BERLIN Concert Community

Cassiopeia, Berlin
Dienstag, den 08.11.2022

Bands:
Iron Walrus
Coven

Zum ersten Mal war ich im Cassiopeia, ein verwinkelter Club in der Gegend, wo sich auch das "Badehaus Berlin" oder "ZUKUNFT am Ostkreuz" befindet. Also relativ siffig, räudig, verfallen, aber auch charmant. Ich mag diese fiese Ecke einfach. Ein großes Lob geht an die absolut humane Temperatur da unten. Die Bühne befindet sich nämlich im Keller des Gebäudes. Aber es scheint klimatisiert zu sein, denn trotz Pulli und Kutte drüber war es angenehm, ja fast schon kühl. So muss das sein.

Iron Walrus starteten den musikalischen Part des Abends. Doom/Sludge Metal, aber auch mit Heavy-Anleihen. Entgegen aller Erwartungen haben sie aber absolut überzeugt! Der satte Sound gefiel, aber auch die eingängigen Töne. Ohne Witz, die kann man sich antun. Vorab hab ich ja schon gehört, dass sie nicht so toll sein sollen... Vielleicht kommt es aber auch bei dieser Band schlicht darauf an, wo und unter welchen Umständen man diese hört. In nem kleinen, übersichtlichen Club mit wirklich super abgemischten Sound kann man sich die Truppe durchaus antun. Bis auf den Sänger hatten alle so ne schwarzen Sturmhauben mit Walross Stoßzähnen drauf. War eigentlich ganz ulkig.. Besonders gefallen hat der Leadgitarrist mit seinen geilen Solo-Einlagen zwischendurch. Schade nur, dass er sich bei den wirklich wichtigen Parts immer so fies zur Seite gedreht hat, sodass man sein Geklampfe nicht wirklich einblicken konnte. Trotzdem n geiler Typ und die Gitarre ultra heiß. Da hab ich ihn hinterher gefragt wie die heißt... Weiter unten ein Bild von dem schönen Stück. Unterm Strich: Hätte ich vom Genre her nicht gedacht, aber ja.. Die würde ich mir durchaus gerne nochmal geben!

20221108-203927.jpg


Screenshot-20221108-210432-Chrome.jpg


Daraufhin folgte das Highlight des Abends; Coven. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll... Besonders überzeugt hat mich, dass diese Band aus so einer kleinen Bühne showmäßig unglaublich viel rausholen konnte! Wenn nicht sogar alles, was möglich war. Los ging es mit fiesen, dunklen Klängen... Psychedelic Rock soll das sein.. Ja, kommt gut hin. Wie die frühen Black Sabbath vielleicht. Aber satanisch/dunkel untermalt war die Nummer auf jeden Fall auch. Jedenfalls ging es in Dunkelheit los. Ein Sarkophag wurde eindrucksvoll von zwei finsteren Gestalten geöffnet, daraus kommend natürlich die Sängerin, die trotz ihres Alters immer noch eine wunderschöne Stimme hat und auch recht attraktiv geblieben ist. Sie spielten so ziemlich fast die ganze Platte "Witchcraft Destroys Minds & Reaps Souls", was mich gefreut hat, denn ich kenne nur dieses Material. Bin halt auf Anraten von Forümlern hin. Nebenbei gab es alles mögliche an Show-Effekten: Verschiedene Masken, Lampen, Totenköpfe, Leuchtkugeln und was nicht alles an magischem/mystischem Kram. Wirklich schön anzusehen, die geben sich Mühe und haben Bock. Der Backdrop ne Leinwand, wo leichte Filmelemente die Musik und auch Atmosphäre unterstrichen. Hab ich so noch nie gesehen. Und nocheinmal: Das war ein kleiner Club, keine riesige Halle oder Stadion, in dem große Bands alles zünden was geht. Respekt. Sound war klasse, Stimmung super.. Kann da bei bestem Willen keine negative Kritik äußern. Wobei.. Deren Merch war arschteuer. Selbst Iron Maiden sind da günstiger. Als da wären: Kleiner, billiger, gestickter Patch = 10€; Vinyl, signiert und wirklich schön. Würde ich mir gerne einstecken. Aber, 60€! Nein, danke. Nicht einmal danke, einfach nur nein. War mir dann wirklich zu doll.

20221108-212537.jpg


Fazit: Der Besuch hat sich sowas von gelohnt. Die Walrosse kann man sich gerne wieder antun. Ob ich mir nun aber extra ein Ticket für die holen würde, weiß ich nicht. Coven sind auf jeden Fall sehenswert!!
 
Also, ich war gestern auch im Cassiopeia und habe Her Majesty Jinx Dawson (mittlerweile 72 Jahre "jung") beim Zelebrieren Ihrer musikalischen Messe beigewohnt. Ich fand es mega, knorke, töfte und dufte. Mit Iron Walros konnte ich indes nicht so viel anfangen. Für meinen Geschmack plätscherte es nur so dahin, war relativ belangarm und die Walrossmützen der Begleitmusiker wirkten einfach nur albern. Lametta einsetzten will eben auch gelernt sein. Coven beherrschte anschließend dieses Fach vortrefflich ;-)
 
Gestern Demilich und Concrete Winds haben ein richtig starkes Konzert geliefert! Besonders Demilich hatte ich nicht so gut in Erinnerung, wobei letztes Mal war ich ja mit der Orga beschäftigt und nach Spectral Voice habe ich mir glaub ich eher der Türschicht als der Band gewidmet. CW endlich mal nach 3 Jahren gesehen und was sollte man sagen...? Super tight und gewalttätig gespielt, vielleicht sind Einzelheiten in der Gewaltorgie verloren gegangen (vor allem in dem Überhit "Tyrant Pulse" kam der Hauptriff ein bisschen zu schüchtern vor) aber das nimmt man bei der Live-Darbietung solcher Musik irgendwie schon im Kauf.
Sanguisugabogg sind eine Schande und sollten eher auf das Ozzfest spielen gehen, statt sich mit der Bezeichnung "Death Metal" zu schmücken. Full of Hell waren wie erwartet sehr energetisch aber irgendwie hatte ich das Gefühl, das Konzert schon zig mal gesehen zu haben, obwohl ich die Band davor nie gesehen habe. Jedenfalls könnten sie mich nach Demilich nicht mehr so richtig einholen und da es immerhin Montag war, habe ich dem Ruf des Bettes gehorcht.

Voivod hätte ich mich auch gerne angeguckt, aber definitiv nicht im Sitzen. Und die kommen eh ja wieder. Über Opeth habe ich mich gestern mit Jonatan von Concrete Winds unterhalten und wir waren beide einig, dass sie einst eine wichtige Band gewesen sind, die Musik ist aber für uns schlecht gealtert. Ich bin dann heute mit dem Refrain von "Harvest" im Kopf aufgewacht, habe mir "My Arms, Your Hearse" auf dem Weg zur Arbeit angehört und, ja: die Band sagt mir leider wirklich nichts mehr. Ich finde sie sogar fast irritierend in ihrer polierten Absehbarkeit und künstlichem Pathos. Also doch das richtige Konzert ausgewählt.
 
Ich war bei Opeth und kann die Kritik nur teilweise nachvollziehen, denn sie haben ja zum 30. Jubiläum von jeder Platte einen Song gespielt, also sogar mehrere Stücke von den ganz alten Alben, die die "Früher war alles besser"-Fraktion beseelt haben dürften. "Under the weeping Moon", "The Moor" sowie das 20-minütige "Black Rose Immortal". Gerade bei dem Stück merkt man schon, dass das damals noch etwas überambitioniert war. Das "schlecht gealterte" haben sie m.E. mit einer gewissen Selbstironie zelebriert. Klar, seit der "Heritage" ist das auch irgendwie nicht mehr mein Ding auf Albumdistanz. Live finde ich das nach wie vor allerdings erste Sahne. Kaum eine Band schafft es, so druckvoll und gleichzeitig transparent so eine massive Wand aus locker filigran gespieltem Prog-Death zu zaubern. Ärgerlich war eher, dass auf dem Ticket 20 Uhr als Beginn stand, Opeth aber schon kurz vor 8 auf der Bühne standen. Als kurz nach 7 Eingetroffener hab ich von Voivod nur noch wenig mitbekommen.
Und ja, Konzerte im Sitzen sind wie Sitzplatz im Stadion, mega sinnlos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gestern Demilich und Concrete Winds haben ein richtig starkes Konzert geliefert! Besonders Demilich hatte ich nicht so gut in Erinnerung, wobei letztes Mal war ich ja mit der Orga beschäftigt und nach Spectral Voice habe ich mir glaub ich eher der Türschicht als der Band gewidmet. CW endlich mal nach 3 Jahren gesehen und was sollte man sagen...? Super tight und gewalttätig gespielt, vielleicht sind Einzelheiten in der Gewaltorgie verloren gegangen (vor allem in dem Überhit "Tyrant Pulse" kam der Hauptriff ein bisschen zu schüchtern vor) aber das nimmt man bei der Live-Darbietung solcher Musik irgendwie schon im Kauf.
Sanguisugabogg sind eine Schande und sollten eher auf das Ozzfest spielen gehen, statt sich mit der Bezeichnung "Death Metal" zu schmücken. Full of Hell waren wie erwartet sehr energetisch aber irgendwie hatte ich das Gefühl, das Konzert schon zig mal gesehen zu haben, obwohl ich die Band davor nie gesehen habe. Jedenfalls könnten sie mich nach Demilich nicht mehr so richtig einholen und da es immerhin Montag war, habe ich dem Ruf des Bettes gehorcht.

Voivod hätte ich mich auch gerne angeguckt, aber definitiv nicht im Sitzen. Und die kommen eh ja wieder. Über Opeth habe ich mich gestern mit Jonatan von Concrete Winds unterhalten und wir waren beide einig, dass sie einst eine wichtige Band gewesen sind, die Musik ist aber für uns schlecht gealtert. Ich bin dann heute mit dem Refrain von "Harvest" im Kopf aufgewacht, habe mir "My Arms, Your Hearse" auf dem Weg zur Arbeit angehört und, ja: die Band sagt mir leider wirklich nichts mehr. Ich finde sie sogar fast irritierend in ihrer polierten Absehbarkeit und künstlichem Pathos. Also doch das richtige Konzert ausgewählt.
Demilich waren mal wieder genial. Concrete Winds aufgrund Fehlplanung leider verpasst....die anderen beiden Bands not my cup of tea.
 
Am 27. erst serbisches Geballer zum Matinee im alten Cortina Bob, dann zu Dool. Umgekehrt wäre besser, aber ich hab maximal Bock.
 
Astra Kulturhaus, Berlin
Donnerstag, den 17.11.2022


Bands
:
Crowbar
Sacred Reich
Sepultura

1830 sollte Einlass sein, 1910 Beginn... Am Arsch hängt der Hammer. Bin pünktlich da gewesen und erst kurz nach 19 Uhr haben sie die Menschen reingelassen. Egal, draußen war es fast gar nicht kalt und windig. Los ging es dann auch um 20 Uhr im Widerspruch zur Aussage Ticket und FB-Versanstaltungsinfo.


Crowbar, meines Empfindens nach Doom/Thrash/Death in der Reihenfolge. Nicht mein Ding. Klar, bei der Geschwindigkeit liegt der Fokus bei den einzelnen Instrumenten... Können aber andere besser. Hat irgendwie insgesamt nicht gepasst. Kann man skippen.

20221117-203001.jpg


Sacred Reich - sehr, sehr geil! Jeder zweite Song von der Awakening Platte! Besser geht nicht (also wirklich jeder zweite Song, nicht nur so dahergesagt). Hab ich sehr genossen und bin auch gut ausgerastet. Die hab ich mir aus der 2ten - 4ten Reihe gegönnt. Phil ist super sympathisch und seine Art passt schon fast gar nicht zu Thrash Metal... Wobei man schon sagen muss, dass die Band sehr gemäßigt ist in der Richtung. Andere sind da viel härter. Passt trotzdem super. Ich mag die gerne. Jederzeit wieder.

20221117-212442.jpg



Sepultura.. Was soll ich sagen... Sie verstehen ihr Handwerk, wissen genau was sie da tun. Jeder Handgriff, jede Bewegung sitzt. Menge rastet aus, Bierbecher fliegen non stop. Mich persönlich holt das aber nicht ab. Schwerpunkt auf hartes Geböller, auf harte Stimme.. Insgesamt aber etwas zu stumpf, fast schon plump. Ich verstehe, wieso die Leute sie mögen. Man muss halt einfach auf den Stil stehen. Ich tu es aber nicht. Daher bin ich etwas eher gegangen. Nochmal muss ich sie nicht sehen.

20221117-222512.jpg



Fazit: Eigentlich haben sich nur Sacred Reich so richtig gelohnt... Hat mir aber gereicht! War richtig gut. Die anderen beiden Bands könnte man gerne austauschen.

Gekauft: Sacred Reich Tour Shirt (30€) und Patch (10€!).

Abgestaubt hab ich nix. Aber die haben 2, 3 Pleks in die Menge geschmissen... Ansonsten noch 2 Sticks und ein Drumfell.

Hier mein Bericht
 
Hast ja grundsätzlich recht. Es gibt aber halt einfach genug andere Books, die nach nur einer Page eben doch zünden. Dieses hier eben nicht.

Würd jetzt nicht sagen, dass das Genre totaler Rotz ist... aber es hat mich einfach nicht überzeugt. Vllt ja beim nächsten mal? Wer weiß..
 
Zurück
Oben Unten