Conception (NOR)

RageXX

Till Deaf Do Us Part
Mehrfach darüber nachgedacht und heute mal in die Tat umgesetzt: ein Thread für eine der wohl spannendsten norwegischen Bands abseits des Düstermetals, schlicht: Conception! Mit nunmehr 5 durchweg spannenden Alben haben es Tore Ostby und Roy Khan einfach verdient, mehr zu sein als "nur" ein Bestandteil im "Allgemeinen Prog" - denn streng genommen sind sie schon mehr als das.

Das offizielle Debut hört auf den Namen "Parallel Minds" (1993). Anders als eine Vielzahl an mehr oder minder artverwandten Bands oder auch wie sonst im Prog-Bereich gern üblich setzten die Norweger bereits auf ihrem ersten Album eher auf kompakte Songs, einen Ausreißer bildet hier nur der Rausschmeißer "Soliloquy". Sollte man jetzt einen stilistischen Vergleich suchen, so könnte man auf eine sehr eigenwillige Kreuzung aus Elementen aus europäischem und US-Metal setzen. Auffällig: die unglaubliche Gitarrenarbeit von Tore Ostby, die unglaubliche Stimme von Khan - und die Eigenschaft, nahezu jeden Song auf dem Album mit einem Sahnerefrain auszustatten. Highlights: der Opener "Water Confines", der Titelsong, "Silver Shine" - und eben "Soliloquy". Die Ballade "Silent Crying" fand wohl im House Noise einen so guten Anklang, dass man sie gar als Namensgeber für einen Sampler verwendete, dass mit "Roll the Fire" nicht zwingend der stärkstes Songs des Albums als "Single" ausgekoppelt wurde bleibt eine weitere Randnotiz. Auffällig war schon seinerzeit, dass durch den Einsatz von Keys durchaus eine teils orchestrale Atmosphäre allgegenwärtig war, die allerdings nie wirklich zu einem Verwässern oder in eine allzu bombastische Richtung wies, vielmehr sorgen teils schon thrashig anmutende Elemente dafür, dass man "Parallel Minds" problemlos in die Metal-Ecke stellen konnte.

Das eigentliche Demo "The Last Sunset" indes wurde im Nachgang zu "Parallel Minds" veröffentlicht und ist im Grunde genommen das stärkere, rohere und noch vielseitigere Album: nach einem kurzen, naja, sphärischen Intro explodiert "Building a Force" als wohl einzige "Metal-Hymne" im Conception-Universum: nahezu durchgängig Double-Base, dazu diese irrwitzigen Gitarrenabfahrten von Ostby, ein ungezügeltes Stück Prog-Metal, erneut garniert mit einem schlicht perfekten Refrain, der tatsächlich ein wenig zum Mitgrölen animieren dürfte. Mit "War of Hate" folgt ein pures Meisterstück: hart, fordernd, mit zig Feinheiten und Flamenco-Elementen (!) garniert. Wer das Ding noch nie gehört haben sollte: zwingender Nachholbedarf bei YT oder sonstwo. Auffällig speziell bei diesem Stück: der Einsatz teils jazziger Versatzstücke, den Tore Ostby auch später beim inoffiziellen Conception-Nachfolger ARK weiter verfolgte. Weitere Highlights: "Another World" (vertrackt und roh) - und das gnadenlos überirdische "Among the Gods" - knapp zehneinhalb Minuten Wahnsinn mit Melodie irgendwo zwischen melodischen Thrash-Elementen, fast schon King-Crimson-artiger Düsternis - und erneut diese irren Flamenco-Versatzstücke...

"In your Multitude", Album Nummer 3, kreuzt die (wenn auch nur auf den ersten Blick) "gerade" Linie von "Parallel Minds" mit der Vielseitigkeit von "The Last Sunset" zu einem neuen Paket. Ergebnis sind recht harte Stampfer wie der Opener "Under a Mourning Star", das brillante "A Million Gods" (nochmals mit wunderbarer akustischer Gitarre im Mittelteil) oder auch "Some Wounds" mit erneut überirdischem Chorus. Außerdem müssen selbst beinharte Gegner von Akustikballaden sicherlich bei "Sanctuary" das ein- oder andere Tränchen vergießen und mit "Solar Serpent" führt man den "Parallel Minds"-Weg durchaus konsequent fort. Demgegenüber fallen dann mit "Guilt" oder auch "Missionary Man" eher zwiespältige Songs auf, die mehr oder minder erschlossen werden wollen und in eine für die damalige Zeit "moderne" Ausrichtung passen. Nicht unbedingt vollumfänglich so der richtige Weg, allerdings auch ein kleiner Wegweiser in Richtung....

Album Nummer 4 namens "Flow". Metal ist hier FEHLANZEIGE, aber es gibt wohl kaum ein schöneres und gefühlvolleres Album als dieses. Wer meine Meinung im Detail dazu lesen möchte:

https://forum.deaf-forever.de/index.php?threads/aufgelegt.10118/page-4#post-1407194

Dann Funkstille, eine Reunion von kurzer Dauer 2005 - und dann die Rückkehr anno 2018 mit einer EP und einer Single, zu der ich mich ebenfalls an anderer Stelle bereits recht detailliert ausgelassen habe:

https://forum.deaf-forever.de/index.php?threads/aufgelegt.10118/page-13#post-1785983

Das zum jetzigen Zeitpunkt aktuelle "State of Deception" ist unerwartet hart ausgefallen, betrachtet man den auf EP und Single eingeschlagenen Weg - und eine Weiterentwicklung in sich, ohne dabei die eigenen Wurzeln zu verleugnen. Nicht mehr jeder Refrain ist auf die Zwölf, speziell der Opener ist in der Tat sperrig und doch eine eher positive Weiterentwicklung von "älteren" Experimenten wie "Guilt". Im Grunde ist "State of Deception" eine "nur" knapp 40minütige-Reise, die den gesamten Kosmos von Conception abdeckt und zusätzlich mit neuen Zutaten anreichert. Benötigte man früher für einen Song wie "A Million Gods" rund 10 Minuten, so frühstückt man die passenden Elemente dazu heutzutage schlicht und kompakt in kaum mehr als 5 Minuten in der Wundertüte "She Dragoon" ab, dazu Ohrenschmeichler wie "Waywardly broken" (funktioniert im Albumkontext um Längen besser als auf YT als "Einzelappetizer"), dazu mit "No Rewind" quasi "Conception 2020" - und ja, hier lassen sich in der Tat Kamelot-Elemente finden, allerdings wären Conception nicht Conception, wenn man hier nicht das Orchestrale mächtig durch den Fleischwolf dreht und mit völlig anderen Wendungen versieht, als dies einem Herrn Youngblood selbst in besten Zeiten geglückt ist. Ach ja: Intro ist überflüssig - und das Bandfoto im CD-Booklet erinnert kurioserweise eher an "Stammtisch Braune Eiche", wahlweise an "Manchmal kommen sie wieder - Teil was-weiß-ich" - ansonsten dürfte für mich feststehen, dass "State of Deception" unter meinen Jahres-Top-10 zu finden sein dürfte - auch, wenn es für mich ein Rätsel bleibt, warum von den EP-Songs der "Dark Symphony-Sessions" ausgerechnet "Feather Moves" und NICHT das um Längen stärkere "The Moment" als Rausschmeißer gewählt wurde....

Am Rande: zu Beginn ihrer Karriere wurde in Fachmagazinen vielfach auf die "Thrash-Wurzeln" der Band verwiesen - ich neige dazu, dass man tatsächlich thrashig-anmutende Elemente verwendet hat, allerdings nur für "The Last Sunset" und auch noch in Teilen für "Parallel Minds" ("Wolf's Lair"). Ist jetzt nicht dramatisch, nur falls Jemand sonstwo über diese Einstufung stolpern sollte....ach ja, und lt. Wikipedia ist Khan tatsächlich ein (ausgebildeter?) Opernsänger....keine Ahnung, Fakt ist: so eine Stimme hat die gesamte Szene exakt 1 x, man wusste also im Hause Kamelot durchaus, warum man den Mann seinerzeit abgeworben hat...ich persönlich höre ihn um Längen lieber wieder bei meinen ganz persönlichen Lieblingsnorwegern....
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre schön, wenn mal jemand den Backkatalog re-releasen würde...

Dann ließen sich sicher auch noch seltene Perlen wie "Sundance" (seinerzeit auf der raren "Guilt" -Maxi zu finden) oder "Black on Black" (sollte wohl auf "Parallel Minds, zumindest ist der Text ist schon mal im Booklet) oder auch die paar Live-Songs vom "Power of Metal"-Sampler noch mit verwerten....so als Bonus...
 
Ja, schon schade, dass dies bisher bei den Neuauflagen von Noise (zu denen doch auch Modern Music später gehörte, oder?) da noch nichts gemacht wurde. Zumal mir die Alben #3 und #4 noch auf CD fehlen. Die hatte ich damals nur auf Tape....
 
Ein schöner Thread. Noch nicht so lange her, dass ich über das Forum mit der Band in Kontakt gekommen bin, über einen Song der „momentanen Top 6 Songs“ von @Dogro . Danke nochmal dafür.

Mittlerweile habe ich immerhin „Parallel Minds“ und „The Last Sunset“ schonmal da, mit denen ich sehr gern entschwebe. In dem Zusammenhang habe ich auch etwas über Progmetal aus den 90ern nachgedacht, kann das aber gerade noch nicht schlüssig ausdrücken, was ich da dachte.

Ein Versuch, die nun wieder aktive Band live zu sehen, scheiterte für dieses Jahr dann erstmal an Corona für mich.
 
Ja, schon schade, dass dies bisher bei den Neuauflagen von Noise (zu denen doch auch Modern Music später gehörte, oder?) da noch nichts gemacht wurde. Zumal mir die Alben #3 und #4 noch auf CD fehlen. Die hatte ich damals nur auf Tape....

Mhm. Die "In Your Multitude" würde ich auch noch brauchen.
 
Mehrfach darüber nachgedacht und heute mal in die Tat umgesetzt: ein Thread für eine der wohl spannendsten norwegischen Bands abseits des Düstermetals, schlicht: Conception! Mit nunmehr 5 durchweg spannenden Alben haben es Tore Ostby und Roy Khan einfach verdient, mehr zu sein als "nur" ein Bestandteil im "Allgemeinen Prog" - denn streng genommen sind sie schon mehr als das.

Das offizielle Debut hört auf den Namen "Parallel Minds" (1993). Anders als eine Vielzahl an mehr oder minder artverwandten Bands oder auch wie sonst im Prog-Bereich gern üblich setzten die Norweger bereits auf ihrem ersten Album eher auf kompakte Songs, einen Ausreißer bildet hier nur der Rausschmeißer "Soliloquy". Sollte man jetzt einen stilistischen Vergleich suchen, so könnte man auf eine sehr eigenwillige Kreuzung aus Elementen aus europäischem und US-Metal setzen. Auffällig: die unglaubliche Gitarrenarbeit von Tore Ostby, die unglaubliche Stimme von Khan - und die Eigenschaft, nahezu jeden Song auf dem Album mit einem Sahnerefrain auszustatten. Highlights: der Opener "Water Confines", der Titelsong, "Silver Shine" - und eben "Soliloquy". Die Ballade "Silent Crying" fand wohl im House Noise einen so guten Anklang, dass man sie gar als Namensgeber für einen Sampler verwendete, dass mit "Roll the Fire" nicht zwingend der stärkstes Songs des Albums als "Single" ausgekoppelt wurde bleibt eine weitere Randnotiz. Auffällig war schon seinerzeit, dass durch den Einsatz von Keys durchaus eine teils orchestrale Atmosphäre allgegenwärtig war, die allerdings nie wirklich zu einem Verwässern oder in eine allzu bombastische Richtung wies, vielmehr sorgen teils schon thrashig anmutende Elemente dafür, dass man "Parallel Minds" problemlos in die Metal-Ecke stellen konnte.

Das eigentliche Demo "The Last Sunset" indes wurde im Nachgang zu "Parallel Minds" veröffentlicht und ist im Grunde genommen das stärkere, rohere und noch vielseitigere Album: nach einem kurzen, naja, sphärischen Intro explodiert "Building a Force" als wohl einzige "Metal-Hymne" im Conception-Universum: nahezu durchgängig Double-Base, dazu diese irrwitzigen Gitarrenabfahrten von Ostby, ein ungezügeltes Stück Prog-Metal, erneut garniert mit einem schlicht perfekten Refrain, der tatsächlich ein wenig zum Mitgrölen animieren dürfte. Mit "War of Hate" folgt ein pures Meisterstück: hart, fordernd, mit zig Feinheiten und Flamenco-Elementen (!) garniert. Wer das Ding noch nie gehört haben sollte: zwingender Nachholbedarf bei YT oder sonstwo. Auffällig speziell bei diesem Stück: der Einsatz teils jazziger Versatzstücke, den Tore Ostby auch später beim inoffiziellen Conception-Nachfolger ARK weiter verfolgte. Weitere Highlights: "Another World" (vertrackt und roh) - und das gnadenlos überirdische "Among the Gods" - knapp zehneinhalb Minuten Wahnsinn mit Melodie irgendwo zwischen melodischen Thrash-Elementen, fast schon King-Crimson-artiger Düsternis - und erneut diese irren Flamenco-Versatzstücke...

"In your Multitude", Album Nummer 3, kreuzt die (wenn auch nur auf den ersten Blick) "gerade" Linie von "Parallel Minds" mit der Vielseitigkeit von "The Last Sunset" zu einem neuen Paket. Ergebnis sind recht harte Stampfer wie der Opener "Under a Mourning Star", das brillante "A Million Gods" (nochmals mit wunderbarer akustischer Gitarre im Mittelteil) oder auch "Some Wounds" mit erneut überirdischem Chorus. Außerdem müssen selbst beinharte Gegner von Akustikballaden sicherlich bei "Sanctuary" das ein- oder andere Tränchen vergießen und mit "Solar Serpent" führt man den "Parallel Minds"-Weg durchaus konsequent fort. Demgegenüber fallen dann mit "Guilt" oder auch "Missionary Man" eher zwiespältige Songs auf, die mehr oder minder erschlossen werden wollen und in eine für die damalige Zeit "moderne" Ausrichtung passen. Nicht unbedingt vollumfänglich so der richtige Weg, allerdings auch ein kleiner Wegweiser in Richtung....

Album Nummer 4 namens "Flow". Metal ist hier FEHLANZEIGE, aber es gibt wohl kaum ein schöneres und gefühlvolleres Album als dieses. Wer meine Meinung im Detail dazu lesen möchte:

https://forum.deaf-forever.de/index.php?threads/aufgelegt.10118/page-4#post-1407194

Dann Funkstille, eine Reunion von kurzer Dauer 2005 - und dann die Rückkehr anno 2018 mit einer EP und einer Single, zu der ich mich ebenfalls an anderer Stelle bereits recht detailliert ausgelassen habe:

https://forum.deaf-forever.de/index.php?threads/aufgelegt.10118/page-13#post-1785983

Das zum jetzigen Zeitpunkt aktuelle "State of Deception" ist unerwartet hart ausgefallen, betrachtet man den auf EP und Single eingeschlagenen Weg - und eine Weiterentwicklung in sich, ohne dabei die eigenen Wurzeln zu verleugnen. Nicht mehr jeder Refrain ist auf die Zwölf, speziell der Opener ist in der Tat sperrig und doch eine eher positive Weiterentwicklung von "älteren" Experimenten wie "Guilt". Im Grunde ist "State of Deception" eine "nur" knapp 40minütige-Reise, die den gesamten Kosmos von Conception abdeckt und zusätzlich mit neuen Zutaten anreichert. Benötigte man früher für einen Song wie "A Million Gods" rund 10 Minuten, so frühstückt man die passenden Elemente dazu heutzutage schlicht und kompakt in kaum mehr als 5 Minuten in der Wundertüte "She Dragoon" ab, dazu Ohrenschmeichler wie "Waywardly broken" (funktioniert im Albumkontext um Längen besser als auf YT als "Einzelappetizer"), dazu mit "No Rewind" quasi "Conception 2020" - und ja, hier lassen sich in der Tat Kamelot-Elemente finden, allerdings wären Conception nicht Conception, wenn man hier nicht das Orchestrale mächtig durch den Fleischwolf dreht und mit völlig anderen Wendungen versieht, als dies einem Herrn Youngblood selbst in besten Zeiten geglückt ist. Ach ja: Intro ist überflüssig - und das Bandfoto im CD-Booklet erinnert kurioserweise eher an "Stammtisch Braune Eiche", wahlweise an "Manchmal kommen sie wieder - Teil was-weiß-ich" - ansonsten dürfte für mich feststehen, dass "State of Deception" unter meinen Jahres-Top-10 zu finden sein dürfte - auch, wenn es für mich ein Rätsel bleibt, warum von den EP-Songs der "Dark Symphony-Sessions" ausgerechnet "Feather Moves" und NICHT das um Längen stärkere "The Moment" als Rausschmeißer gewählt wurde....

Am Rande: zu Beginn ihrer Karriere wurde in Fachmagazinen vielfach auf die "Thrash-Wurzeln" der Band verwiesen - ich neige dazu, dass man tatsächlich thrashig-anmutende Elemente verwendet hat, allerdings nur für "The Last Sunset" und auch noch in Teilen für "Parallel Minds" ("Wolf's Lair"). Ist jetzt nicht dramatisch, nur falls Jemand sonstwo über diese Einstufung stolpern sollte....ach ja, und lt. Wikipedia ist Khan tatsächlich ein (ausgebildeter?) Opernsänger....keine Ahnung, Fakt ist: so eine Stimme hat die gesamte Szene exakt 1 x, man wusste also im Hause Kamelot durchaus, warum man den Mann seinerzeit abgeworben hat...ich persönlich höre ihn um Längen lieber wieder bei meinen ganz persönlichen Lieblingsnorwegern....
Schöner Überblick, dem ich auch größtenteils zustimmen kann - wobei ich "Flow" nur auszugsweise kenne. Damals hat mich der Stilwechsel schon schockiert und alles, was nichts mit Metal zu tun hat, war zu der Zeit für mich grundsätzlich uninteressant, darum hab ich mir die Scheibe nie gekauft. Vielleicht würde ich die heute lieber mögen, aber leicht zu finden ist die ja nicht gerade...
Finde es interessant, dass wir anscheinend eine ähnliche Meinung zu "In Your Multitude" haben. "Missionary Man" finde ich eher langweilig (zu eintönig) und bei "Guilt" fehlten mir die packenden Melodien. Ansonsten gefällt mir die Scheibe aber sogar besser als der Vorgänger, wobei ich sonst oft das Gefühl habe, die meisten Leute bevorzugen die beiden Vorgängeralben und finden das dritte schon weniger gut, was ich nicht nachvollziehen kann, da das dritte eigentlich dem zweiten stilistisch überwiegend sehr ähnlich ist und qualitativ für mein Empfinden auch nicht abfällt (im Gegenteil - ich finde mit "A Million Gods" das längste Stück des Albums sogar viel besser als "Soliloquy" und den Rest auch nicht schwächer als die kürzeren Songs vom Vorgänger).
Eine Anmerkung noch: "The Last Sunset" war nicht das Demo der Band - das kam ein Jahr vorher (1990) unbetitelt oder unter dem Namen "Conception" raus. 1991 gab es schon eine LP-Version von "The Last Sunset" (mit anderem Cover als die spätere Noise-Veröffentlichung). Scheint auf einem kleinen norwegischen Label gewesen zu sein (CSF Records - aber vielleicht war es auch eine Eigenpressung). "Parallel Minds" war somit nur das internationale Debüt (und die erste offizielle CD der Band).
Und ja, auch ich sehe "The Last Sunset" eindeutig vor "Parallel Minds" und wohl als das insgesamt beste Album der Band an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ja, in die neue Scheibe habe ich bisher nur reingehört, aber die werde ich wohl auch noch kaufen. Klang für mich wieder mehr nach der Band als "Flow" und auch die EP, ohne jedoch ein reiner Aufguss der alten Alben zu sein.
 
Ach ja, in die neue Scheibe habe ich bisher nur reingehört, aber die werde ich wohl auch noch kaufen. Klang für mich wieder mehr nach der Band als "Flow" und auch die EP, ohne jedoch ein reiner Aufguss der alten Alben zu sein.

Trifft es recht gut. Die "Flow"-Elemente waren teils auf der "Dark Symphony"-EP noch sehr präsent, speziell bei "Grand again", das ein wenig wie ein Überbleibsel aus "Flow"-Zeiten tönt - und das ist mal absolut nicht negativ gemeint.
 
Angeregt von diesem Thread höre ich gerade mal wieder die "in Your Multitude". Das ist schon ein starkes Album, das seiner Zeit ein Stück weit voraus war. Für mich ist Khans Gesang allerdings etwas gewöhnungsbedürftig und würde mir fast wünschen, ein Tate in der Form von 1986 bis 1994 oder ein Midnight hätten das Album eingesumgen.
 
Angeregt von diesem Thread höre ich gerade mal wieder die "in Your Multitude". Das ist schon ein starkes Album, das seiner Zeit ein Stück weit voraus war. Für mich ist Khans Gesang allerdings etwas gewöhnungsbedürftig und würde mir fast wünschen, ein Tate in der Form von 1986 bis 1994 oder ein Midnight hätten das Album eingesumgen.
Ich hatte an Khans Gesang noch nie etwas auszusetzen und technisch kann man da auch keinerlei Schwächen ausmachen. Aber ich kann schon verstehen, dass er nicht von allen gemocht wird.
 
Hab die Band damals über den Power of Metal Second Attack Sampler kennengelernt. Da war der Song Angel vom Flow Album drauf. Eigentlich eine durchweg starke Discographie.
 
Für mich ist Khans Gesang allerdings etwas gewöhnungsbedürftig und würde mir fast wünschen, ein Tate in der Form von 1986 bis 1994 oder ein Midnight hätten das Album eingesumgen.

Gesang ist immer Geschmackssache. Wie @Acrylator schon schreibt: technische Mängel gibt es nicht - und ich mag die Klangfarbe von Roys Stimme sehr, zumal sie wirklich außergewöhnlich ist, was natürlich auf Tate und Midnight auch zutrifft (die ich nicht weniger mag im Übrigen). Demzufolge ist es nur logisch, dass gerade Khans Gesang hier durchaus polarisieren kann.

Kamelot hatten für ihre ersten Alben mit Mark Vanderbilt einen Sänger in ihren Reihen, der sehr nach Midnight klang - und haben ihn durch Khan ersetzt. Das hat die ganze Band verändert irgendwie, schwer in Worte zu fassen. Hier mag ich beide Versionen, wobei mich aber nicht mehr alle späten Khan-Alben vom Songwriting her überzeugt haben.

Für Conception gibt es für mich keine Alternative, hier hätte ich mir nie einen anderen Sänger vorstellen können. Zwar deuten die auf YT zu findenden Liveauftritte an, dass da schon stimmliche Abstriche zu machen sein dürften, aber niemand wird jünger - und es waren ja nun auch ein paar Jahre Pause dazwischen.
 
So, neue CD ist heute hier eingetrudelt und lief gerade zum ersten Mal.
Das gefiel mir gerade alles ganz wunderbar und da ich die Reunion-Single (und die EP) auch nicht habe, freue ich mich auch über das wunderschöne "Feather Moves" am Schluss.
Detailierter vielleicht, wenn ich das Album öfter gehört habe, aber eines kann ich auf jeden Fall jetzt schon sagen: Schön, dass es die Band wieder gibt!
 
Zuletzt bearbeitet:
So, neue CD ist heute hier eingetrudelt und lief gerade zum ersten Mal.
Das gefiel mir gerade alles ganz wunderbar und da ich die Reunion-Single (und die EP) auch nicht habe, freue ich mich auch über das wunderschöne "Feather Moves" am Schluss.
Detailierter vielleicht, wenn ich das Album öfter gehört habe, aber eines kann ich auf jeden Fall jetzt schon sagen: Schön, dass es die Band wieder gibt!

EP und Single mag ich, auch, wenn die auf dem Album nun teils präsente Härte eher weniger zugegen ist - was mir als Weichei in Persona ja nicht wirklich was ausmacht. Natürlich ist "Feather Moves" wunderschön - und doch ist "The Moment" (EP) noch mal stärker, eine regelrechte Hymne, dazu ein toller Text. Frage mich immer noch, warum man nicht einfach auch dieses Kleinod mit auf das aktuelle Album gepackt hat...
 
Mehr zufällig als gewollt läuft hier gerade das aktuelle Album. Hui, mein erster Eindruck ist ein mehr als guter. Mag momentan keinen Vergleich zu den alten Alben ziehen (mache dieses sowieso eher ungern, ich beurteile Longplayer gerne außerhalb des bandeigenen Diskografiekontextes), da mir diese auch gerade nicht mehr sonderlich präsent sind, aber für sich alleine betrachtet ist das schon eine eindrucksvolle VÖ.
 
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