Richtig, aber meiner Ansicht nach ist diese Chancengleichheit erkauft. ManCity war vor nicht allzu langer Zeit kein ernstzunehmender Titelkandidat (wir sprechen von wenigen Jahren) und Chelsea ohne Investor stelle ich mir auch spannend vor. Anders konnte man ManUtd einfach nicht beikommen. Übrigens sind Frankreich und Deutschland die letzten Weltmeister. Das hängt u.A. mit der Nachwuchsarbeit zusammen, die in beiden Ländern einen hohen Stellenwert genießt und in England bspw. für lange Zeit vernachlässigt wurde. Die dortigen Talente wechselten und wechseln immer noch in das Ausland, weil sie in der eigenen Liga von Großtransfers verdrängt werden und teils kaum eine Chance bekommen, sich dort zu entwickeln, weil man "fertige" Spieler einkauft, die sofort weiterhelfen sollen. Wie gesagt: Wir können das hier auch haben, Leipzig ist ein gutes Beispiel dafür, wie man innerhalb kürzester Zeit ganz weit oben mitmischen kann. Aber darunter leiden dann andere Aspekte - und mehr wollte ich mit meinem Beitrag auch nicht ausdrücken. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich finde es so oder so bedenklich, welche Rolle das Geld im Fußball spielt. Dass unsere Liga in den letzten Jahren nicht sonderlich spannend war, werde ich im Leben nicht abstreiten, aber wenn sich die Bundesliga öffnen wird, werden am Ende sowieso wieder wir Fans darunter leiden, weil wir das letztlich auch bezahlen werden/müssen/sollen. Ob durch höhere Ticketpreise, Trikotkäufe oder TV-Abonnement-Kosten, sei dahingestellt.
Ungeachtet dessen müssen wir aber auch notieren, dass beispielsweise der BVB vor nahezu jeder Saison als ernsthafter Konkurrent des FCB ausgerufen wird, während man in der Saison dann viel Lob erhält, aber in den entscheidenden Momenten sportlich nicht mithalten kann. Klar kann man sagen, dass dort ein anderer Kaderwert (200 Mio € weniger, ja) vorhanden ist, aber wenn wir mal ehrlich sind, könnte man mit diesem Spielermaterial auf dem Papier nahezu jeden Verein in Europa ärgern bzw. sogar bezwingen und deswegen ist mir das ein bisschen zu einfach, zumindest in der Bundesliga isoliert betrachtet mit dem Finanzargument zu arbeiten, weil ich finde, dass das zu häufig als Alibi für Missmanagement oder sportlich etwas weniger "gute" Arbeit herhalten muss und zu häufig wichtige Aspekte wie Kompetenz ein wenig zu sehr zur Randnotiz verkommen. Möglicherweise klang das jetzt arrogant (so war es nicht gemeint), aber Wolfsburg hat im letzten Jahrzehnt genügend Geld verbrannt, Bremen und der HSV zu glorreichen Zeiten ebenfalls, Schalke würde aktuell auch anders dastehen, wenn man nicht über den Verhältnissen gelebt hätte. Ob die Liga heute spannender wäre, wenn das alles nicht so vorgefallen wäre, ist Spekulatius, aber am Ende gehört zum sportlichen Erfolg eben auch noch etwas mehr als monetäre Ressourcen, wie man ja auch am Direktvergleich zwischen Kovac und Flick sehr gut nachvollziehen kann. Was im Übrigen nicht implizieren soll, dass Freiburg oder Augsburg schlechte Arbeit leisten würden. Im Gegenteil, da wird tolle Arbeit abgeliefert. Aber solche Vereine, deren Aussichten auf einen nationalen Meistertitel äußerst geringfügig ausfallen, gibt es auch in Spanien, Italien, England, Frankreich und sonstwo.