Der allgemeine Filmthread.

Gestern 80er Filmparty mit drei mir bisher unbekannten Filmen. Schön war's:

Dead Bang (USA, 1989)

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Don Johnson jagt unter der Ägide John Frankenheimers ("Ronin") fiese Neonazis. Damals im Wust ähnlicher oder hochklassigerer Produktionen untergegangen - heute, in Ermangelung kongenialer Veröffentlichungen, ein kleines Juwel. 8/10

Betrayed (USA, 1988)

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Schon wieder geht es Neonazis an den Kragen. Mit Debra Winger und Tom Berenger. Viel mehr Drama und Milieustudie denn Actionfilm erlaubt sich der Film ein langsames Pacing mit viel Symbolik. Warum nicht? 8/10

Seven - Die Superprofis (USA, 1979)

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Und am Schluss noch was ungewohnt Lustiges. Ein Action-Billigfilmchen voller Sprüche, die heute heute schwer politisch unkorrekt wären. So eine Art Mission Impossible für Arme mit Pornofilm-Dialogen von Pornofilm-Synchronsprechern. :) Traumhaft. 8/10
 
Speed (USA, 1994)

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Sympathischer Oldschool-Actionthriller, der den wirklich allerletzten Rest von Hollywoodschem 80er-Feeling verbreitet (Den allerallerletzten Rest haben dann "Under Siege 2", 1995, und "Species", 1995, verströmt). Die Chemie der aufkommenden Romanze zwischen Keanu Reeves und Sandra Bullock ist zwar in etwa so überzeugend wie Arnold Schwarzenegger als Prinz Hamlet im Sommernachtstraum, aber man muss die beiden trotzdem einfach mögen. Und Dennis Hopper ist sowieso absolut immer grandios (gewesen). Kurzweilig, mit Fahrt, aber nicht fahrig inszeniert. Außerdem finde ich Sandra Bullock schön. Trotz des Ponys. 8/10
 
Zuletzt bearbeitet:
Speed (USA, 1994)
Lustiger Film. Erinnere mich gut daran, aus 'Interview mit einem Vampir' herauszukommen und diesem elenden Kitsch umgehend etwas entgegensetzen zu müssen. Also flugs eine neue Karte gekauft und Speed in der Spätvorstellung hinterhergeschoben.
Dennis Hopper ist sowieso absolut immer grandios (gewesen)
Einer meiner Lieblingsmomente (anderer Film): "Steht nicht so dumm rum, tötet irgendwas!"
 
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Centurion (OT)
Ich hatte wenige Erwartungen an den Film, denn irgendetwas am Bild verriet mir, dass er kein überragendes Antike-Epos wird. Aber fangen wir positiv an.
Die Landschaftsbilder sind schön; feucht, kalt, neblig, eben schottisch; das Blutvolumen ist ansehnlich, Gemetzel wie man es sich vom alten Rom wünscht. Die Schauspieler liefern solide, sofern ich das überhaupt beurteilen kann. Nun zu den traurigen Teilen: nicht erzählen sondern zeigen, ein einfacher Grundsatz, den auch dieser Film elegant in die Tonne klopft und den Großteil der Charaktere über Phrasendrescherei vermittelt. Wäre es nicht interessanter, wenn wir sehen würden, wie der Vater des Protagonisten seinen Sohn unterrichtet? Statt dessen stolpert der Film 90 Minuten (wie ich diese Zahl mittlerweile hasse...) mit einer starken Figur in starker Besetzung weitestgehend lieblos durch den Winter. Von den Nebenfiguren und Antagonisten ganz zu schweigen, pathosgeladene Reden beim Aufeinandertreffen der Fraktionen und schon hat man oberflächliche Charaktere, deren Los der Vorstellung des Zuschauers überlassen wird. Was ist so schwer daran, uns zu zeigen, warum die Piktenanführer gegen Rom kämpfen? Die Aufeindertreffen wiederum sind zwar blutig und fleischig, aber kaum eine Einstellung dürfte die Sekundenmarke überschreiten. Die Kampfszenen sind so schnell geschnitten, dass ich verzweifelt nach Liam Neeson gesucht habe. Ekelhaft, sage ich euch, wie hier durchdachte Kameraarbeit einfach übergangen wurde, um Schnelligkeit zu simulieren. Selbst die Musik ist an einer Stelle derart eskaliert, dass ich ein Werbebanner für ein Elektrofestival erwartet habe. Die gelungen konzipierten Figuren werden in einer leeren Verfolgungsjagd verpulvert, die das stereotype "Niemand ist unschuldig" mit Klischeeende vor den Abspann kotzt. Ich bin enttäuscht, nicht etwa weil der Film wirklich schlecht wäre, sondern weil er so viel Potenzial, das in den Dynamiken zwischen den Nebenfiguren besteht, liegen lässt, statt es filmisch umzusetzen. Die Aussetzer in Logik und Handlung sind da noch das geringere Vergehen. 3/10
 
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Centurion (OT)
Ich hatte wenige Erwartungen an den Film, denn irgendetwas am Bild verriet mir, dass er kein überragendes Antike-Epos wird. Aber fangen wir positiv an.
Die Landschaftsbilder sind schön; feucht, kalt, neblig, eben schottisch; das Blutvolumen ist ansehnlich, Gemetzel wie man es sich vom alten Rom wünscht. Die Schauspieler liefern solide, sofern ich das überhaupt beurteilen kann. Nun zu den traurigen Teilen: nicht erzählen sondern zeigen, ein einfacher Grundsatz, den auch dieser Film elegant in die Tonne klopft und den Großteil der Charaktere über Phrasendrescherei vermittelt. Wäre es nicht interessanter, wenn wir sehen würden, wie der Vater des Protagonisten seinen Sohn unterrichtet? Statt dessen stolpert der Film 90 Minuten (wie ich diese Zahl mittlerweile hasse...) mit einer starken Figur in starker Besetzung weitestgehend lieblos durch den Winter. Von den Nebenfiguren und Antagonisten ganz zu schweigen, pathosgeladene Reden beim Aufeinandertreffen der Fraktionen und schon hat man oberflächliche Charaktere, deren Los der Vorstellung des Zuschauers überlassen wird. Was ist so schwer daran, uns zu zeigen, warum die Piktenanführer gegen Rom kämpfen? Die Aufeindertreffen wiederum sind zwar blutig und fleischig, aber kaum eine Einstellung dürfte die Sekundenmarke überschreiten. Die Kampfszenen sind so schnell geschnitten, dass ich verzweifelt nach Liam Neeson gesucht habe. Ekelhaft, sage ich euch, wie hier durchdachte Kameraarbeit einfach übergangen wurde, um Schnelligkeit zu simulieren. Selbst die Musik ist an einer Stelle derart eskaliert, dass ich ein Werbebanner für ein Elektrofestival erwartet habe. Die gelungen konzipierten Figuren werden in einer leeren Verfolgungsjagd verpulvert, die das stereotype "Niemand ist unschuldig" mit Klischeeende vor den Abspann kotzt. Ich bin enttäuscht, nicht etwa weil der Film wirklich schlecht wäre, sondern weil er so viel Potenzial, das in den Dynamiken zwischen den Nebenfiguren besteht, liegen lässt, statt es filmisch umzusetzen. Die Aussetzer in Logik und Handlung sind da noch das geringere Vergehen. 3/10
Ich hab den vor paar Tagen auch angeguckt und war, bis auf die unsäglichen CGI-Effekte (vor allem auch mal wieder beim Blut), echt überrascht, dass der Film mich doch ziemlich gut unterhalten hat und sogar zum Teil recht spannend war.
 
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Centurion (OT)
Ich hatte wenige Erwartungen an den Film, denn irgendetwas am Bild verriet mir, dass er kein überragendes Antike-Epos wird. Aber fangen wir positiv an.
Die Landschaftsbilder sind schön; feucht, kalt, neblig, eben schottisch; das Blutvolumen ist ansehnlich, Gemetzel wie man es sich vom alten Rom wünscht. Die Schauspieler liefern solide, sofern ich das überhaupt beurteilen kann. Nun zu den traurigen Teilen: nicht erzählen sondern zeigen, ein einfacher Grundsatz, den auch dieser Film elegant in die Tonne klopft und den Großteil der Charaktere über Phrasendrescherei vermittelt. Wäre es nicht interessanter, wenn wir sehen würden, wie der Vater des Protagonisten seinen Sohn unterrichtet? Statt dessen stolpert der Film 90 Minuten (wie ich diese Zahl mittlerweile hasse...) mit einer starken Figur in starker Besetzung weitestgehend lieblos durch den Winter. Von den Nebenfiguren und Antagonisten ganz zu schweigen, pathosgeladene Reden beim Aufeinandertreffen der Fraktionen und schon hat man oberflächliche Charaktere, deren Los der Vorstellung des Zuschauers überlassen wird. Was ist so schwer daran, uns zu zeigen, warum die Piktenanführer gegen Rom kämpfen? Die Aufeindertreffen wiederum sind zwar blutig und fleischig, aber kaum eine Einstellung dürfte die Sekundenmarke überschreiten. Die Kampfszenen sind so schnell geschnitten, dass ich verzweifelt nach Liam Neeson gesucht habe. Ekelhaft, sage ich euch, wie hier durchdachte Kameraarbeit einfach übergangen wurde, um Schnelligkeit zu simulieren. Selbst die Musik ist an einer Stelle derart eskaliert, dass ich ein Werbebanner für ein Elektrofestival erwartet habe. Die gelungen konzipierten Figuren werden in einer leeren Verfolgungsjagd verpulvert, die das stereotype "Niemand ist unschuldig" mit Klischeeende vor den Abspann kotzt. Ich bin enttäuscht, nicht etwa weil der Film wirklich schlecht wäre, sondern weil er so viel Potenzial, das in den Dynamiken zwischen den Nebenfiguren besteht, liegen lässt, statt es filmisch umzusetzen. Die Aussetzer in Logik und Handlung sind da noch das geringere Vergehen. 3/10
Ich fand den ganz ok. Ich bin immer auf der Suche nach halbwegs guten Filmen aus dem Bereich Fantasy/History, da gibts aber recht wenig. Ich schau zwar auch gerne Serien wie Witcher, Last Kingdom, Vikings etc., aber manchmal will man doch etwas kompaktes und abgeschlossenes.

Ähnlich und meiner Meinung nach besser war Der Adler der neunten Legion.
 
Ich fand den ganz ok. Ich bin immer auf der Suche nach halbwegs guten Filmen aus dem Bereich Fantasy/History, da gibts aber recht wenig. Ich schau zwar auch gerne Serien wie Witcher, Last Kingdom, Vikings etc., aber manchmal will man doch etwas kompaktes und abgeschlossenes.

Ähnlich und meiner Meinung nach besser war Der Adler der neunten Legion.

Sehe ich auch so. Der Film will nicht mehr als unterhalten.
Ist für sein Genre ultra brutal und schön kompromisslos.
Den ersten "Ironclad" würde ich in dem Zusammenhang auch noch nennen wollen.
 
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