Der allgemeine Filmthread.

Paul — Ein Alien auf der Flucht
Warum der (zurecht) eher negativ besetzte Begriff Nerd in den letzten Jahren einen Bedeutungswandel durchlaufen hat, verstehe ich nicht; (erwachsene) Menschen, die sich Superheldenweltraumkostüme anziehen und in Turnhallen treffen, haben Probleme. Da ist nichts lustig, schrullig oder eben positiv dran. Gestern stand am S-Bahn-Gleis ein Mann ohne Schuhe, mit einem riesigen Rewe-Beutel auf dem Rücken, die Haare zerzaust und fettig, in den Händen fettiges Papier und ein Stift. Sorgfältig hat er sich eine schmierige Brille aufgesetzt, den Stift an die trockenen Lippen gelegt und nach sichtbarer Denkpause sehr langsam das Wort S-Bahn auf den obersten Zettel geschrieben. Auf dem Zettel stand bereits ungefähr sechs mal das Wort S-Bahn. Dann hat er die Brille wieder abgenommen und der einfahrenden S-Bahn zugeschaut. Hallo, Amerika, bitte machen Sie doch mal eine Fernsehserie mit derartigen Protagonisten! Egal, Nick Frost und Simon Pegg! Einschränkung: in einer amerikanischen Produktion. Als Nerds. Trotzdem musste ich ausreichend oft lachen (Stichwort: Alien on board!). Am Ende war ich aber unsicher, ob das jetzt Mimese, Ironie oder schlicht Annexion durch Hollywood war, es wird nämlich nahezu jedes platte Plotklischee, das man der "Traumfabrik" so zumuten mag, bedient. Also einerseits wirklich toll (Frost/Pegg und auch Bateman), andererseits (Nerds/Hollywood) ganz schlimm.
 
Erwachsene Menschen, die sich Bandshirts anziehen und auf Konzerte gehen haben also ein Problem?

Verdammt, ich wusste mit mir stimmt was nicht....
 
The World's end
Lange liegen lassen, aus Angst vor Enttäuschung, aber nix hier, Bauchmuskelkater, zum Teil dem Lachen geschuldet. Bester bescheuerter Plottwist ever (solange man auf den Trailer verzichtet hat, was man eigentlich immer machen sollte) und ein toller Soundtrack für die unseligen 90s kids. Und fast ein Vierteljahrundert später checke ich endlich, dass der Soup Dragons Superhit "I'm free" ein Rolling Stones Cover war. Es gibt nur einen Gary King! Es gibt viele Gary Kings! Toll toll toll!
 
The World´s End hat mich als absoluter Fan der mitwirkenden Protagonisten so ein bißchen enttäuscht.
 
The World´s End hat mich als absoluter Fan der mitwirkenden Protagonisten so ein bißchen enttäuscht.
Es gab mehr als drei Stellen, an denen die Enttäuschung sich auch bei mir anschlich, und ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Fazit, hätte ich auch nur eine Inhaltsangabe, Rezension oder eben den Trailer gesehen, deutlich weniger begeistert ausgefallen wäre.
Und wer so albern eine so tragische Geschichte erzählen und mit Garys Bekenntnis am Schluss so schön auf den Punkt bringen kann, dem verzeiht man eh fast alles. Ich zumindest.
 
Auf eine Inhaltsangabe, nen Trailer oder auch Rezensionen habe ich im Vorfeld bewusst verzichtet. Ich wollt mich von dem Film überraschen lassen. Und natürlich ist er gut, aber in meinen Augen eben kein Knallerhammer wie Shaun, Hot Fuzz oder Paul.

Übrigens werden ein paar Filme mit Pegg irgendwie immer übergangen: "Run Fat Boy Run" und "Big Nothing". Beide fast ebenso genial wie die "Klassiker"!!!
 
Prisoners (2013)

Selbes Dreamteam wie bei Enemy. Denis Villeneuve und Jake Gyllenhaal und dazu noch ein glänzender Hugh Jackman, der hier beeindruckend zeigt, dass er mehr kann als nur Krallen ausfahren.

Gegen Enemy ist dieses Thriller-Drama aber fast schon erschreckend konventionell. Trotzdem ist die Story spannend und das Spiel von Gyllenhaal und Jackman brilliant.

Jake Gyllenhaal ist hiermit der neue Robert de Niro für mich. Dieser Blick.... bester Schauspieler zur Zeit.

Freu mich wie Bolle auf "Nightcrawler".
 
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