Carcass

Also ich bin nach einigen Durchläufen leider komplett unterwältigt. Ich wünschte ja, ich könnte etwas anderes behaupten. Es wird über weite Strecken ganz nett rumgefiedelt (für meinen Geschmack zu nett), gegroovt und gerockt, aber so richtig aus dem Quark kommt man eigentlich nur noch selten. Mit Death/Grind im ursprünglichen Sinne hat das Ganze hier also nur noch rudimentär zu tun, viel mehr kommt das Album für mich eher wie eine Mischung aus Heartwork und Swansong daher. Positive Ausnahmen wie das Album-Highlight 'Kelly´s Meat Emporium' oder 'Under The Scalpel Blade' bestätigen die Regel. Mit dem Titelsong und dem für Carcass-Verhältnisse ungewöhnlichen 'Dance Of Ixtab' kann ich mich auch noch irgendwie anfreunden, beim überwiegenden Rest schlafen mir dagegen fast schon die Füße ein. Und nachhaltig hängen bleibt da auch nicht viel. Ganz im Gegenteil, so Downer wie 'Eleanor Rigor Mortis' oder 'Wake Up And Smell The Carcass/Caveat Emptor' beispielsweise nerven mich sogar. Da hatte der nach wie vor richtig gute Vorgänger mit seinem straighteren Songmaterial für meinen Geschmack deutlich mehr zu bieten. Für mich bisher die Enttäuschung des Jahres. Schade.

Enttäuschung eher nicht, aber die Richtung Heartwork/Swansong geht schon okay. ich mag beide Alben und deshalb kann ich mit dem neuen Album auch was anfangen. das Ganze hat jetzt aber schon recht lange nix mehr mit den beiden ersten Alben zu tun, von daher war schon vorher klar wohin die Reise geht. die Jungs haben schon auf der Necroticism aufgezeigt das sie mehr können, mir gefällt es.
 
Habe das neue Album auch jetzt gehört, und Swansong höre ich zum Glück nicht raus, aber viele Necroticism Elemente sind drin, zwar nicht von der Brutalität her aber das Wechselspiel von Growls mit Jeff Walker ist wieder stärker drin.
Auch lassen sich viele abgedrehte Elemente ausmachen.
Mir gefällts und Alben der Grindcore Phase brauche ich nicht.
 
Ich hole mir die neue erst in einer Sammelbestellung und die kommt erst im November mit der neuen Exodus.
Also gedulde ich mich noch für einen Moment.
Bin aber gespannt und habe Bock drauf.
 
Das neue Album löst auch bei mir bisher keine Begeisterungsstürme aus. Fand die letzte EP auch schon nicht so doll. Beim neuen Album ist es genauso. Zwar nicht wirklich schlecht, aber am Ende des Tages doch verzichtbar. Highlight auf dem Album ist für mich In God We Trust.
Surgical Steel gefällt mir dann doch deutlich besser (glaube ich auf jeden Fall. Habe es lange schon nicht mehr gehört)
 
Enttäuschung eher nicht, aber die Richtung Heartwork/Swansong geht schon okay. ich mag beide Alben und deshalb kann ich mit dem neuen Album auch was anfangen. das Ganze hat jetzt aber schon recht lange nix mehr mit den beiden ersten Alben zu tun, von daher war schon vorher klar wohin die Reise geht. die Jungs haben schon auf der Necroticism aufgezeigt das sie mehr können, mir gefällt es.


Dass die Jungs keine leckere, fiese Schlachtplatte mehr raushauen wollen oder können, ist mir nach der Bandentwicklung über all die Jahre auch klar. Und in Interviews hat man das in der Vergangenheit ja auch schon öfters zum Ausdruck gebracht. Ein bisschen mehr hatte ich aber im Vorfeld gerade nach der gelungenen Surgical Steel dann doch schon erwartet. Stattdessen müssen wir uns nun mit vegetarischer Hausmannskost zufriedengeben, hehe. Nichtsdestotrotz soll man die Hoffnung auch hier nie aufgeben, dass die Band vielleicht ja doch nochmal irgendwann die Lust verspürt, die Grindkeule vermehrt rauszulassen. Denn so richtig Bock hätte ich nämlich schon gehabt, den Popo mal wieder so richtig schön versohlt zu bekommen - gerade nach der langen Wartezeit von geschlagenen acht Jahren. Und damit bin ich sicherlich nicht allein.

Aber wie gesagt, auf dem Vorgänger fand ich für meinen Geschmack den Spagat zwischen Melodic/Death-Elementen und dem üblichen Geholze einfach gelungener. Nicht nur von der Grundausrichtung insgesamt flotter vorgetragen, sondern auch unter dem Songwritingaspekt war das einfach alles besser auf den Punkt durchkomponiert. Auf dem neuen Album dagegen beschleicht dem Hörer des Öfteren das Gefühl, dass Steer unbedingt auf Teufel komm raus auf seine alten Tage nochmal zeigen wollte, wie großartig er seine Klampfe beherrscht. So nach dem Motto: hier noch ein Riff, da noch eine Harmonie, hier noch ein Lick, da noch ein feiner Melodie-Einschub. Und das praktisch bei fast allen Songs durch die Bank vorexerziert, insbesondere bei den etwas längeren Kompositionen. Das tönt zumindest für meine Lauscher auf Dauer ziemlich ermüdend, zu schön, einfach nur zu lieblich. Von der bandtypischen Sickness, also der ursprünglichen Kernkompetenz, bleibt in den Songs fast so gut wie nix mehr übrig, noch weniger als auf Surgical Steel. Sieht man mal von der eigenwilligen Rhythmik, die hier und da nach wie vor durchschimmert, sowie Jeffs fiesen Vocals ab, die nix von ihrer Faszination verloren haben. Somit für mich ein klassischer Fall von „weniger wäre hier mehr gewesen“. Unterm Strich bleibt aber wie immer alles Geschmackssache. Wer also eher die mittlere Bandphase bevorzugt oder zu spät geboren wurde (oder beides), der wird sich mit Torn Arteries sicherlich mehr anfreunden können.
 
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Hab das Album jetzt nur einmal gehört, was vielleicht zu wenig ist, aber der erste Durchlauf hat mich unterwältigt und ich fands erschreckend langweilig. Da ich den Vorgänger aber sehr mag, werd ich es nochmal versuchen
 
Sach mal, kennt sich jemand aus, wie der Zusammenhang zwischen den abgedruckten Texten im LP-Booklet mit den gesungenen Lyrics ist? Ich versuche gerade beim Hören des Albums die Lyrics im Booklet zu verfolgen, aber ich erkenne da irgendwie keinerlei Verbindung. Daraus ergibt sich die Folgefrage, bin ich blöd oder das Booklet?
Für jeden Hinweis dankbar.
 
Sach mal, kennt sich jemand aus, wie der Zusammenhang zwischen den abgedruckten Texten im LP-Booklet mit den gesungenen Lyrics ist? Ich versuche gerade beim Hören des Albums die Lyrics im Booklet zu verfolgen, aber ich erkenne da irgendwie keinerlei Verbindung. Daraus ergibt sich die Folgefrage, bin ich blöd oder das Booklet?
Für jeden Hinweis dankbar.

Das Problem hab ich auch. Dachte nur ich wäre zu blöd ;)
 
Das Problem hab ich auch. Dachte nur ich wäre zu blöd ;)
Du bist nicht allein. :schnuller: Willkommen im "Zu blöd für Carcass"-Club! :feierei:

Übrigens das Album find ich ziemlich klasse. Toller Sound auch, diese Gitarre! Und dann in der Musik dieser Drive, diese Motive! Das Teil ist ja auch recht anwechslungsreich und irgendwie auch eingängig. Es gibt nur so viel Zeug, dass das Erinnerungsvermögen ne Weile braucht, bis das Zeug verarbeitet ist. Einzig, ich finde letztlich passt die Stimme von Jeff nicht mehr so richtig in die Musik. Klar, dass ist jetzt nicht aus der Perspektive eines altes Carcass-Fans, wobei ich jetzt auch nicht kein alter Carcass-Fan bin. ;)
 
Ja der gitarrensound ist schwer geil, finde ich auch. Die Platte muss man sicher paarmal hören, dann geht sie aber gut rein. Ist halt nicht so eingängig wie z. B. Heartwork. Trotzdem gutes Teil :top:
 
Ich komme irgendwie überhaupt nicht rein, habe auch nur ein paar Songs geschafft bisher. Aber so wie hier die Stimmung ist, werde ich es nochmal versuchen. Manchmal sind ja auch die "Grower" am Ende die Alben die man auch langfristig hört :)
 
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