DEAF FOREVER - die siebenundvierzigste Ausgabe

Es heißt ja, dass bestimmte Trends und Entwicklungen in den USA mit einigen Jahren Verspätung bei uns ankommen. Heißt für Rock/Metal, dass es nur noch wenig Großverkäufe geben wird. In den USA fallen selbst die großen Rock- und Metalnamen nach 1-2 Wochen wie Blei aus den Charts, Edelmetallauszeichnungen schaffen selbst die großen Rocknamen wie Springsteen, Foo Fighters etc nicht mehr. Wenn man sich die Billboard 200 anguckt, dann sind nur 3-4 Best Of Sachen plus AC/DC Back In Black und ab und zu ein Re-Entry von "Nevermind" die einzigen Rocksachen in den Charts. Man kann auch sagen, dass Rockmusik in den Staaten kommerziell tot ist. Also ist das, was der Axel, der Rudi und der Pell unisono prognostizieren, in den Staaten aktuell Realität.
 
Ich glaube ja, dass "älteren" Leuten wie ARP einfach der tiefe Einblick in die Szene fehlt und sie deshalb nicht wirklich mitbekommen, wie aktiv die Szene tatsächlich ist. Wenn man ältere Musiker fragt, ob sie die Szene verfolgen und irgendwelche Newcomer kennen, hört bzw. liest man ja oft Aussagen wie "mein Sohn spielt mir öfter mal was vor" - aber das ist ja nun kein wirklicher Einblick in die Szene.

Zudem wurden Rock und Metal schon so oft totgesagt, da kann ich so eine Aussage wie die von ARP nicht mehr enst nehmen.
Da bin ich ganz bei dir. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass das nicht nur bei den "älteren" so ist, sondern auch schon bei jüngeren Bands. Grad erst hat mir der Bassist von HAMMERFALL erzählt, dass er privat relativ wenig Metal hört. So hat man natürlich weniger Bezug zur Szene (kein Vorwurf!) und bekommt dementsprechend nicht viel mit.
 
Danke @wrm dafür, dass du die unglaublich großartige Großartigkeit der How High The Moon und dieses Wahnsinns von the Blue Garden annähernd würdigst. Ein Monument!
 
Ich glaube ja, dass "älteren" Leuten wie ARP einfach der tiefe Einblick in die Szene fehlt und sie deshalb nicht wirklich mitbekommen, wie aktiv die Szene tatsächlich ist. Wenn man ältere Musiker fragt, ob sie die Szene verfolgen und irgendwelche Newcomer kennen, hört bzw. liest man ja oft Aussagen wie "mein Sohn spielt mir öfter mal was vor" - aber das ist ja nun kein wirklicher Einblick in die Szene.

Zudem wurden Rock und Metal schon so oft totgesagt, da kann ich so eine Aussage wie die von ARP nicht mehr enst nehmen.
Als diverse Kumpels vom Sohnemann meines Bruders vor kurzem im Gitarrenkeller "Nothing Else Matters"&"Sweet Child O'Mine" gezockt haben, wurde meinem Bruder bewusst, dass Axel Rudi Pell nicht recht hat. Dass es auch in 150 Jahren noch zahlreiche Menschen geben wird, die sich Deep Purple, Led Zeppelin, Judas Priest, Metallica oder auch Black Country Communion oder vielleicht sogar The Neptune Power Federation reinziehen, das Bier und die Fist raisen oder sogar die Axt schwingen...
 
Da bin ich ganz bei dir. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass das nicht nur bei den "älteren" so ist, sondern auch schon bei jüngeren Bands. Grad erst hat mir der Bassist von HAMMERFALL erzählt, dass er privat relativ wenig Metal hört. So hat man natürlich weniger Bezug zur Szene (kein Vorwurf!) und bekommt dementsprechend nicht viel mit.
Ich zitiere mich mal selbst, weil ich ergänzen möchte, dass ich das absolut in Ordnung finde. Grad im Falle von ARP, der seit Jahrzehnten Metal/Rocksongs schreibt, jährlich ein Album rausbringt und Tourmäßig auch viel unterwegs ist. Dass da nicht auch noch Die Zeit und vielleicht auch nicht (mehr) der Elan da ist, sich mit der Szene oder dem Underground auseinanderzusetzen, kann ich fast schon nachvollziehen.
 
Ich zitiere mich mal selbst, weil ich ergänzen möchte, dass ich das absolut in Ordnung finde. Grad im Falle von ARP, der seit Jahrzehnten Metal/Rocksongs schreibt, jährlich ein Album rausbringt und Tourmäßig auch viel unterwegs ist. Dass da nicht auch noch Die Zeit und vielleicht auch nicht (mehr) der Elan da ist, sich mit der Szene oder dem Underground auseinanderzusetzen, kann ich fast schon nachvollziehen.

Daran ist ja auch nichts auszusetzen. Wenn jemand im Jahre 2022 ausschließlich Platten der Jahre 1983 bis 1987 hört, ist das auch legitim. Weniger legitim wäre dann allerdings, zu behaupten, dass nach 1987 nur noch Schrott erschienen ist.
 
Vielleicht sieht es ja wirklich in den Ballungsräumen anders aus oder vielleicht liegt es an meinem Musikgeschmack aber wenn ich bei 80% des Publikums, das mit mir auf den letzten Konzerten war, 20 Jahre draufschlage dann wird das biologisch für Konzerte schon eng. Ok, wenn man die restlichen 20% nimmt, dann hat man immer noch ein paar 100 Besucher, vielleicht reicht das ja für eine gesunde Underground Szene aber für bands die von der Musik leben wollen (wie z.B. Herr Pell), wird das wohl eng.
 
Vielleicht sieht es ja wirklich in den Ballungsräumen anders aus oder vielleicht liegt es an meinem Musikgeschmack aber wenn ich bei 80% des Publikums, das mit mir auf den letzten Konzerten war, 20 Jahre draufschlage dann wird das biologisch für Konzerte schon eng. Ok, wenn man die restlichen 20% nimmt, dann hat man immer noch ein paar 100 Besucher, vielleicht reicht das ja für eine gesunde Underground Szene aber für bands die von der Musik leben wollen (wie z.B. Herr Pell), wird das wohl eng.

So hatte ich das auch verstanden.

Wer weiß was in 20-30 Jahren gestreamt wird und ob es bis dahin noch physische Formate gibt, oder ob es nochmal eine weiteren Technologiesprung geben wird und wie das Ganze in Zukunft für die Künstler entlohnt wird. Da sieht er wohl keine bis wenig Änderung.
Und wie sein Publikum aussieht, das kann er jeden Abend sehen und damit abschätzen, ob was nachkommt, oder nicht, bzw. ob er von Eintrittsgeldern und Shirtverkäufen in Zukunft wird leben können oder nicht. Würde tippen, er hat sich da viele Gedanken gemacht und mit anderen Bands ähnlicher Größenordnung vielleicht sogar ausgetauscht, die - wie er - von Musik heutzutage noch versuchen, zu leben.
 
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Daran ist ja auch nichts auszusetzen. Wenn jemand im Jahre 2022 ausschließlich Platten der Jahre 1983 bis 1987 hört, ist das auch legitim. Weniger legitim wäre dann allerdings, zu behaupten, dass nach 1987 nur noch Schrott erschienen ist.
Da stimme ich dir zu. Hat der Pell aber nicht gesagt, oder habe ich das überlesen?
 
Bin grad dabei die Reviews nach und nach zu lesen. Dass die Sumerian Tombs nur 7 Punkte bekommen hat, ist ein Skandal! Aber naja, persönliche Geschmäcker und so. :D
 
So, habe mir jetzt auch mal dieses Interview mit Axel Rudi Pell durchgelesen und frage mich ernsthaft, wann der Kerl zum letzten Mal mit einem Menschen unter 25 gesprochen hat, oder sich mal auf einem Konzert umgesehen hat. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass die junge Generation an Metalheads einfach komplett untergraben wird, und man möchte am liebsten "ok boomer" in Richtung Pott rufen... ach, jedem das Recht auf seine Meinung, ich kann nur gerade echt nicht nachvollziehen, auf was sie basiert.
 
So, habe mir jetzt auch mal dieses Interview mit Axel Rudi Pell durchgelesen und frage mich ernsthaft, wann der Kerl zum letzten Mal mit einem Menschen unter 25 gesprochen hat, oder sich mal auf einem Konzert umgesehen hat. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass die junge Generation an Metalheads einfach komplett untergraben wird, und man möchte am liebsten "ok boomer" in Richtung Pott rufen... ach, jedem das Recht auf seine Meinung, ich kann nur gerade echt nicht nachvollziehen, auf was sie basiert.

Ach, das beruht doch auf Gegenseitigkeit. Zeig mir mal jemanden unter 25 der sich für Axel Rudi Pell interessiert oder seine Platten kauft. ARP tritt in 20-30 Jahren im gleichen Moment ab wie seine Fans. Und trotzdem wird’s weiter eine Szene geben und Leute die Metal hören. Nur eben nicht viel Axel Rudi Pell.
 
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