Darkthrone, Unholy Darkthrone

Es ist halt einfach seit vielen vielen Jahren kein "Extrem-Metal" mehr, sondern einfach Metal, mit extrem guten Riffs. Es ist halt Musik von Musikfanatikern für Musikfanatiker. Nicht mehr und nicht weniger. Wer selber leidenschaftlich gerne in irgendwelchen "Kauz-Rock/Metal-Untiefen" herumtaucht (was grundsätzlich sowieso jedem zu empfehlen ist), wird auch auf den letzten Darkthrone-Alben etwas für sich entdecken.

Dabei kommt mir gerade ein (abwegiger) Gedanke: Könntet ihr Darkthrone im Stile der letzten 4 Alben auch gut finden, wenn die Texte von so einem AI-Programm verfasst worden wären? So verrückt das für mich selber gerade klingt, würde ich das vielleicht sogar bejahen. Gibt es hier überhaupt noch jemanden, der sich ernsthaft inhaltlich mit Darkthrone auseinandersetzt, die Texte der letzten Alben liest oder diese sogar auswendig kennt?
 
Wer selber leidenschaftlich gerne in irgendwelchen "Kauz-Rock/Metal-Untiefen" herumtaucht (was grundsätzlich sowieso jedem zu empfehlen ist), wird auch auf den letzten Darkthrone-Alben etwas für sich entdecken.

Nein, das war leider nach dem Meisterwerk "The Underground Resistance" vorbei.
 
Ich weiß ja nicht, ob Ted und Gylve wirklich Käuze sind, oder vielleicht sogar eher Uhus. Wobei es ja auch sehr große Käuze gibt, wie etwa den nordamerikanischen Bartkauz und nicht nur Zwerge wie den eurasischen Steinkauz. Aber das müssen wir irgendwann mal im Ornithologiethread besprechen.

Die Mär davon, dass man Bands etwas andichten müsse, um sich selbst irgend etwas nicht eingestehen zu müssen, halte ich für komplett schräg. Welche Komplexe muss man haben, um so etwas zu tun? Man mag halt, was man mag, und man versucht vielleicht noch mit irgendwelchen Attributen zu beschreiben, was genau es ist, das man mag, oder zu erklären, warum man es mag. Da fällt dann manchem halt "kauzig" ein. Mir fiele vielleicht reduzierter, mantrischer Schwarzdoom mit Jam-Session-Feeling ein. Schmale Kost? Warum? Mich macht das satt. Vor allem, warum sollte man eine Legende weben, um sich mit der Ornithologie dafür zu entschuldigen, dass man in seiner eigenen vollkommenen Subjektivität Musik mag, die andere in ihrer ähnlich vollkommenen Subjektivität für des Küchenmeisters Schmalhansens Rezeptur halten? Ist Musikgeschmack zu rechtfertigen? Sind wir alle Apologeten des eigenen Geschmacks?

Ich sehe es so, dass hier zwei Kumpels zusammen Musik machen, auf die sie Bock haben, und ich finde, dass man das auch merkt. Das ist natürlich sehr subjektiv, dieser Eindruck, aber ich habe ihn. Nun habe ich das große Glück, dass augenscheinlich mein innerer Beat ähnlich schlägt wie jener der Herren Skjellum und Nagell, denn wie es der Teufel so will, hat mich jeder Twist ihrer vielseitigen Bandbiographie und Diskographie mitnehmen können, und sich für mich richtig angefühlt. Das war 1991 so, als man vom atmosphärischen Death Metal gen Schwarzmetall strebte, das war 1995 so, als man den Schwarzstahl nimmer klirrend nordisch sondern keltisch frostig groovend interpretieren wollte, das nach der Jahrtausendwende so, als man es richtig fand, Manilla Road und Agent Steel als Vorbilder hörbar zu machen, und das ist 15 Jahre später wieder so, wenn man sich neben Celtic Frost auch Saint Vitus und Black Sabbath ins Bett holt. Sogar das faszinierend schräge Singen, sich vor den räudigen Achtzigern verneigender True-Metal-Arien durch Fenriz war ehren- wie ohrenwert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine späte Ergänzung noch zum Vorgenannten:

Für mich ist das irgendwie der Traumzustand des Musikerdaseins, den ich mir persönlich auch für mich und meine Projekte wünschen würde. Einen Freund aus Jugendzeiten zu haben, mit dem man sich, so wie es die Zeit zulässt, jedes Jahr ein paar Mal trifft, um zusammen Songs zu schreiben und aufzunehmen, und dabei quasi jedes Jahr, oder mal jedes zweite Jahr, eine Scheibe fertig zu bekommen, und das über 35 Jahre.

Ich habe da vom Grundsatz her eine nicht ganz unähnliche Konstellation, denn ich habe auch einen ziemlich kongenialen Songwriting-Partner, und einen weiteren grandiosen Mitstreiter, und wenn wir mal zu zweit oder zu dritt zusammensitzen, kommen auch fast immer an einem Wochenende 1-3 coole Songs dabei heraus. Allerdings klappt das mit dem Zusammensitzen, um Songs zu schreiben und diese als Demo aufzunehmen, leider nur alle 5 Jahre mal, und daher "arbeiten" wir seit 2013 an unserem ersten Album, oder besser gesagt, die rohen Songs sind eigentlich seit 2015 - unserem letzten gemeinsamen Norwegenurlaub - fertig. Zum Feintuning und zum sauber Einspielen sind wir seither leider nicht gekommen, weil Leben, weil Arbeit, weil keine Zeit, weil Distanz der Wohnorte. Wir trödeln also einem Release im Jahre 2046 entgegen.

Daher bewundere ich Ted und Gylve total für das, was ihnen da gelingt, und für mich fühlt sich das genau so an, wie ich es gerne für mich hätte. Ganz egal, was andere denken, immer wieder, in steter Regelmäßigkeit den gemeinsamen Spirit zu haben, um was Neues zu machen. Egal, was andere davon halten, einfach weil man kann und will. Da bin ich einfach total gerne Zeitzeuge, wie ein solches Duo sich entwickelt.
 
Ich kann DT für mich mittlerweile gut in Phasen einteilen:

1. "Findungs- bzw. Death Metal"-Phase:

alles von 1. Demo bis inklusive der "A blaze"

2. "Perfekter Black Metal"-Phase:

"Under" bis inklusive "Panzerfaust"

3. "Chaos"-Phase, aka "Wir hauen von absoluter Geilerei bis totalen Schund alles auf die Platte":

"Total Death" bis inklusive "Sardonic Wrath"

4. "Wir kehren unsere Wurzeln nach außen und beherrschen alles"-Phase:

"The Cult" bis inklusive "The Underground"

5. "Alte Männer verbreiten Langeweile"- Phase:

Alles ab "Arctic Thunder"

hast du die Plaguewielder absichtlich unterschlagen?

ansonsten sehr interessante Theorie.
 
Gibs zu Du magst nur das Cover nicht und erwartest immer noch ein neues under a funeral moon!!! Gehörst wohl zu der trve fraktion!? Die beiden machen halt was sie wollen und verteilen Mittelfinger, kommst du wohl nicht mit klar !!!!!

Zur Sicherheit: *ironie*

Ich vergötter Darkthrone als das was sie sind. Mag auch alle Alben irgendwie. Aber was mein Vorredner schrieb geh ich schon mit.

ich verstehe schon mal Ironie, keine sorge alles gut :)
Die Mittelfinger waren bei DT aber auch schon Höher. ich weiß nicht, wer sich noch an ein Interview im RockHard so um die 1993 erinnert, wo sie dann erstmal im berühmt berühtigten Bannstrahl waren

aber: jedem das was am besten gefällt
 
Kam jetzt auch endlich mal dazu die Astral Fortress zu hören.
Ich finds an sich erst mal gut, dass Darkthrone sich aktuell mit jeder Scheibe komplett neu erfinden und ihren Göttern huldigen. Dürfen die machen, Darkthrone dürfen alles machen. Viel zu sympathische Waldkäuze als dass ich denen irgendwas krumm nehmen kann.
Aber wie GUT ist Astral Fortress? Oder anders gesagt: Berührt es mich?
Und da muss sich Astral Fortress den Vergleich mit den ersten 1,5 Celtic Frost - also der Morbid Tales/Emperor's Return - gefallen lassen. Die Scheibe ist ein so schonungsloser und auch schamloser Abklatsch begonnen bei den Gitarren aber insbesondere in der Stimme, dass ein Vergleich gar nicht NICHT stattfinden kann.
Und den verliert Astral Fortress. Nicht nur "by a mile" - der Unterschied sind ganze Galaxien. Es kommt nicht viel bei mir an.
Aber: Ich gönnen denen die Platte. Die haben Bock drauf, die werden damit zufrieden sein, es ist deren Erfüllung.
Mir gibt das Ganze leider extrem wenig.

Dafür ist das Plattencover 10/10, liebe alles daran.
 
Tape Box kam heute safe und ohne Zusatzkosten an, sieht soweit auf den ersten Blick sehr nice aus! Hat zwar nicht ganz die schicke Optik der DSR Boxen, aber cool. Was ich noch geil gefunden hätte, wäre ein edler, besonderer Patch und ein schicker exklusiver emaillierter Button. Hörquali checken wenn mal Zeit.
 
Heute liefen wieder mal ein paar Alben der Band am Stück. Das gute an der Diskographie der Jungs ist, dass die so vielfältig ist, dass man da immer ein Album findet auf das man Bock hat.
So, heute hab ich dann gemerkt, dass "Dark Thrones And Black Flags" richtig gut ist. Ich hatte das lange Zeit als schlechtere Version von "Circle The Wagons" abgespeichert (wobei "Circle The Wagons" ja sogar später erschienen ist), aber die Meinung hat sich heute geändert. Auch wenn ich das 2010er-Album noch immer besser finde, ist "Dark Thrones And Black Flags" gehörig in meiner Gunst gestiegen, nur verstehen tu ich bis heute nicht, warum man den Titeltrack braucht. Abgesehen davon, viele, viele geile Momente und noch viel wichtiger, sehr, sehr geile Songs. Mein liebster der Scheibe bleibt wohl für immer der Opener, aber ich liebe auch 'Hanging Out In Haigar', 'Launchpad To Nothingness', 'Witch Ghetto' und 'Hiking Metal Punks'.
Dann lief auch mal wieder die "Total Death", die ich unter stark abgespeichert hatte, aber nie einen Song benennen könnte, den ich an der cool finde. Ich muss die Scheibe auf jeden Fall in den nächsten Tagen noch öfter hören. Aber es hat sich bestätigt, dass die echt gut ist. Allen voran find ich ja 'Earths Last Picture' mit dem melodischen Endpart geil.
Von den Scheiben der Band, die ich länger nicht gehört hatte, lief auch noch "Sardonic Wrath". Das ist eine komplett-tiefschwarze Hasserklärung find ich. Der quasi-Opener 'Information Wants To Be Syndicated' holzt ja alles kurz und klein. 'Sacrificing To The God Of Doubt' und 'Sjakk Matt Jesu Krist' sind auch noch bockstark und die anderen Songs nicht minder.
Tolle Band, bei der wahrscheinlich nicht so schnell mit Entdecken fertig wird.
 
Heute liefen wieder mal ein paar Alben der Band am Stück. Das gute an der Diskographie der Jungs ist, dass die so vielfältig ist, dass man da immer ein Album findet auf das man Bock hat.
So, heute hab ich dann gemerkt, dass "Dark Thrones And Black Flags" richtig gut ist. Ich hatte das lange Zeit als schlechtere Version von "Circle The Wagons" abgespeichert (wobei "Circle The Wagons" ja sogar später erschienen ist), aber die Meinung hat sich heute geändert. Auch wenn ich das 2010er-Album noch immer besser finde, ist "Dark Thrones And Black Flags" gehörig in meiner Gunst gestiegen, nur verstehen tu ich bis heute nicht, warum man den Titeltrack braucht. Abgesehen davon, viele, viele geile Momente und noch viel wichtiger, sehr, sehr geile Songs. Mein liebster der Scheibe bleibt wohl für immer der Opener, aber ich liebe auch 'Hanging Out In Haigar', 'Launchpad To Nothingness', 'Witch Ghetto' und 'Hiking Metal Punks'.
Dann lief auch mal wieder die "Total Death", die ich unter stark abgespeichert hatte, aber nie einen Song benennen könnte, den ich an der cool finde. Ich muss die Scheibe auf jeden Fall in den nächsten Tagen noch öfter hören. Aber es hat sich bestätigt, dass die echt gut ist. Allen voran find ich ja 'Earths Last Picture' mit dem melodischen Endpart geil.
Von den Scheiben der Band, die ich länger nicht gehört hatte, lief auch noch "Sardonic Wrath". Das ist eine komplett-tiefschwarze Hasserklärung find ich. Der quasi-Opener 'Information Wants To Be Syndicated' holzt ja alles kurz und klein. 'Sacrificing To The God Of Doubt' und 'Sjakk Matt Jesu Krist' sind auch noch bockstark und die anderen Songs nicht minder.
Tolle Band, bei der wahrscheinlich nicht so schnell mit Entdecken fertig wird.

Die Dark Thrones and Black Flags hing bei mir auch sehr lange von den drei hinten an.
Irgendwann hab ich dann auch gemerkt wie stark die eig ist.

Weiß gar nicht, ob ich hier schon mal mein Ranking gepostet hatte, was ich vor ca. einem Jahr erstellt hatte.
Von schlecht bis gut absteigend. Eher als Block zusammen gefasst, da es im Block noch mal schwanken kann.


Old Star

Und dann schwierig. Hab alle vor Zeiten mal gehört. Sind alle gut.
Goatlord ist so kauzig. Aber denke es geht ca so weiter

Goatlord
Plaguewileder
Ravihing grimness
Total death
(die 3 stehe zsm. Alle gut. Aber bekomme zz keine Gewichtung rein)

Soulside
Transilvanian Hunger
Under a funeral moon
Panzerfaust
A blaze in the northern sky
Hate them
(auch Schwierig von der Reihenfolge)

Sardonic wrath
Arctic thunder
Eternal hails

Underground resistance
Dark throne and black flags

Cult is Alive
Circle the wagons
Foad
 
Die Dark Thrones and Black Flags hing bei mir auch sehr lange von den drei hinten an.
Irgendwann hab ich dann auch gemerkt wie stark die eig ist.

Weiß gar nicht, ob ich hier schon mal mein Ranking gepostet hatte, was ich vor ca. einem Jahr erstellt hatte.
Von schlecht bis gut absteigend. Eher als Block zusammen gefasst, da es im Block noch mal schwanken kann.


Old Star

Und dann schwierig. Hab alle vor Zeiten mal gehört. Sind alle gut.
Goatlord ist so kauzig. Aber denke es geht ca so weiter

Goatlord
Plaguewileder
Ravihing grimness
Total death
(die 3 stehe zsm. Alle gut. Aber bekomme zz keine Gewichtung rein)

Soulside
Transilvanian Hunger
Under a funeral moon
Panzerfaust
A blaze in the northern sky
Hate them
(auch Schwierig von der Reihenfolge)

Sardonic wrath
Arctic thunder
Eternal hails

Underground resistance
Dark throne and black flags

Cult is Alive
Circle the wagons
Foad

Damit ich dich richtig verstehe.
Für dich sind die Klassiker schlechter als Artic Thunder und Eternal Hails?
 
Sardonic Wrath wird auf ewig einen besonderen Platz in meinem BM Herz haben - könnt aber auch dran liegen dass es meine erste richtige blackmetal CD die ich mir zugelegt hab. Aber auch objektiv würd ich raushauen dass es die beste seit der Panzerfaust war und auch seither nicht mehr übertrumpft wurde.
 
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