DEAF FOREVER - die fünfundzwanzigste Ausgabe

Ich will jetzt nix Falsches sagen, aber ich hab gehört, dass zB JAG PANZER am diesjährigen BYI ihre Shirtpreise gesagt bekommen haben, was im hohen Preis resultiert hat und die Band da kein Mitspracherecht hatte. Gerücht oder ist da was dran?

Genaues weiß ich da auch nicht, insofern ist das jetzt ein Schuss ins Blaue - ich weiß aber dass es bei vielen Tourneen und Festivals so läuft dass die Bands ihre Merchpreise an die des Headliners anpassen müssen. Oder einen gewissen Prozentsatz ihrer Umsätze an die Veranstalter oder die Firma, die den Merchverkauf handelt, abdrücken müssen. Das war einer der Gründe weshalb sich z.B. Bolt Thrower oftmals weigerten, auf Festivals Merchandise zu verkaufen.
 
Vielleicht sollte man beim Thema Festivals auch die Bands zu Wort kommen lassen, die ja dem Publikum immer als Schuldige zum Fraß vorgeworfen werden.

Mal sehen, ob sich dann das beliebte Argument der ‚steigenden Gagenforderungen‘ noch halten lässt.

Die Thematik der steigenden Gagenforderungen ist nur einer von ganz vielen Punkten, wenn es darum geht, Ursachenforschung zu betreiben.

Unbestritten ist, dass diverse (nein, längst nicht alle!) Bands, die von "klein/mittel" in Richtung "(etwas) größer" wachsen, ihre Gagen binnen weniger Jahre bis zu verfünffacht haben. Das liegt in der Natur der Sache, hat sowohl etwas mit dem Wachstum als auch mit der Tatsache zu tun, dass sich die jeweilige Band vom puren DIY hin zu Booking-Agentur & Management entwickelt hat. Die Gage war früher minimal und ist heute angemessen bis leicht zu hoch. Genau solche Bands sind ja mein Thema als Veranstalter eines kleinen Indoor-Festivals.

Unbestritten ist auch, dass die Gagenforderungen im Headliner/Co-Headliner-Bereich der Open Airs ebenfalls exorbitant gestiegen sind. Teilweise ebenfalls um ein Vielfaches.

Beides führt dazu, dass man als Veranstalter kreativ sein MUSS, um "im Spiel" zu bleiben. Sprich: einerseits Mut zur Lücke, Mut zu Geheimtipps, den Finger am Puls des Undergrounds und am Puls der breiten Metalszene - und andererseits sollte man nicht das Gros seines Budget für nur eine oder 2 völlig überteuerte Bands rausballern.

Was mir auffällt: Wenn Veranstalter klagen, klagen sie nie darüber, dass sie ihr (nach wie vor vorhhandenes) Budget offenbar falsch eingesetzt haben. Ich höre sehr wenig Selbstkritik bei der Fehleranalyse. Schuld sind immer oninöse Firmen und "gierige Bands". Ich kenne aus meinem näheren Umfeld nur ganz wenige Veranstalter, die ganz unbequem ihre eigenen Versäumnisse hinterfragen. Wer hat denn dafür gesorgt, dass zweitklassige abgewrackte Altherren mit Geld zugeschissen werden? Es waren diverse Festivalveranstalter, denen das Fingerspitzengefühl abhanden gekommen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
All diese Zustände wären doch glatt mal eine schöne Story im DF wert: Die dunkle Seite des Stahls.
Wäre interessant.
Die Frage ist dann aber, wie tief und vor Allem direkt geht man an sowas, weil man bei so einer Story mit Sicherheit auch dem Einen oder Anderen ans Bein pinkeln wird :D
 
Ich will jetzt nix Falsches sagen, aber ich hab gehört, dass zB JAG PANZER am diesjährigen BYI ihre Shirtpreise gesagt bekommen haben, was im hohen Preis resultiert hat und die Band da kein Mitspracherecht hatte. Gerücht oder ist da was dran?

Wir haben vor drei Jahren oder so beim BYH gespielt. Da ist uns nix diktiert worden. Im Gegenteil. Das war alles sehr gut organisiert und wir haben sogar die im Rider gewünschte Flasche Whisky bekommen. :)

Dass manche Headliner vor allem auf Touren den Vorbands Vorgaben stellen, passiert aber schon mal.
Auch dass man für das Merch Prozente an den Veranstalter abdrückt, ist ganz normal. Ist aber auch okay so, weil der Veranstalter ja Personal bereitstellt, um es zu verkaufen.
 
Die Thematik der steigenden Gagenforderungen ist nur einer von ganz vielen Punkten, wenn es darum geht, Ursachenforschung zu betreiben.

Unbestritten ist, dass diverse (nein, längst nicht alle!) Bands, die von "klein/mittel" in Richtung "(etwas) größer" wachsen, ihre Gagen binnen weniger Jahre bis zu verfünffacht haben. Das liegt in der Natur der Sache, hat sowohl etwas mit dem Wachstum als auch mit der Tatsache zu tun, dass sich die jeweilige Band vom puren DIY hin zu Booking-Agentur & Management entwickelt hat. Die Gage war früher minimal und ist heute angemessen bis leicht zu hoch. Genau solche Bands sind ja mein Thema als Veranstalter eines kleinen Indoor-Festivals.

Unbestritten ist auch, dass die Gagenforderungen im Headliner/Co-Headliner-Bereich der Open Airs ebenfalls exorbitant gestiegen sind. Teilweise ebenfalls um ein Vielfaches.

Beides führt dazu, dass man als Veranstalter kreativ sein MUSS, um "im Spiel" zu bleiben. Sprich: einerseits Mut zur Lücke, Mut zu Geheimtipps, den Finger am Puls des Undergrounds und am Puls der breiten Metalszene - und andererseits sollte man nicht das Gros seines Budget für nur eine oder 2 völlig überteuerte Bands rausballern.

Was mir auffällt: Wenn Veranstalter klagen, klagen sie nie darüber, dass sie ihr (nach wie vor vorhhandenes) Budget offenbar falsch eingesetzt haben. Ich höre sehr wenig Selbstkritik bei der Fehleranalyse. Schuld sind immer oninöse Firmen und "gierige Bands". Ich kenne aus meinem näheren Umfeld nur ganz wenige Veranstalter, die ganz unbequem ihre eigenen Versäumnisse hinterfragen. Wer hat denn dafür gesorgt, dass zweitklassige abgewrackte Altherren mit Geld zugeschissen werden? Es waren diverse Festivalveranstalter, denen das Fingerspitzengefühl abhanden gekommen ist.
Das schreit doch geradezu nach einem Special. Fände ich mega-interessant!!!!
 
Die Thematik der steigenden Gagenforderungen ist nur einer von ganz vielen Punkten, wenn es darum geht, Ursachenforschung zu betreiben.

Unbestritten ist, dass diverse (nein, längst nicht alle!) Bands, die von "klein/mittel" in Richtung "(etwas) größer" wachsen, ihre Gagen binnen weniger Jahre bis zu verfünffacht haben. Das liegt in der Natur der Sache, hat sowohl etwas mit dem Wachstum als auch mit der Tatsache zu tun, dass sich die jeweilige Band vom puren DIY hin zu Booking-Agentur & Management entwickelt hat. Die Gage war früher minimal und ist heute angemessen bis leicht zu hoch. Genau solche Bands sind ja mein Thema als Veranstalter eines kleinen Indoor-Festivals.

Die Logik wäre ja, dass Bands, die mit ihren Veröffentlichungen populärer werden und höhere Gagen abrufen können, auch in den Billings weiter nach oben rücken, während unten "billigere" neue Bands als Opener nachrücken, die es finanzierbar halten. Aber das passiert ja nur bei wenigen Festivals. In der Folge wird das "Mittelfeld" immer teurer, während die Headliner die gleichen bleiben, ebenfalls bei steigenden Kosten. Ausbaden werden es wahrscheinlich ausgerechnet die Newcomer, bei deren Gagen und Flügen dann gespart werden muss.
 
Tolpan: Ich bin da zwiegespalten.
Die Regel ist doch, dass wir in D die mit Abstand größte und breitgefächertste Konzert- und Festivalszene der ganzen Welt haben. Kurz: es funktioniert.
Es gibt aber kein Gesetz, in dem steht: Alles bleibt so wie es ist.
Sprich: Auch Traditionsveranstaltungen müssen ihre Leistung in jedem Jahr auf ein Neues erbringen, denn wenn sie das nicht tun, wird es schwierig.
Das Veranstaltungsgewerbe ist (vom tiefsten Underground mal abgesehen) reines Business. Wir vom DF sind weder in der Position, dem Livesektor sein Business zu erklären, noch Notnagel. Der Notnagel sind leider die Fans, die künfitg mehr fürs Ticket zahlen sollen. Business halt. Das sieht man auch daran, dass man den Fans ja nix zurückzahlt und auch keinen Runden Tisch mit den Medien will, solange bei den Veranstaltern der Rubel rollt. Wenn der Rubel rollt, ist alles in Butter. Wenn nicht, soll geholfen werden? File under: deutsche Landwirtschaft....
Sorry, so sehe ich das.
 
Die Logik wäre ja, dass Bands, die mit ihren Veröffentlichungen populärer werden und höhere Gagen abrufen können, auch in den Billings weiter nach oben rücken, während unten "billigere" neue Bands als Opener nachrücken, die es finanzierbar halten. Aber das passiert ja nur bei wenigen Festivals. In der Folge wird das "Mittelfeld" immer teurer, während die Headliner die gleichen bleiben, ebenfalls bei steigenden Kosten. Ausbaden werden es wahrscheinlich ausgerechnet die Newcomer, bei deren Gagen und Flügen dann gespart werden muss.
So sieht's oftmals leider aus.
 
Amüsanter Tippfehler: Der Anlass, bei dem der Künstler des Mantar-Artworks dem Bericht nach in Nürnberg als "entartet" verfemt wurde, war natürlich kein "Reichstag", sondern ein "Reichsparteitag". ;)
 
Beim KIT Special ist mir ein klitzekleiner Fehler von @Neudi aufgefallen.
Es hat nicht die MILITIA 7" den Besitzer gewechselt (ist der Boot), sondern die 12" :D
 
Herzlich willkommen zur Videovorstellung des DEAF FOREVER #25, dieses Mal natürlich wieder mit dem Special vom diesjährigen Party.San Metal Open Air. Eigentlich sollte Krachmucker Ernie F. dieses Mal mit von der Partie sein, aber der musste seinen Sonnenbrand auskurieren und war nicht auffindbar, weshalb sich Götz, Frank und Husky wieder der ehrenvollen Aufgabe gewidmet haben, euch unser neues Heft vorzustellen - mit Soundcheckgeschepper im Hintergrund. Wir wünschen viel Vergnügen!

Der Ton ist teilweise echt suboptimal
 
Wer ist jetzt Soundchecksieger? Habs akustisch nicht mitgekriegt und hab noch kein Heft.
 
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