Converge + Crowbar u.a. April 2018

Beehover :top:
Grave Pleasures :thumbsdown::thumbsdown::thumbsdown:
Thou :thumbsdown::thumbsdown::thumbsdown:
Crowbar :top::top::top:
Converge :top::top::top::top:

Was sozialdemokratische Architektur in den 70ern des letzten Jahrhunderts anstellen konnte, wird einem deutlich, wenn man in die Nähe des Karlsruher Jubez kommt. Was eine häßliche Konstruktion, die wohl irgendeine Mischung zwischen innerstädtischem Einkaufszentrum, Durchgangspassage oder gar schauderlichem öffentlichen Platz sein soll. Drin fällt einem dann erst einmal der Kinnladen runter. Es wird nicht besser, so ne Mischung zwischen Jugendzentrum, gewerkschaftlicher Bildungsstätte, aber alles sauber und sogar Bildchen von der letzten Bastelgruppe an der Wand. In Baden-Württemberg herrscht halt noch Ordnung, nur die richtige Location für ein Roggn-Roll-Konzert war das nicht und trug aus meiner Sicht auch seinen Teil für die oftmals lame Stimmung im Publikum bei.

Endlich sollte es mit mir und Beehover klappen, schon öfters kam ich irgendwie zu spät oder überhaupt nicht an, wenn die beiden Burschen on stage waren. Die selbige des Nebenraums des Karlsruher Jubez betraten sie pünktlich um 18 Uhr. Doch, das war schon originell und auch mit der notwendigen Härte, was die beiden darboten. Diese Art von basslastigem Doom-Metal ist in dieser Konstellation sicher einzigartig. Aber, nach ca. 30 min war es mir dann irgendwie zu monoton und in dem kleinen Nebenraum, in dem sich schon knapp 200 Leute versammelt hatten, dann auch irgendwie zu stickig, sodass ich mich nach draußen verzog.

Nach einer etwas längeren Umbaupause ging es dann im größeren Raum, der so wirkte, wie die Aula der Sonnenluger Werk- und Realschule mit der Vollkatastrophe Grave Pleasures weiter. Als ich in den 80er Jahren in Kanzach-Betzenweiler im „Go-In“ am Donnerstag ab und an zum Wave-Gothic Abend gegangen bin, wäre das noch irgendwie unterhaltsam gewesen. Aber Leute, das ist nicht Euer Ernst. Nach 5 . min wieder raus.

Doch wer dachte, das sei nur ein einzigartiger großer Schreck gewesen, der sah sich getäuscht. Gut ne h später betraten dann Thou die Bühne. Ich hatte mich vorher nicht mit der Band beschäftigt, aber gelesen, das soll ne Sludge Metal Band sein. Was immer das war, es war ein fast so schlechter Witz wie Grave Pleasures. Irgendeine Art Post-Metal mit dem dort manchmal üblichen Gehabe, dass der Sänger mit dem Rücken zum Publikum steht und wie im Endstadium der Schizophrenie wippende Bewegungen macht. Nach 10 min war Schluss, meine Laune im Keller und ich schon mehr oder minder 3 h im Innenhof dieser architektonischen Wüste sitzend. Wär ich doch noch lieber länger zu Hause geblieben und hätte Bad, Küche und Arbeitszimmer fertig geputzt. :thumbsdown::thumbsdown:

Gleichwohl wendete sich der Abend ins Positive. Zwar hatte selbst auch meine Wenigkeit als Crowbar-Fanboy nach diesen beiden sedierenden Bands Schwierigkeiten in Gang zu kommen. Auch der Rest des Publikums schien zu Beginn noch apathisch, was auch Kirk Windstein monierte, jedoch nach gut 20 min. hatten Crowbar, das inzwischen auf knapp 400 BesucherInnen angewachsene Publikum im Griff. Der Rifflord war wie eigentlich immer in den letzten Jahren gut gelaunt und zu Scherzen aufgelegt, kann aber auch böse werden, als ein recht penetrantes Muskel-Arschloch in der ersten Reihe Grave-Pleasures-Mädchen umtrat und Kirk beschimpfte. „Get this fucking asshole out here and fuck yourself“ kam es dann in Todesmetall-Lautstärke von der Bühne.


Ich habe zwar noch einige bessere Crowbar-Auftritte gesehen, gleichwohl gehörte dieser Gig zum oberen Drittel und das bei diesem Vorlauf. Was mir auffällt, dass seit dem Wiedereinstieg von „Sexy-T“ die Band deutlich härter und metallischer klingt und insbesondere die alten Klassiker wieder richtig an Schmackes hinzugewonnen haben:jubel:. Leider war dann nach einer knappen Stunde Schluss, also exakt als sowohl Band und Publikum auf Betriebstemperatur waren.

Irgendwas ist mit der Hardcore-Bewegung komplett schief gelaufen. War selbige in den 90er Jahren sowohl musikalisch wie auch vom gesamten Wertekonstrukt her bis hin als politisches Sprachrohr einer Generation stilprägend, ist die Community in den beiden folgenden Jahrzehnten komplett zusammengebrochen. Dies gilt im Kontrast zur Metal-Szene nicht nur musikalisch, sondern auch, dass die einstige, die Autonomie betonende DIY-Szene vor allem in Europa oftmals in komplett asoziales-Tattoo-Machismo-Gruppengehabe abgedriftet ist und die ursprüngliche Hardcore-Idee eigentlich vollkommen pervertiert.

Die große Ausnahme und der leuchtende Stern am Himmel sind Converge, die auch an diesem Abend ein Spitzenkonzert von vorne bis hinten hinlegten. Die aktuelle Scheibe, „The dusk in us“ finde ich hervorragend und gehörte zu meinen persönlichen top-3-Releases im letzten Jahr, gerade auch deswegen, weil innerhalb der Scheibe deutlich mehr „Metal-Riffing“ zu hören ist. Leider kann die Band wegen ihrer wohl eindeutigen Zuordnung als Hardcore-Band bis heute nicht in der Metal-Szene entsprechend reüssieren. Alle vier Bandmitglieder turnten während der gesamten Spielzeit wie an der Steckdose aufgeladen auf der Bühne rum, allen voran natürlich Jacob Bannon. Wer aber die Story hinter Converge kennt, weiß, dass der eigentliche Mastermind Guitarman Kurt Balou ist, der das Chaos mit seinem Spiel herausragend bis an die Spitze treibt, aber doch jederzeit komplett kontrolliert. Das ist wirklich faszinierend, dem über die gesamte Spielzeit zuzuschauen, vor allem wenn einem bekannt ist, dass für ihn jeder Auftritt auf Grund seiner chronischen Sehnenscheidentzündungen nicht nur reinstes Vergnügen ist. Gekonnt wurde zwischen alten Klassikern und, glaub ich, fünf Songs des neuen Albums hin- und hergeswitcht. Bannon trieb die Meute gekonnt an, hat aber gegenüber früheren Auftritten deutlich an Coolness gewonnen und nervt überhaupt nicht mehr mit Community-Gelaber. Um es kurz zu machen, in dieser Form gehören Converge für mich wohl zu den aktuell allerbesten Live-Kapellen auf dem gesamten Planeten überhaupt, keine Übertreibung!

Fazit: Das Package passt nicht zusammen, die Idee vier so unterschiedliche Bands auf Tour zu schicken, klappt nur zur Hälfte. Profitiert haben davon überraschenderweise am meisten Crowbar, die wohl das Interesse der meist jüngeren Converge-Fans gewinnen konnten. Besser wäre es gewesen Crowbar und Converge jeweils eine Viertelstunde länger spielen zu lassen, die beiden Katastrophenbands rauszuschmeißen und irgend ne dritte, starke Kapelle hinzuzunehmen. Gelohnt hat es sich dann letztlich wegen des sehr guten Crowbar-Auftritts und der exzellenten Perfomance von Converge auf jeden Fall. :top::top:

Letzlich wurde ich noch Besitzer eines hellblauen(!) Crowbar-Shirts und Mrs. Windstein entschuldigte sich, wie immer sehr höflich auftretend :), dass bereits während des Abends die Caps ausgegangen seien und das bereits am ersten Tag der Tour, wo doch meine alte schon total ausgefranzt ist….:thumbsdown:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hm den Crowbar Müll brauche ich wirklich nicht aber Converge und Thou werden der Kracher nächsten Sonntag. Freu mich schon tierisch.
 
Beehover :top:
Grave Pleasures :thumbsdown::thumbsdown::thumbsdown:
Thou :thumbsdown::thumbsdown::thumbsdown:
Crowbar :top::top::top:
Converge :top::top::top::top:

Was sozialdemokratische Architektur in den 70ern des letzten Jahrhunderts anstellen konnte, wird einem deutlich, wenn man in die Nähe des Karlsruher Jubez kommt. Was eine häßliche Konstruktion, die wohl irgendeine Mischung zwischen innerstädtischem Einkaufszentrum, Durchgangspassage oder gar schauderlichem öffentlichen Platz sein soll. Drin fällt einem dann erst einmal der Kinnladen runter. Es wird nicht besser, so ne Mischung zwischen Jugendzentrum, gewerkschaftlicher Bildungsstätte, aber alles sauber und sogar Bildchen von der letzten Bastelgruppe an der Wand. In Baden-Württemberg herrscht halt noch Ordnung, nur die richtige Location für ein Roggn-Roll-Konzert war das nicht und trug aus meiner Sicht auch seinen Teil für die oftmals lame Stimmung im Publikum bei.

Endlich sollte es mit mir und Beehover klappen, schon öfters kam ich irgendwie zu spät oder überhaupt nicht an, wenn die beiden Burschen on stage waren. Die selbige des Nebenraums des Karlsruher Jubez betraten sie pünktlich um 18 Uhr. Doch, das war schon originell und auch mit der notwendigen Härte, was die beiden darboten. Diese Art von basslastigem Doom-Metal ist in dieser Konstellation sicher einzigartig. Aber, nach ca. 30 min war es mir dann irgendwie zu monoton und in dem kleinen Nebenraum, in dem sich schon knapp 200 Leute versammelt hatten, dann auch irgendwie zu stickig, sodass ich mich nach draußen verzog.

Nach einer etwas längeren Umbaupause ging es dann im größeren Raum, der so wirkte, wie die Aula der Sonnenluger Werk- und Realschule mit der Vollkatastrophe Grave Pleasures weiter. Als ich in den 80er Jahren in Kanzach-Betzenweiler im „Go-In“ am Donnerstag ab und an zum Wave-Gothic Abend gegangen bin, wäre das noch irgendwie unterhaltsam gewesen. Aber Leute, das ist nicht Euer Ernst. Nach 5 . min wieder raus.

Doch wer dachte, das sei nur ein einzigartiger großer Schreck gewesen, der sah sich getäuscht. Gut ne h später betraten dann Thou die Bühne. Ich hatte mich vorher nicht mit der Band beschäftigt, aber gelesen, das soll ne Sludge Metal Band sein. Was immer das war, es war ein fast so schlechter Witz wie Grave Pleasures. Irgendeine Art Post-Metal mit dem dort manchmal üblichen Gehabe, dass der Sänger mit dem Rücken zum Publikum steht und wie im Endstadium der Schizophrenie wippende Bewegungen macht. Nach 10 min war Schluss, meine Laune im Keller und ich schon mehr oder minder 3 h im Innenhof dieser architektonischen Wüste sitzend. Wär ich doch noch lieber länger zu Hause geblieben und hätte Bad, Küche und Arbeitszimmer fertig geputzt. :thumbsdown::thumbsdown:

Gleichwohl wendete sich der Abend ins Positive. Zwar hatte selbst auch meine Wenigkeit als Crowbar-Fanboy nach diesen beiden sedierenden Bands Schwierigkeiten in Gang zu kommen. Auch der Rest des Publikums schien zu Beginn noch apathisch, was auch Kirk Windstein monierte, jedoch nach gut 20 min. hatten Crowbar, das inzwischen auf knapp 400 BesucherInnen angewachsene Publikum im Griff. Der Rifflord war wie eigentlich immer in den letzten Jahren gut gelaunt und zu Scherzen aufgelegt, kann aber auch böse werden, als ein recht penetrantes Muskel-Arschloch in der ersten Reihe Grave-Pleasures-Mädchen umtrat und Kirk beschimpfte. „Get this fucking asshole out here and fuck yourself“ kam es dann in Todesmetall-Lautstärke von der Bühne.


Ich habe zwar noch einige bessere Crowbar-Auftritte gesehen, gleichwohl gehörte dieser Gig zum oberen Drittel und das bei diesem Vorlauf. Was mir auffällt, dass seit dem Wiedereinstieg von „Sexy-T“ die Band deutlich härter und metallischer klingt und insbesondere die alten Klassiker wieder richtig an Schmackes hinzugewonnen haben:jubel:. Leider war dann nach einer knappen Stunde Schluss, also exakt als sowohl Band und Publikum auf Betriebstemperatur waren.

Irgendwas ist mit der Hardcore-Bewegung komplett schief gelaufen. War selbige in den 90er Jahren sowohl musikalisch wie auch vom gesamten Wertekonstrukt her bis hin als politisches Sprachrohr einer Generation stilprägend, ist die Community in den beiden folgenden Jahrzehnten komplett zusammengebrochen. Dies gilt im Kontrast zur Metal-Szene nicht nur musikalisch, sondern auch, dass die einstige, die Autonomie betonende DIY-Szene vor allem in Europa oftmals in komplett asoziales-Tattoo-Machismo-Gruppengehabe abgedriftet ist und die ursprüngliche Hardcore-Idee eigentlich vollkommen pervertiert.

Die große Ausnahme und der leuchtende Stern am Himmel sind Converge, die auch an diesem Abend ein Spitzenkonzert von vorne bis hinten hinlegten. Die aktuelle Scheibe, „The dusk in us“ finde ich hervorragend und gehörte zu meinen persönlichen top-3-Releases im letzten Jahr, gerade auch deswegen, weil innerhalb der Scheibe deutlich mehr „Metal-Riffing“ zu hören ist. Leider kann die Band wegen ihrer wohl eindeutigen Zuordnung als Hardcore-Band bis heute nicht in der Metal-Szene entsprechend reüssieren. Alle vier Bandmitglieder turnten während der gesamten Spielzeit wie an der Steckdose aufgeladen auf der Bühne rum, allen voran natürlich Jacob Bannon. Wer aber die Story hinter Converge kennt, weiß, dass der eigentliche Mastermind Guitarman Kurt Balou ist, der das Chaos mit seinem Spiel herausragend bis an die Spitze treibt, aber doch jederzeit komplett kontrolliert. Das ist wirklich faszinierend, dem über die gesamte Spielzeit zuzuschauen, vor allem wenn einem bekannt ist, dass für ihn jeder Auftritt auf Grund seiner chronischen Sehnenscheidentzündungen nicht nur reinstes Vergnügen ist. Gekonnt wurde zwischen alten Klassikern und, glaub ich, fünf Songs des neuen Albums hin- und hergeswitcht. Bannon trieb die Meute gekonnt an, hat aber gegenüber früheren Auftritten deutlich an Coolness gewonnen und nervt überhaupt nicht mehr mit Community-Gelaber. Um es kurz zu machen, in dieser Form gehören Converge für mich wohl zu den aktuell allerbesten Live-Kapellen auf dem gesamten Planeten überhaupt, keine Übertreibung!

Fazit: Das Package passt nicht zusammen, die Idee vier so unterschiedliche Bands auf Tour zu schicken, klappt nur zur Hälfte. Profitiert haben davon überraschenderweise am meisten Crowbar, die wohl das Interesse der meist jüngeren Converge-Fans gewinnen konnten. Besser wäre es gewesen Crowbar und Converge jeweils eine Viertelstunde länger spielen zu lassen, die beiden Katastrophenbands rauszuschmeißen und irgend ne dritte, starke Kapelle hinzuzunehmen. Gelohnt hat es sich dann letztlich wegen des sehr guten Crowbar-Auftritts und der exzellenten Perfomance von Converge auf jeden Fall. :top::top:

Letzlich wurde ich noch Besitzer eines hellblauen(!) Crowbar-Shirts und Mrs. Windstein entschuldigte sich, wie immer sehr höflich auftretend :), dass bereits während des Abends die Caps ausgegangen seien und das bereits am ersten Tag der Tour, wo doch meine alte schon total ausgefranzt ist….:thumbsdown:
Was genau war an Grave Pleasures so schlecht? Ich meine: Einfach nicht dein Geschmack, oder schlechter Auftritt?
 
Ob Converge und diese komischen Thou Crowbar als "Müll" bezeichnen würden, bezweifle ich mal . Zumindest in Karlsruhe hat Bannon den stilprägenden Einfluss mehrfach gewürdigt. Aber jedem seine Meinung...

@Ijon Tichy ich mochte Cure schon in den 80ern überhaupt nicht...:D
 
Was sozialdemokratische Architektur in den 70ern des letzten Jahrhunderts anstellen konnte, wird einem deutlich, wenn man in die Nähe des Karlsruher Jubez kommt. Was eine häßliche Konstruktion, die wohl irgendeine Mischung zwischen innerstädtischem Einkaufszentrum, Durchgangspassage oder gar schauderlichem öffentlichen Platz sein soll.
Konnte das Jubez nicht verorten, wusste aber trotzdem sofort, welche Ecke du meinst, stimmte sogar. Hatte sehr ähnliche Assoziationen, als ich da mal war.
Crowbar waren in Hamburg übrigens eine ziemliche Wucht, was für eine Rhythmuswalze! Schwer und trotzdem Groove, total geil.
 
Thou und Grave Pleasures Katastrophenbands? o_O

:D:D

Jaja, Geschmack, Meinung und so...
Ich liebe Thou und freue mich auf deren Auftritt in Köln.
Für Grave Pleasures kann ich mich nicht begeistern. Würde sie jetzt aber nicht als katastrophal bezeichnen. Genauso wenig würde ich Thou als "Post Metal" bezeichnen.
Und Converge als "große Ausnahme und der leuchtende Stern am Himmel" im Hardcore zu sehen, finde ich auch eine abenteuerliche Meinung.
 
@Hundstage wirklich Interesse halber, welche Hardcore-Bands sollen denn besser sein als Converge?

Ach... da gibt es so viele, die ich persönlich besser finde als Converge. Ob jetzt Extortion, NASA Space Universe, Iron Lung... Der Begriff "Hardcore" ist mir auch zu übergreifend um jetzt eine sinnvolle Antwort liefern zu können. Es ging mir auch eher um die Aussage, die Converge als absolute Ausnahmeband in der Hardcore-Welt darstellen soll. Vor allem wenn man den Absatz vor der Aussage, in dem du auf die Hardcore Szene eingehst, betrachtet.
 
@Hundstage Iron Lung finde ich auch töfte, Extortion so halb, die dritte Band kenne ich nicht, höre ich aber mal rein. Besten Dank auf jeden Fall.
 
Beehover :top:
Grave Pleasures :thumbsdown::thumbsdown::thumbsdown:
Thou :thumbsdown::thumbsdown::thumbsdown:
Crowbar :top::top::top:
Converge :top::top::top::top:

Was sozialdemokratische Architektur in den 70ern des letzten Jahrhunderts anstellen konnte, wird einem deutlich, wenn man in die Nähe des Karlsruher Jubez kommt. Was eine häßliche Konstruktion, die wohl irgendeine Mischung zwischen innerstädtischem Einkaufszentrum, Durchgangspassage oder gar schauderlichem öffentlichen Platz sein soll. Drin fällt einem dann erst einmal der Kinnladen runter. Es wird nicht besser, so ne Mischung zwischen Jugendzentrum, gewerkschaftlicher Bildungsstätte, aber alles sauber und sogar Bildchen von der letzten Bastelgruppe an der Wand. In Baden-Württemberg herrscht halt noch Ordnung, nur die richtige Location für ein Roggn-Roll-Konzert war das nicht und trug aus meiner Sicht auch seinen Teil für die oftmals lame Stimmung im Publikum bei.

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Ich kann deine Wahrnehmung des Jubez verstehen: Dass da regelmäßig hochwertige Krachkonzerte stattfinden, würde man auf den ersten Blick hier tatsächlich kaum vermuten - das sieht alles schon eher nach gesetzterem Publikum aus.
Ich mag das Jubez aber dennoch sehr gerne, habe dort schon viele erstklassige Shows gesehen und empfinde es - abgesehen vom biederen Look - als sehr angenehme Location (so sehr ich sonst auch graffitibeschmierte Kellerlöcher als passende Auftrittsorte schätze).

Bei der musikalischen Bewertung des Abends kommen wir nur punktuell zusammen. ;) Ich fand Converge und Thou am besten. Crowbar respektiere ich natürlich und manche alten Songs wie z. B. "All I Had I Gave" haben bei mir fast schon nostalgischen Wert, aber mit ihrem Gesamtwerk bin ich dennoch nur sehr lückenhaft vertraut. Bei Grave Pleasures hatte ich leider nicht damit gerechnet, dass die schon so bald anfangen, daher zur Hälfte draußen verquatscht. Die paar Songs, die ich noch gesehen habe, haben mir aber Spaß gemacht. Ich glaube, Beehoover haben von allen Bands tatsächlich am längsten gespielt, dafür fand ich sie aber beileibe nicht spannend genug.

Ansonsten wieder ein gutes Beispiel dafür, dass ich nicht einschätzen kann, wieviele Leute zu bestimmten Konzerten kommen. Hier hatte ich durch die mehreren bekannten Zugpferde eigentlich mit ziemlich voller Hütte gerechnet, aber Fehlanzeige, da war schon noch ordentlich Platz in den Reihen. Na ja, auf Gedränge lege ich sowieso keinen Wert. Am vollsten war es noch bei Crowbar, würde ich sagen.
 
Sorry, das hätte man dazuschreiben sollen, in Karlsruhe war das so ne Reihe namens Dudefest, da haben noch zwei Bands mehr am Mittag im Nebenraum gespielt; eine davon war Beehover.
 
@edgehead was mich interessieren würde, wieviele Leute waren denn so ungefähr in der Essigfabrik? Danke!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@edgehead was mich interessieren würde, wieviele leute waren denn so ungefähr in der Essigfabrik? Danke!
Boah so genau kann ich das echt nicht beurteilen, ausverkauft war's definitiv nicht, aber doch schon recht gut gefüllt. Abgehangen wurde auch nicht (habe ich schon bei schlecht besuchten Konzerten dort erlebt). Wenn ich die Kapazität richtig einschätzen dürften es wohl an die 1000 gewesen sein, aber ab so Größen von 300 Leuten kann ich kaum Unterschiede wahrnehmen bei meinen Schätzungen.
 
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