Kiss of Death
Till Deaf Do Us Part
Wegen des Titels eben. Macht für mich Sinn.Wie kommst du darauf das nur weil das Album "Nachthymnen" heißt jeder Song der Platte in den Augen der Band eine Hymne ist?
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Wegen des Titels eben. Macht für mich Sinn.Wie kommst du darauf das nur weil das Album "Nachthymnen" heißt jeder Song der Platte in den Augen der Band eine Hymne ist?
Okay, hätte ja sein können das Abigor das mal explizit gesagt haben.Wegen des Titels eben. Macht für mich Sinn.
Haben schon hymnische Elemente, aber Dornen ist für mich die Hymne schlechthin.Stimmt. Interessant wäre jetzt, wie Du die anderen Songs siehst.
Wo ist die Auswertung, die mir versprochen wurde?
Danke für die Mühen!Berechtigte Frage. Ich hab jetzt nochmal alle Nennungen durchkämmt und versucht, daraus Kategorien abzuleiten, die sich aus den Erklärungen ergaben und mehrere der genannten Songs betreffen. Man kann das sicherlich anders sehen, aber sind auf jeden Fall mehr geworden als die drei, die ich im ersten Post zur Diskussion habe. Man kann die nachfolgende Liste also als gewissen Konsens bezeichnen. Ich denke aber, es ist selten ein Element alleine, sondern ist eine Kombination aus den genannten, daher würden einige Songs sicherlich in mehrere dieser Kategorien passen.
1. Texte / Konzept
Inhaltlicher Fokus auf die Usprünge des Black Metals oder existenzielle/dunkle Themen, nicht selten sogar mit quasi-religiösem Bezug, Fragen von Leben und Tod, teilweise mit recht poetischen bzw. ikonischen Textfragmenten, die hervorstechen, manchmal aber auch stark räumliche Bezüge. Beispiele: Satyricon - Mother North, Emperor - Inno A Satana, Immortal - Blashyrkh, Kampfar - Norse, Helrunar - Älter als das Kreuz
2. Erhabenheit / Transzendenz / Ritual
Wie eingangs geschildert geprägt von einer gewissen Selbstüberhöhung, oft in Kombination mit einem fast schon rituellen (Lebens-)gefühl. Beispiele: Darkened Nocturn Slaughtercult - Das All-Eine, Secrets Of The Moon - Sulphur, Mare - Nachtmahrwalzer, Samael -
3. Musikalisch - Form: Einprägsames Riff, und/oder Aufbau mit Klimax
Stücke mit besonders tragendem Riff bzw. wiederkehrender Melodie und einem spezifischen Aufbau, der oftmals getragen beginnt und sich dann steigert, oft Songs mit Überlänge oder Suite-artigem Charakter: Beispiele: Mayhem - Freezing Moon, Bathory - Enter The Eternal Fire, Katharsis - VVorldVVithoutEnd, Immortal - A Perfect Vision Of The Rising Northland
4. Musikalisch - Emotion: Atmosphäre oder Wucht
Sonst, die starke Gefühle hervorrufen, genannt wurden düstere Epik, Raserei/ Wut, Kälte, Schwärze oder explosive Katharsis. Beispiele. Dimmu Borgir - Mourning Palace, Emperor - Inno A Satana, Wolves In The Throne Room - I Will Lay Down My Bones Among The Rocks And Roots, Cradle Of Filth - Bathory Area, Nagelfar - Schwanengesang, im Grunde endlos viele
5. Alleinstellung
Songs, die innerhalb des Albums oder der Diskographie stilistisch oder anhand der anderen Kriterien (oder einem Kontrast zu diesen) hervorstechen und daher "die" Hymne des jeweiligen Albums bzw. der jeweiligen Band darstellen. Beispiele. Funeral Mist - Circle Of Eyes, Tormentor - Elizabeth Bathory, Nagelfar - Meuterei, Mgla - With Hearts Toward None VII, Watain - They Rode On, Marduk - Accuser / Opposer, Enslaved - 793 (Slaget om Lindisfarne)
6. Einprägsamkeit
Nicht zwangsweise meine Definition, aber mehrfach so geschildert: Kontrast zu komplexen oder langen Stücken, geradlinig und catchy, daher am ehesten dem Stadion- bzw. Mitsing-Aspekt: Beispiele: Impaled Nazarene - Armageddon Death Squad, Desaster - Teutonic Steel, Venom - Black Metal
7. Signature-Sound
Nicht zwangsweise auf einen Song beschränkt, aber auch mehrfach so konstatiert, dass die generelle Unverwechselbarkeit im Klang-Gewand einer Band diese prädestiniert für hymnische Songs macht. Beispiele: Dissection, Emperor, Kampfar, Darkthrone, Khold, Nehëmah, Satyricon, Macabre Omen, Helheim
Ich habe die Palylist mal zu Apple Music rübergeschauft.Ich bin letztens wieder über diesen Begriff gestolpert, der für mich irgendwie ein Paradoxon darstellt, denn Black Metal definiert sich abseits seiner melodischen Subgenres für mich eigentlich nicht durch epische Momente, sondern durch eine tiefe Dunkelheit und nicht gerade schmeichelhafte Töne. Allein der Begriff "Hymne" weckt ja schon Stadion-Assoziationen, die so gar nichts mit Black Metal zu tun haben. Und doch schaffen es einzelne Songs, eine musikalische Grunddefinition von BM mit bestimmten Eigenschaften zu verweben, durch die ein Song zur Hymne wird. Das wären für mich beispielsweise
Wichtig: Jeder kann selbst entscheiden, wie er/sie diesen Begriff für sich definiert, aber es sollte nicht einfach ein Sammelthread für symphonischen BM und inflationär geposteten Listen draus werden. Mich würde vielmehr interessieren, an welche Songs ihr bei dem Begriff spontan als erstes denkt und warum. Vielleicht geht es ja auch einfach darum, was BM für euch ist (bzw. was nicht), und welche Songs von dieser Definition herausstechen.
- Textliche Ausrichtung, entweder auf die Ursprünge der Musik bezogen (räumlich, gesellschaftlich), aber auch auf die Auseinandersetzung mit den dunklen Seiten des Seins
- Erhabenheit: Es müsste Gaahl gewesen sein, der (beim Anblick einer Nattefrost-Show) einmal treffend äußerte, dass Black Metal sich für ihn nicht durch Ekel definiert, sondern durch Selbsterhöhung. Diesen Blick von oben bekommen manche Bands musikalisch besonders gut transportiert.
- Alleinstellung: Für mich definiert sich eine Hymne auch dadurch, dass sie auf einem Album oder sogar innerhalb der ganzen Diskographie etwas Besonderes, Gewagtes darstellt. Gegenbeispiel: Ein Summoning-Album ist für mich hymnisch von vorne bis hinten, weswegen ich einzelne Songs nicht extra so titulieren würde. Eine Hymne sollte für mich herausstechen.
Mir kam bei dem Begriff eigentlich immer ein Song in den Kopf, der meine obigen Kriterien erfüllt: Satyricon - Mother North
Dabei ist das Album und die Schaffensphase der Band ja nicht arm an ähnlich monumentalen Songs, aber für mich sticht Mother North sowohl textlich als auch musikalisch dennoch noch einmal deutlich heraus. Der mehr als ikonische Titel, die eigentlich vagen Textfetzen, die man aber dennoch beim ersten Mal bereits zu verstehen glaubt, das unsterbliche Riff begleitet von den ständig leicht nachhängenden Keyboards, als würden sie sich wie ne Decke über die rauen Kanten legen, quasi wie Schnee sich auf eine kalte Winterlandschaft legt, ganz im Gegensatz zu dem eigentlich ständig (auf dem Cover und in der Musik) präsenten Feuer. Wenn mich jemand fragen würde, was Black Metal ausmacht, würde ich zuletzt an diesen Song denken, denn wie oben beschrieben definiert sich BM für mich durch viel mehr Widerstand und Schwärze. Da Mother North hierzu einen so krassen Kontrast darstellt und trotzdem zu 100% Black Metal ist, ist es für mich die BM-Hymne schlechthin.
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Now you say something.
Edit: @El Guerrero hat die hier genannten Songs (220 Stück, bis Thread-Seite 8) in einer Spotify-Playlist gesammelt: https://open.spotify.com/playlist/6wTQStSeN7ERqGbeD2xie0?si=teYhEmykTTWdj9nxyJyosQ&pi=t8G4DRjbSli7M![]()
Also Black Metal sehe ich ja irgendwo noch, wenn man auf das epische Element, das für mich Teil der DNA einer Hymne ist, keinen Wert legt - aber Deathcrush? Mir fällt kaum ein weniger hymnischer Song ein als dieser.Im Sinne des Eingangsposts möchte ich noch The forest whispers my name von Cradle of Filth hinzufügen. Eine der Bands, deren Werk ich großteils hymnische Eigenschaften zuschreiben würde (vor allem im Sinne von Pathos und Dramatik) und deren Auflistung hier demzufolge eigentlich nicht sinnvoll ist. Dieser Song sticht aber wiederum durch seine poppigen Hit-Qualitäten hervor und macht ihn für mich darum zur Hymne.
Ansonsten bei mir klar auf Platz 1: Blashyrkh
Meiner Meinung nach ist auch der zeitliche Kontext ganz wichtig, um eine Hymne als solche zu legitimieren. Egal, was Dimmu Borgir heutzutage komponieren - es kann niemals eine Hymne werden, höchstens hymnische Elemente beinhalten. Demzufolge würde ich der Hymnencharakterisierung die Kategorie: "Relevantes Statement zu seiner Entstehungszeit" hinzufügen, was folgende Songs auf meine Plätze 2 und 3 hievt:
Venom - Black Metal
Mayhem - Deathcrush
Die Mother North Analyse teile ich zu 100%. Was meinen persönlichen Geschmack betrifft, kann ich die weltweite Begeisterung über den Song trotzdem noch immer nicht ganz nachvollziehen, schon bei Erscheinen empfand ich die Nummer eher langweilig - und echte Hymnen sind für mich nicht langweilig, sondern ich will sie immer und immer wieder hören - auch ein mögliches Kriterium.
Mourning Palace würde ich auch als Hymne bezeichnen, allerdings war das damals der Beginn des Sellouts und entsprechend ambivalente Gefühle habe ich beim Hören. Und Where Dead Angels Lie hat unbestritten Ohrwurmqualitäten, das ist mir für die Kategorisierung als Hymne allerdings zu wenig (es ist mir auch zu süßlich-kitschig).
Live hat er sich jedenfalls so angefühlt. Aber ja - hier überwiegen in meiner Gewichtung sicher die Aspekte Zeit/Impact und Titel/Lyrik.Deathcrush? Mir fällt kaum ein weniger hymnischer Song ein als dieser
Vielen Dank für den tollen Tipp @Der Zerquetscher. Die Band war mir völlig unbekannt.Weiß nicht, ob die etwas unter dem Radar fliegenden norwegischen "Kråke" schon genannt wurden:
- YouTube
Auf YouTube findest du die angesagtesten Videos und Tracks. Außerdem kannst du eigene Inhalte hochladen und mit Freunden oder gleich der ganzen Welt teilen.www.youtube.com
Falls nicht, Empfehlung für einen, jedenfalls mir in Mark und Herz gehenden Melo-Black-Moment.
vinterland.bandcamp.com
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