Der allgemeine Filmthread.

Ich hab mir in einem Anfall von Masochismus mal den neuen Schweiger-Ausfluss "Klassentreffen 1.0" angesehen...beziehungsweise es versucht. Nach ca. 15 Minuten musste ich den Müll wieder ausmachen. Gestern habe ich nochmal ca. 15 Minuten geschafft. Meine Fresse ist das ein Drek! Man kriegt ohne Ende schwulenfeindliche, infantile Altherren-Witzchen von den fleischgewordenen RTL-Nachmittags-Programmen, welche die Hauptdarsteller mimen. MEhr kann ich zu der Handlung noch nicht sagen.

DAS ist mal wieder ein Film für eine <1/10
 
Weder Jarmush, Refn noch Cuaron sind Hollywoodregisseure. Auch wenn ich Villeneuve über die alle stelle.

Bei Jarmusch magst du Recht haben und bei Refn bin ich mir nicht sicher, aber was soll Cuaron sonst sein?

Aber nee...Villeneuve ist schon sehr gut, aber einen "besten" Regiesseur kann ich für mich momentan noch nicht finden.
 
Jarmusch weiß ich auch seit den letzten Jahren erst (wieder) zu schätzen. Paterson, The dead don't die oder Broken Flowers - allesamt grandios! Vorher war er bei mir als zu verkopft/artifiziell/arthousig abgespeichert. Liegt vielleicht auch an mir, die veränderte Perspektive...
Refn finde ich allerdings grotesk überschätzt. Pusher (auch nur der erste) und Bronson leben von der Güte der Darsteller. Und hör mir auf mit dem Gosling...
 
Jarmusch weiß ich auch seit den letzten Jahren erst (wieder) zu schätzen. Paterson, The dead don't die oder Broken Flowers - allesamt grandios! Vorher war er bei mir als zu verkopft/artifiziell/arthousig abgespeichert. Liegt vielleicht auch an mir, die veränderte Perspektive...
Refn finde ich allerdings grotesk überschätzt. Pusher (auch nur der erste) und Bronson leben von der Güte der Darsteller. Und hör mir auf mit dem Gosling...
Gosling ist ein guter Schauspieler?

Und ja Drive halte ich durch und durch für einen extrem guten Film. Neon Demon war genauso wie Bronson ein ziemlich abgedrehter Kram! Dann noch Walhalla Rising. Sind halt alles ziemlich exzentrische, besondere Filme und überhaupt nicht für die Masse, aber das mag ich an ihnen.

Cuaron dreht doch idR in GB oder nicht?
Die Drehorte sind doch egal. Auch Hollywood Filme werden ja überall auf der Welt gedreht. Die Production Companys liegen aber (meine ich) auch bei ihm meist irgendwo in der kalifornischen Wüste.
 
Oha! Das kam falsch rüber. NEIN! Gosling ist alles, aber kein Schauspieler. Vor allem kein guter. Allenfalls Schauspieler-Darsteller. Kennst einen Gesichts-"Ausdruck" von ihm, kennst alle. Uff...
 
Oha! Das kam falsch rüber. NEIN! Gosling ist alles, aber kein Schauspieler. Vor allem kein guter. Allenfalls Schauspieler-Darsteller. Kennst einen Gesichts-"Ausdruck" von ihm, kennst alle. Uff...
Sry, aber das halte ich für ziemlichen Quatsch. Schauspielerei ist mehr als eine breite Riege an Grimassen. Es geht darum, glaubhaft eine Figur darzustellen. Das tut er jedes mal, wenn ich ihn sehe. Das kann man auch durchaus subtil machen. Wenn er spielt, sehe ich nicht mehr Ryan Gosling, sondern vor allen Dingen die Figur die er darstellen will. Als Negativ-Beispiel dazu dann Till-Schweiger. Da sehe ich quasi immer Till Schweiger...leider...
 
Karate Kid (1986)

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Am Anfang zieht ein junger Bub (Daniel) mit seiner Mom nach Kalifornien, gemeint ist hier natürlich nicht das Kaff in Schleswig-Holstein, sondern der gleichnamige US-Bundesstaat.

Die Familie hat augenscheinlich wenig Geld, sie fahren den ganzen Weg nicht mit einem SUV, sie haben nur einen uralten Kombi. Außerdem haben sie kaum Koffer dabei, aber ein Mountainbike, das auf dem Autodach (!) festgeschnallt ist, obwohl im Fond ausreichend Platz gewesen wäre. Damit sind die einmal quer durch die USA gefahren. Laut ADAC steigt der Spritverbrauch hierbei um bis zu 41%. Bei einer Strecke von 2.797 Meilen kann man sich leicht ausrechnen, dass man von den zusätzlichen Spritkosten locker zwei neue Fahrräder hätte kaufen können. Deswegen gucke ich so ungerne Filme.

Binnen weniger Stunden findet Daniel Anschluss, wird auf eine Beachparty eingeladen und trifft ein süßes blondes Babe. Problem: er und seine neuen Freunde sehen alle aus wie Südländer und benehmen sich auch so. Dann kommen aber die coolen Cali-Kids mit ihren Mofas, und die Südländer fangen direkt Streit an. Der weizenblonde Chef (Johnny) muss gegen Daniel kämpfen, er kämpft mit Ehre und Geschick, stellt Beine und bringt den unsympathischen Daniel (der zuvor noch schmierig seine Freundin angegraben hatte) zu Boden. Doch Daniel kämpft mit miesen Tricks, schmeißt Sand und haut dem Ehrenmann einach so in die Fresse, aber der bleibt cool, schlägt nicht zurück, schickt Daniel nur auf die Bretter. Natürlich hat der trotzdem am nächsten Tag ein blaues Auge, wahrscheinlich selbst beigebracht.

Am ersten Schultag spielt Daniel Fußball und verprügelt bei der erstbesten Gelegenheit sofort einen Mitspieler, wtf. Er fliegt natürlich vom Platz und spielt das Opfer. Kennt man.

Daniel schmeißt sich weiter an das Girl von Johnny ran, sie ist nebenbei super rich, hier noch etwas super Unrealistisches: ich weiß nicht viel über das Schulsystem in den USA, aber eines weiß ich for sure: es ist wie in germany, rich kids und poor kids gehen nicht auf dieselbe Schule. Internate, Privatschulen, das wird dort alles ähnlich sein.

Jetzt weiß ich immerhin, warum dieser Film so unwahrscheinlich erfolgreich war. Er ist ein modernes Märchen; er erzählt eine Geschichte von einer Welt der Chancengleichheit. Also ob der kleine Ferhat aus Mümmelmannsberg auch nur den Hauch einer Chance bei Luisa aus den Elbvororten hätte. Schön wär’s. Würde sogar so weit gehen zu behaupten: heute unrealistischer als vor vierzig Jahren.

Egal, Ferhat, also Daniel trifft zufällig einen alten Chinesen, der ihn in die Geheimnisse von Kickboxen, also Karate einweisen soll, damit er blutige Rache an dem braven Johnny nehmen kann. Der Chinese ist nicht ganz sauber, er zeigt auf seinen Schritt, guckt Daniel zweideutig an und sagt: “Hier Karate nein!”, dabei stößt er sein Becken nach vorne. Naja. Dann kommt das nächste moderne Märchen: vor dem Lohn kommt die Knechtschaft! Der alte Chinese lässt den Buben buckeln, er macht sich ein schönes Leben auf Kosten des arglosen Jungen.

Vermutung: am Ende wird es sich auszahlen, und das Mantra des Autowachsens (rechts wischen, links polieren) wird die Basis sein, Johnny ordentlich die Fresse zu “polieren”. Der Südländer kriegt das Mädchen, ihr Geld und die Ehre ihrer Familie. Johnny muss die Firma seines Vaters übernehmen und hart dafür arbeiten, er wird nie wieder glücklich werden.



Fazit: nicht mehr zeitgemäße Revengestory im Strudel der Herrschaft der alten weißen Männer und dem unbeugsamen Willen der dunklen Südländer nach einem gerechten Stück vom Kuchen (meint nicht: der Liebe, sondern: des Geldes und der Ehre). Die ersten 50 Minuten reichen, zum Ende skippen muss man nicht.

Müsste man mal neu verfilmen unter verschärften sozialen Bedingungen und mit mobile Devices und CGI.
 
Sry, aber das halte ich für ziemlichen Quatsch. Schauspielerei ist mehr als eine breite Riege an Grimassen. Es geht darum, glaubhaft eine Figur darzustellen. Das tut er jedes mal, wenn ich ihn sehe. Das kann man auch durchaus subtil machen. Wenn er spielt, sehe ich nicht mehr Ryan Gosling, sondern vor allen Dingen die Figur die er darstellen will. Als Negativ-Beispiel dazu dann Till-Schweiger. Da sehe ich quasi immer Till Schweiger...leider...

Langsam reiten, Cowboy. Pferde sind teuer.
Niemand hat behauptet, dass Schauspielerei reines Grimassenziehen ist. Wenn das so wäre, wäre Nicolas Cage der Undisputed Champion of the World. Was er nicht ist, sondern einer der am meisten unterschätzten Schauspieler seiner Generation. Von den Totalausfällen der letzten Jahre rede ich da gar nicht.
Zurück zu Gosling: Seine Figuren und seine Darstellung derer scheinen für mich wohl derart subtil, dass ich weder die Figuren noch deren Emotionen o.ä. überhaupt wahrnehme. Dass er hinter seine Rollen zurückträte, ist mir bislang auch entgangen, auf jeden Fall nehme ich es nicht so wahr. Wenn ein Schauspieler eine weiße Leinwand und es seine Aufgabe ist, diese Leinwand (also sich selbst) mit den passenden Farben der darzustellenden Rolle zu füllen, so bleibt für mich, nur für mich, die Leinwand Gosling beständig weiß, als flösse jeglicher Farbspritzer beharrlich daran hinab.
 
Langsam reiten, Cowboy. Pferde sind teuer.
Niemand hat behauptet, dass Schauspielerei reines Grimassenziehen ist. Wenn das so wäre, wäre Nicolas Cage der Undisputed Champion of the World. Was er nicht ist, sondern einer der am meisten unterschätzten Schauspieler seiner Generation. Von den Totalausfällen der letzten Jahre rede ich da gar nicht.
Zurück zu Gosling: Seine Figuren und seine Darstellung derer scheinen für mich wohl derart subtil, dass ich weder die Figuren noch deren Emotionen o.ä. überhaupt wahrnehme. Dass er hinter seine Rollen zurückträte, ist mir bislang auch entgangen, auf jeden Fall nehme ich es nicht so wahr. Wenn ein Schauspieler eine weiße Leinwand und es seine Aufgabe ist, diese Leinwand (also sich selbst) mit den passenden Farben der darzustellenden Rolle zu füllen, so bleibt für mich, nur für mich, die Leinwand Gosling beständig weiß, als flösse jeglicher Farbspritzer beharrlich daran hinab.
Hör auf zu labern und schau das video dass ich gepostet habe. :D
 
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