RageXX
Till Deaf Do Us Part
...und noch fix in die 70er:
Ritchie Blackmore ist und bleibt für mich ein Gitarrengenie, das in einer ganz eigenen Liga spielt. Das hat nicht zwingend nur mit seinen technischen Fähigkeiten zu tun, sondern vielmehr mit der Art und Weise, wie er spielt: improvisationsfreudig auf dem Livesektor - und stets mit einem Feeling für den Song. Blackmore kann mit seiner Gitarre prägen, er bringt ein Feeling rüber, das den Hörer einfach in den Bann zu ziehen vermag - all dies abseits der hinlänglich bekannten Tatsache, dass er neben Jimi Hendrix und Jimmy Page (ja, und einigen anderen....Liste ggf. ergänzen um Clapton, Beck, Iommi und, und,, und...) sicherlich ein Pionier an der E-Gitarre war, der Generationen von Gitarristen inspiriert haben dürfte.
Die Rainbow-Alben mit Dio sind Extraklasse und gehören für mich persönlich zum Besten, was der Hardrockbereich zu bieten hat. Klar, es wäre jetzt ein Leichtes gewesen, das absolute Jahrhunderwerk "Rising" für meine Rezi zu nehmen - doch ist das Rainbow-Debut nicht minder spannend und bietet ein breites Spektrum verschiedenster Einflüsse, die letztlich auch aus Ritchies früherer Vergangenheit resultieren und seine persönlichen Vorlieben abseits des härteren Rocks widerspiegeln.
"Man on the Silver Mountain" - muss man über diesen Song noch irgend etwas sagen? Ich denke nein. Ein weiteres, eher simples Eingangsriff für die Ewigkeit vom Meister in Schwarz - dann dieser Einsatz "I'm a Wheel, I'm a Wheel, I can roll, I can feel..." - Ronnie James Dio, unerreichter Gottvater aller Hardrock- und Metalabarden. Mit "Self Portrait" wildert man stilistisch gar in Spätfünfziger/Frühsechziger Sounds, was ungemein gut gelingt, zumal das Zusammenspiel Blackmore/Dio hier erneut seine ganz eigene Magie entfaltet und man darauf verzichtet, dieses Experiment zu cheesy auszuführen, allein das ebenso typische wie gefühlvolle Solo von Blackmore verhindert dies.
"Black Sheep of the Family", ein Quatermass-Cover und ursprünglich überhaupt ein erstes Experiment für die Zusammenarbeit Dio/Blackmore auf Studiobasis, gelingt ebenfalls mit den bereits beim Vorgängertrack verwendeten Zutaten und reiht sich somit prima als Drittling auf dem Album ein. "Catch the Rainbow" ist dann der 2. Klassiker auf dem Album und eine Art Blaupause für eine episch gelagerte Hardrockballade. Sicherlich, ein wenig kitschig darf man das in der Tat auch finden, aber es gibt in ganz seltenen Fällen positiven Kitsch - und wenn man sich speziell in den Liveversionen dieses Songs tatsächlich verlieren kann und man einfach die gefühlvolle Gitarrenarbeit des Meisters in die Querverbindung mit dem erneut überirdischen Gesang des Herrn Dio einfach unwiderstehlich findet - dann ist es im Grunde tatsächlich mal völlig egal, ob Kitsch oder nicht: es ist SCHÖN!
Mit "Snake Charmer" eröffnet dann ein Boogierocksong, härtetechnisch ein wenig gepimpt. die B-Seite. Der Song gibt bereits ein wenig die Grundrichtung für spätere Großtaten vor, wirkt vor diesem Hintergrund einerseits ein wenig visionär, aber auch noch nicht komplett ausgereift, dafür ist dann mit "Temple of the King" wohl DIE Rainbow-Ballade überhaupt am Start. Blackmore verarbeitet hier erstmals (!) seine Vorliebe für die mittelalterliche Musik, die Melodien sind unwiderstehlich, man kommt um eine Gänsehaut nicht herum. "If you don't like Rock'n Roll" ist dann geanu ein solcher, ohne Wenn- und Aber. Ein echtes Gute-Laune-Stück, es in einem Deep-Purple-Kontext sicherlich niemals realisierbar gewesen. Mit "Sixteenth Century Greensleeves" folgt ein weiterer Stampfer in "Man-on-the-Silver-Mountain"-Manier, nicht ganz so bekannt und auch nicht ganz so zwingend wie sein "großer Bruder" - dennoch: garniert mit einem unwiderstehlichen Refrain schlicht und ergreifend ein weiterer Klassiker der Bandhistorie.
Fragt man heutzutage, ob man "Still I'm sad" nun eher mit den Yardbirds oder mit Rainbow verbindet, so wird der Regenbogen sicher die Nase vorn haben: auf dem Album noch als kurzes, wenn auch überaus effektives Rausschmeißer-Instrumental mit Kuhglocken-Untermalung vertreten konnte man seinerzeit sicher noch nicht erahnen, welches Livemonster hier später einmal von der Leine gelassen würde, wenn die Herren Dio und Blackmore die Bühne teilten.
Auf "Richtie Blackomore's Rainbow" nahm sich speziell Blackmore all die Freiheiten, die er aufgrund der eher funkig geprägten Phase bei seinem ehemaligen Brötchengeber nicht ausleben konnte und bastelte daraus "sein" Album - möglicherweise ist es so gut erklärt. Erstaunlich ist, dass hierbei ein äußerst homogenes Werk herausgekommen ist, sozusagen die erste Evolutionsstufe von Rainbow, die im Wesentlichen dennoch aus einem Guss wirkt, weil eben diese Magie Dio/Blackmore bereits bestens funktionierte.
Ritchie Blackmore ist und bleibt für mich ein Gitarrengenie, das in einer ganz eigenen Liga spielt. Das hat nicht zwingend nur mit seinen technischen Fähigkeiten zu tun, sondern vielmehr mit der Art und Weise, wie er spielt: improvisationsfreudig auf dem Livesektor - und stets mit einem Feeling für den Song. Blackmore kann mit seiner Gitarre prägen, er bringt ein Feeling rüber, das den Hörer einfach in den Bann zu ziehen vermag - all dies abseits der hinlänglich bekannten Tatsache, dass er neben Jimi Hendrix und Jimmy Page (ja, und einigen anderen....Liste ggf. ergänzen um Clapton, Beck, Iommi und, und,, und...) sicherlich ein Pionier an der E-Gitarre war, der Generationen von Gitarristen inspiriert haben dürfte.
Die Rainbow-Alben mit Dio sind Extraklasse und gehören für mich persönlich zum Besten, was der Hardrockbereich zu bieten hat. Klar, es wäre jetzt ein Leichtes gewesen, das absolute Jahrhunderwerk "Rising" für meine Rezi zu nehmen - doch ist das Rainbow-Debut nicht minder spannend und bietet ein breites Spektrum verschiedenster Einflüsse, die letztlich auch aus Ritchies früherer Vergangenheit resultieren und seine persönlichen Vorlieben abseits des härteren Rocks widerspiegeln.
"Man on the Silver Mountain" - muss man über diesen Song noch irgend etwas sagen? Ich denke nein. Ein weiteres, eher simples Eingangsriff für die Ewigkeit vom Meister in Schwarz - dann dieser Einsatz "I'm a Wheel, I'm a Wheel, I can roll, I can feel..." - Ronnie James Dio, unerreichter Gottvater aller Hardrock- und Metalabarden. Mit "Self Portrait" wildert man stilistisch gar in Spätfünfziger/Frühsechziger Sounds, was ungemein gut gelingt, zumal das Zusammenspiel Blackmore/Dio hier erneut seine ganz eigene Magie entfaltet und man darauf verzichtet, dieses Experiment zu cheesy auszuführen, allein das ebenso typische wie gefühlvolle Solo von Blackmore verhindert dies.
"Black Sheep of the Family", ein Quatermass-Cover und ursprünglich überhaupt ein erstes Experiment für die Zusammenarbeit Dio/Blackmore auf Studiobasis, gelingt ebenfalls mit den bereits beim Vorgängertrack verwendeten Zutaten und reiht sich somit prima als Drittling auf dem Album ein. "Catch the Rainbow" ist dann der 2. Klassiker auf dem Album und eine Art Blaupause für eine episch gelagerte Hardrockballade. Sicherlich, ein wenig kitschig darf man das in der Tat auch finden, aber es gibt in ganz seltenen Fällen positiven Kitsch - und wenn man sich speziell in den Liveversionen dieses Songs tatsächlich verlieren kann und man einfach die gefühlvolle Gitarrenarbeit des Meisters in die Querverbindung mit dem erneut überirdischen Gesang des Herrn Dio einfach unwiderstehlich findet - dann ist es im Grunde tatsächlich mal völlig egal, ob Kitsch oder nicht: es ist SCHÖN!
Mit "Snake Charmer" eröffnet dann ein Boogierocksong, härtetechnisch ein wenig gepimpt. die B-Seite. Der Song gibt bereits ein wenig die Grundrichtung für spätere Großtaten vor, wirkt vor diesem Hintergrund einerseits ein wenig visionär, aber auch noch nicht komplett ausgereift, dafür ist dann mit "Temple of the King" wohl DIE Rainbow-Ballade überhaupt am Start. Blackmore verarbeitet hier erstmals (!) seine Vorliebe für die mittelalterliche Musik, die Melodien sind unwiderstehlich, man kommt um eine Gänsehaut nicht herum. "If you don't like Rock'n Roll" ist dann geanu ein solcher, ohne Wenn- und Aber. Ein echtes Gute-Laune-Stück, es in einem Deep-Purple-Kontext sicherlich niemals realisierbar gewesen. Mit "Sixteenth Century Greensleeves" folgt ein weiterer Stampfer in "Man-on-the-Silver-Mountain"-Manier, nicht ganz so bekannt und auch nicht ganz so zwingend wie sein "großer Bruder" - dennoch: garniert mit einem unwiderstehlichen Refrain schlicht und ergreifend ein weiterer Klassiker der Bandhistorie.
Fragt man heutzutage, ob man "Still I'm sad" nun eher mit den Yardbirds oder mit Rainbow verbindet, so wird der Regenbogen sicher die Nase vorn haben: auf dem Album noch als kurzes, wenn auch überaus effektives Rausschmeißer-Instrumental mit Kuhglocken-Untermalung vertreten konnte man seinerzeit sicher noch nicht erahnen, welches Livemonster hier später einmal von der Leine gelassen würde, wenn die Herren Dio und Blackmore die Bühne teilten.
Auf "Richtie Blackomore's Rainbow" nahm sich speziell Blackmore all die Freiheiten, die er aufgrund der eher funkig geprägten Phase bei seinem ehemaligen Brötchengeber nicht ausleben konnte und bastelte daraus "sein" Album - möglicherweise ist es so gut erklärt. Erstaunlich ist, dass hierbei ein äußerst homogenes Werk herausgekommen ist, sozusagen die erste Evolutionsstufe von Rainbow, die im Wesentlichen dennoch aus einem Guss wirkt, weil eben diese Magie Dio/Blackmore bereits bestens funktionierte.