Zu 1) "Eine klare Kante gegen Faschismus, Rassismus, gruppenbezogenene Menschenfeindlichkeit etc." zeigen wollen, aber dann darauf ausweichen, dass es letztlich auf die Bewertung des Einzelnen hinausläuft, wo er seine Grenzen ziehen möchte oder auch nicht - beißt sich das nicht ein wenig? Das kann man möglicherweise mit viel Fantasie bei Mgla so handhaben, weil das mit Label usw. immer noch eine etwas andere Sachlage ist. Aber bei Absurd bzw. Sven Zimper, der in jener Band spielt? Horna, Sargeist etc. dürfen hier aus (plausiblen) Gründen also nicht stattfinden, Sven Zimper mitsamt Label hingegen schon? Hier geht es nicht um mich oder meine Interpretation dessen, was hier stattfinden sollte und was nicht, sondern um die bloße Beobachtung, dass dabei keine klare Linie erkennbar ist und manche Foristen der Argumentation nicht folgen können. Niemand (oder zumindest ich nicht) sprach davon, dass ihr es eurer Leserschaft per Richtungsänderung recht machen sollt, es ging einzig und allein um die "klare Kante gegen Faschismus, Rassismus, gruppenbezogenene Menschenfeindlichkeit etc.", die man manchmal vernimmt, manchmal aber auch nicht. Wie gesagt: bei Mgla kann man sich das irgendwie so zurechtbiegen, dass die Mitglieder nichts mit derartigem Gedankengut zu tun haben könnten. Trotz Label, trotz Labelinhaber und seiner Vergangenheit. Aber bei Absurd? Da existiert eigentlich 0,0 Interpretationsspielraum. Genauso wenig wie bei Varg Vikernes.
"Klare Kante" bedeutet hier nicht, dass ausnahmslos jeder Mensch diese Kante als klar ansehen muss. Es bedeutet, dass sie einem selber - also in diesem Fall der Redaktion - als klar erscheint. Wie gesagt, es liegt dann beim Leser, wie er damit umgeht.
Zu Sven Zimper kann ich leider echt nichts sagen. Wie gesagt, bis gestern wusste ich gar nicht, wer das ist, und nach meiner 5-Minuten-Google-Recherche dachte ich mir auch nur: Ach ja, der Fascho. Hab da nicht mehr Ahnung als du.
Zu 2) Ich glaube schon, dass man das direkt im Heft-Thread ansprechen kann, wenn es sich auf ein aktuelles Thema aus selbigem bezieht. Dein Vorschlag ist den genannten Gründen nachvollziehbar, aber: es gibt nunmal nicht nur die Nutzer, denen diese wiederkehrenden Diskussionen auf den Sack gehen und sich "einfach nur über das Heft unterhalten wollen" (salopp formuliert, nicht abwertend gemeint), sondern auch andere Nutzer, die wiederum ein anderes Problem - sei es politischer, sei es gesellschaftlicher Natur - haben und darüber diskutieren möchten. Mein Vorschlag daher: Zwei Heft-Threads. Einen für diejenigen, die sich "einfach nur über das Heft unterhalten wollen", einen für "ernsthafte" Belange (ebenfalls nicht abwertend ggü. irgendjemandem gemeint).
Das ist tatsächlich genau das, was ich vorzuschlagen versucht habe. Einen zusätzlichen Heft-Thread für diese Themen. So ist jedem, der ihn anklickt - ich würde ganz sicher dazugehören - klar, worum es dort geht. Keiner kann sagen: "Och nööö, schon wieder so ein Thema!" Und gleichzeitig ist es in diesem Thread hier wieder möglich, bei Hefterscheinen über andere musikalische Themen zu sprechen. Ich kann schon verstehen und finde im Grunde auch, dass das extrem schwierig ist, wenn 90% der Beiträge davor und dahinter aus relativ aufgeheizten politischen Diskussionen bestehen. Es ist klar, dass das schwere Thema den Rest da irgendwie an die Wand drückt.
Zu 3) Mir ist eure politische Linie eigentlich relativ egal, das ist eure Angelegenheit und ich kann das auch respektieren. Mir geht es eher um die Auswirkungen dessen und daher bewerte ich sie als zu unklar (siehe dazu Punkt 1) mit Sargeist, Horna und Co.). Man muss es nicht unbedingt als Dreistigkeit bezeichnen. Ich hätte auch Naivität sagen können. Präzisiert bedeutet das nur: In der aktuellen, jetzigen Handhabe kann es immer wieder zu solchen Diskussionen kommen. Genauso wie man nicht vom Magazin Deaf Forever erwarten kann, dass man eine Richtungsänderung vornimmt, kann man nicht von einem Teil der Leserschaft und Forumnutzer erwarten, dass sie sich "einfach nur über das Heft unterhalten sollen", wenn diese offensichtlich ein Problem mit etwas haben.
Abgesehen davon, dass mein Einfluss auf die politische Ausrichtung des Heftes nicht größer ist als deiner - wir Mods sind letztlich nur ganz "normale" Forenuser, die sich bemühen, ein bisschen aktiver an der Gestaltung unserer Community mitzuwirken - stimme ich dir da voll und ganz zu. Die Frage, über die wir nachdenken sollten, ist deshalb: Wie finden wir eine Lösung, die in der Summe für alle Parteien vielleicht nicht perfekt, aber zumindest akzeptabel ist?
Allgemein noch dazu: Ich finde es schade, dass der Ton, von beiden Seiten ausgehend, zunehmend ärger wird. Oder dass es überhaupt dazu kommen konnte, dass sich mehrere verhärtete Fronten gebildet haben. Im Abschiedsthread habe ich meinen Standpunkt diesbezüglich klargemacht, gerne hier aber noch einmal in Kurz-Kurzform (und ja, mir fällt es durchaus schwer, mich von diesem Forum zu trennen, weil ich genauso gerne hier beteiligt war wie alle anderen auch): Es existierte lange, zumindest aus meiner Sicht, ein gefühltes Parteiergreifen für eine Seite. Wir müssen das nicht zum hundertsten Male breittreten, dazu wurde schon so extrem viel gesagt. Nur so viel: All das hier erscheint der "Aftermath" dessen zu sein. Es kann auch sein, dass ich halluziniere, aber solche Konflikte entstehen selten aus Hirngespinsten, dafür aber gerne aus einer gewissen "Ungleichheit".
Ich finde das auch unheimlich schade. Ich finde es aber bemerkenswert, dass beide "Seiten" das Gefühl haben, es gäbe eine Ungleichheit zu ihren jeweiligen Ungunsten. Und ich habe tatsächlich für beide Seiten ein gewisses Verständnis bzw. kann nachvollziehen, wie sie zu dieser Einschätzung kommen. Das ist aber ein kompliziertes Thema... vielleicht lieber in einem zukünftigen Politik-im-Heft-Thread?
Weißt du, wisst ihr? Hunderte Seiten wurde hier über Sabaton diskutiert. Vorworte folgten, "Rezensionen" ebenfalls. Eindreschen durfte man auf die Schweden, wegen ihrer teils flapsigen Art, wie mit Kriegsgeschichte umgegangen wurde und wird. Wegen ihres zuckrigen Geklimpers. Wegen dies und jenem, wir haben es ja nahezu alle gelesen. Flammende Hingabe, fast schon weihnachtliche Harmonie konnte man da spüren, wenn es gegen den gemeinsamen Feind ging und billiger Applaus abgegriffen werden konnte. Man verzeihe mir die Polemik, aber bei einem der berüchtigsten Akteure der (deutschen) NSBM-Szene schafft man das nicht, weil man ja mit ihm gesprochen hat und er versicherte, dass er auch wirklich kein Nazi sei, obgleich er mit ausgewiesenen Antisemiten in ein und derselben Band musiziert? Alles klar. Kann sein, erscheint allerdings unwahrscheinlich.
Sabaton und diese andere Band haben jedenfalls eines gemeinsam: Dass sie musikalisch absolut schhhhhhhhh.... ich sag nichts!
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