D
deleted_53
Guest
Godzilla - King of the Monster
Wie schon der Vorgänger krankt der Film an Figuren, denen ich recht wenig Empathie entgegen bringe. Der Hauptdarsteller ist mir eigentlich nur aus einer Nebenrolle in positiver Erinnerung geblieben (make a guess), steht für mich eher dafür, dass sich das Studio keinen hochkarätigen Darsteller leisten will aber auch kein Risiko mit einem Neuling eingehen möchte, und wirkt dezent unsympathisch. Der Pluspunkt geht an die weibliche Hauptfigur, bin komplett auf ihrer Seite, dazu eine Darstellerin in positiver Erinnerung. Dieses Familiengefüge ist allerdings haarsträubender Mumpitz mit Klischeegarnitur. Sympathien für Zhang, die ich in den letzten Jahren doch arg vermisst habe, Watanabe ebenso, wohl der erste Kontakt, wenn Hollywood aus Divergenzanfällen einen Japaner braucht. Zugegeben, es spielt viel Verdruss mit herein, da ich/wir den Film wieder in 3D sehen musste/n und dies vorher nicht einmal kenntlich gemacht wurde. Fick dich, Cinemaxx. Wie üblich verschwamm vor meinen Augen das Bild und ich konnte keine Details mehr wahrnehmen und wertschätzen, was einen essenziellen Teil meines Filmerlebnisses ausmacht. Somit sind auch die Kampfszenen zu einer Konzentrationsprobe degradiert, konnten kaum genossen werden und wirkten überdies bruchstückig, weil die Kamera unbedingt Mr. IchmussunbedingtmeineverkorksteFamilieretten zeigen musste. Auch die FSK12 Einstufung behindert den Film. Massive Zerstörungen, moralische Empörung über Millionen Tote und man sieht gerade eine handvoll Menschen sterben. Ja, Godzilla war schon immer Kinderprogramm, doch will man Erwachsenenthemen transportieren, sollte man auch den Mut haben, sie so darzustellen. Pluspunkte dennoch für die Größe, die Animationen, die nicht unwuchtigen Kämpfe und Minuspunkte für angeblich X Monster, von denen man Y nicht sieht. Verdrossene 6/10, Aufwertung wohl erst nach DVD Sichtung zuhause.
Gestern dann auch mal gesehen. Mochte immer den alten Toho-Kram, den ich als Kind verschlungen habe. Die Hollywood-Produkte dagegen ließen mich immer eher kalt. Emmerichs Katastrophenballet sowieso; Teil 1 des Monster-Universums auch, wenn auch dieser sicher Schauwerte hatte und unterhielt. Skull Island mochte ich, alleine schon, weil der Film die dazugehörigen Abendteuerelemente inkoporierte; zum Ende hin hat man auch diesen Film Warner-typisch verkackt. Jacksons King Kong war da der bessere, fantasievollere, wohl auch altmodischere Streifen, wenn auch dann inhaltlich klassisch ausgelegt und nicht als Teil der Toho-Fabrik. Nun also Film #3 in diesem Universum. Hat alles, um zu unterhalten. Tolle Effekte, die sogar bisweile sich vor den Originalen motivisch verneigen. Einige gute Einfälle und ein sehr schönes Set, das total verschenkt ist, wie auch die inhaltliche Idee dazu. Denn das Buch ist einfach furchbar. Und das hat hier den Film noch mehr geerdet als den ersten Teil. Das ist bisweilen tief in die schlichte Klischeekiste gegriffen, um die Kampfszenen inhaltlich zusammenzuhalten und irgendwie die Motivationen der Figuren zu begründen. Schrecklich, vor allem auch tragisch, wie an sich gute Schauspieler gegen diesen Unsinn anzuspielen versuchen (milfy Farminga, Watanabe; alle total verfeuert). Am Ende war das alles so ärgerlich, dass selbst die vorhandenen Schauwerte, deren Dauerintensität bisweilen auch ermüdenden wirkte, hier nichts mehr retten konnten. Ich glaube, ich begnüge mich einfach mit Del Toros Pacific Rim (nicht Teil 2) als All-in-one-Spektakel; der hat für mich alles, was einen unterhaltsamen Monster-Kracher ausmacht; kurz und knapp, unaufgesetzt und nicht mit peinlicher Handlung aufgebläht. Godzilla II aber trägt verdient den Makel: Warner Brothers.