Bloodbath (neuer Sänger, neues Album)

Der Kontext bei Opeth gibt das auch nicht her; unrealitische Erwartung. Kein guter Vergleich, dort steckt tatsächlich ein Denkfehler. Aber wenn sich eine Band in einem Genre verortet, kann man sehr wohl eine Erwartungshaltung an sie haben, nicht nur weil man bereit ist, sein Geld für das Produkt zu geben. Es ist am Ende nicht das Problem des Künstlers, wenn diese enttäuscht wird, sein Schaffen obliegt ihm alleine - das finde ich auch richtig; allerdings hat sich die kreative Schaffensseite in diesem Kontext schon damit schon erschöpft. Aber der Rahmen des Ganzen, den er nach außen präsentiert, hat er zu verantworten und daraus speißt sich nun einmal die Erwartungshaltung sehr wohl, die haben dann Künstler und Verlag mitbeeinflusst und davon kann man dann beide nicht lossprechen, wie Du es gerne würdest; da gibt es dann eben kein "dann ist das ebenso". Hier kommen wir an den Punkt, wo sich für mich der Anschein ergibt, dass eben dann alles einfach so hingenommen wird (hier geht es nur um die Musik, welchen Schaden diese Hinnehmen von qualitativ schlechten Veröffentlichungen angerichtet haben, ist wieder was ganz anderes, aber da hätte man auch "froh sein sollen, dass das überhaupt veröffentlicht wird", siehe anderswo), schlimmstenfalls sogar Kritiklosigkeit eingefordert wird. Und da mache ich nicht mit. Wenn ein Künstler eine gewissen Erwartungshaltung aufbaut, und das macht man so oder so, schon alleine aus Promozwecken, und diese dann enttäuscht, dann sehe ich keinen Grund, das irgendwie schulzerzuckend hinzunehmen. Auch wenn irgendwelche beinharten Fans das dann als Motzen delegitimieren wollen, weil sie Fan sind oder die Meinung nicht teilen - das ist hier keine Seltenheit. Klar, Kritikarmut ist Fandoms zu eigen; nur weil es so ist, muss ich das nicht hinnehmen oder gutfinden oder mich deswegen anmotzen lassen. Und Bloodbath empfinde ich als genau das, was ich oben beschrieben habe.



Ich bin nicht verbittert. Mir geht diese mitunter extrem einseitige Eine-Hand-wichst-die-andere-Friede-Freude-Eierkuchen-Happy-Hippo-Metal-Family-Mentalität und diese zwanghaften Romantisierungen so unfassbar schwer auf den Sack. Nicht nur bei der Kritikarmut Musikern und Verlagen gegenüber, auch das Umschiffen und Kleinreden von Kontroversen - nicht nur was das Politische angeht -, die dringend sein müssen, und das Schlechtreden von jedweder Kritik bis zum offensiven Angriff ist nicht zu ertragen. Hier und dadraußen gibt es Typen, die dich angreifen, als hättest Du ihre Mutter rektal entweiht, weil man irgendeine heißgeliebte Band oder ein Album kritisiert oder einfach nur nicht gut findet. Das ist doch vollkommen daneben. Solche Sachen häufen sich die letzten Jahre massiv. Auch das mach ich nicht mit, selbst wenn dem einen oder anderen User deswegen die Sacknaht platzen sollte.
Es sei dir gegönnt, wenn das tatsächlich dann passieren sollte.
 
Ich weiß nicht, ob die Erwartung, dass Akerfeldt bei Opeth wieder mal growlen könnte, so unrealistisch ist. Momentan vielleicht schon, aber auch das kann sich ändern.

Und beim Thema Erwartungen werden wir uns nicht einig. Erwartungen kann jeder aufbauen. Der Künstler, der Hörer, das Label - alle Beteiligten. Der Künstler, weil er sein Produkt natürlich verkaufen möchte, das Label aus demselben Grund und der Hörer, weil er - natürlich überspitzt formuliert - ein Egoist ist und für sich das bestmögliche Ergebnis erstehen möchte. Nur: Wie soll die Band letzteres bewusst umsetzen können? Manch einer wird seine Erwartungen erfüllt sehen oder hören, manch einer nicht. Stichwort "unrealistische Erwartung": Wieso erwartest du von Bloodbath, dass sie 2018 deine Erwartungen erfüllen (oder zumindest nicht unterbieten), obschon du im Threadverlauf bereits selbst mehr oder minder hast durchblicken lassen, dass sie dich seit der Debüt EP (die liegt mittlerweile 18 Jahre zurück) nicht mehr wirklich überzeugen können?

Es mag dir zu einfach oder gar eine Lossprechung jeglicher Erwartungshaltung sein, aber Musik ist immer noch eine Kunstform und gewiss keine Dienstleistung, die ein Hörer "einfordern" kann. Nur weil die Herrschaften bei Katatonia, Opeth, Paradise Lost oder wo auch immer Großes geleistet und sich einen Namen gemacht haben, heißt das nicht automatisch, dass Bloodbath dann für einen persönlich auch ein voller Erfolg sein muss, weil man das übliche Promotiongerede abspult oder auf einer EP mal glänzen konnte. Und natürlich nehme ich es hin, wenn ich mir ein Album anhöre und mir das nicht gefällt. Hin und wieder äußere ich dann meine Kritik, dann ist das Thema für mich aber auch gegessen, weil ich mich grundsätzlich eher ungern mit Dingen aufhalte, die mir nichts bieten können oder mir missfallen - zumindest wenn es um Musik geht, wo ich diesen "Mechanismus" gezielt ausblenden möchte, weil er im "echten Leben" schon oft genug in Kraft tritt und eben nicht so einfach deaktiviert werden kann (und sollte). Ich habe nicht das Bedürfnis, in einem 12-seitigen Thread immer wieder zu äußern, wie schlecht ich eine Band doch finde, weil das a) keine Veränderung für mich persönlich bringt, b) irgendwann auch den anderen Personen auf den Sack geht und ich mich c) stattdessen viel lieber mit der Musik, dir mir gefällt, beschäftige.

Vielleicht sehe ich das in 10 Jahren, wenn der Metal gemäß deiner apokalyptischen Prophezeihungen zu metallenen Bruchstücken zerfallen ist, genauso, aber momentan ist mir das - nichts für ungut, ich schätze dich für deine politische Meinung sowie deinen Musikgeschmack sehr - alles eine Spur zu theatralisch, nein, ich sehe es einfach längst nicht so negativ. Ich habe schlichtweg kein Problem damit, wenn ein paar Musiker, die fernab ihrer Hauptbands einfach mal etwas Dampf ablassen wollen, ein Zweitprojekt gründen. Ferner wurde nie behauptet, dass man das gutheißen soll, aber ständige Missbilligungen erwirken letztlich genauso wenig wie die endlosen Glorifizierungen der Fanboyhorden. Wo ich deinen Unmut aber eindeutig teile: Bei der Veröffentlichungspolitik. Auch hier bin ich zwar nicht ganz so pessimistisch, aber die Argumentation mit der Zweiklassengesellschaft bei den Tonträger-Käufern ergibt Sinn und das beste Beispiel dafür ist aktuell - leider leider - Bloodbath bzw. Peaceville Records, die ernsthaft zwei weitere Tracks per Bonus-LP (und nur dann) anbieten. Falls es dich beruhigt: Ich werde das genauso wenig unterstützen wie du und habe diesbezüglich auch schon an mehreren Stellen meinen Unmut geäußert, weil ich mich da ausgenutzt sehe. Dieser Aspekt ist - zumindest für mich - viel gefährlicher.

Die ganze Diskussion weckt bei mir übrigens schauerliche Erinnerungen an Insidious Disease und deren "Shadowcast". Das war bzw. ist komplette Grütze und wurde seinerzeit auch groß angepriesen.
 
Ich weiß nicht, ob die Erwartung, dass Akerfeldt bei Opeth wieder mal growlen könnte, so unrealistisch ist. Momentan vielleicht schon, aber auch das kann sich ändern.

Kontexte. "Irgendwann" ist leider hier kein Argument, sondern Mutmaßung.

Und beim Thema Erwartungen werden wir uns nicht einig. Erwartungen kann jeder aufbauen. Der Künstler, der Hörer, das Label - alle Beteiligten. Der Künstler, weil er sein Produkt natürlich verkaufen möchte, das Label aus demselben Grund und der Hörer, weil er - natürlich überspitzt formuliert - ein Egoist ist und für sich das bestmögliche Ergebnis erstehen möchte. Nur: Wie soll die Band letzteres bewusst umsetzen können? Manch einer wird seine Erwartungen erfüllt sehen oder hören, manch einer nicht. Stichwort "unrealistische Erwartung": Wieso erwartest du von Bloodbath, dass sie 2018 deine Erwartungen erfüllen (oder zumindest nicht unterbieten), obschon du im Threadverlauf bereits selbst mehr oder minder hast durchblicken lassen, dass sie dich seit der Debüt EP (die liegt mittlerweile 18 Jahre zurück) nicht mehr wirklich überzeugen können?

Alle anderen Erwartungshaltungen spielen hier keine Rolle, auch thematisch nicht, nur die des Hörers bzw. des Endkonsumenten. Auch spielt es keine Rolle, wenn man bisher Enttäuschungen erlebt hat, ob man eine Erwartungshaltung aufbaut oder nicht. Sicher nicht in gleichem Maße wie vielleicht zuvor, aber dann wieder möchte man vielleicht (ich zumindest) deswegen diese Band mit diesen Protagonisten, die einen bisweilen seit 25 oder länger begleiten, nicht einfach über den Haufen werfen (das nennt die Soziologie übrigens kontrafaktische Kontinuität oder Stabilität). Der Absatz ist vor allem jetzt mal Erbsenzählerei, sorry.

Edit: ein paar Mal 'vielleicht' entfernt. :D

Es mag dir zu einfach oder gar eine Lossprechung jeglicher Erwartungshaltung sein, aber Musik ist immer noch eine Kunstform und gewiss keine Dienstleistung, die ein Hörer "einfordern" kann. Nur weil die Herrschaften bei Katatonia, Opeth, Paradise Lost oder wo auch immer Großes geleistet und sich einen Namen gemacht haben, heißt das nicht automatisch, dass Bloodbath dann für einen persönlich auch ein voller Erfolg sein muss, weil man das übliche Promotiongerede abspult oder auf einer EP mal glänzen konnte. Und natürlich nehme ich es hin, wenn ich mir ein Album anhöre und mir das nicht gefällt. Hin und wieder äußere ich dann meine Kritik, dann ist das Thema für mich aber auch gegessen, weil ich mich grundsätzlich eher ungern mit Dingen aufhalte, die mir nichts bieten können oder mir missfallen - zumindest wenn es um Musik geht, wo ich diesen "Mechanismus" gezielt ausblenden möchte, weil er im "echten Leben" schon oft genug in Kraft tritt und eben nicht so einfach deaktiviert werden kann (und sollte). Ich habe nicht das Bedürfnis, in einem 12-seitigen Thread immer wieder zu äußern, wie schlecht ich eine Band doch finde, weil das a) keine Veränderung für mich persönlich bringt, b) irgendwann auch den anderen Personen auf den Sack geht und ich mich c) stattdessen viel lieber mit der Musik, dir mir gefällt, beschäftige.

Eine Erwartungshaltung ist kein Einfordern und keine Anspruchshaltung an den Künstler, dessen Autonomie ich übrigens weiter oben extra betont habe, da ich mir dachte, das sowas nachkommt. Auch ist ein Müssen meilenweit von einer Erwartung entfernt. Hier liegts du mal total daneben. Eine Erwartung ist allenfalls eine Annahme eines Tun-würdens oder Tun-sollens. Kein Anspruch auf ein Müssen. Eine Erwartung zehrt sich aus Erfahrung. Ist somit immer subjektiv und bei entsprechender Distanz auch absolut einflusslos auf denjenigen, von dem man erwartet.

Wie Du mit deinen Musikerlebnissen umgehen möchtest, ist Deine Sache. Ich sehe mich hier in einem Forum, in dem ich mich mit anderen austausche, und das nicht nur, wenn man einer Meinung ist. Das ist mein Umgang damit, im Positiven, wie auch im Negativen, bei Enttäuschungen oder absolutem Dreck, den man manchmal kredenzt bekommt.

Zu guter letzt: keiner kritisiert die Band dafür, dass sie ein Nebenprojekt namhafter Musiker ist; sie wird dafür kritisiert, was sie produziert.
 
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Für mich ändert sich die Ausgangslage bei einem "Irgendwann" nur marginal.

Ich habe niemals versucht oder die Intention gehabt, dir deine Meinung zu verbieten oder dich in irgendeiner Art und Weise zu belehren - das nur am Rande. Aber genauso wie du deine Sicht schildern kannst, können das andere natürlich auch. Und meine ist, dass die Kritik an dem, was Bloodbath produzieren, teils ganz schön seltsame Verzweigungen annimmt, weil die Kritik an Holmes' Gesang, der Produktion oder was auch immer offensichtlich nicht mehr auszureichen scheint. So wirkt es auf mich (!), aber ich mag mich auch irren.
Dass bei einer Erwartungshaltung kein Anspruch auf ein Müssen besteht, würde ich unterstreichen, weil ich nie etwas anderes behauptet habe (das oben war eher als Beispiel über einen möglichen Fall gedacht); dann wiederum stellt sich aber die Frage, wieso man sich damit überhaupt so intensiv befasst, wenn es nur um das "Kann" und nicht um das "Muss" geht. Damit zusammenhängend würde mich einfach nur dein besonderer Antrieb in diesem speziellen Fall interessieren. War es @Eddiesons Reaktion (meine folgte ja erst später, als das Thema schon im Gange war) oder gab es außerhalb des Forums irgendwelche "speziellen Ereignisse"?

Zur Erbsenzählerei: Ob eine Erwartungshaltung nun ein Einfordern oder eine Anspruchshaltung gegenüber dem Künstler ist oder nicht, kommt bis zu einem gewissen Maß auch auf die Wortwahl an. Anders gesagt: man könnte beides als Teilaspekte der Erwartungshaltung betrachten.

Machen wir es anders, damit wir uns nicht ewig im Kreis drehen: Ich verstehe das so, dass in der Band Nick Holmes (Paradise Lost), Anders Nyström und Jonas Renkse (Katatonia), Martin Axenrot (Opeth) und neuerdings auch Joakim Karlsson (Craft) musizieren und du dir da, die Gründe sind sicherlich vielfältig, einfach deutlich mehr erwartest, was ich für mehr als nur legitim halte. Die Band liefert - deiner Meinung nach - aber nicht ab. Um hier anzusetzen und zu erklären, warum ich mich überhaupt "eingeschaltet" habe: Mich hat das Wort "seelenlos" gestört, weil ich das - bei aller berechtigen Kritik übrigens - als starken Vorwurf betrachte und als "nicht belegbar" einstufen würde. Seelenlos wäre für mich, wenn die fünf Kerle nur mit dem Ziel, Geld zu verdienen, in das Studio eingezogen wären und sich dabei permanent grimmig angestarrt hätten, weil sie sich eigentlich überhaupt nicht ausstehen können. Wobei letzteres nicht mal zwingend gegeben sein müsste. Das kann man annehmen, aber, sofern man nicht unmittelbar beteiligt war, nur schwer beweisen. Vielleicht kann man hier auch wieder sagen, dass das Erbsenzählerei sei und man eben unterschiedliche Meinungen hat, die sich nicht einen lassen.

Dass das hier ein Forum ist, muss man mir nicht erklären. Ich bin aus demselben Grund hier. Genauso, wie es aber unterschiedliche Meinungen gibt, gibt es unterschiedliche Auffassungen davon, wie Kritik geäußert werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann nimm die "Nightmares Made Flesh" (Tägtgren als Sänger) und "Resurrection Through Carnage" gleich noch mit. Kannste nichts mit falsch machen.

Aarg! Was ich bei der Ep schon wieder sehe, tönt übrigens geil, fünf Stücke davon die letzten zwei Demoversionen von Stück eins und zwei...Neh ne, ich weiß warum ich in aller Regel um Ep's nen weiten Bogen fahr.
Werd mir dann beizeiten besagte LP's mal auf die Mütze hauen. Century Media geht ok. Es gibt schlimmeres. ^^
 
Ich habe niemals versucht oder die Intention gehabt, dir deine Meinung zu verbieten oder dich in irgendeiner Art und Weise zu belehren - das nur am Rande. Aber genauso wie du deine Sicht schildern kannst, können das andere natürlich auch.

Kam keinen Moment so an. Keine Ahnung, warum Du das betonen musst.

Warum ich mich mit Bloodbath beschäftige? Na das liegt doch nach dem oben Geschilderten auf der Hand! Fan der Hauptbands und sowieso Death Metal-Fan. Alleine das verdient ihnen die Auseinandersetzung. Etc.

Zur Erbsenzählerei: Ob eine Erwartungshaltung nun ein Einfordern oder eine Anspruchshaltung gegenüber dem Künstler ist oder nicht, kommt bis zu einem gewissen Maß auch auf die Wortwahl an. Anders gesagt: man könnte beides als Teilaspekte der Erwartungshaltung betrachten.

Mein Verständnis vom Begriff Erwartung ist ein soziologisches. Da gibt es keine Variation, sondern er ist definiert und damit meiner Meinung nach genauer gefasst als handelsübliche Gebrauchsweisen. Nichts anderes habe ich auch oben dargelegt. Ist die Wortwahl fordernd, geht sie über eine reine Erwartung hinaus, kann natürlich eine Erwartungshaltung beinhalten, aber ist an sich mehr. Darüber habe ich nicht geredet. Das mag penibel erscheinen und sicher bin ich nicht konsequent, aber wenn ich mich schon einem Begriff widme und ihn erläutere, dann, weil ich ihn in einem Kontext für wichtig erachte und da will ich mich dann auch schon an der Sache verstanden wissen. :) Ich habe keinen Anspruch an den Künstler, dies und das zu tun, weil ich seine Autonomie achte, wie oben betont.

Mich hat das Wort "seelenlos" gestört, weil ich das - bei aller berechtigen Kritik übrigens - als starken Vorwurf betrachte und als "nicht belegbar" einstufen würde.

Klar ist das nicht belegbar. Scheißefinden und andere Geschmacksfragen sind auch nicht belegbar, da sie rein subjektiver Natur sind und sich nicht zwangsläufig an etwas Greifbarem festmachen lassen. Und das ist mein Eindruck davon. Da spielt es keine Rolle, ob die Macher tatsächlich die Songs am Reißbrett entworfen haben oder beim Kacken spontan beim Druckabfall komponiert haben. Man kann sicher argumentativ an Produktion und Darbietung, vielleicht sogar am Songwriting Kritik anbringen, aber selbst wenn all dies perfekt wäre, könnte man etwas (wahrscheindlich vielleicht sogar gerade deswegen) als seelenlos empfinden. So wie die neue Behemoth. Gefühlsbefreiter und seelenloser Hochglanz. So perfekt, dass es nichts daran gibt, was mich berührt oder mitreißt, keine Ecken und Kanten, an denen ich mich festhalten kann. Und so weiter.

Mir scheint, wir reden hier vor allem aneinander vorbei.
 
Wie kann "seelenlos" ein Vorwurf sein? Damit schildert man doch nur das eigene Empfinden - und das ist schon ein guter (ja fast niveauvoller!) Begriff um eben dieses
zu tun!
Gerade in Bezug auf Musik!
 
Jau, Resurrection through Carnage ist schöner schwedischer handelsüblicher Elchtod, der Marke groß, handfest, atmosphärisch.
Lieber mit ner Menge Verspätung ein zwei Taler mehr fürs Debut, denn die Neue einzutüten.

Ganz vorurteilsbewußt hatte ich Bloodbath in die Schublade Platikkombo abgetan.
Mach ich gerne ums Portomonnaie zu schonen.
Widerspricht komplett dem aktuellem Stück
Haben sie schön widerlegt.

Debut muss her. Besser spät als nie, Geiler Scheiß!
 
"Seelenlos" kann man eben unterschiedlich auffassen; ich habe "die zweite Variante" davon gewählt und das an dieser Stelle einfach falsch verstanden, weswegen mir das wohl auch eher fordernd als erwartend rüberkam. Das Behemoth-Beispiel erklärt das aber ganz gut, also Schwamm drüber.

Um nochmal etwas zu Bloodbath beizutragen: Mir gibt die "Nightmares Made Flesh" überhaupt nichts. Die Songs sind zwar melodischer als zuvor auf dem Debütalbum, trotzdem will Tägtgren nicht so wirklich zu dem Sound der Band passen. Dafür gefällt mir die gescholtene "The Fathomless Mastery" extrem gut - wohl auch deshalb, weil das mein Einsteiger war. Und ein klein wenig auch deswegen:

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Um nochmal etwas zu Bloodbath beizutragen: Mir gibt die "Nightmares Made Flesh" überhaupt nichts. Die Songs sind zwar melodischer als zuvor auf dem Debütalbum, trotzdem will Tägtgren nicht so wirklich zu dem Sound der Band passen. Dafür gefällt mir die gescholtene "The Fathomless Mastery" extrem gut - wohl auch deshalb, weil das mein Einsteiger war.

Seh ich mittlerweile genauso. MLP, Debüt und Fathomless (gerade weil anders, kam aber auch erst später bei mir an) sind super!
 
Hab die Band früher häufiger mal gehört... The Fathomless Mastery und die Unblessing The Purity EP fand ich schon immer super. Aber auch die erste EP und das Debüt gefallen mir sehr gut. NMF hab ich zwar früher auch viel gehört, aber da gehts mir recht ähnlich wie euch: Ist so im nachhinein betrachtet eher nix was man braucht, auch wenns nen paar passable Songs gibt. Allerdings ist dann mein Interesse an der Band schnell erloschen, und wenn ich jetzt doch mal Lust drauf hab greif ich entweder zum Debüt, TFM oder zu einer der beiden EPs.
 
Da geht es mir anders als euch. Find die "Nightmares" stärker als die "Fathomless". Die "Nightmares" war allerdings auch mein Einsteiger.
 
Ich brauch' eigentlich nur die erste EP und das Full-Length-Debüt. Die "Fathomless..."-Phase ist mir zu wenig Old-Schweden-Uffta, und den Kram mit Tägtgren und Holmes...würd' ich mit einem anderen Sänger (sprich: Akerfeldt, von mir aus auch Swanö) wohl zwingender finden.
 
Zur Schmähung ,,seelenloser Plastikmüll" muss ich mich auch einmal äußern, weil ich sie selbst nur zu gerne für all den ebensolchen Kram von Gruppen wie Revel in Flesh, Deserted Fear und Klonkonsorten nutze. Sie ist, wie oben bereits festgestellt, einfach vollkommen subjektiv, nicht nachweisbar, und zeugt meistens auch von einer tieferliegenden Antipathie dem jeweiligen Musiker/Künstler/ ... gegenüber. Konkretes Beispiel: Ich finde oben genannte Gruppen so dermaßen überflüssig, einfach weil mir das Drumherum (Trendzugaufspringer ohne Hintergrund und ohne Talent) so dermaßen gegen den Strich geht. Sie könnten veröffentlichen, was sie wollen, ich würde es prinzipiell immer unfassbar scheiße finden. Und bei dir, Lobi, scheint es mir bezüglich neuerer Bloodbath ähnlich zu sein: Sie könnten ein zweites ,,Left Hand Path" oder ,,Unorthodox" veröffentlichen, du würdest es wahrscheinlich aus Prinzip kacke finden, oder? Weil dich abseits der Musik Sachverhalte im Drumherum – die Veröffentlichungspolitik Peacevilles etwa klang schon an – zu stören scheinen. Wie gesagt, jeder soll seine Meinung haben. Mich würde nur wirklich einmal interessieren, wo diese .... ja, Verachtung für neue Bloodbath herrührt? Was genau wirfst du ihnen vor?

Ich finde die beiden vorab veröffentlichten Lieder jetzt auch nicht übermäßig geil (das erste solide, das zweite etwas gefälliger), aber bitte, wenn das seelenloser Plastikmüll ist, was sind dann beispielsweise die letzten vier, fünf Amon Amarth-Alben? Bei Amon Amarth kann man nämlich wirklich objektiv feststellen, dass die Musik immer kalkulierter und kantenloser wurde, da darf man mittlerweile denke ich berechtigterweise von ,,seelenlos" sprechen. Bei Bloodbath kann ich das in der Musik an sich nirgendwo ausmachen. Klar, die Promofotos sind je nach Sichtweise arg ironisch bis hochnotpeinlich, das Promogeschwurbel drumherum grotesk aufgeblasen usw., aber das gehört wohl heute einfach dazu, wenn man weiterhin mitmischen möchte. Ich habe ,,The Arrow of satan is drawn" noch nicht komplett gehört, aber die Rezensenten scheinen sich überwiegend einig zu sein, dass wir es mit dem vielleicht schwärzesten Bloodbath-Album überhaupt zu tun haben. Nach Kalkül und Anbiederung riecht das für mich alles nicht so wirklich. Ich warte jedenfalls mal den kommenden Freitag und den Erstdurchlauf des Albums ab.

Übrigens, bevor Nick eingestiegen ist, habe ich Bloodbath ebenfalls als Plastikgruppe abgestempelt – außer der ersten EP finde ich tatsächlich alles vor der ,,Grand Morbid Funeral" sacköde. Das nur als kleine Randnotiz, die einmal mehr zeigt, wie unterschiedlich Wahrnehmungen und Meinungen doch sein können ;)
 
Die 'Resurrection through Carnage' ist meine liebste Schweden Tod Scheibe. Jeder Ton dieser Scheibe malträtiert einem den Nacken kompromisslos. Akerfeldt's größte Gesangsleistung und die damit vergebliche Hoffnung, dass er irgendwann mal wieder Bock auf Death Metal hat.
 
Wie gesagt, jeder soll seine Meinung haben. Mich würde nur wirklich einmal interessieren, wo diese .... ja, Verachtung für neue Bloodbath herrührt? Was genau wirfst du ihnen vor?

Meiner Meinung nach sind die Songs erschreckend schwach - das reicht doch!
Von den Vocals gar nicht zu reden.
Da braucht es nichtmal weitere drumherum-Argumente!

Würden sie ein zweites "Left Hand Path" - zumindest qualitativ - veröffentlichen, würde es wohl keine Vorwürfe geben.

Es ist schon Plastik - das Beispiel Amon Amarth ist da ein extremeres - da nehmen wir mal nix weg...
 
Die Fathomless ist tatsächlich meine Liebste von denen. Besonders die MA Anleihen und das unvorhersehbare Songwriting gefallen mir da ziemlich gut. Ressurection ist auch gut, ne typische Swanö-Platte halt. Grand Morbid hat mich dann schon sehr irritiert. Lahm, ideenlos, langweilige Songs. Zum endgültigen Bruch kam es bei mir erst dann beim 15er Auftritt auf dem PSOA. Das war das unmasking der Band. Was für ein Haufen Schrott damals. Seitdem Intensivstation und Bettlägerigkeit und die neuen Songs bestätigen nur, dass die Band wohl endgültig reif für den Gang über den Jordan ist.
 
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