Cradle of Filth

Im DF kommt es ja nicht so gut weg das Album.
Habe schon ein wenig Angst bekommen das mir das Album nicht reingeht. Auch die Länge finde ich nicht positiv.
Meine kommt aber erst im November mit der Exodus. ich muss also noch warten.
Es gibt ein paar Themen da ist das DF nicht ganz so kompetent, das ist Cradle of Filth und Septicflesh(da wurde nichtmal erkannt das es ein richtiges Orchester ist anstatt Keyboard).
Aber niemand ist perfekt oder diplomatisch ausgedrückt da gehen die Geschmäcker auseinander.

Jedenfalls ist mir CoF tausendmal lieber als irgendein langweiliger Okkultismus Rock, die einfach nur eine Musik Ära Covern, eine kreative Bankrott Erklärung.
Aber auch diese Sichtweise ist subjektiv.

Wenn man sich ernsthaft mit diesen Album beschäftigt und diese Stilistik mag kann man nicht weniger als 9 Punkte geben.

Noch nie klangen CoF so sehr nach Mercyful Fate.
 
Es gibt ein paar Themen da ist das DF nicht ganz so kompetent, das ist Cradle of Filth und Septicflesh(da wurde nichtmal erkannt das es ein richtiges Orchester ist anstatt Keyboard).
Aber niemand ist perfekt oder diplomatisch ausgedrückt da gehen die Geschmäcker auseinander.


Hmm, ja, diese Frage nach der entsprechenden „Kompetenz“, die man angeblich mitbringen muss, um die Qualität einer bestimmten Band oder eines Albums beurteilen zu können. Stöhn...
Sorry, da krieg ich echt Pickel. Diese "Kompetenz", nämlich seine Meinung zu äußern, hat man schlichtweg automatisch, wenn man sich für ein musikalisches Produkt begeistern kann, unabhängig davon, wie lange man in der Szene ist, ob man selbst Musiker ist, wie groß die eigene Plattensammlung ist oder man sich gar Musikjournalist nennt. Nichts davon macht die eigene Meinung „richtiger“ als die von jemandem, der diese“Kriterien“ eben nicht, oder nur in geringerem Maße, erfüllt. Es zählt, wie bereits richtigerweise erwähnt, einzig und allein der persönliche Geschmack.

Somit ist es absolut legitim, eine Band wie COF nicht zu mögen, weil einem die Stilistik nicht zusagt, einen der Gesang nervt oder was auch immer. Allerdings sollte man dann auch in der Lage sein, objektiv zu sein und die Qualität des Dargebotenen unvoreingenommen zu beurteilen, um Fans der jeweiligen Stilistik eine aussagekräftige Kauf- (oder auch Nichtkauf-)empfehlung darzubieten. Ich selbst bin z.B. kein allzu großer Fan von Death Metal, trotzdem kann ich durchaus objektiv beurteilen, ob eine Band dieser Stilitik z.B. ihre Instrumente beherrscht, ein interessantes Konzept hat, Wiedererkennungswert besitzt, gute Lyrics schreibt etc. Ich würde mir nicht herausnehmen, das künstlerische Produkt eines Interpreten lediglich aufgrund rein subjektiv empfundener Kriterien komplett zu verreissen.

Gut, das DF hat für sich die Richtlinie beschlossen, subjektiv darüber zu urteilen, welche Bands „Relevanz“ für's Heft besitzen und welche nicht. Das akzeptiere ich, auch wenn es mich persönlich zunehmend ärgert. Es gibt leider genug Leute, die das DF als Evangelium sehen und ihren persönlichen Musikgeschmack sklavisch dem im Heft kolportierten anpassen. Bis hin zur "Verleugnung" im Heft gedisster Bands (oder sogar ganzer Stilistiken), weil man sich nicht traut, den "Experten" zu widersprechen.
Das, zumal eben jene Kriterien, die über Relevanz oder Nicht-Relevanz, Jubelarie oder Verriss entscheiden, oftmals doch sehr selektiv verwendet werden. Gerade im vorliegenden Falle COF zeigt sich das deutlich.
Beispiele? Nun, hier mal so einige der immer wieder aufgezählten Punkte, anhand derer Dani und Co. mit schöner Regelmäßigkeit die „Zulassung“ entzogen wird:

- Danis Stimme/Gesangsstil:
Polarisierend definitiv, ein klarer Fall von lieben oder hassen. Aber das trifft auch auf King Diamond, Ozzy oder Chris Barnes zu. Und sie ist einzigartig – jeder, der hier den Wiedererkennungswert abspricht, macht sich lächerlich

-„Kasperletheater“ auf der Bühne:
Kapier ich nicht. Was ist bei COF mehr „Kasperle“ als bei z.B. Maiden, King Diamond, TDB, Watain oder Running Wild?

-„Kommerz“:
So ziemlich das dämlichste „Argument“, das man in Bezug auf COF ins Feld führen kann. Die Band hat in ihrer gesamten Schaffensphase ihren Wiedererkennungswert beibehalten, auch wenn man hier und da mal dezent mit neuen Einflüssen experimentiert hat. Jeder einzelne COF-Output bietet anspruchsvolle, technische Kompositionen, ein Wechselspiel aus Brutalität, Melodie und Atmosphäre, poetische und hoch anspruchsvolle Lyrics und krasse, polarisierende Vocals. Garantiert nicht für jedermann leicht verdaulich. Ja, es gab auch einzelne, „massenkompatiblere“ Songs, die aber trotzdem nie anspruchslos oder kalkuliert rüberkamen. Mal ehrlich – welche Band wünscht sich denn nicht, ihre Fanbase zu erweitern und vor einer begeisterten Crowd aufzutreten, selbst wenn diese nun auch ein paar kreischende Gothic-Chicks enthält? Solange das Streben danach nicht in Selbstverleugnung mündet, ist das für mich verdammt nochmal normal. Nee, Selbstverleugnung kann man COF nun wahrlich nicht vorwerfen. Wären die Jungs tatsächlich auf den Massenmarkt aus, hätte man fortan nur noch Alben mit ausschliesslich „Nymphetamine“- ähnlichen Clones veröffentlicht und Dani zum Cleangesang verdonnert.

-„Verrat“ am Black Metal:
Also bei diesem immer wieder aufbrandendem Krakeele rollen sich mir regelmäßig sämtliche Fußnägel hoch. Abgesehen davon, dass diese pseudoreligiöse Eiferei an sich schon albern ist, erschließt sich mir nicht, wo denn hier das fragliche Sakrileg liegen soll. COF waren zu Debutzeiten fester Bestandteil der sog. Second Wave, auch wenn sie sich schon damals komplett anders angehört haben, als ihre skandinavischen Kollegen. Nebenbei haben sie mal eben das erfunden, was man heutzutage als „Symphonic BM“ bezeichnet.
Hätten sie um der „Trveness“ willen auch heute noch unterproduzierte Alben in schlecht layouteten Schwarzweiß-Covers veröffentlichen sollen, anstatt dem Käufer ein in jeder Hinsicht qualitativ hochwertiges Gesamtkunstwerk fürs Geld zu bieten? Liegt's am verfehlten Reinheitsgebot, da sich in all dem Getrümmer auch mal Thrash- , DM- oder sogar NWOBHM-Riffs finden?
Oder sind gar die Lyrics nicht trve genug? Sorry, jetzt wird’s richtig albern. Wer sich auch nur mal ansatzweise mit Danis Lyrics auseinandergesetzt hat, sollte merken, dass der kleine Giftzwerg mit seinem geschichtlichen, mythologischen und okkulten Wissen, so ziemlich jeden angemalten/kapuzierten Bösewicht in der Szene mit links an die Wand dübelt. Abgesehen von Behemoths Nergal vielleicht, aber den darf man ja auch nicht mehr hören, außer im Kasperletheater...

So, ich geb' mir jetzt wieder das neue Album ...
 
Manchmal finde ich es amüsant, manchmal aber auch peinlich bis beschämend, mit welchen Kommentaren eine Legende, ein Unikat wie Cradle of Filth bedacht wird. Meistens muss ich aber echt schmunzeln.
 
Hmm, ja, diese Frage nach der entsprechenden „Kompetenz“, die man angeblich mitbringen muss, um die Qualität einer bestimmten Band oder eines Albums beurteilen zu können. Stöhn...
Sorry, da krieg ich echt Pickel. Diese "Kompetenz", nämlich seine Meinung zu äußern, hat man schlichtweg automatisch, wenn man sich für ein musikalisches Produkt begeistern kann, unabhängig davon, wie lange man in der Szene ist, ob man selbst Musiker ist, wie groß die eigene Plattensammlung ist oder man sich gar Musikjournalist nennt. Nichts davon macht die eigene Meinung „richtiger“ als die von jemandem, der diese“Kriterien“ eben nicht, oder nur in geringerem Maße, erfüllt. Es zählt, wie bereits richtigerweise erwähnt, einzig und allein der persönliche Geschmack.

Somit ist es absolut legitim, eine Band wie COF nicht zu mögen, weil einem die Stilistik nicht zusagt, einen der Gesang nervt oder was auch immer. Allerdings sollte man dann auch in der Lage sein, objektiv zu sein und die Qualität des Dargebotenen unvoreingenommen zu beurteilen, um Fans der jeweiligen Stilistik eine aussagekräftige Kauf- (oder auch Nichtkauf-)empfehlung darzubieten. Ich selbst bin z.B. kein allzu großer Fan von Death Metal, trotzdem kann ich durchaus objektiv beurteilen, ob eine Band dieser Stilitik z.B. ihre Instrumente beherrscht, ein interessantes Konzept hat, Wiedererkennungswert besitzt, gute Lyrics schreibt etc. Ich würde mir nicht herausnehmen, das künstlerische Produkt eines Interpreten lediglich aufgrund rein subjektiv empfundener Kriterien komplett zu verreissen.

Gut, das DF hat für sich die Richtlinie beschlossen, subjektiv darüber zu urteilen, welche Bands „Relevanz“ für's Heft besitzen und welche nicht. Das akzeptiere ich, auch wenn es mich persönlich zunehmend ärgert. Es gibt leider genug Leute, die das DF als Evangelium sehen und ihren persönlichen Musikgeschmack sklavisch dem im Heft kolportierten anpassen. Bis hin zur "Verleugnung" im Heft gedisster Bands (oder sogar ganzer Stilistiken), weil man sich nicht traut, den "Experten" zu widersprechen.
Das, zumal eben jene Kriterien, die über Relevanz oder Nicht-Relevanz, Jubelarie oder Verriss entscheiden, oftmals doch sehr selektiv verwendet werden. Gerade im vorliegenden Falle COF zeigt sich das deutlich.
Beispiele? Nun, hier mal so einige der immer wieder aufgezählten Punkte, anhand derer Dani und Co. mit schöner Regelmäßigkeit die „Zulassung“ entzogen wird:

- Danis Stimme/Gesangsstil:
Polarisierend definitiv, ein klarer Fall von lieben oder hassen. Aber das trifft auch auf King Diamond, Ozzy oder Chris Barnes zu. Und sie ist einzigartig – jeder, der hier den Wiedererkennungswert abspricht, macht sich lächerlich

-„Kasperletheater“ auf der Bühne:
Kapier ich nicht. Was ist bei COF mehr „Kasperle“ als bei z.B. Maiden, King Diamond, TDB, Watain oder Running Wild?

-„Kommerz“:
So ziemlich das dämlichste „Argument“, das man in Bezug auf COF ins Feld führen kann. Die Band hat in ihrer gesamten Schaffensphase ihren Wiedererkennungswert beibehalten, auch wenn man hier und da mal dezent mit neuen Einflüssen experimentiert hat. Jeder einzelne COF-Output bietet anspruchsvolle, technische Kompositionen, ein Wechselspiel aus Brutalität, Melodie und Atmosphäre, poetische und hoch anspruchsvolle Lyrics und krasse, polarisierende Vocals. Garantiert nicht für jedermann leicht verdaulich. Ja, es gab auch einzelne, „massenkompatiblere“ Songs, die aber trotzdem nie anspruchslos oder kalkuliert rüberkamen. Mal ehrlich – welche Band wünscht sich denn nicht, ihre Fanbase zu erweitern und vor einer begeisterten Crowd aufzutreten, selbst wenn diese nun auch ein paar kreischende Gothic-Chicks enthält? Solange das Streben danach nicht in Selbstverleugnung mündet, ist das für mich verdammt nochmal normal. Nee, Selbstverleugnung kann man COF nun wahrlich nicht vorwerfen. Wären die Jungs tatsächlich auf den Massenmarkt aus, hätte man fortan nur noch Alben mit ausschliesslich „Nymphetamine“- ähnlichen Clones veröffentlicht und Dani zum Cleangesang verdonnert.

-„Verrat“ am Black Metal:
Also bei diesem immer wieder aufbrandendem Krakeele rollen sich mir regelmäßig sämtliche Fußnägel hoch. Abgesehen davon, dass diese pseudoreligiöse Eiferei an sich schon albern ist, erschließt sich mir nicht, wo denn hier das fragliche Sakrileg liegen soll. COF waren zu Debutzeiten fester Bestandteil der sog. Second Wave, auch wenn sie sich schon damals komplett anders angehört haben, als ihre skandinavischen Kollegen. Nebenbei haben sie mal eben das erfunden, was man heutzutage als „Symphonic BM“ bezeichnet.
Hätten sie um der „Trveness“ willen auch heute noch unterproduzierte Alben in schlecht layouteten Schwarzweiß-Covers veröffentlichen sollen, anstatt dem Käufer ein in jeder Hinsicht qualitativ hochwertiges Gesamtkunstwerk fürs Geld zu bieten? Liegt's am verfehlten Reinheitsgebot, da sich in all dem Getrümmer auch mal Thrash- , DM- oder sogar NWOBHM-Riffs finden?
Oder sind gar die Lyrics nicht trve genug? Sorry, jetzt wird’s richtig albern. Wer sich auch nur mal ansatzweise mit Danis Lyrics auseinandergesetzt hat, sollte merken, dass der kleine Giftzwerg mit seinem geschichtlichen, mythologischen und okkulten Wissen, so ziemlich jeden angemalten/kapuzierten Bösewicht in der Szene mit links an die Wand dübelt. Abgesehen von Behemoths Nergal vielleicht, aber den darf man ja auch nicht mehr hören, außer im Kasperletheater...

So, ich geb' mir jetzt wieder das neue Album ...

Zwar finde ich die Rezension des Kollegen Dollinger in Tonalität und Kritik recht wohlwollend, gibt er sich doch als jemand zu erkennen, der Cradle of Filth sehr wohl zu würdigen weiß, vom aktuellen Album allerdings eher enttäuscht ist, aber deine Gedanken zur Band selbst und dem Phänomen, das sie darstellt, unterschreibe ich mit Blut, Feuerwasser und Glitter-Corpsepaint - Fulminant...!
 
Ich hab das neue Album noch nicht gehört, aber vorab muss ich mal sagen, dass ich das Coverartwork herrlich finde. Ja, es ist es digital erstelltes Artwork, dem man diese "Herkunft" auch ansieht und genau sowas mag ich persönlich eher wenig, aber das Motivals solches ist einfach famos bizarr. Die Musik werde ich mir vll heute, spätestens morgen zu Gemüte führen :)
 
Ich hab das neue Album noch nicht gehört, aber vorab muss ich mal sagen, dass ich das Coverartwork herrlich finde. Ja, es ist es digital erstelltes Artwork, dem man diese "Herkunft" auch ansieht und genau sowas mag ich persönlich eher wenig, aber das Motivals solches ist einfach famos bizarr. Die Musik werde ich mir vll heute, spätestens morgen zu Gemüte führen :)

Das Cover ist eine Verneigung/Variation vor/von Hieronymus Bosch's "Garten der Lüste", einem dreiteiligen Altartryptikon aus dem Mittelalter, auf dessen rechtem Flügel die Hölle dargestellt wird ("Right Wing of the Garden Tryptich", gelle ;)...). Wenn du das mal googlest, kannst du rechts unten eine ähnliche, seelenverschlingende Dämonenkreatur auf dem päpstlichen Kackstuhl finden. Die brennenden Ruinen finden sich im oberen Bereich des Altarflügels...:D

Im Booklet werden übrigens noch diverse andere, historische Kunstwerke auf ähnliche Weise "verwurstet" ;)

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Zuletzt bearbeitet:
Hmm, ja, diese Frage nach der entsprechenden „Kompetenz“, die man angeblich mitbringen muss, um die Qualität einer bestimmten Band oder eines Albums beurteilen zu können. Stöhn...
Sorry, da krieg ich echt Pickel. Diese "Kompetenz", nämlich seine Meinung zu äußern, hat man schlichtweg automatisch, wenn man sich für ein musikalisches Produkt begeistern kann, unabhängig davon, wie lange man in der Szene ist, ob man selbst Musiker ist, wie groß die eigene Plattensammlung ist oder man sich gar Musikjournalist nennt. Nichts davon macht die eigene Meinung „richtiger“ als die von jemandem, der diese“Kriterien“ eben nicht, oder nur in geringerem Maße, erfüllt. Es zählt, wie bereits richtigerweise erwähnt, einzig und allein der persönliche Geschmack.

Somit ist es absolut legitim, eine Band wie COF nicht zu mögen, weil einem die Stilistik nicht zusagt, einen der Gesang nervt oder was auch immer. Allerdings sollte man dann auch in der Lage sein, objektiv zu sein und die Qualität des Dargebotenen unvoreingenommen zu beurteilen, um Fans der jeweiligen Stilistik eine aussagekräftige Kauf- (oder auch Nichtkauf-)empfehlung darzubieten. Ich selbst bin z.B. kein allzu großer Fan von Death Metal, trotzdem kann ich durchaus objektiv beurteilen, ob eine Band dieser Stilitik z.B. ihre Instrumente beherrscht, ein interessantes Konzept hat, Wiedererkennungswert besitzt, gute Lyrics schreibt etc. Ich würde mir nicht herausnehmen, das künstlerische Produkt eines Interpreten lediglich aufgrund rein subjektiv empfundener Kriterien komplett zu verreissen.

Gut, das DF hat für sich die Richtlinie beschlossen, subjektiv darüber zu urteilen, welche Bands „Relevanz“ für's Heft besitzen und welche nicht. Das akzeptiere ich, auch wenn es mich persönlich zunehmend ärgert. Es gibt leider genug Leute, die das DF als Evangelium sehen und ihren persönlichen Musikgeschmack sklavisch dem im Heft kolportierten anpassen. Bis hin zur "Verleugnung" im Heft gedisster Bands (oder sogar ganzer Stilistiken), weil man sich nicht traut, den "Experten" zu widersprechen.
Das, zumal eben jene Kriterien, die über Relevanz oder Nicht-Relevanz, Jubelarie oder Verriss entscheiden, oftmals doch sehr selektiv verwendet werden. Gerade im vorliegenden Falle COF zeigt sich das deutlich.
Beispiele? Nun, hier mal so einige der immer wieder aufgezählten Punkte, anhand derer Dani und Co. mit schöner Regelmäßigkeit die „Zulassung“ entzogen wird:

- Danis Stimme/Gesangsstil:
Polarisierend definitiv, ein klarer Fall von lieben oder hassen. Aber das trifft auch auf King Diamond, Ozzy oder Chris Barnes zu. Und sie ist einzigartig – jeder, der hier den Wiedererkennungswert abspricht, macht sich lächerlich

-„Kasperletheater“ auf der Bühne:
Kapier ich nicht. Was ist bei COF mehr „Kasperle“ als bei z.B. Maiden, King Diamond, TDB, Watain oder Running Wild?

-„Kommerz“:
So ziemlich das dämlichste „Argument“, das man in Bezug auf COF ins Feld führen kann. Die Band hat in ihrer gesamten Schaffensphase ihren Wiedererkennungswert beibehalten, auch wenn man hier und da mal dezent mit neuen Einflüssen experimentiert hat. Jeder einzelne COF-Output bietet anspruchsvolle, technische Kompositionen, ein Wechselspiel aus Brutalität, Melodie und Atmosphäre, poetische und hoch anspruchsvolle Lyrics und krasse, polarisierende Vocals. Garantiert nicht für jedermann leicht verdaulich. Ja, es gab auch einzelne, „massenkompatiblere“ Songs, die aber trotzdem nie anspruchslos oder kalkuliert rüberkamen. Mal ehrlich – welche Band wünscht sich denn nicht, ihre Fanbase zu erweitern und vor einer begeisterten Crowd aufzutreten, selbst wenn diese nun auch ein paar kreischende Gothic-Chicks enthält? Solange das Streben danach nicht in Selbstverleugnung mündet, ist das für mich verdammt nochmal normal. Nee, Selbstverleugnung kann man COF nun wahrlich nicht vorwerfen. Wären die Jungs tatsächlich auf den Massenmarkt aus, hätte man fortan nur noch Alben mit ausschliesslich „Nymphetamine“- ähnlichen Clones veröffentlicht und Dani zum Cleangesang verdonnert.

-„Verrat“ am Black Metal:
Also bei diesem immer wieder aufbrandendem Krakeele rollen sich mir regelmäßig sämtliche Fußnägel hoch. Abgesehen davon, dass diese pseudoreligiöse Eiferei an sich schon albern ist, erschließt sich mir nicht, wo denn hier das fragliche Sakrileg liegen soll. COF waren zu Debutzeiten fester Bestandteil der sog. Second Wave, auch wenn sie sich schon damals komplett anders angehört haben, als ihre skandinavischen Kollegen. Nebenbei haben sie mal eben das erfunden, was man heutzutage als „Symphonic BM“ bezeichnet.
Hätten sie um der „Trveness“ willen auch heute noch unterproduzierte Alben in schlecht layouteten Schwarzweiß-Covers veröffentlichen sollen, anstatt dem Käufer ein in jeder Hinsicht qualitativ hochwertiges Gesamtkunstwerk fürs Geld zu bieten? Liegt's am verfehlten Reinheitsgebot, da sich in all dem Getrümmer auch mal Thrash- , DM- oder sogar NWOBHM-Riffs finden?
Oder sind gar die Lyrics nicht trve genug? Sorry, jetzt wird’s richtig albern. Wer sich auch nur mal ansatzweise mit Danis Lyrics auseinandergesetzt hat, sollte merken, dass der kleine Giftzwerg mit seinem geschichtlichen, mythologischen und okkulten Wissen, so ziemlich jeden angemalten/kapuzierten Bösewicht in der Szene mit links an die Wand dübelt. Abgesehen von Behemoths Nergal vielleicht, aber den darf man ja auch nicht mehr hören, außer im Kasperletheater...

So, ich geb' mir jetzt wieder das neue Album ...
Klar ist das alles subjektiv, aber trotzdem sollte man im Falle von Septicfleshs letzten Album echtes Orchester von künstlichen unterscheiden können bevor man 2 Punkte daruntersetzt.
Zum Thema Punkte Wertung und Subjektivität habe ich im neuen DF einen Leserbrief verfasst
 
Ich kann mich noch gut erinnern, so um 1996 wo man sich mit diversen BM Fans unterhalten hat, und sie haben tatsächlich nur über "trvness" schwadroniert.
Auch wurde immer betont wie scheisse Dissection sind weil sie auf NB sind.
Erst als Jon Nödtveidt im Knast landete, dann war die Band wieder super.
Sorry mit solchen Leuten kann man nicht über Musik reden, weil ich solche Leute auch nicht für Musik Fans halte das sind tatsächlich Image Fetischisten.

Übrigens, diese Leute hören heute gar keinen Metal mehr......
 
Zwar finde ich die Rezension des Kollegen Dollinger in Tonalität und Kritik recht wohlwollend, gibt er sich doch als jemand zu erkennen, der Cradle of Filth sehr wohl zu würdigen weiß, vom aktuellen Album allerdings eher enttäuscht ist, aber deine Gedanken zur Band selbst und dem Phänomen, das sie darstellt, unterschreibe ich mit Blut, Feuerwasser und Glitter-Corpsepaint - Fulminant...!

Melde mich ganz kurz (wie Dani Filth :) ) zu Wort: es ist tatsächlich so , wie Ulf sagt. Ich mag COF und fand auch alles bis einschl Nymphetamine immer sehr cool, was sie gemacht haben. An meine Lieblingsalben Middian, Dusk... und Cruelty... ist keins der nachfolgenden Alben mehr rangekommen. Nach Nymphetamine hat mich vieles dann auch nicht mehr so gekickt, umso überraschter war ich von Hammer Of The Witches, das wieder ordentlich Dampf im Kessel hatte (hab ich mir auch gekauft). Die letzten beiden Alben dümpel(te)n dann wieder in dem gewohnten Stilmix vor sich hin. Da blieb wenig bei mir hängen. Gleichwohl Respekt vor dem, was Dani mit Cradle erreicht hat und welche Ideen er immer parat hat. Seine Stimme fand ich immer genial, genau wegen der Besonderheit und der schrillen Aggressivität (die er aber auch im Laufe der Zeit etwas eingebüsst hat). Der Vorwurf des Kommerzes hat mich beim Konsum der Musik nie berührt und auch die Bühnenshows fand ich immer sehr amüsant :).

Letztendlich bleibts natürlich irgendwo auch eine subjektive Geschichte und ich hab mich lange mit "Existence Is Futile" beschäftigt. Verglichen mit dem, zu was Cradle in der Lage wären oder was ich mir von einer Cradle-Platte wünsche, ist Existence meiner Meinung nach doch ein ganzes Stück weg.
 
Melde mich ganz kurz (wie Dani Filth :) ) zu Wort: es ist tatsächlich so , wie Ulf sagt. Ich mag COF und fand auch alles bis einschl Nymphetamine immer sehr cool, was sie gemacht haben. An meine Lieblingsalben Middian, Dusk... und Cruelty... ist keins der nachfolgenden Alben mehr rangekommen. Nach Nymphetamine hat mich vieles dann auch nicht mehr so gekickt, umso überraschter war ich von Hammer Of The Witches, das wieder ordentlich Dampf im Kessel hatte (hab ich mir auch gekauft). Die letzten beiden Alben dümpel(te)n dann wieder in dem gewohnten Stilmix vor sich hin. Da blieb wenig bei mir hängen. Gleichwohl Respekt vor dem, was Dani mit Cradle erreicht hat und welche Ideen er immer parat hat. Seine Stimme fand ich immer genial, genau wegen der Besonderheit und der schrillen Aggressivität (die er aber auch im Laufe der Zeit etwas eingebüsst hat). Der Vorwurf des Kommerzes hat mich beim Konsum der Musik nie berührt und auch die Bühnenshows fand ich immer sehr amüsant :).

Letztendlich bleibts natürlich irgendwo auch eine subjektive Geschichte und ich hab mich lange mit "Existence Is Futile" beschäftigt. Verglichen mit dem, zu was Cradle in der Lage wären oder was ich mir von einer Cradle-Platte wünsche, ist Existence meiner Meinung nach doch ein ganzes Stück weg.

Hey, danke für die ehrliche Stellungnahme, freut mich sehr :):top:! Ich habe meinen Post aber tatsächlich auch nicht explizit auf Dein Review hin geschrieben (das finde ich völlig okay), sondern rückblickend eher in Bezug auf den generellen Umgang mit COF in der DF-Redaktion. Außer als in Live-Reviews findet die Band bei euch ja so gut wie nicht statt, und in eben diesen Liveberichten können es sich manche Deiner Kollegen häufig schlicht nicht verkneifen, unsachliche, polemische oder gehässige Kommentare gegenüber Band und Fans rauszuhauen. Das ärgert mich, nicht nur in Bezug auf COF, schon seit geraumer Zeit und dieses für mich als arrogant und elitär empfundene Gehabe, hat mich schon mehrfach darüber nachdenken lassen, das DF nicht weiter zu unterstützen (übrigens derselbe Grund warum ich, schon lange vor dem Exodus der heutigen DF-Redaktion, seinerzeit das Rock Hard boykottierte). Wo Du die "Hammer of the Witches" ansprichst: Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass im damaligen Soundcheck einer Deiner Kollegen dem Album tatsächlich eine "1" verpasst hat, es also auf eine Stufe mit Rohstoffverschwendung setzte. Bei derartiger Unsachlichkeit platzt mir schlicht der Arsch, sorry. Ich seh das übrigens nicht durch die Fanboybrille - es tangiert mich null, ob jemand meinen persönlichen Geschmack teilt oder nicht. Es geht mir vielmehr über den Bärendienst, der der jeweiligen Band durch ein solches polemisches Review erwiesen wird, umso schlimmer, wenn es sich um einen Newcomer oder eine Undergroundband handelt. Ob ihr es wollt oder nicht - ihr habt als Redakteure einen gewissen Expertenstatus, somit hat eure kolportierte Meinung für viele Leser Vorbildfunktion und wird leider im positiven wie im negativen Sinne häufig unreflektiert übernommen. Ein unsachliches, objektiven Kriterien nicht standhaltendes Statement in einer Publikation mit eurem Status, kann für die Karriere einer Band größeren Schaden bedeuten, als ihr vielleicht glaubt...
 
So, habs jetzt zwei Mal am Stück durchgehört und schon der erste Durchgang hat geklickt und gekickt. Sehr tolles Album! Hab dieses Jahr wenig neue metallische Musik für mich gefunden (vieles ganz ok, aber nix, was ich brauchte), somit ist "Existence..." eins der wenigen Metalalben 2021, welches ins Haus muss. :top:
 
Hey, danke für die ehrliche Stellungnahme, freut mich sehr :):top:! Ich habe meinen Post aber tatsächlich auch nicht explizit auf Dein Review hin geschrieben (das finde ich völlig okay), sondern rückblickend eher in Bezug auf den generellen Umgang mit COF in der DF-Redaktion. Außer als in Live-Reviews findet die Band bei euch ja so gut wie nicht statt, und in eben diesen Liveberichten können es sich manche Deiner Kollegen häufig schlicht nicht verkneifen, unsachliche, polemische oder gehässige Kommentare gegenüber Band und Fans rauszuhauen. Das ärgert mich, nicht nur in Bezug auf COF, schon seit geraumer Zeit und dieses für mich als arrogant und elitär empfundene Gehabe, hat mich schon mehrfach darüber nachdenken lassen, das DF nicht weiter zu unterstützen (übrigens derselbe Grund warum ich, schon lange vor dem Exodus der heutigen DF-Redaktion, seinerzeit das Rock Hard boykottierte). Wo Du die "Hammer of the Witches" ansprichst: Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass im damaligen Soundcheck einer Deiner Kollegen dem Album tatsächlich eine "1" verpasst hat, es also auf eine Stufe mit Rohstoffverschwendung setzte. Bei derartiger Unsachlichkeit platzt mir schlicht der Arsch, sorry. Ich seh das übrigens nicht durch die Fanboybrille - es tangiert mich null, ob jemand meinen persönlichen Geschmack teilt oder nicht. Es geht mir vielmehr über den Bärendienst, der der jeweiligen Band durch ein solches polemisches Review erwiesen wird, umso schlimmer, wenn es sich um einen Newcomer oder eine Undergroundband handelt. Ob ihr es wollt oder nicht - ihr habt als Redakteure einen gewissen Expertenstatus, somit hat eure kolportierte Meinung für viele Leser Vorbildfunktion und wird leider im positiven wie im negativen Sinne häufig unreflektiert übernommen. Ein unsachliches, objektiven Kriterien nicht standhaltendes Statement in einer Publikation mit eurem Status, kann für die Karriere einer Band größeren Schaden bedeuten, als ihr vielleicht glaubt...

Ich denke, dieser Verantwortung sollte man sich immer bewusst sein. Gerade bei Verrissen von nicht so bekannten Bands. Aber auch umgekehrt könnte z.B. bei einer 8-Punkte-Vergabe für ein Sabaton-Album der Eindruck enstehen, das man da auf jeden Fall mal reinhören müsste (Blick zu @frankthetank :) ).
 
Habe sie eben nebenbei (beim kochen) gehört und festgestellt, dass es kein Album für nebenbei ist.
Dennoch hat mich sehr Vieles aufhorchen lassen, und gerade die klassischen Heavy Metal-Riffs sowie das Wechselspiel zwischen Orff‘schen Chören und Danis Gekreische fand ich spontan besonders gelungen. Ich habe ja in diesem Thread bereits geschrieben, dass ich die Band nach über 20 Jahren der Ignoranz gerade mit viel Freude wiederentdecke und finde es toll, dass sie immer noch Alben mit Relevanz veröffentlicht, die auch wirklich begeistern können. Liegt vielleicht auch an dem nicht so wahnsinnig konstanten Line Up, dass immer wieder frischer Wind und knackige Riffs dabei sind.
Macht auch gerade extrem Bock, die Lücke zwischen Midian und der neuen Platte nach und nach zu schließen und mir die sich immer mal wieder häutende Entität Cradle Of Filth völlig neu zu erschließen.
 
Die neue Cradle of Filth muss ich mir auch noch besorgen. Finde die Band bis heute sehr gut und insbesondere nach dem richtig starken letzten Album habe ich wieder richtig Bock auf die neue Scheibe.
 
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