Hatte auch erst vermutet, dass ich Dolorvotre zeitlich verpassen würde, hab dann aber im Grunde doch den ganzen Gig noch miterlebt.
Sehr verkürzt gesprochen, nahm der Abend auf der nach oben offenen Enthusiasmusskala einen kurvigen Verlauf. Aber der Reihe nach: Dolorvotre wussten mich mit ihrem doch eher grobschlächtigen Holzgehacke nicht so recht zu überzeugen. Geht schon eher in Richtung "Gasmasken"-BM (also Schnittmenge Revenge u Co), was mich zwar für eine Bierlänge unterhält, schlussendlich dann aber doch eher kalt lässt. Danach Arizmenda, und, meine Güte, was ein geiler Auftritt. Hackten Dolorvotre das Holz eher in grobe Scheite, veredelten Arizmenda durch feine Ziselierarbeit das Werk. Irre tolle Gitarrenarbeit und klasse Drumming, nettes Geprügel aber immer wohl durchdacht und immer feine, sich im Verlauf der Songs wiederholende Soundpatterns. Definitiv my Cup of tea (CD natürlich eingesackt)! BHL gingen dann schon wieder eher in die weniger feingeistige Richtung, wobei mir dort der wohldosierte Einsatz von Rasseln und Flöten gut gefallen hat. Schlussendlich dann Volahn. Was soll man sagen, das war schon BM in Perfektion. Ein Blizzard aus sägenden Gitarren, Gebange, Nebel und Feuer (letzteres eher bildlich zu verstehen). Ein einziger, dich hypnotisch in seinen Sog ziehender Malstrom. Unfassbar tight und neben Sortilegia das bisherige BM Highlight, was wohl auch schwer zu toppen sein wird. Im Ernst: Neben erwähnten Sortilegia und einem bestimmten Auftritt von WITTR vor Jahren (evtl. noch Mgla und damals Satyricon mit Nocturno) vielleicht das beste BM Konzert, für mich jedenfalls. Kann man meines Erachtens nach nicht besser machen, es sei denn, man verbindet mit BM wesentlich Mummenschanz und/oder Blut, Kot und Feuershow. Weiteres ganz tolles Fazit: Alleine die Unterschiedlichkeiten zwischen den Bands zeigen mal wieder, wie variabel es im vermeintlich kleinen Kosmos BM zugehen kann, wenn man mit den an sich bekannten Zutaten ein gutes Rezept zu bauen im Stande ist. Vielen Dank, dass man solch Gourmetware inzwischen im schönen Urban Spree regelmäßig zu Gesicht bekommt. Und, dass muss auch immer wieder erwähnt werden, das Ganze für nen schmalen Taler. Da ist viel Herzblut dabei, das spürt man. Auch wenn ich gerne früher im Bett gewesen wäre, das nehme ich dann gern in Kauf. Einziger Wermutstropfen: Man darf nicht mehr rauchen
Mäh.