BANG YOUR HEAD 2018 12.-14.07.2018 in 72336 Balingen

Taataaaaa:

Der Umbruch!


VISIGOTH!

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Steffen, das ist einerseits richtig und ganz nett, andererseits dann eben ganz schön weit weg von der (kleinen) Größe des BYH.

Ich (als alter 80er) kann mich ja immer noch nicht daran gewöhnen, dass massig (Underground-)Festivals stattfinden, die mit 10 -15 Bands aus der ganzen Welt 2 Tage Action bieten - für 2 - 4 hundert Freaks, die ebenfalls aus der ganzen Welt anreisen. Wir wissen, dass da in der Regel weder etwas hängen bleibt, noch mehrere Personen fast ein ganzes Jahr bezahlt werden können. Das ist aber eigentlich der Grund für diese größeren Festivals.

Mehrere tausend Leute nur mit Underground anzulocken, wäre nur möglich, wenn die Masse der Festivals wieder verschwindet - was wir aber auch nicht wollen.

Und ich persönlich sehe immer noch einen Unterschied zwischen denen, die schon in den 80ern älter waren (Biff & Co.) und damals noch knackig jung (also heute in den 50 ern wie ich). Die dürfen gerne noch 10 - 20 Jahre Einen losmachen.
 
Was das wirkliche Problem ist? Wann, verdammt nochmal findet der fucking Umbruch statt? Wie lange wollen wir die alten Großen noch auf die Bühne zerren? Bis sie, sich am Rollator festhaltend, ihre 40 bis 50 Jahre alten Songs spielen? Wann findet das umdenken statt? Ab welchem Zeitpunkt sehen wir uns genötigt, der heutigen Metalgeneration die Chance zu geben, spät Abends als Headliner oder Co-Headliner auf die Bühne zu gehen?


Wir klammern uns an den vergangenen Metalgrößen fest, wie ein Fünfzehnjähriger, der seinen Schnuller immer noch nicht hergeben will. Dabei ist doch klar, dass es nie wieder wie in den 80ern sein wird. Die Metalwelt hat sich verändert. Es gibt sie nicht mehr, die jungen Bands, die Stadien ausverkaufen. Es hat sich alles geändert, in die Breite gezogen, in den Untergrund geschoben.


Die heutigen Großen sind Bands, die nicht in den Charts stattfinden. Bands, die froh sind, es sich leisten zu können, überhaupt zu touren und das als Privileg empfinden. Bands, die ihre Titelstories in Gazetten wie eben dem Deaf Forever oder dem Legacy vorfinden. Bands, die ebenfalls schon auf eine beträchtliche Anzahl an Tonträgern und Gigs verweisen können, die sich zusammengerechnet weltweit auf Tausende von Fans verlassen können, die sie supporten. Und wenn sich alles geändert hat, was eben nicht mehr so ist, wie in den 80ern, müssen sich auch die Festivals, ja, auch die großen Festivals, neu definieren.


Dann stelle ich eben RAM am Samstag Abend auf die Bühne. Oder AUDREY HORNE, wenn ich die nötige Stimmung will. Und ETERNAL CHAMPION spielen auch nicht in der Halle, sondern am Freitag um 17 Uhr, draußen. Dann muss ich solche Bands eben bewerben. Weil, es kann nicht sein, dass wir immer nur den alten Glanz fordern, während da draußen Dutzende an geilen Bands aktiv sind, die leistungs- und qualitätstechnisch die alten Helden schon seit Jahren, mittlerweile Jahrzehnten, überholt haben, es aber nicht anerkannt wird, weil ''ohhhh, die sind ja nicht groß, mimimi''. So sieht es aus. Das ist das Verlogene an unserer Szene. Mit dem Finger auf die jüngeren Bands zeigen und ihnen sagen, dass sie ja noch nicht im Madison Square Garden gespielt haben, obwohl es diesen Bands scheißegal ist, da aufzutreten, weil sie einfach nur froh sind, überhaupt live zu spielen. Und wenn es in Erkenschwick ist. Das ist der Ist-Zustand der Szene.


Dann mache ich das Festival eben eine Spur kleiner, drehe die Verstellschrauben etwas zurück und bin aber wenigstens der heutigen Metalszene gegenüber angemessen ehrlich. Und wenn ein Name wie das BANG YOUR HEAD FESTIVAL nicht dafür sorgen kann, genug Metalheads zu generieren, um die junge Garde an Bands an drei Tagen zu supporten, dann haben wir grundsätzlich ein ganz anderes Problem. Aber es muss sich auf jeden Fall etwas ändern. Denn so kann es nicht weitergehen.

Viel Wahres dran ! Ich kann nur persönlich für mich sprechen, bin halt einer der die alten Helden zwar immer noch abfeiert (wenn sie als Rentner noch was taugen) aber auf Festivals brauche ich sie nicht. Da bin ich eher vor den kleinen Bühnen zu finden und nutze die Zeit um mir kleine, unbekannte Bands anzuhören. Die parallel spielenden Kreator (nur ein Beispiel !) kann ich mir immer noch auf einer Headlinertour (und das meistens mit deutlich mehr Spielzeit) geben.
 
Nach längerer Zeit mal das Billing angeschaut. Noch ganz nett geworden, zumindest bei den "kleineren" Bands. Aber leider auch viel Mist, besonders wenn es um die Head- und Co-Headliner geht. Oder halt Bands die man schon x-Mal gesehen hat. Ich fände es auch spannender wenn etwa mal Bands wie Grand Magus, Ghost oder so weit oben stehen würden. Aber vermutlich reicht das bei einem Festival in der BYH Größenordnung nicht. Schade. Aber bevor ich mit Powerwolf geben muss oder Doro und Accept zum Drölften Mal bleibe ich das 2. Jahr in Folge weg und nehm lieber 2 kleine Festivals mit.
 
Was @Black Pearl hier schreibt, ist sicherlich einer der Gründe, weshalb einerseits die Festivallandschaft und andererseits mittelgrosse Festivals wie das BYH immer mehr in Bedrängnis geraten. Das BYH ist ein Liebhaberprojekt. Das merkt man. Da treten viele Bands auf, die geschätzt werden, da schwingt auch im Booking Nostalgie mit. Bloss: mit Bands allein bekommt man kaum mehr ein Festival dieser kritischen Grösse ausverkauft. Entweder hat man ein Festival, das sich als Marke etabliert und dementsprechende Klientel ködert (das kann ein KIT mit seinen Undergroundcharakter sein oder ein Wacken mit seinen Touristenattraktionen) oder mit bekannten Namen erfolgen. Die Unterscheidung ist vermutlich nicht schwarz/weiss und das Ganze eher eine gegenseitige Wechselwirkung.

Das Problem des BYH ist, dass es zwischen Stühlen und Bänken positioniert ist. Die grossen, schwergewichtigen Bands kann man sich nicht holen (Twisted Sister war ein Glücksfall, Judas Priest vermutlich preislich wieder vorbei, Rammstein/Maiden unerreichbar), die kleinen ziehen vermeintlich zu wenig Publikum.

Bei all der Metal-Romantik darf man nicht vergessen, dass ein Festival auch nur ein Unternehmen ist, dass verschiedenen Anspruchsgruppen gegenüber unterschiedliche Verantwortungen zu erfüllen hat. Da kann das BYH wohl die hochwertigste Bandauswahl treffen, am Ende des Tages braucht es bekannte Namen, die Leute auf das Festival aufmerksam werden lässt. Nur leider war die Entwicklung der letzten Jahre eine Sackgasse. Denn neue Bands zu "züchten" fällt ja eh schon seit langem schwer – ein Phänomen, das man ja nicht nur in der Festivalkultur zeigt. Somit wird es auch nicht einfacher, neue Generationen für die alten Bands zu begeistern und dem gestandenen Publikum sterben die bezahlbaren Headliner weg.
Womit sich das BYH aber meiner Meinung nach aber auf kurze Sicht am meisten schadet - und das habe ich auch in der Umfrage angegeben- ist, dass man keine kleinen, offensichtlichen, einfach zu realisierenden Änderungen macht, die schon lange vom Publikum gewünscht werden. Jedes Jahr liest man vom Wunsch nach mehr Sitzmöglichkeiten, nach beheizten Duschen, nach geputzten Klowägen auf dem Camping. Und doch passiert nichts. Stattdessen versucht man verzweifelt, Preissteigerungen zu rechtfertigen.

Ich sag's mal so: im Moment hat das BYH für mich die optimale Billingstruktur, da habe ich keine Wünsche. Der Stilmix passt im Grossen und Ganzen und das geht wohl vielen langjährigigen Besuchern so.
Bands der Generation Airbourne, Avantasia, Edguy, Powerwolf, Sabaton (ja, z.T. ein ziemliches Who is Who der Musikgräueltaten, aber das sind die kommerziellsten, die mir einfielen) wären bereit, die nächsten Headliner zu stellen. Da gibt es auch bessere. Aber solange man mit Accept den Samstagabend füllt, sind Bands wie Edguy nur ein unnötiges Risiko. Da kann ich das Festivalkomitee durchaus verstehen, auch wenn mir die andauernden Wiederholungen doch sehr gegen den Strich gehen.
 
Jedes Jahr liest man vom Wunsch nach mehr Sitzmöglichkeiten, nach beheizten Duschen, nach geputzten Klowägen auf dem Camping. Und doch passiert nichts. Stattdessen versucht man verzweifelt, Preissteigerungen zu rechtfertigen.

Diese Dinge habe ich dort auch angesprochen und ich persönlich finde die Distanz (wenn man nicht gleich unten dabei ist) zum Campingplatz auch viel zu groß.


Ansonsten will ja der Horst evtl. mit dem Suppers Ready einen anderen Weg begehen - aber ob der gut und sicher ist?

https://forum.deaf-forever.de/index.php?threads/supper´s-ready-09-juni-2018-schiefer-erlebnis-dormettingen.9498/
 
Bands der Generation Airbourne, Avantasia, Edguy, Powerwolf, Sabaton (ja, z.T. ein ziemliches Who is Who der Musikgräueltaten, aber das sind die kommerziellsten, die mir einfielen) wären bereit, die nächsten Headliner zu stellen.

Du bist Dir aber schon bewusst darüber, dass Du AIRBOURNE gerade massiv einen Einlauf verpasst hast, sie im selben Atemzug mit den anderen genannten Bands zu nennen? :D

Jetzt mal Spaß beiseite: ja, auch solche Kröten wäre ich bereit zu schlucken, wenn die Basis stimmen würde. Und die Basis sind Bands der Kategorie PORTRAIT, ENFORCER oder meinetwegen auch aus deutschen Landen STALLION. Traditionelle Bands, die auch ein größeres Festival mal pushen muss und ihnen attraktive Slots anbietet. Risiko? Logisch. Aber das muss eben auch eingegangen werden, sonst jammern wir ewig, dass es keine Big Names mehr gibt. Natürlich gibt es die dann nicht, wenn ihnen nicht die Chance eingeräumt wird, sich auf diese Art zu beweisen.

Dazu kommt noch, dass neben dem sehr gesunden und belebten traditionellen Metal der Gegenwart ganz einfach der Wunsch nach Acts vorhanden ist, die im härteren Segment unserer Lieblingsmusik zu verorten sind. Das BYH muss sich nicht in ein Black- oder Death-Festival verwandeln, aber es sollte die Schlagzahl seiner Farbtupfer schon erhöhen. Eine Black-Metal-Band hier und eine Death-Metal-Band dort ist einfach zu wenig. Gerade hier unten, im spießigen ''wilden'' Süden LECHZEN etliche Metalfans nach Auftritten härterer Acts. Bei uns bersten die Hütten, wenn mal Bands wie CRADLE oder TESTAMENT auftreten, nur um mal die kommerziellen Vertreter zu nennen. Warum? Weil wir heilfroh sind, dass sich mal überhaupt eine härtetechnisch solvente Band die Ehre gibt.

Das heißt nicht, dass das BYH nun dem Party.San Konkurrenz machen soll, aber es heißt, in der Hinsicht wird einer Menge an Metalfans das besuchen des BYH schwer gemacht, die neben den melodischen Klängen auch die düsteren lieben und sie gleichberechtigt nebeneinander im Plattenschrank stehen haben.

Wenn es denn so sein muss, dass Ballermann-Headliner ihr Übel verrichten müssen, um die Masse zu ziehen, dann sollte wenigstens eine Grundlage geschaffen werden, mehr interessante Underground-Acts, die eigentlich keine Underground-Acts sind, an Land zu ziehen und fürs BYH zu begeistern. So, wie es bspw. bis Anfang der Nuller Jahre in Wacken war. Da hat diese Mischung gestimmt. Und ich bin überzeugt, auch das ist keine Unmöglichkeit für Balingen. Zumal Balingen von der Geographie her sogar noch besser erreichbar ist, für Resteuropa, als Itzehoe. Im Grunde genommen ist Balingen eine top Location, auf die alle anderen größeren Festivals neidisch sind. Hotels und Gastronomie allgemein im Übermaß, keine Stunde vom Flughafen Stuttgart weg. Wenn man wirklich will, kann man hier auf die Zukunft aufbauen. Dazu muss man allerdings auch die Risiken eingehen, sich etwas zu verändern.
 
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Also alleine das neue T-Shirt zeigt ja auf, dass man weiterhin zu Balingen steht.
Für mich persönlich (wohl wegen der fehlenden jahrelangen Bindung) allerdings überhaupt nicht von Bedeutung.

Risiken muss man sicherlich manchmal eingehen. Wenn man aber das schlechte Resultat vorher weiß, lässt man es lieber bleiben. Kapellen, die selbst nicht mal 500 Leute alleine in eine Halle locken können, sind keine Headliner für ein größeres Festival, das deren benötigt. Wacken kann sich das erlauben. Alle anderen nicht.

Von mir aus können die die ganzen Grusel-Bands holen und in die Halle sperren, solange draußen richtige Musik läuft. ;)
 
Wegen mir sollte das Festival wieder auf 2 Tage beschränkt werden. Freitag, Samstag, fertig.
Es spielen bei 3 Tagen nicht merklich mehr Bands - das Ganze wird nur gestreckt. Da die Bühne sowie die restlichen Aufbauten sowieso stehen, macht man mit dem dritten Tag also eigentlich Gewinn (da nicht wirkliche Mehrausgaben außer Platz- und Bühnenmiete /Pacht), welche aber nicht an die Besucher weiter gegeben worden sind - sei es durch Preisstabilität oder mehr/größerer Bands.
Die zweite Bühne in der Halle könnte wegen mir ebenfalls eingespart werden. Hier lieber ganztägig Sitzgelegenheiten, sowie Ausbau des mittäglichen guten Essensangebots dort. Oder, andere Möglichkeit: die Metalbörse wird dort reinverlegt und man spart sich deren Zeltaufbau.

Mögliche Bandauswahl an den 2 Tagen auf einer Bühne:

Headliner: Ghost, Black Label Society, Airbourne, Helloween, Watain, Danzig, ...
Ansonsten wie von euch angebracht Bands wie Ram, Enforcer, Bullet, Visigoth, Dead Lord, Horisont, 77, FM, H.E.A.T., Air Raid, und und und nicht mittags um 14 Uhr spielen lassen, sondern einfach auch mal in höheren Billing-Positionen. Gerne meinetwegen Bands wie Night Demon auch als Co-Headliner bringen.

Wenn man einfach immer so weiter macht, hat sich das mit dem Festival ansonsten in 5 Jahren eh von selbst erledigt. Die alten Bands touren dann nicht mehr, und man hat keine "Nachfolger" aufgebaut.

Hab letztes Jahr nach glaub 17 Jahren in Folge erstmals ausgesetzt und werde auch dieses Jahr mein Geld für 2 - 3 andere Festivals ausgeben. Im Gesamtpreis inkl. Festivalticket, Campingticket, Parkticket und ggf. noch Warm-up-Ticket ist nämlich von schwäbischer Sparsamkeit beim BYH NIX zu spüren ;)
 
Du bist Dir aber schon bewusst darüber, dass Du AIRBOURNE gerade massiv einen Einlauf verpasst hast, sie im selben Atemzug mit den anderen genannten Bands zu nennen? :D
Klar, aber in dem Forum hier sind Airbourne ja eh höchst umstritten, da ist die Aussage ja eh immer kontrovers. Ich find Airbourne übrigens klasse. :cool:

Jetzt mal Spaß beiseite: ja, auch solche Kröten wäre ich bereit zu schlucken, wenn die Basis stimmen würde. Und die Basis sind Bands der Kategorie PORTRAIT, ENFORCER oder meinetwegen auch aus deutschen Landen STALLION. Traditionelle Bands, die auch ein größeres Festival mal pushen muss und ihnen attraktive Slots anbietet. Risiko? Logisch. Aber das muss eben auch eingegangen werden, sonst jammern wir ewig, dass es keine Big Names mehr gibt. Natürlich gibt es die dann nicht, wenn ihnen nicht die Chance eingeräumt wird, sich auf diese Art zu beweisen.

Dazu kommt noch, dass neben dem sehr gesunden und belebten traditionellen Metal der Gegenwart ganz einfach der Wunsch nach Acts vorhanden ist, die im härteren Segment unserer Lieblingsmusik zu verorten sind. Das BYH muss sich nicht in ein Black- oder Death-Festival verwandeln, aber es sollte die Schlagzahl seiner Farbtupfer schon erhöhen. Eine Black-Metal-Band hier und eine Death-Metal-Band dort ist einfach zu wenig. Gerade hier unten, im spießigen ''wilden'' Süden LECHZEN etliche Metalfans nach Auftritten härterer Acts. Bei uns bersten die Hütten, wenn mal Bands wie CRADLE oder TESTAMENT auftreten, nur um mal die kommerziellen Vertreter zu nennen. Warum? Weil wir heilfroh sind, dass sich mal überhaupt eine härtetechnisch solvente Band die Ehre gibt.

Das heißt nicht, dass das BYH nun dem Party.San Konkurrenz machen soll, aber es heißt, in der Hinsicht wird einer Menge an Metalfans das besuchen des BYH schwer gemacht, die neben den melodischen Klängen auch die düsteren lieben und sie gleichberechtigt nebeneinander im Plattenschrank stehen haben.

Wenn es denn so sein muss, dass Ballermann-Headliner ihr Übel verrichten müssen, um die Masse zu ziehen, dann sollte wenigstens eine Grundlage geschaffen werden, mehr interessante Underground-Acts, die eigentlich keine Underground-Acts sind, an Land zu ziehen und fürs BYH zu begeistern. So, wie es bspw. bis Anfang der Nuller Jahre in Wacken war. Da hat diese Mischung gestimmt. Und ich bin überzeugt, auch das ist keine Unmöglichkeit für Balingen. Zumal Balingen von der Geographie her sogar noch besser erreichbar ist, für Resteuropa, als Itzehoe. Im Grunde genommen ist Balingen eine top Location, auf die alle anderen größeren Festivals neidisch sind. Hotels und Gastronomie allgemein im Übermaß, keine Stunde vom Flughafen Stuttgart weg. Wenn man wirklich will, kann man hier auf die Zukunft aufbauen. Dazu muss man allerdings auch die Risiken eingehen, sich etwas zu verändern.

Junge Bands einladen ist, wie man an den letzten Bestätigungen sieht, nicht das Problem des BYH. Aber genau wie du sagst: dann müssen sie halt auch in die Slots, wo sie sich beweisen dürfen. Im Juli hast du draussen halt das Problem, dass es erst zum Headliner hin finster wird. Da wirkt jedes Konzert komplett anders. Slayer am Nachmittag... pffff. Mit Inszenierung (Bühne, Licht, etc.) sieht das ganz anders aus. Von dem her hat man schon die Möglichkeit, eine Band mit solch einem Auftritt zu pushen. Aber das setzt halt schon eine gehörigte Portion Cojones voraus. Ich bin mir nicht sicher, ob Horst & Co. die mitbringen.

Was die metallische Bandbreite angeht, bin ich hingegen komplett anderer Meinung. Festivals mit wischiwaschi Handhabung, wo jede Band eingeladen wird, die sich verkaufen lässt oder zufällig in der Nähe spielt, gibt es imo genug. Da finde ich das BYH sehr erfrischend, da hauptsächlich auf die Hard Rock/Heavy Metal/Power Metal Schiene(/in den letztne Jahren auch mehr auf Thrash) gesetzt wird. Es muss ja nicht überall das selbe ALLES sein. Als Farbtupfer und Alternative für diejenigen, die auf zu viel/wenig Härte allergisch reagieren, finde ich die Hallenpolitik genau richtig. Zumal sich das Publikum des BYH wohl auch an die jetztige Bandstruktur gewöhnt und eingestellt hat. Und in dieser klaren Ausrichtung ist das BYH imo eines der grössten Festivals unserer Zeit (zumindest in diesen Breitengraden), oder täusche ich mich da?

Wegen mir sollte das Festival wieder auf 2 Tage beschränkt werden. Freitag, Samstag, fertig.
Es spielen bei 3 Tagen nicht merklich mehr Bands - das Ganze wird nur gestreckt. Da die Bühne sowie die restlichen Aufbauten sowieso stehen, macht man mit dem dritten Tag also eigentlich Gewinn (da nicht wirkliche Mehrausgaben außer Platz- und Bühnenmiete /Pacht), welche aber nicht an die Besucher weiter gegeben worden sind - sei es durch Preisstabilität oder mehr/größerer Bands.
Die zweite Bühne in der Halle könnte wegen mir ebenfalls eingespart erden. Hier lieber ganztägig Sitzgelegenheiten, sowie Ausbau des mittäglichen guten Essensangebots dort. Oder, andere Möglichkeit: die Metalbörse wird dort reinverlegt und man spart sich deren Zeltaufbau.

Ich fand 2 Tage stets zu kurz. Da ist das Festival nach dem ersten Tag schon wieder fast rum. 3 werden auf dem Boden zwar arg lange, aber man freut sich ja auch lange genug auf die paar Tage. ;) Ich bin mir nicht sicher, ob der 3. Tag nicht finanziell ein Nullsummenspiel ist. Wurden die Ticketpreise um einen Drittel angehoben? Es müssen ja auch ein gutes Drittel mehr Bands gebucht werden. Wenn ich ehrlich bin, würde es mich freuen, wenn mit dem dritten Tag die finanzielle Sicherheit des Festivals gewährleistet ist.
Es ist doch so: wenn die Zukunft des Festivals nur vom Booking abhängig ist, können sie sich glücklich schätzen. Das hiesse dann also, dass 1. das Problem einfach in den Griff zu bekommen ist und 2. das Publikum musikaffin genug ist, um sich von den übrigen Umständen nicht abschrecken zu lassen ("solange die Musik passt, ist mir der Rest egal"). Und so ist es ja bisher auch zu grossen Teilen (noch). Ich vermute, das s das BYH sehr viel richtig macht, aber die Kommunikation mit den Zuschauern relativ viel verbockt. Aber um das wirklich beurteilen zu können, fehlt uns wohl ein Blick hinter die Kulissen...
 
Zweimal "Underground" dazu. Also eigentlich genau das, was hier Viele wünschen. Bleibt nur abzuwarten, wie sich das dann in der Runningorder (Wann/Wo) darstellt und eben angenommen wird.

Wenn man überlegt, wie z.B. Dead Lord einerseits 2016/17 abgefeiert wurden und andererseits beim BYH mittags, im Regen, fast alleine spielen durften, während ein paar Schönwetter-Metaller unterm Dach standen und die große Masse noch in den Zelten lag. Das ist die eine Seite, die Andere, wie sich fehlende "Headliner" und begeisternde Underground-Bands in den Ticket-Zahlen ausdrücken werden. Man kann mit Letzteren zwar sicherlich Gagen sparen, aber falls die Leute weniger werden, die ja auch fressen, saufen und konsumieren sollen, geht´s unterm Strich u.U. schlechter auf...
 
Wurden die Ticketpreise um einen Drittel angehoben? Es müssen ja auch ein gutes Drittel mehr Bands gebucht werden.

Haben denn wirklich ein Drittel mehr Bands gespielt? Nach meinen Gefühl waren es beinahe gleich viel Kapellen. Nur durften die jeweils ein wenig länger spielen, es wurde ein wenig später angefangen und es gab längere Pausen. Dazu dann drei Bands mehr, ohne große zusätzliche Kosten (außer ggf. Miete/Pacht) und die Preise um 10,- oder 20,- € angehoben (-> geht ja jetzt 3 Tage), schon hat man unterm Strich mehr Gewinn.

Aber wir haben wie gesagt keinen Einblick, kann auch alles janz anders sein :)
 
Zweimal "Underground" dazu. Also eigentlich genau das, was hier Viele wünschen. Bleibt nur abzuwarten, wie sich das dann in der Runningorder (Wann/Wo) darstellt und eben angenommen wird.

Wenn man überlegt, wie z.B. Dead Lord einerseits 2016/17 abgefeiert wurden und andererseits beim BYH mittags, im Regen, fast alleine spielen durften, während ein paar Schönwetter-Metaller unterm Dach standen und die große Masse noch in den Zelten lag. Das ist die eine Seite, die Andere, wie sich fehlende "Headliner" und begeisternde Underground-Bands in den Ticket-Zahlen ausdrücken werden. Man kann mit Letzteren zwar sicherlich Gagen sparen, aber falls die Leute weniger werden, die ja auch fressen, saufen und konsumieren sollen, geht´s unterm Strich u.U. schlechter auf...

Wobei das Publikum am BYH relativ schwer einzuschätzen ist. Wie oft hat man schon betrachtlichen Publikumsauflauf bei den ersten Bands frühmorgens gesehen. Selbst, als die Konzerte noch früher starteten. Da fallen mir einige Beispiele ein.
Ist manchmal auch der Hitze und dem Platz geschuldet, dass Mitte Nachmittag bei manchem Zuschauer Ermüdungserscheinungen auftreten. Von dem her ist mir die Running Order in den unteren 2/3 des Billings relativ egal, solange die Spielzeiten stimmen. Und die stimmen ja beim BYH erfreulicherweise eigentlich fast immer.

Aber die Rechnung ist schon ziemlich einfach. Keine Zuschauer = kein Umsatz. Im Moment füllen Accept den Platz (leider) noch jedes Mal bis ziemlich weit hinten. Aber wer soll das in 10 Jahren übernehmen? Blind Guardian? Hammerfall? Die sind auch nur eine Lösung auf Raten und wesentlich umstrittener als die grossen Bands aus den 80ern. Es ist nicht einfach...
 
Ja, ich hab´s ja auch noch nicht wirklich abgehakt.
Kommt halt drauf an. Eine "große Sache" will ich auch dieses Jahr wenigstens machen. Wacken ist ja zu 99% raus. Rockhard und Rockfels sowieso. Sollte Graspop auch noch "ausfallen", würde ich mich wohl wieder in diese Region aufmachen...

Die Distanz zum großen Campingplatz spielt auch eine Rolle (auch für manch andere Zuschauer) und auf die würde ich mich diesmal nicht einlassen wollen.
Aber schon Mo oder Di anreisen? Nöööö
 
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Haben denn wirklich ein Drittel mehr Bands gespielt? Nach meinen Gefühl waren es beinahe gleich viel Kapellen. Nur durften die jeweils ein wenig länger spielen, es wurde ein wenig später angefangen und es gab längere Pausen. Dazu dann drei Bands mehr, ohne große zusätzliche Kosten (außer ggf. Miete/Pacht) und die Preise um 10,- oder 20,- € angehoben (-> geht ja jetzt 3 Tage), schon hat man unterm Strich mehr Gewinn.

Aber wir haben wie gesagt keinen Einblick, kann auch alles janz anders sein :)

2014 waren es 28 Bands an 2 Tagen, 2015 dann 38 an 3 Tagen, der Rest ist Prozentrechnen. Eine Aussage wie "Es spielen bei 3 Tagen nicht merklich mehr Bands - das Ganze wird nur gestreckt. " ist also schlicht falsch, und damit, sorry, auch die ziemlich vereinfachten Rückschlüsse. Ja, es ist so einiges janz anders, sonst wäre ja manches auch sehr viel einfacher ;)

Ohne ins Detail gehen zu wollen: Nicht nur mehr Bands verursachen Mehrkosten, auch die steigende Gagen vieler Acts ab dem "Mittelfeld", mehr Sicherheitsauflagen, neue Gebührenverordnungen bei Einsatzkräften, die Gier der GEMA, steigende Lohnkosten aller Beteiligten etc. pp.. Ob/was man da unterm Strich auch als sparsame Schwaben noch weitergeben kann, mag sich jeder selbst zusammenfabulieren, da möchten wir, was wohl verständlich ist, auch nichts ins Detail gehen.

Aber auch wenn wir, wie ja auch schon früher gesagt, Vieles aus unterschiedlichen Gründen nicht öffentlich diskutieren/kommentieren können/wollen, lesen wir nach wie vor mit und setzen uns natürlich auch mit den Ergebnissen der Umfrage auseinander. Daher an der Stelle einmal wieder vielen Dank für die interessanten Diskussionen und die Rückmeldungen, die uns von Euch über unsere Homepage erreicht haben! :top:
 
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