Concrete in my veins: Billy Talent

BackFromTheDead

Till Deaf Do Us Part
Høwdy,

kein Thread zur imho besten neuen Band des dritten Jahrtausends, das darf nicht sein :)

Zwei Göttergaben zum Auftakt mit dem Debut "I" (laut dem Review seinerzeit von @Himmelstein in diesem anderen Magazin "Vielleicht das stärkste seit Rage Against The Machines selbstbetiteltem Erstling aus dem Jahre 1992.") und dem Zweitwerk "II", ein starkes drittes ("III") und exzellentes viertes Album ("Dead Silence") - allesamt Platten, die auf Anhieb in´s Ohr gehen, aber stets -und dies auch nach Jahren- immer auf´s Neue begeistern.

Ein völlig eigenständiger, origineller Mix aus Rotz und Emotionen, aus Rock und Gefühl, aus Wucht und Groove, aus (Alternative) Rock, Punk und Hardcore.

Dazu charismatischer Gesang, grandios kreative Gitarrenarbeit mit ganz eigenem, charakteristischem Sound und staubtrockene Rhythmus-Arbeit, die subtil und dynamisch zugleich ist.

Kurzum: feinstes Futter, wie man es nur ganz. ganz selten kredenzt bekommt.

Alles an Meldungen und Meinungen, Huldigungen und Schmähungen hier rein, aber pronto!


Gruß

BFTD
 
Die "II" habe ich auch ziemlich lange ziemlich häufig gehört. Verdammt starkes Album. Die Scheiben danach konnten daran leider nicht mehr so richtig anknüpfen, zumindest bin ich damit nicht mehr ganz warm geworden. Die Riffs auf "II" sind echt was für die Ewigkeit.
 
Ich schätze aufgrund von Altersmilde habe hier noch mal ein Ohr riskiert, kann dem Emokram aber immer noch nichts abgewinnen. Das geht links rein und rechts wieder raus, in der Mitte passiert nix, nicht mal Ekel.
 
Debut war top; aufregend, emotional und kreativ. II schon nur noch begrenzt hörbar, seitdem ohne jeglichen Bezug zu band und den neueren Sachen.
 
Feine Band. Deine Beschreibung finde ich weitestgehend zutreffend. Eine Ausnahme gibt es aus meiner Sicht:
Die dritte Scheibe war zahnloser Mist. Songwriting und Produktion wurden anscheinend mit angezogener Handbremse durchgeführt. Nach der Nummee hatte ich nicht mehr erwartet, dass mich die Band nochmal überzeugen kann.

Aber siehe da: Zwar fehlt bei Dead Silence leider der von den ersten Scheiben bekannte und geliebte Arschtrittfaktor (besonders im exaltierten Gitarrenspiel), das Songwriting ist aber wieder durchaus brauchbar. Besonders hinten raus gibt es ein paar exzellente Tracks.
 
[...]
Die dritte Scheibe war zahnloser Mist. Songwriting und Produktion wurden anscheinend mit angezogener Handbremse durchgeführt. [...]
... kann man natürlich so sehen ;)
Mir persönlich war und ist sie im Vergleich zu den anderen Scheiben auch etwas zu sehr gesetzt-rockig, für sich alleine genommen bietet sie aber ein paar richtig starke (z.B. 'Saint Veronika', 'Tears Into Wine') und ansonsten durchwegs gelungenen Songs.

[...] Aber siehe da: Zwar fehlt bei Dead Silence leider der von den ersten Scheiben bekannte und geliebte Arschtrittfaktor (besonders im exaltierten Gitarrenspiel), das Songwriting ist aber wieder durchaus brauchbar. Besonders hinten raus gibt es ein paar exzellente Tracks.
... yep, hat mich mit dem wieder höheren Energie-Level (ohne den genannten alten A...-Faktor nochmal voll zu erreichen) dann auch positiv überrascht, auch wenn die Gitarrenarbeit fast schon zu mannschaftsdienlich war. Und auf der zweiten Hälfte kommt m.E. Knaller auf Knaller.

Gruß

BFTD
 
Zwei Göttergaben zum Auftakt mit dem Debut "I" (laut dem Review seinerzeit von @Himmelstein in diesem anderen Magazin "Vielleicht das stärkste seit Rage Against The Machines selbstbetiteltem Erstling aus dem Jahre 1992.") und dem Zweitwerk "II", ein starkes drittes ("III") und exzellentes viertes Album ("Dead Silence") - allesamt Platten, die auf Anhieb in´s Ohr gehen, aber stets -und dies auch nach Jahren- immer auf´s Neue begeistern.

Ein völlig eigenständiger, origineller Mix aus Rotz und Emotionen, aus Rock und Gefühl, aus Wucht und Groove, aus (Alternative) Rock, Punk und Hardcore.

Dazu charismatischer Gesang, grandios kreative Gitarrenarbeit mit ganz eigenem, charakteristischem Sound und staubtrockene Rhythmus-Arbeit, die subtil und dynamisch zugleich ist.

So ist es.... :top:
 
Im Live Set vom Rock am Ring 2016 wurden neue Songs gespielt.


@BackFromTheDead
Im Gegensatz zu den älteren Songs finde ich die neuen jetzt auch nicht sooo spannend. Mal abwarten, wie sich der Rest anhören wird.
 
Im Live Set vom Rock am Ring 2016 wurden neue Songs gespielt.

@BackFromTheDead
Im Gegensatz zu den älteren Songs finde ich die neuen jetzt auch nicht sooo spannend. Mal abwarten, wie sich der Rest anhören wird.
... 'Big Red Gun' find ich auf den ersten Hör recht fetzig, die anderen beiden sind zumindest gefällig - ich erwarte keine Wunderdinge, aber gefallen wird mir die Platte so oder so :D

Das Drumming von Herrn Solowoniuk wird mir allerdings fehlen :hmmja:

Gruß

BFTD
 
Høwdy,

nur mal so zur Erinnerung: heute ist das neue Studioalbum, 'Afraid Of Heights', erschienen.
Wir blind eingetütet, keine Frage.

Gruß

BFTD
 
Tolle Band, ich kenn kaum einen der bei "Red Flag" oder "Fallen Leefs" nicht steil geht, ganz gleich was er so an musik hört. Die Werke aus der letzten Zeit kenne ich noch nicht...NOCH nicht :D

Ach...die Jungs waren für mich ziemlich wichtig als ich die Rock Musik zu lieben verstand :)
 
Immer noch eine meiner Lieblingsbands die mich in meiner Jugend stets begleitet hat - meine Lieblingsscheiben sind immer noch die ersten beiden, aber eine richtig schlechte Scheibe haben die m.E. nach nicht veröffentlicht.

"Billy Talent" und "II" treten richtig Arsch, Ben Kowalewicz schreit sich hier echt die Seele aus dem Leib und die Gitarrenarbeit ist wirklich originell. Auch die Rhythmusfraktion hat mir immer sehr gut gefallen und war mit ein Grund dafür, dass ich mir einen Bass umgeschnallt habe.

Auf "III" wich die jugendlichen Wut größtenteils dann einer bedrückenden Melancholie, mit den ergreifenden Highlights "Saint Veronika", "Tears Into Wine", "The Dead Can't Testify" und vor allem "White Sparrows". Letzteres treibt mir immer noch die Tränen in die Augen. Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem ich die Scheibe in der Post hatte und ich glaube mein 16-jähriges Ich hatte sich bisher auf keine Neuerscheinung so gefreut. In dem Jahr (2009) war ich auch auf meinem ersten Konzert überhaupt - Billy Talent in der Hamburger Markthalle. Ich habe die Band im selben Jahr noch in der 02 World gesehen, das war cool, aber bei weitem nicht so intensiv wie die kleinere Markthalle.

Ein paar Jahre später erschien dann mit "Dead Silence" eine Scheibe, die zwar wieder etwas straighter nach vorn rockte, aber auch erste Abnutzungserscheinungen zeigte. Denn während das Songwriting über weite Strecken gut war, so fanden sich doch auch ein paar Riffs und Melodien wieder, die etwas "recycelt" klangen. Trotzdem war die Scheibe sehr fein, und auch die Tour wurde natürlich besucht.

"Afraid Of Heights" finde ich ganz cool, aber für mich stellt die Platte bisher das "Lowlight" der Diskographie dar. Natürlich gibt es tolle Songs ("Horses & Chariots", "Rabbit Down The Hole", "Ghost Ship Of Cannibal Rats"), ein paar formidable Ohrwürmer ("Big Red Gun" & "Louder Than The DJ") aber irgendwie konnte mich die Scheibe bisher nicht so sehr begeistern wie es die Vorgänger konnten.

Auf jeden Fall ist und bleibt Billy Talent eine Band die auf immer einen Platz in meinem Herzen und meinem CD-Player haben wird und mir musikalisch und inhaltlich in meiner Jugend viel gegeben hat.
 
Høwdy,

nach eineinhalb Wochen heavy rotation ist ein Zwischenfazit drin: am musikalischen Grundgerüst, also dem Mix aus Post-Core, Punkrock, Alternative Rock etc., hat sich bis auf vereinzelte Elemente à la Coldplay oder Muse nichts getan; der Sound ist supi, der Mix hierbei spektakulär gut - zu jeder Zeit sind alle Instrumente und alle einzelnen Gesangsspuren gut zu hören; Solowoniuk-Vertreter Jordan Hastings spielt angenehm mannschaftsdienlich, harmoniert 1a mit Trevor Gallant und verzichtet darauf, eigene Akzente zu setzen (das find´ ich durchaus honorig).

Die Songs sind fast durchwegs richtig gut bis stark -echter Ausfall ist keiner dabei- und einmal mehr makellos kompakt - keine unnötigen Schlenker, gut so. Positiv ist auch, daß die Band die Spielzeit wieder zurück geschraubt hat - 'Dead Silence' war für meinen Geschmack einfach zwei, drei Songs zu lang.
Ein Novum hingegen ist, daß die Platte nicht mit einem richtigen Rausschmeißer endet, sondern in Form der Reprise des Titelsongs mit einer vergleichsweise gemächlichen Nummer. So gerne ich es mag, wenn eine Band ein zentrales musikalisches Motiv zum Ende einer Scheibe nochmals aufgreift, aber im vorliegenden Fall wäre es mir lieber gewesen, wenn die Truppe darauf verzichtet (bzw. den Song als Bonus verwurstet hätte) und 'February Winds' als Abschlußtrack genommen hätte, der hätte richtig schön den Deckel drauf gemacht.

Anyway, insgesamt eine starke Platte, tendenziell sogar besser als erwartet. Allerdings stellt sich beim mittlerweile 5. Album natürlich der Aha-Effekt früherer Zeiten nicht mehr ein, für mich ist das Hör-Routine auf hohem Niveau. Zudem fehlen mir persönlich unter all den guten Songs die zumindest drei, vier wirklich herausragenden Nummern (wie sie 'III' und 'Dead Silence' noch zu bieten hatten).

Insgesamt für mich eine 9-Punkte-Scheibe, die ich jetzt noch einige Zeit fleißig weiter hören werde, dann aber vermutlich ähnlich selten noch laufen lassen werde wie die beiden Vorgänger, ganz im Gegensatz zu den ersten beiden Platten.

Gruß

BFTD
 
Billy Talent haben viel mehr Aufmerksamkeit verdient, auch wenn sie vielleicht nicht 100%ig DF-kompatibel sind. Aber wer 10er Alben in Serie raushaut und einen so göttlichen Gitarristen wie Ian D´Sa in seinen Reihen hat darf auch hier stattfinden. Zumal am Freitag das neue Album erscheint. Ich hab BT mit dem II kennengelernt, wie wohl die meisten und seitdem immer verfolgt. Das letzte Album Afraid of heights kenne ich nicht so richtig, aber das ist auch das schwächste der bisherigen 5. Gerade die ersten 3 sind Blaupausen zeitloser Rock-Punk-Core-Melody-Irgendwas-Musik. Faszinierend finde ich das wahnsinnige Gespür der Jungs für Melodien, gepaart mit gesunder Härte, die einen völlig irre pogend durchs Zimmer rasen läßt. Aus gegebenem Anlaß daher Listenwahn:

1. II (10)
2. I (10)
3. III (10)
4. Dead Silence (9,5)
5. Afraid of heights (7,5)
 
Die ersten Beiden hab ich und fand ich damals auch geil, kann ich heute aber nicht mehr hören, weiß der Geier!
 
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