Der allgemeine Filmthread.

Die schönen atmosphärischen Phantasm-Filme. Machen immer mal wieder Spaß.
Anno 2005 herum musste man noch tunlichst auf die Cut-Fassug aufpassen. Die österreichische XT-DVD-Box war uncut.

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Cannon Films gilt ja immer noch als eines der, vielleicht sogar DAS schlimmste Filmstudio ever. Und auch wenn ich bei vielen Geschichten von damals heutzutage mit dem Kopf schütteln muss, waren die beiden israelischen Cousins & Studiobosse Menahem und Yoran für ein paar meiner damaligen Lieblingsfilme als Jugendlicher zuständig: Bloodsport, Lifeforce, Over The Top, (City) Cobra, Missing In Action 2, Quatermain 1 & 2, Cyborg, Death Wish, American Fighter, Master Of The Universe, Runaway Train. Alle top, alle damals geliebt und in der Schule und im Freundeskreis total abgefeiert. Der Output des Studios (über 100 Filme) hat, gerade aus heutiger Sicht, ziemlich viel Unterdurchschnittliches zu bieten, aber die guten Sachen kann ich mir immer noch ganz gut anschauen. Seit Jahren existieren zwei Dokumentationen über Cannon Films, und ENDLICH bin ich dazu gekommen, mir zumindest eine davon (Electric Boogaloo, siehe Trailer) anzuschauen. Die andere (The Go Go Boys) folgt demnächst. Beide gibt es übrigens auf YouTube zu sehen. Ein faszinierendes Kapitel der Filmgeschichte, wie ich finde.

Vom Mastersilm war ich tierisch enttäuscht, regelrecht wütend damals. Kam Jahre zu spät, als die He Man-Welle abflaute und dann wurde kein ordentliches Budget rein gesteckt, so dass die Hanldung peinlicherweise auf die Erde versetzt wurde.
"Skeletor" Frank Langella erzählte einige Zeit später mal, sein Sohn wäre bei der Premiere eingepennt - Hatte zuvor seinen zögernden Vater dazu überredet, die Skeletor-Rolle überhaupt anzunehmen in der Hoffnung auf eine richtig schöne Verfilmung seines Lieblingsspielzeugs. :cool:

Ansonsten sind die allermeisten Filme der Brüder totaler Kult und auch im angegrauteren Erwachsenenalter gut zu genießen. Von Bloodsport und City Cobra (Einer von Slys Besten) bis hin zu den Missing in Action...

Die 80s, ich liebte diese Zeit, sehne mich oft zurück...
 
Horizon (USA, 2024)

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Der erste Teil eines in vier (?) 180-Minuten-Sitzungen aufgeteilten Epos zum Nationalthema How the West Was Won. Eine, wie sich später herausstellt, clevere Inszenierung lässt es zunächst ganz absichtlich beunruhigend ruhig angehen. Mit ihren für einen Kinofilm weit ausgeholt (die Serien stehen hier Pate) parallel erzählten drei Geschichten (Arizona/Montana/Wyoming), die zur Zeit des Bürgerkriegs, der im Osten der Staaten tobt, das Leben der Pioniere an der Frontier in den westlichen Territorien porträtieren. Und dann nimmt der Film Fahrt auf. Erfährt eine erzählerische und emotionale Beschleunigung. Die so authentisch wie möglich geschnitzten Figuren hat man, ohne es bemerkt zu haben, nämlich längst fest an seine Brust gedrückt. Fiebert mit ihnen. Und man meint, sie zu verstehen. Obwohl sie so anders sind als wir. Aus einem wildfremden Jahrhundert. Schattenlos reanimiert. Und so stark. Mit noch ein wenig weniger Zeitgeist als bei "1883" malt Costner mit wunderbaren Bildern allerdings keine (wenn auch unterhaltsam) romantisierte Märchenstunde der Sorte Hathaway und Ford, sondern einen Halbhistorienfilm im Westernsetting, der den heutigen Sehgewohnheiten im Multiplex völlig zuwiderläuft. Nicht nur in Sachen Erzählzeit ticken die Uhren hier nämlich anders, auch die Entstehungszeit wäre kaum zu fassen. Ein Kontrapunkt damit zu all dem, was man heute ertragen müsste, ginge man in die großen (zu Recht immer leereren) Kinos. Und nichts ist eventuell schöner. 9/10
 
Horizon (USA, 2024)

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Der erste Teil eines in vier (?) 180-Minuten-Sitzungen aufgeteilten Epos zum Nationalthema How the West Was Won. Eine, wie sich später herausstellt, clevere Inszenierung lässt es zunächst ganz absichtlich beunruhigend ruhig angehen. Mit ihren für einen Kinofilm weit ausgeholt (die Serien stehen hier Pate) parallel erzählten drei Geschichten (Arizona/Montana/Wyoming), die zur Zeit des Bürgerkriegs, der im Osten der Staaten tobt, das Leben der Pioniere an der Frontier in den westlichen Territorien porträtieren. Und dann nimmt der Film Fahrt auf. Erfährt eine erzählerische und emotionale Beschleunigung. Die so authentisch wie möglich geschnitzten Figuren hat man, ohne es bemerkt zu haben, nämlich längst fest an seine Brust gedrückt. Fiebert mit ihnen. Und man meint, sie zu verstehen. Obwohl sie so anders sind als wir. Aus einem wildfremden Jahrhundert. Schattenlos reanimiert. Und so stark. Mit noch ein wenig weniger Zeitgeist als bei "1883" malt Costner mit wunderbaren Bildern allerdings keine (wenn auch unterhaltsam) romantisierte Märchenstunde der Sorte Hathaway und Ford, sondern einen Halbhistorienfilm im Westernsetting, der den heutigen Sehgewohnheiten im Multiplex völlig zuwiderläuft. Nicht nur in Sachen Erzählzeit ticken die Uhren hier nämlich anders, auch die Entstehungszeit wäre kaum zu fassen. Ein Kontrapunkt damit zu all dem, was man heute ertragen müsste, ginge man in die großen (zu Recht immer leereren) Kinos. Und nichts ist eventuell schöner. 9/10
Hab meine Karte für morgen Abend :top:
Hab hohe Erwartungen und große Vorfreude. Von den Kritiken, sowohl Presse als auch Kinobesucher, liest man ja völlig konträre Meinungen.
 
Ansonsten sind die allermeisten Filme der Brüder totaler Kult und auch im angegrauteren Erwachsenenalter gut zu genießen. Von Bloodsport und City Cobra (Einer von Slys Besten) bis hin zu den Missing in Action...
Ich bin selber auch schon ziemlich großer Nostalgiker, aber all diese Filme funktionieren für mich nur in der Erinnerung daran. Heutzutage halte ich das keine 10 Minuten mehr aus. Die Electric Boogaloo Doku fand ich aber auf jeden Fall sehr unterhaltsam.

Die 80s, ich liebte diese Zeit, sehne mich oft zurück...
Auch da "funktioniert" Nostalgie bei mir nur noch in der Erinnerung an die damalige Zeit. Also die Erinnerung an das Kind sein. Es sind weniger die konkreten "Dinge" (Serien, Filme, Spielzeug) als vielmehr die Unbeschwertheit, die man damals hatte. Zumindest geht es mir so. Das Jahrzehnt als solches ist nicht das fehlende Element bei mir, sondern die erwähnte Unbeschwertheit (schlimmstes Problem: Mathearbeit, Rest einfach toll). Sicherlich mögen besagte "Dinge" heute dann als Auslöser für diese Verklärung dienen, liegt ja auf der Hand, aber hinterlassen letztendlich irgendwie mehr Leere als Fülle bei mir, zerstören die Erinnerung an die Zeit früher. Wie gesagt - ich liebe den Blick zurück, aber jetzt als Mitte/Ende 40 in die 80er zurück - nee, denke nicht, dass mich das irgendwie glücklicher als jetzt machen würde. Aber ich bin eigentlich seit langer Zeit auch ziemlich zufrieden und glücklich, von daher... Und für ganz schlimme Timesickness hae ich zwei Rezepte aus Italienurlauben von damals recherchiert und koche die hin und wieder nach. Ein Bissen davon transportiert mich dann instant zurück - viel mehr als es das Durchstehen eines Trashfilms von damals könnte.
 
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Horizon (USA, 2024)

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Der erste Teil eines in vier (?) 180-Minuten-Sitzungen aufgeteilten Epos zum Nationalthema How the West Was Won. Eine, wie sich später herausstellt, clevere Inszenierung lässt es zunächst ganz absichtlich beunruhigend ruhig angehen. Mit ihren für einen Kinofilm weit ausgeholt (die Serien stehen hier Pate) parallel erzählten drei Geschichten (Arizona/Montana/Wyoming), die zur Zeit des Bürgerkriegs, der im Osten der Staaten tobt, das Leben der Pioniere an der Frontier in den westlichen Territorien porträtieren. Und dann nimmt der Film Fahrt auf. Erfährt eine erzählerische und emotionale Beschleunigung. Die so authentisch wie möglich geschnitzten Figuren hat man, ohne es bemerkt zu haben, nämlich längst fest an seine Brust gedrückt. Fiebert mit ihnen. Und man meint, sie zu verstehen. Obwohl sie so anders sind als wir. Aus einem wildfremden Jahrhundert. Schattenlos reanimiert. Und so stark. Mit noch ein wenig weniger Zeitgeist als bei "1883" malt Costner mit wunderbaren Bildern allerdings keine (wenn auch unterhaltsam) romantisierte Märchenstunde der Sorte Hathaway und Ford, sondern einen Halbhistorienfilm im Westernsetting, der den heutigen Sehgewohnheiten im Multiplex völlig zuwiderläuft. Nicht nur in Sachen Erzählzeit ticken die Uhren hier nämlich anders, auch die Entstehungszeit wäre kaum zu fassen. Ein Kontrapunkt damit zu all dem, was man heute ertragen müsste, ginge man in die großen (zu Recht immer leereren) Kinos. Und nichts ist eventuell schöner. 9/10

Das hört sich ziemlich großartig an.
Werde mir den wahrscheinlich am Wochenende geben.
 
Ich bin selber auch schon ziemlich großer Nostalgiker, aber all diese Filme funktionieren für mich nur in der Erinnerung daran. Heutzutage halte ich das keine 10 Minuten mehr aus. Die Electric Boogaloo Doku fand ich aber auf jeden Fall sehr unterhaltsam.


Auch da "funktioniert" Nostalgie bei mir nur noch in der Erinnerung an die damalige Zeit. Also die Erinnerung an das Kind sein. Es sind weniger die konkreten "Dinge" (Serien, Filme, Spielzeug) als vielmehr die Unbeschwertheit, die man damals hatte. Zumindest geht es mir so. Das Jahrzehnt als solches ist nicht das fehlende Element bei mir, sondern die erwähnte Unbeschwertheit (schlimmstes Problem: Mathearbeit, Rest einfach toll). Sicherlich mögen besagte "Dinge" heute dann als Auslöser für diese Verklärung dienen, liegt ja auf der Hand, aber hinterlassen letztendlich irgendwie mehr Leere als Fülle bei mir, zerstören die Erinnerung an die Zeit früher. Wie gesagt - ich liebe den Blick zurück, aber jetzt als Mitte/Ende 40 in die 80er zurück - nee, denke nicht, dass mich das irgendwie glücklicher als jetzt machen würde. Aber ich bin eigentlich seit langer Zeit auch ziemlich zufrieden und glücklich, von daher... Und für ganz schlimme Timesickness hae ich zwei Rezepte aus Italienurlauben von damals recherchiert und koche die hin und wieder nach. Ein Bissen davon transportiert mich dann instant zurück - viel mehr als es das Durchstehen eines Trashfilms von damals könnte.
Ähem... Ich finde ja auch die 70s und 60s total faszinierend in Film-und auch musiktechnischer Hinsicht. Obwohl ich lediglich die 70er nur gestreift hab.
Kann am Besten was über die Kindheit und Jugend in den 80s als Zeitzeuge was sagen.
In den vergangenen Jahrzehnten sind einfach Filme mit gewissem CHarme entstanden, deren moderne Nachfolger irgendwie nicht mehr so die Seele haben wie damals. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, die Expendables knüpfen ganz gut an das Muskel-und Feuerschlachten der 80s an, und John Wick/96 Hours/Equalizer sind hervorragnde One Man Army Kost der jüngeren Zeit.

Aber Filme wie Bloodsport oder City Cobra können ja nicht langweilen, wenn man sie damals ins Herz geschlossen hat.

An die 90er oder 200er, die jetzt auch Jahrzehnte zurück liegen, denke ich nicht so sehnsuchtsvoll zurück, also Nostalgie hat auch Grenzen. Klar, die Aufbruchstimmung in der Death Metal Szene ab 1990, wo das alles ganz taufrisch war und man wie ein Junkie jede LP/CD aufesogen hat, daran kommen schöne Erinnerungen auf, aber dasfür war das Real Life zu diesen Zeiten nicht mehr so schön unbeschwert wie in den Jahren zuvor (Jobsuche und dergleichen, der dämlichen "Kreiswehrersatzamt" ein Schnippchen schlagen zwecks Ausmusterung, Arbiten allgemein WÜRG!)

Aber jeder fasst das wohl anders auf.

Klar, natürlich war das Kinderleben in den 80s nicht nur schön, speziell das Schülerleben. Wenn man bedenkt, was man damals so alles für einen Mist pauken musste, nur um so eine dusselige Note uaf das Papier zu kriegen und dann sofort wieder aus der Erinnerung zu verbannen, da null Verwendung im alltäglichen Leben...
Oje, das sind natürlich unangenehme Begleiterscheinungen im Leben eines 7-16jährigen (Aber das ist wohl in jedem Jahrzehnt so).
 
Horizon (USA, 2024)

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Der erste Teil eines in vier (?) 180-Minuten-Sitzungen aufgeteilten Epos zum Nationalthema How the West Was Won. Eine, wie sich später herausstellt, clevere Inszenierung lässt es zunächst ganz absichtlich beunruhigend ruhig angehen. Mit ihren für einen Kinofilm weit ausgeholt (die Serien stehen hier Pate) parallel erzählten drei Geschichten (Arizona/Montana/Wyoming), die zur Zeit des Bürgerkriegs, der im Osten der Staaten tobt, das Leben der Pioniere an der Frontier in den westlichen Territorien porträtieren. Und dann nimmt der Film Fahrt auf. Erfährt eine erzählerische und emotionale Beschleunigung. Die so authentisch wie möglich geschnitzten Figuren hat man, ohne es bemerkt zu haben, nämlich längst fest an seine Brust gedrückt. Fiebert mit ihnen. Und man meint, sie zu verstehen. Obwohl sie so anders sind als wir. Aus einem wildfremden Jahrhundert. Schattenlos reanimiert. Und so stark. Mit noch ein wenig weniger Zeitgeist als bei "1883" malt Costner mit wunderbaren Bildern allerdings keine (wenn auch unterhaltsam) romantisierte Märchenstunde der Sorte Hathaway und Ford, sondern einen Halbhistorienfilm im Westernsetting, der den heutigen Sehgewohnheiten im Multiplex völlig zuwiderläuft. Nicht nur in Sachen Erzählzeit ticken die Uhren hier nämlich anders, auch die Entstehungszeit wäre kaum zu fassen. Ein Kontrapunkt damit zu all dem, was man heute ertragen müsste, ginge man in die großen (zu Recht immer leereren) Kinos. Und nichts ist eventuell schöner. 9/10

Das klingt super und wird vermutlich von der Erzählweise in die Richtung eines meiner Lieblingsfilme "Der mit dem Wolf tanzt" gehen?
Leider werde ich es wohl nicht mehr schaffen den Film im Kino zu sehen, aber ich freue mich sobald er dann in den Streaming Diensten verfügbar sein wird.
 
Das klingt super und wird vermutlich von der Erzählweise in die Richtung eines meiner Lieblingsfilme "Der mit dem Wolf tanzt" gehen?
Leider werde ich es wohl nicht mehr schaffen den Film im Kino zu sehen, aber ich freue mich sobald er dann in den Streaming Diensten verfügbar sein wird.

Versuch' trotzdem, einen Kinobesuch einzuplanen ;).... solcherart Filme müssen im superduper-Panoramaformat genossen werden; alles andere schmälert m. E. nach ganz eklatant das Erlebnis .
 
Ich brauche mal Hilfe. Mir geht schon seit Längerem eine Szene aus einem Bud Spencer / Terrance Hill Film durch den Kopf, die ich nicht zu einem ihrer Filme zuordnen kann.

Beide halten ein Casting ab und laden dazu einige mehr oder weniger geeignete Kandidaten ein. Der erste versagt völlig und kriegt nicht mal mehr einen graden Satz raus. Darauf meint Bud zu ihm: "Macht nichts Joe Tüte, war heute nicht Dein Tag". Irgendwie kommt im Film auch eine Yacht vor. Mehr kriege ich nicht mehr zusammen. Vielleicht "Vier Fäuste gegen Rio"?

Für sachdienliche Hinweise bin ich extrem dankbar.
 
Ich brauche mal Hilfe. Mir geht schon seit Längerem eine Szene aus einem Bud Spencer / Terrance Hill Film durch den Kopf, die ich nicht zu einem ihrer Filme zuordnen kann.

Beide halten ein Casting ab und laden dazu einige mehr oder weniger geeignete Kandidaten ein. Der erste versagt völlig und kriegt nicht mal mehr einen graden Satz raus. Darauf meint Bud zu ihm: "Macht nichts Joe Tüte, war heute nicht Dein Tag". Irgendwie kommt im Film auch eine Yacht vor. Mehr kriege ich nicht mehr zusammen. Vielleicht "Vier Fäuste gegen Rio"?

Für sachdienliche Hinweise bin ich extrem dankbar.
Das ist definitiv nicht aus einem Spencer und Hill Film. Vllt. aus einem der Plagiate mit Michael Coby und Paul L. Smith.
 
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