Das Wichtigste zuerst: nachdem Villingen-Schwenningen von Veranstalter Chris kurzerhand zum Großraum Stuttgart erklärt wurde, hatte ich schon Sorgen, er würde von einem aufgebrachten badischen Mob mit Heugabeln zum Schafott geführt, aber er war am Leben. Dem Herrgott sei es gedankt.
Für Außenstehende ist es etwas verwirrend, wenn man nach Villingen-Schwenningen kommt. Man weiß nie, ob man in Villingen oder Schwenningen ist. Was aber auch egal ist, Hauptsache das Bier ist günstig. Das war es. Nicht der Bringer, aber besser als das in Püchersreuth, beim Storm Crusher. Sollte man von Fürstenberg Pils auch erwarten können. € 2,50 die Flasche (die man mit reinnehmen durfte), die Rote im Brötchen auch für € 2,50 und
Veganerschlonze gab es auch. Die Verpflegung konnte sich sehen lassen.
Es gab jedoch einen kleinen Wermutstropfen: keine einzige der Bands hat mir gefallen, was eigentlich Hardcore/Sludge/Punk/Crust-Fans aufhorchen lassen sollte, um nächstes Jahr ins Ländle zu reisen. Ich hielt durch bis kurz vor 22 Uhr. Nicht einmal mehr die Hoffnung auf DESERTED FEAR hielt meine Kampfeslust aufrecht, so ungenießbar waren die auftretenden Bands für meine Ohren. Es war zum verzweifeln. Als dann BIZARRE X ihr Weirdo-Gehacke darboten, war ich komplett bedient und entnervt.
Mit Abstrichen konnte ich NIGHT GAUNT und CRYPTIC BROOD etwas abgewinnen, danach ging es den Bach runter.
Die Location an sich jedoch weckte Jugendgefühle. Lärm neben alten Drehbänken, in einer kleinen Fabrikhalle, das erinnerte mich an meine Ausbildung zum Industriemechaniker. Sehr charmant auch die Pfandmünzen: aus Stahl gedrehte Hülsen.
Einige Forianer waren auch anwesend. So tummelten sich unter anderem auch noch
@-DMR- und
@pirate, neben
@Nystagmus und mir in Villingen oder Schwenningen herum. Sogar die ollen Hessen Vlummi und Ädam, die sonst kaum einen Fuß aus Schwalmstadt raussetzen, waren vor Ort. Extra angereist für die BSON Nachfolgeband BELLROPE. Welche sie auch verpassten, da sie die Baustellensituation im Ländle unterschätzten. Jetzt wissen auch sie, dass man immer zwei Stunden früher als geplant anreisen sollte, wenn man in BaWü zu einem Termin will. Tja.
Fazit: ein kleines, sympathisches und familiäres Festival im Schwarzwald, mit tiefster Underground-Mucke, von Fans für Fans. Gibt es, sieht man hier. Steht man auf solche Musik, wird man bestens versorgt und sollte Gefallen daran finden, sich einmal pro Jahr in den Black Forest zu verirren. Ich habe es versucht und kam nicht auf meine Kosten. Kollega
@Nystagmus fand es super und wird nächstes Jahr erneut aufschlagen. Ich dagegen höre nächstes Mal vorher in die Bands rein.