Das beste Death Metal Album aller Zeiten...

Die Liste auf rateyourmusic ergibt sich aus dem (gewichteten) Durchschnitt aller dortigen Bewertungen des jeweiligen Albums? Fünf DEATH-Alben unter den ersten 10... Ich weiß nicht recht, wie ich mit solchen Listen umgehen soll, ich zieh daraus nur, wie ein Album allgemein bewertet wird, ohne daß jemand dabei eine Rangliste im Hinterkopf hatte.

2016 rum hatten wir hier im Forum mal einen Listenthread über die besten Death Metal Alben (find ich irgendwie nicht mehr), die ich aus Interesse für mich selbst mal ausgewertet hatte. ULCERATE tauchten da in 56 Listen mit insgesamt 238 genannten Alben in keiner einzigen Top 10 auf. Also hier war die Band zum damaligen Zeitpunkt in der Beziehung scheinbar unrelevant (was ich völlig wertfrei meine, ist nur eine Feststellung).
jo, klar. ich nehme rym, weil's schon immer noch mehr Wertungen sind als sonstwo und damit auch etwas repräsentativer
 
Ist halt einfach so, dass viele (die meisten?) hier in den 90ern mit Death Metal sozialisiert wurden, daher ist es nur logisch, dass die meisten Kandidaten auch aus diesem Jahrzehnt stammen (
Ja, trifft auf mich zu, aber deswegen finde ich nicht das man "zwanghaft" an den Klassikern unbedingt festhalten muss.

Klassiker ist für mich nicht gleichbedeutend mit "bestes Album" oder "eines der besten Alben". Ein Klassiker ist meinem Verständnis nach ein Album mit einen großen Einfluss auf das Genre, oder Teile davon, wie auch auf diverse Bands, die erst in den Folgejahren oder sogar erst 20 Jahre+ später entstehen.

Für mich z.B. ist letzte Immolation Album eines der besten Death Metal Alben überhaupt. Und was Nile betrifft, auch das letzte Album ist einfach perfekt, von denen braucht es meiner Meinung nach wesentlich mehr Alben als nur Annihilation of the Wicked.

Nur weil ich mit Alben der 90er infiziert wurde, würde ich es sehr traurig finden, nur Alben aus dem Bereich zu nehmen, ich nehme lieber den gesamten Zeitrahmen bis heute. Ansonsten entgehen mir ja eine Vielzahl an großartigen Alben.

Wenn ich jetzt wirklich wählen müsste, Stand jetzt, Januar 2024 , würde meine Wahl wohl auf "Acts of God" von Immolation fallen.
 
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jo, klar. ich nehme rym, weil's schon immer noch mehr Wertungen sind als sonstwo und damit auch etwas repräsentativer

Ich finde diese Plattform (wie auch imdb z.B.) in Bezug auf Bewertungen (bzw. Ableitungen daraus) etwas problematisch. Wir wissen nicht, wer wann wie und warum bewertet hat. "Gruppenzwang" gerade bei der Bewertung von Musik ist wissenschaftlich nachgewiesen. Eine hohe Anzahl an Bewertungen bei einem bestimmten Album und dazu ein hoher Durchschnitt werden einige (nicht wenige?) sicher unbewußt beeinflussen und eine höhere Note geben lassen, als sie ohne diese Informationen rein vom eigenen Hörempfinden her möglicherweise gegeben hätten.
Die Konformität in diesem Forum aktuell bei DEATH z.B. (genauso übrigens bei den "Top Death Metal albums of all time" bei rateyourmusic) kommt mir auch etwas "verdächtig" vor, ohne hier irgendwem irgendwas unterstellen zu wollen...
 
Ich bin echt begeistert von diesem Thread und lese mich immer wieder gerne hier durch. Für mein Death Metal Album brauche ich eine kleine Vorgeschichte und dachte, ich teile sie mal mit euch.

Um die Jahrtausendwende, als ich etwa 15 war, bin ich zum Metal gekommen. Hatte keinen großen Bruder, keinen besten Freund oder irgendeine Bezugsperson, die mich da reingebracht hat – ich bin einfach durch Videoclips auf Vivaplus und Viva2 langsam drauf gestoßen. Jeden Sonntag habe ich mich auf die wöchentliche Top 10 gefreut. Die haben mich erst mal nur mit dem aktuell trendigen Metal versorgt, aber dann habe ich mich tiefer in das Genre gegraben.

Ein prägender Moment war, als ich auf einem CD-Sampler den Song „Beneath a Dying Sun“ von Fleshcrawl entdeckt habe. Der hat mir die Tore zu einer neuen musikalischen Welt geöffnet. Ein paar Tage später bin ich direkt zu Saturn und habe mir das zugehörige Album gekauft. Wochenlang lief es ununterbrochen in meinem Player – diese Härte, die Growls, die Melodien, einfach alles hat mich umgehauen. Besonders der Ohrwurmcharakter des Titelsongs und die flinken Gitarren bei „Damned in Fire“ sowie die Epik von „When Life Surrenders“.

Erst später habe ich verstanden, warum Fleshcrawl als „die schwedischste deutsche Band“ bezeichnet wurde. Ob es immer noch mein objektiv bestes Death Metal Album ist, kann ich nicht sagen, aber ich höre es immer noch unheimlich gerne. Dank dieser Platte habe ich mein Lieblingsgenre entdeckt: Swedish Death Metal.

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Wie schön eine Fleshcrawl Platte! :top:Ich hätte hier fast die "Blood rains from the sky" genannt, mich dann aber doch für das Debut von Entombed entschieden. Denn auch für mich ist Fleshcrawl unglaublich wichtig, da mich die Band endgültig zum Metaller gemacht hat. Ich war damals vielleicht zwölf und kannte nur Maiden und Metallica. Ich durfte dann die Fleshcrawl von der älteren Schwester eines Mitschülers ausleihen und alter Schwede hat mich das weggeblasen. Zum ersten Mal Blast Beats und Gegrunze. Das werde ich nie mehr vergessen. Und die schockierten Gesicher von meinen Eltern als "Kill all the fuckin Bastards. Drink their goddamn blood" aus den Boxen dröhnte :D Von da an war klar, dass das meine Mucke war!
 
Ich bin ja 1991 als 14-jähriger vollkommen in den Death Metal eingetaucht und hab echt alles aufgesogen wie ein Schwamm. Vieles davon hat aber für mein heutiges Ich einfach nicht mehr den Stellenwert von früher. Oder um's mit dem Standard-Ossi-Satz zu sagen: "Wir hatten ja nix". Ich bin übrigens kein Ossi, aber der Satz passt perfekt, denn es gab damals eben auch nichts anderes. That's it.

Meine Top-Ten-DM-Alben rein als Jahreszahl:

01: 1992
02: 1996
03: 2024
04: 2004
05: 2018
06: 1996
07: 2015
08: 1995
09: 2018
10: 1994
(Bandname und Titel erwähne ich deswegen nicht, weil es nicht wichtig ist.)

Ich kann vollkommen verstehen, warum jüngere (oder auch ältere - warum auch nicht?) ihr persöhnliches "bestes DM-Album-aller-Zeiten" eben nicht unbedingt in der Gründerzeit oder kurz danach verorten. Musik ist immer in Bewegung, bzw. im Wandel. Mal nach vorn, mal nach hinten, mal mehr nach hier, mal mehr nach dort... Es gibt ne Menge Schweden-Death-Alben, die jüngeren Datums sind und noch nicht mal aus Schweden kommen, die mir heute wesentlich mehr Spaß machen. Und das nicht unbedingt, weil sie neuer sind und ich der alten Alben überdrüssig wäre, sondern weil sie manchmal einfach in sich stringenter komponiert sind und dadurch mehr als geschlossenes Ganzes wirken. Damals war mir das nicht wirklich wichtig. Als Teenie hab ich mehr (selbst gebastelte) Mixtapes gehört und damit viele Alben unbewusst auf ihre Hits reduziert. Heute höre ich Musik, bzw. Alben ganz anders als damals.
 
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Meine Top-Ten-DM-Alben rein als Jahreszahl:

01: 1992
02: 1996
03: 2024
04: 2004
05: 2018
06: 1996
07: 2015
08: 1995
09: 2018
10: 1994
(Bandname und Titel erwähne ich deswegen nicht, weil es nicht wichtig ist.)
Wobei mich insbesondere die 2000er Alben schon tierisch interessieren würden. 2004 ist klar, aber die anderen...:D
 
Leute, ich wollte hier kein Rätselraten starten, es sollte nur zeigen, dass die Highlights imo nicht nur im Anfangsstadium entstanden sind. ;-)
Und vor allem wollte ich keine Grundsatzdebatte aus meiner Top-10 machen.
 
Ich finde diese Plattform (wie auch imdb z.B.) in Bezug auf Bewertungen (bzw. Ableitungen daraus) etwas problematisch. Wir wissen nicht, wer wann wie und warum bewertet hat. "Gruppenzwang" gerade bei der Bewertung von Musik ist wissenschaftlich nachgewiesen. Eine hohe Anzahl an Bewertungen bei einem bestimmten Album und dazu ein hoher Durchschnitt werden einige (nicht wenige?) sicher unbewußt beeinflussen und eine höhere Note geben lassen, als sie ohne diese Informationen rein vom eigenen Hörempfinden her möglicherweise gegeben hätten.
Die Konformität in diesem Forum aktuell bei DEATH z.B. (genauso übrigens bei den "Top Death Metal albums of all time" bei rateyourmusic) kommt mir auch etwas "verdächtig" vor, ohne hier irgendwem irgendwas unterstellen zu wollen...
na aber das ist doch hier genauso, sogar noch schlimmer, weil sich die leute einer noch engeren Gemeinschaft zugehörig fühlen? warum sollte ein rating hier mehr aussagen als ein rating dort? wo könnte überhaupt irgendwas entstehen, das objektivierbar ist? und wir wollen ja schon in über mehr reden als „ich finds echt geil bro ja ich auch bro“

warum sollte irgendein geheimbund außerdem death aktiv hochraten, was du nicht unterstellten willst?
 
warum sollte irgendein geheimbund außerdem death aktiv hochraten, was du nicht unterstellten willst?

Hehe, netter Versuch... Aber Gruppenzwang und Konformität haben halt nichts mit Verschwörungstheorien zu tun, das wurde einfach wissenschaftlich nachgewiesen. Das bekannteste Konformitätsexperiment von 1951, das seitdem mehrfach wiederholt wurde, hat gar über Jahrzehnte immer wieder die gleichen Ergebnisse gebracht.
Wenn nur 3 Leute sagen, daß in der DEATH-Diskografie ausschließlich 10er-Alben sind, und keiner widerspricht, dann wird der vierte zumindest erstmal überlegen, ob er was anderes sagt. Und ich hab hier in den letzten Tagen von geschätzt 50 Leuten sowas (ähnliches) gelesen, und die werden alle davon überzeugt sein, daß es wirklich so ist. Übrigens auch eine Erkenntnis aus den Konformitätsexperimenten: Je größer die Gruppe, desto mehr Konformität wird erzeugt.
Bei rateyourmusic hat "Symbolic" mit rund 24.500 Bewertungen knapp 10.000 mehr als das am zweitmeisten bewertete Album "From Mars To Sirius" von GOJIRA (da auch "verdächtig" hoch auf Platz 6 der besten Death Metal Alben aller Zeiten, hier seinerzeit nur in einer einzigen Liste auf Platz 9 gelandet) und dennoch mit 4,13/5 den höchsten Durchschnittswert überhaupt in dieser Liste. Das muß kein "Geheimbund aktiv hochraten", sondern das wird irgendwann einfach zum Selbstläufer (der sich wohl aber durchaus auch gezielt ein wenig anschieben ließe)...
Die hier kommende Rangliste der besten DEATH-Songs wird relativ aussagekräftig (für das Forum) sein, da die einzelnen Listen nicht öffentlich gepostet wurden. Einzig die Beiträge, in denen die Anzahl der gewählten Songs pro Album geteilt wurden, könnten andere Teilnehmer noch beeinflußt haben. Mein Vorschlag für zukünftige Spiele solcher Art (Songs oder Alben) wäre, die Abstimmung komplett "geheim", ohne irgendwelche Informationen von den Teilnehmern vorab, durchzuführen.
 
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In meiner Welt sind da zwei (-einhalb) Veröffentlichungen relevant:

"Graves of the Archangels" von Dead Congregation

Und "Curse of Aeons" von Kaamos. Da letzteres aber aus dem Raster fallen wird, weil es "nur" eine verdammt großartige Demo ist: Das Debüt von Kaamos. Für mich essentiell. DM klang nie intensiver und zeitloser.
 
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