabbath'sche Schwere erinnern.
Weiter im Text mit "Love of my Life": an der Harfe: Brian May! Live natürlich nicht, da muss dann die Akustische her. Neben "39" der zweite Hit, der irgendwie offiziell nie einer war, wer allerdings nicht spätestens bei der Live-Version dieser wunderschönen und gefühlvollen Ballade ein klein wenig Pipi in den Augen hat, der ist wohl musikalemotionalfrigide.
Dixieland-Sound! Und noch dazu mit Ukulele! "Good Company" ist ein Ohrwurm par Excellence, natürlich meilenweit entfernt vom Thema Rock oder Hardrock - und doch fügt sich auch dieser Brian-May-Song perfekt in "A Night at the Opera" ein.
Die Böhmische Rhapsodie bedarf, so glaube ich, schlicht keiner weiteren Erläuterung geschweige denn Wertung. In meiner persönlichen Welt ist zwar auf diesem Album der Untergangsprophetensong das Oberhighlight - und doch dürfte niemand bestreiten, welchen Stellenwert "Bho-Rhap" hat. Ich spare es mir, weiter darauf einzugehen, Fakt ist: bis HEUTE hat sich dieser Song nicht totgenudelt, er weiß zu faszinieren und zeigt auf, was man kompositorisch basteln kann, wenn man einfach mal alle Konventionen außer Acht lässt - und schlicht ineinander fließen lässt, was auf den ersten Blick nicht zusammen gehört. Was im Übrigen für das komplette Album gilt.
"God save the Queen" - schöner und erhabener als auf Mays Gitarre kann die Hymne Britanniens kaum ertönen. Einfach ein Abschluss, vielleicht gar als Hommage der Band an sich selbst für dieses epochale Meisterwerk namens "A Night at the Opera".
Luft holen: ein Review über Alben mit diesem musikhistorischen Stellenwert zu schreiben kann eigentlich grundsätzlich nur in die Buchse gehen. De facto: Queen haben auf "A Night at the Opera" einen Stilmix erschaffen, der bis dato absolut einzigartig war und es im in dieser gelungenen und homogenen Gesamtform bis heute ist - und jeden Song in jeder Stilistik mit einem Ohrwurmcharakter versehen. Mehr geht nicht. Mehr kann nicht gehen. Nicht mit Frickelorgien, nicht mit übermäßigem Bombast (den Queen in seiner gemäßigten Form - das sei nochmals betont - ohne jegliche Keyboards- oder Synthies erschaffen haben) - nicht mit Maskerade oder Blutspucken.
"A Night at the Opera" ist ein Statement für die Ewigkeit, ein Feuerwerk an Kreativität, ein Brechen mit Konventionen, ein Betonen einer völlig eigenständigen Interpretation von Musik, ein bis heute unumstößliches Denkmal dafür, wie sich mit Mut ein völlig eigenständiger Bandsound entwickelt, den man schlicht sofort zuordnen kann, gleich, welche musikalische Richtung hier gerade gespielt wird. War David Bowie das Rock-Chamäleon, so waren Queen (für mich waren Queen - sorry an Brian und Roger...) gleich eine Rotte von Vieren davon.
Für und Wider? Ein Album, das es mir nicht leicht gemacht hat...
Sorcerer hatte ich auf Empfehlung erst vor nicht all zu langer Zeit kennen gelernt und die beiden Vorgängeralben haben mich schlicht überzeugt und einen Nerv bei mir getroffen. In meiner Rezi zur Krönung des Feuerkönigs hatte ich dann auch hier in meinem Faden angemerkt, ein mal etwas flotterer Song wäre das Einzige, was ich mir so zur Auflockerung mal wünschen würde. Prompt erfüllte mir die Band mit dem Vorabsong "The Hammer of the Witches" diesen Wunsch - und doch hat mich das Teil irgendwie nicht so recht aus den Schuhen hauen können, was sich zwischenzeitlich indes verändert hat und mich eigentlich nur in meiner ursprünglichen Sichtweise bestätigt: nichts vorab auf YT anhören!
Eben jenes "The Hammer of the Witches" ertönt nach einem recht atmosphärischen (nicht zwingend notwendigem...) Intro und eröffnet somit das Lamentieren der Unschuldigen. Es wäre untertrieben zu sagen, ich hätte mittlerweile meinen Frieden mit dem Teil gemacht: ich mag es! Tatsächlich klingt es wie eine härtere Version der Black-Sabbath mit Tony Martin. Dazu einige instrumentale Kabinettstückchen, die dem Song ihre Farbtupfer verleihen und ihn aus der breiten Masse ähnlich gearteten Materials hervorheben. Ganz starkes Ding.
Der Titelsong bietet im Grunde durchaus das, was auch die beiden Vorgängeralben boten: epischen Doom. Möglicherweise ist jetzt mit Steinigungen zu rechnen, doch ist für mich hier zuviel Bombast an Bord, die knapp 9 Minuten (auf den Vorgängern noch durchaus abwechslungsreich gefüllt) gleiten all zu oft ab in Bombast und Tiefen, die es nicht zwingend gebraucht hätte. Da hilft auch der tadellose Gesang nicht, selbst wenn hier sogar Growls noch mal eine Extraportion an Abwechslung einbauen. Aber: der Refrain ist mir zu kitschig geraten, er klebt einfach ein wenig. Die Zwischensequenzen sind prima gesetzt, die Soli große Klasse, doch sobald dieser Refrain auftaucht ist Sense bei mir. Und ausgerechnet dieser Refrain wird dann am Ende auch noch auf Länge sehr ausgewalzt, im Grunde erinnert mich das Ding in diesem Zusemmenhang an das unsägliche "When the Eagle cries" von Iced Earth: das ist zwar kürzer, aber irgendwie findet man da trotzdem kein Ende. Kurz: der Ansatz ist gelungen, aber das Kaugummi mit Himbeergeschmack schlicht nicht von der Hand zu weisen.
Mit "Insistoris" folgt dann ein Stück, das perfekt auf "TYR" oder "Headless Cross" gepasst hätte: ein melodischer Rocker, tief gestimmte Klampfen, die dem Ganzen eine entsprechende Bedrohung verpassen, für mich ein echter Hit - und es wirkt wie aus der Zeit gefallen, denn kaum Jemand macht noch derartige Songs. Hier ist der Refrain weder zu ausgewalzt noch zu cheesy: alles passt prima zusammen, knapp 5 Minuten beste Doom-Metal-Unterhaltung der melodiösen Sorte. Stark.
"Where Spirits die" bietet letztlich wieder das, was mir auch auf den Vorgängeralben schon gefallen hat: großartigen Doom, hier mit eher balldeskem Anstrich! Auch hier fühlt man sich wieder ohne Umschweife an die "Martin-Sabbath" (jaja, ich wiederhole mich - aber ist halt so) erinnert, nur eben in ausladenderer Form und instrumental noch mal verspielter (im Positiven dieses Mal), hier kommt man zwischenzeitlich um eine Gänsehaut nicht herum. Gelungen.
Eine Akustische leitet "Deliverance" ein. Und die bleibt auch da. Heldenepos-Balladen-Metal, den man so in der Form auf den Vorgänger nicht finden konnte. Durchaus gut gemacht für diese Art von Musik, auch hier passt der Refrain, schon fein - nur eben nicht mehr so meins.
Aber dann: "Age of the Damned" leitet die "klassischen" Sorcerer ein. Auch hier ist unmittelbar auffällig, dass man sich bemüht, die "undergroundigen" Elemente, die die beiden Vorgänger doch stark prägte, zugunsten von den bereits mehrfach zitierten Melodien aufzulockern, die mir persönlich ein klein wenig zu nah an "Pathosbombast" heranreichen. Gottlob verliert man sich in diesem Experimentieren aber nicht zu sehr, die Band bleibt sich treu, bietet letztlich rund 8 Minuten Doom vom Feinsten, der Refrain sitzt, und auf das Verspielte, was mir an diesem Haufen so gut gefällt kommt hier nicht zu kurz. Fein.
"Condemned" ist nach "Insistoris" mein zweites Highlight auf "The Lamenting of the Innocent". Ein wenig erinnert mich das Ganze an "Heaven in Black" vom TYR-Album, nur ausladender, hier im positiven Sinne pathetisch und allein die immer perfekt gesetzten Akzente und Wendungen innerhalb des Stücks (balleadesker Beginn, starker Aufbau in Richtung instrumentaler Eskalation). Mit so einem Teil kann man mich bestens packen, zumal der Refrain mich ein klein wenig an die Bauart von Threshold-Refrains erinnert, was diesen sonst eher bombastisch-pathetischen Charakter anderer Songs auf der Platte wohlwollend auflockert. Ganz bockstarkes Teil.
Nanau? Mönchschöre? Ei gar zu Beginn von "Dance with the Devil" wähne ich mich gar in einer Spätneunziger/Früh-Nuller-Phase von Tristania. Damit kann man viel verkehrt machen oder eben ganz viel richtig. "Dance...." sägt, stampft, vernichtet, lockert an der richtigen Stelle, fährt die Bridge zum Chorus episch, aber absolut unpeinlich - und eben jener Mönchschor ist hier das Salz in der Suppe! Ein 3. Highlight, zumal Sorcerer über die gesamte Dauer des Songs die Stimmungen im Stück perfekt variieren, hier nichts in die Länge ziehen, sondern über 8 Minuten einfach perfekt mit Musik füllen. Das Ding ist wunderbar heavy und melodiös - und wenn hier durchgängig gegrowlt würde, dann wäre man tatsächlich im (besseren) Gothic-Metal-Bereich.
"Path to Perdition" setzt da noch einen drauf in Sachen Bombast: sphärische Gitarre zu Beginn, hat ein wenig was von "Bijou" von Queen (ja, tatsächlich), arg orchestrale Untermalung. Letzteres ist oftmals für mich ein Grund, Musik auszuschalten, weil es bei den meisten Versuchen doch eher kleistert und künstlich klingt - hier nicht, zumal das Ganze auch nicht all zu sehr in Richtung Peinlichkeit driftet, sondern, ganz im Gegentum, hier unterstreichen die Keys auf beeindruckende Art und Weise einen ohnehin starken Song, der jetzt in meinen Ohren nicht mehr "klassischer" Doom ist, wohl aber überaus gelungener Heavy Metal - und das ist ja selten genug geworden. Kurz: Sorcerer verbinden hier erneut ihr Gespür für Melodien mit Elementen, an denen die meisten Bands eher gescheitert wären, "Path..." ist schlüssig, durchdacht, liebevoll ausgearbeitet und - wie auch schon sein Vorgänger - toll.
Am Ende wartet das Höllenfeuer: hier noch mal klare Anleihen an Martin-Sabbath, irgendwie erinnern mich sowohl Atmosphäre als auch Bauart dieser Halbballade an "Feels good to me", mit einem Tacken mehr Wums. Noch mal ein klein wenig Heldenepos - aber Sorcerer dürfen das einfach.
Tja, was soll man am Ende sagen? Ausgerechnet der von vielen gelobte Titeltrack haut mich nicht recht aus den Schuhen und ist der einzige Song mit Kaugummipotential. Instrumental macht man alles richtig und doch wirkt es in Summe ein wenig vielseitiger und angepasster, was der Band aber im Wesentlichen gut zu Gesicht steht. Vor allem der 2. Teil des Albums (ab "Condemnded") ist mal mächtig fein geraten, dazu der Opener, der mir mittlerweile doch gut reinläuft.
Doch, "Lamenting of the Innocent" ist rund geworden und letztlich auch vielseitiger als seine beiden unmittelbaren Vorgängern. In Sachen Metalalbum auf jeden Fall auf Kurs in diesem Jahr, ganz ohne Frage.
Bisher habe ich mich nach den sehr durchwachsenen Kritiken nicht getraut. hier näher hier rein zu hören.
Aber im Herbst steigt bei mir traditionell die Lust auf episches und doomiges Zeug.
Mal sehen...
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