DEAF FOREVER - die einundzwanzigste Ausgabe

Jau, so in etwa sah auch die Show 1994 in Völklingen (?) aus, als sie mit Eyehategod und Obituary zusammen auf Tour waren. Ziemlich beeindruckend und verstörend, dass graue Desensitized Shirt habe ich bis heute daheim und halte es in Ehren :D Ich wüsste mal gerne, ob es aus der Zeit wenigstens ein rauliges Video Bootleg von der Band gibt.
Das war ein geiler Gig!
 
Es lag so ein bisschen an der Zeit/Entwicklungsstufe, jetzt bisse über 20, die Kindheit und Jugend ist vorbei, ich stand voll im Berufsleben, der Ernst des Lebens beginnt, und alles änderte sich. In den 70er groß geworden, in den 80er Jahren vollends der agressiven Beat Musik verfallen...und auf einmal war alles mehr oder weniger vorbei.
HammerFall waren wie eine Initialzündung und das lange gesuchte Licht im dunkel der Nacht :)

Dann ging es aber auch richtig los, Summer Metal Meeting in Berlin, dort den Heavy Metal Club Adrenalin kennengelernt, die uns auf das WOA 1996 eingeladen haben, Monsters '96 Donington, Dynamo '96 usw. :jubel:
Aber die erste Hammerfall kam doch erst 97 raus?
 
Ich finde viele Veröffentlichungen großer Bands haben in den 80ern ziemlich geschwächelt, bzw. plötzlich sehr wirre Züge angenommen. Queen etwa mit ihrem etwas merkwürdigen Hot Space, Heart haben erst gar nicht wirklich was vernünftiges rausgebracht, mein geliebter Dylan hat hier auch nicht eben seine stärksten Releases rausgehauen, ebensowenig (oder noch weniger) Bowie.


OK, das kann ich nachvollziehen (ich bin wohl der einzige Mensch auf der Welt, der die "Hot Space" zumindest "ganz gut" findet).
 
Das ist der Film von Bruce LaBruce, wenn der Film nur ansatzweise in die Nähe seiner schrifftlichen Ergüsse kommt wird das sehr abgedreht und streitbar.
 
Nerdtalk zur 200er/400er Liste:

Dan Swanö sagte mal vor nicht allzu langer Zeit in einem Interview (nachdem er jahrelang damit nicht rausrücken wollte), dass der Gitarrensound auf The Spectral Sorrows aus zwei Spuren HM2 Sound und zwei Spuren US Death Metal Sound besteht, die dann übereinander gelegt sind.

Außerdem hat die VÖ mit den besten und den schlechtesten Snaresound aller SWE Death Platten. Ganz komisch.

Die Original LP hat das Coverbild in der exakt gleichen Größe wie die CD. Der Rest zum Auffüllen sind angedeutete Rahmen und geometrische Zeichnungen. Warum das Cover nicht in voller Größe genutzt wurde... Ich weiß es nicht...


PS: ich vermisse in der Liste bitterlichst Sentenceds Meisterwerk North From Here (beste Mischung aus Coroner und Atheist und Finnland Death) sowie Seances Fabelwerk Fornever Laid To Rest (der beste Wahnsinn aus SWE-Death und US-Death, mit grandioser Stimme und Bombensound)
 
OK, das kann ich nachvollziehen (ich bin wohl der einzige Mensch auf der Welt, der die "Hot Space" zumindest "ganz gut" findet).

Ich mag die inzwischen auch. Gerade die Funkrocker wie Staying Power oder Dancer haben was. Man weiss ja heute auch, dass sie danach wieder vernünftige Musik gemacht haben. Beim Erstkontakt mit Body Language war ich aber damals schon sehr verstört (der Song ist und bleibt ja auch ein rechter Murks).
 
Boah, von Body Language habe ich sogar die 7" (Das Cover!) und mir damals von meiner 10 Jahre älteren Schwester den Text erklären lassen.
 
Das war in den 90er Jahren ein musikalischer Generationswechsel, mit anderen Werten und Klängen. Alles was vorher groß und berühmt war brachte nur noch bedingt interessante Platten raus, die ganzen (damals) furchtbaren und verweichlichten Hairspray Bands drängten immer mehr auf den Markt...wie 2008 die Immobilienblase, es machte PLOPP und der Deckel flog weg.
Karohemden und bis auf das simpelste reduzierte Live Shows - das war nicht mehr mein Metal oder Hardrock, im Ganzen betrachtet. Ich war z.T. orientierungslos und suchte nach dem alten Spirit, oder versuchte der "Neuen Zeit" etwas positives abzugewinnen. "Ist der Metal tot?" brachte das ganze Dilemma, mit Hilfe des aussagekräftigen Sargs, auf den Punkt. Den Metal und den Spirit musste man mühsam suchen, zum damaligen Zeitpunkt dachte ich aber tatsächlich, das war es mit meiner Musik. Auf Konzerte gehen, mit Kumpels über die neusten geilen Scheiben philosophieren, alles dahin. Müsste ich meine Lebensgewohnheiten, wie ich sie kannte, neu ausrichten?
Ich habe nie nachvollziehen können, warum die 90er immer so schlecht weggkommen in Metal-Kreisen. Diese Erklärung macht es für mich verständlich. Nachdem ich in den 80ern noch Rolf Zuckowski und Märchen-LPs gehört habe und erst in den 90ern musikalisch sozialisiert wurde, habe ich persönlich keinerlei nostalgische Erinnerungen an die 80er und entsprechend auch keine Verlustgefühle durch den Generationswechsel. Nachdem viele Wortführer, Redakteure, Respektspersonen etc. in der Szene nunmal aber in den 80ern oder sogar 70ern sozialisiert wurden, prägt deren Meinung natürlich heute die gemeinsame "Szenen-Mythologie". So kommt es, dass mittlerweile auch genug Junge das Märchen von den furchtbaren 90ern nachplappern, selbst diejenigen die wiederum 10-15 Jahre jünger sind als ich und erst in den 2000ern angefanren haben Musik zu hören, und so wird es dann zur allgemein anerkannten Tatsache...
 
@90er Diskussion
Ich bin 91 geboren und dementsprechend mitte der 00er mit Metal in Verbindung gekommen.
Wenn ich mir meine Plattensammlung angucke, bleiben die 90er ein schlechtes Jahrzent. Ich hab mit Black und Death Metal nicht viel am Hut hat und brauche nicht mehr als 20 Prog Metal Platten in meiner Sammlung. Da bleibt einfach nicht mehr viel übrig, was im Bereich Heavy/Speed/Thrash und Power wirklich besser war als in den 80ern.
Klar, der Mythos der schlechten 90er ist nicht berechtigt, wenn man alle Spielarten des Metal betrachtet. Aber fast alle,s was in den 80ern groß war, wurde schlecht oder löste sich auf.
 
Von den 200 besten Alben laut Special befinden sich immerhin 128 in meinem Besitz. Von den weiteren 76. Der Rest fehlt auch nicht in jedem Fall.

Hier noch ein paar kleine Anmerkungen:

AMORPHIS: Da hat der Zweitling doch ziemlich bald stark abgebaut. Ich hätte eher das Debüt reingenommen, aber die Band vermutlich sogar aus den Top-200 ganz raus gelassen. Ist ja nicht so, als hätte ein Mangel an großartigem Death Metal geherrscht.

ANATHEMA: Nix gegen Judgement, aber hier hätte ohne Wenn und Aber Alternative 4 hingehört.

DARK TRANQUILLITY: Die erste, die zweite oder die dritte Platte wären akzeptabel. Ich würde Nummer 2 wählen. Nummer 4 allerdings scheidet völlig aus.

EXHORDER: The Law ist ein komisches Album, mit dem ich nie recht warm geworden bin. Vor allem dieser seltsame Gitarrensound geht mir quer runter. Hier hätte ich eher das Debüt genommen, wahrscheinlich aber nur für weitere 200.

THE GATHERING: Habt ihr noch eine Liste mit den 50 absolut wichtigsten und besten Alben der 90er gemacht, die ich nicht gesehen habe? Nighttime Birds ist das drittbeste Album der Band in den 90ern (und Nr. 4 überhaupt), vorne liegt natürlich Mandylion.

GOREFEST: Erase ist gut, keine Frage, aber an False kommt es nun echt nicht ran.

HYPOCRISY: Wenn man nicht, wie ich, die ersten zwei Alben vorzieht, die allerdings nicht unbedingt nach der gleichen Band klingen, dann könnte TFC hier passen.

ICED EARTH: Das Album, das für mich neben Night Of The Stormrider in so eine Liste gehört, heißt Burnt Offerings. Andere Meinungen sind zwar durchaus populär, aber eben leider falsch.

KREATOR: Auf Coma Of Souls war die Band doch etwas müde. Renewal wär hier besser, denke ich.

MARDUK: Ja, holzen konnten sie auf Panzerdivision. Die besseren Songs beinhalten aber die anderen Alben, allen voran Those Of The Unlight.

MASSACRA: Ich mag Sick. Leider sind mit Twisted Mind und Lack Of Talk nur zwei so wirklich tolle Songs drauf, der Rest ist eher Füllmaterial. Insofern passt es nicht so sehr gut in die Top-200.

MEMENTO MORI: Schön, dass die Band hier vorkommt. Ich persönlich ziehe dem sehr guten Debüt aber das noch deutlich bessere zweite Album vor. Königsweg wäre natürlich beide reinzunehmen.

METAL CHURCH: Knapp daneben. Gutes Album zwar, aber das beste MC-Album der 90er kam erst zwei Jahre später.

PRO-PAIN: Hier hätte für mich das Debüt hingehört. Ich liebe dieses Album!

RUSH: Counterparts wär hier besser. Test For Echo hätte ich auch noch vorgezogen. Roll The Bones ist eher ein Übergangsalbum und gehört zu den schwächeren Alben der Band.

SAMAEL: Ceremony Of Opposites hätte gereicht. Wenn man unbedingt ein zweites Album braucht, dann sollten das Worship Him oder Blood Ritual sein. Passage war nie so meins und damals eine Enttäuschung.

SAXON: Auf Solid Ball Of Rock sind etwas zu viele Füller. Hier hätte ich die viel zu wenig gewürdigte Unleash The Beast reingenommen.

SIX FEET UNDER: Immerhin das zweitbeste Album. Verglichen mit Haunted aber eher mittelmäßig. Eigentlich muss die Band in so eine Liste aber gar nicht unbedingt rein.

TESTAMENT: The Gathering ist ja sehr beliebt, mir aber bei aller Brutalität einfach zu monoton. Ich möchte an dieser Stelle eine Lanze für Low brechen!

UNLEASHED: "...eingängig, ohne in die Banalität abzurutschen." Schön wär's, leider rutscht man aber kaum mal raus aus der Banalität. Ich hätte Shadows In The Deep genommen, Where No Life Dwells die meisten anderen, aber Victory ist in so einer Liste falsch.

VOIVOD: Das Album ist nicht so meins. Die drei anderen Alben aus den 90ern dafür umso mehr!
 
Ich habe nie nachvollziehen können, warum die 90er immer so schlecht weggkommen in Metal-Kreisen. Diese Erklärung macht es für mich verständlich. Nachdem ich in den 80ern noch Rolf Zuckowski und Märchen-LPs gehört habe und erst in den 90ern musikalisch sozialisiert wurde, habe ich persönlich keinerlei nostalgische Erinnerungen an die 80er und entsprechend auch keine Verlustgefühle durch den Generationswechsel. Nachdem viele Wortführer, Redakteure, Respektspersonen etc. in der Szene nunmal aber in den 80ern oder sogar 70ern sozialisiert wurden, prägt deren Meinung natürlich heute die gemeinsame "Szenen-Mythologie". So kommt es, dass mittlerweile auch genug Junge das Märchen von den furchtbaren 90ern nachplappern, selbst diejenigen die wiederum 10-15 Jahre jünger sind als ich und erst in den 2000ern angefanren haben Musik zu hören, und so wird es dann zur allgemein anerkannten Tatsache...

ich bin Baujahr 70 und habe deshalb die Achtziger recht "hautnah" erleben dürfen. war schon ein tolles Jahrzehnt was Metal Musik angeht, inkl. so vieler Alben die ich bis heute sehr gerne höre...für mich persönlich komplett zeitlose Musik. die Neunziger waren bestimmt nicht schlimm, aber ich habe sie als ziemlich "zerfahren" erlebt. verschiedene Musikstile gaben sich die Klinke in die Hand und der Metal bekam unheimliche viel Einflüsse aus anderen Richtungen. einige davon waren toll und haben das Genre massiv beeinflusst, andere empfand ich als komplett überflüssig und auch als destruktiv (zumindest was den Metal angeht). in den beiden vorherigen 3 Dekaden wurde meiner Meinung nach mehr Wert auf Songs und Kreativität im schreiben dieser gelegt, in den Neunziger kamen plötzlich haufenweise Bands um die Ecke die mehr Wert auf die Produktion und technische Spielereien gelegt haben. natürlich sind auch in diesem schlimmen Jahrzehnt tolle, wichtige Alben erschienen, aber der Grossteil interessiert mich heute nur noch am Rande.
 
Von den 200 besten Alben laut Special befinden sich immerhin 128 in meinem Besitz. Von den weiteren 76. Der Rest fehlt auch nicht in jedem Fall.

Hier noch ein paar kleine Anmerkungen:

AMORPHIS: Da hat der Zweitling doch ziemlich bald stark abgebaut. Ich hätte eher das Debüt reingenommen, aber die Band vermutlich sogar aus den Top-200 ganz raus gelassen. Ist ja nicht so, als hätte ein Mangel an großartigem Death Metal geherrscht.

DARK TRANQUILLITY: Die erste, die zweite oder die dritte Platte wären akzeptabel. Ich würde Nummer 2 wählen. Nummer 4 allerdings scheidet völlig aus.

GOREFEST: Erase ist gut, keine Frage, aber an False kommt es nun echt nicht ran.

ICED EARTH: Das Album, das für mich neben Night Of The Stormrider in so eine Liste gehört, heißt Burnt Offerings. Andere Meinungen sind zwar durchaus populär, aber eben leider falsch.

MASSACRA: Ich mag Sick. Leider sind mit Twisted Mind und Lack Of Talk nur zwei so wirklich tolle Songs drauf, der Rest ist eher Füllmaterial. Insofern passt es nicht so sehr gut in die Top-200.

METAL CHURCH: Knapp daneben. Gutes Album zwar, aber das beste MC-Album der 90er kam erst zwei Jahre später.

RUSH: Counterparts wär hier besser. Test For Echo hätte ich auch noch vorgezogen. Roll The Bones ist eher ein Übergangsalbum und gehört zu den schwächeren Alben der Band.

SAXON: Auf Solid Ball Of Rock sind etwas zu viele Füller. Hier hätte ich die viel zu wenig gewürdigte Unleash The Beast reingenommen.

SIX FEET UNDER:... Eigentlich muss die Band in so eine Liste aber gar nicht unbedingt rein.

UNLEASHED: "...eingängig, ohne in die Banalität abzurutschen." Schön wär's, leider rutscht man aber kaum mal raus aus der Banalität. Ich hätte Shadows In The Deep genommen, Where No Life Dwells die meisten anderen, aber Victory ist in so einer Liste falsch.
Da sind wir absolut einer Meinung! Wobei Saxon und Metal Church (finde die "Human Factor" sogar eher nur okay) meiner Meinung nach nicht unbedingt in der Top-200 Liste hätten auftauchen müssen.
 
Auch wenn ich mit vielen der damals angesagten "Metal"-Bands weniger anfangen kann, finde und fand ich die 90er extrem spannend. Ich hatte gerade meinen ersten Job in einem Plattenladen angefangen und ein Universum an neuen Bands schwappte über mich hernieder. Das war neben etlichen Bands aus den 70ern auch aktuelle Truppen wie Tribe After Tribe, Mind Funk, Gypsy Kyss, Anacrusis, Tori Amos, Human Drama, Live, Ministry, Primus etcpp. Der traditionelle Metal konnte mich noch weniger abholen als er es in den voran gegangenen 5 Jahren tun konnte, denn da war Thrash und Prog Metal angesagt. Das immer tiefere Buddeln im Underground - unter anderem auch wegen des Mags - brachte absolute Perlen zum Vorschein und die Reiserei zu auswärtigen Konzerten und Festival begann. In den 80ern hab ich mehr im Logo (Metal Weeks!), Knust, Markthalle, Knopfs, Audimax etc abgehangen. Doch. Schöne Erinnerungen.
 
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