Der allgemeine Fußballthread II

Ich glaube, dass man damit auch den vielen anderen Spielern, die Argentinien in den letzten 15 Jahren auf internationalem Niveau hatte und hat, damit Unrrecht tun würde.
Als Außenstehender kommt es schon arg so rüber, dass das Spiel der Argentinier sehr stark auf Messi zugeschnitten ist die letzten 15 Jahre. Und ich finde auch, dass man den anderen Spielern damit Unrecht tut, aber eher im Sinne, weil sie in diesem System untergehen und sich nicht richtig entfalten können, wenn alles über Messi läuft. Im Endeffekt ist keiner von uns Teil des argentinischen Trainerstabs und wie das dort genau abläuft, kann keiner sagen, aber ich glaub schon, dass man sagen kann, dass sehr viel um Messi herumgebaut wurde/wird und das kann für eine Mannschaft auch stark hemmend sein, finde ich.

Würde ich so nicht mitgehen. Kolumbien, Uruguay, Chile sowie auch Ecuador oder Paraguay haben und hatten immer mal starke Phasen. Das ist da drüben oft enger als uns der Blick auf die WM-Qualifikation, die Argentinien und Brasilien fast immer dominieren, glauben machen will.
Wie gesagt, Uruguay und Co sind nicht schlecht, aber ich glaube, man kann schon sagen, dass sich das Niveau in Europa breiter verteilt als in Südamerika, weil du da eben mehr Nationen hast, die eigentlich permanent, mehr oder weniger, auf Augenhöhe sind. In Südamerika haben viele Nationen mal starke Phasen, aber über Jahrzehnte hinweg dominieren Argentinien und Brasilien, das kann man nicht abstreiten. Und so ein Gefüge hast du in Europa nicht, deswegen würde ich einen EM Titel anders als einen Copa America Titel werten.

Ach, ich mag gar nicht streiten :) Ich sehe das ein wenig anders, aber das ist persönliche Färbung: Außer Spanien 2010 und vielleicht unsere Jungs 2014 fällt mir spontan kein Weltmeister der letzten 50 Jahre ein, der durch wirklich geschlossene Leistung überragt hat. Andere Teams (Argentinen 1986, Deutschland 1990, Frankreich 1998, Brasilien 2002) wurden durch einzelne überragende Leader durchs Turnier gepeitscht, andere haben sich gequält (Italien 1982, Brasilien 1994) oder sind irgendwie "zufällig" Weltmeister geworden, ohne die stärkste Truppe gewesen zu sein (Deutschland 1974 per Elfmeter und Müller, Argentinien 1978 per Diktatorenerlass, Italien 2006 per Dusel, Frankreich 2018 weil Belgien und Englad das Halbfinale verbaselt haben und Kroatien schon K.O. ins Finale ging). Alles gut:feierei:
Alles gut, empfinde ich jetzt gar nicht als Streit, ist doch eine ganz vernünftige Diskussion hier.

Das ist generell ein Punkt, über den man sicher gut diskutieren kann. Was waren die ausschlaggebenden Faktoren für einen Weltmeister-Titel? Ich geh mit, dass nicht ausschließlich immer die beste Mannschaftsleistung zum Titel führte, teilweise spielt natürlich auch Glück eine Rolle oder eine überragende Leistung eines Einzelspielers (Deutschland wäre bspw. 2014 auch ohne Neuer und dessen Leistung im Achtelfinale wahrscheinlich nicht Weltmeister geworden). Aber unterm Strich kann man, finde ich, schon sagen, dass der überwiegende Teil der bisherigen Weltmeister ihre Titel durch konstant gute Mannschaftsleistungen erlangt haben. Wie gesagt, dass Dusel und Einzelspieler da auch eine Rolle spielen, steht außer Frage. Selbst bei Italien 2006 muss man anerkennen, dass das insgesamt doch ganz gut und effektiv war, was die gespielt haben. Und Frankreich war 2018 klar die beste Mannschaft für mich.
 
Schönster WM-Moment bislang:

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Ist Marokko der einzige der jemals mit nur einem Gegentor ins Halbfinale kam?

Edit: brainstorming. Italien 82 definitiv nicht möglich ; Italien 90 möglich
 
Ist Marokko der einzige der jemals mit nur einem Gegentor ins Halbfinale kam?

Edit: brainstorming. Italien 82 definitiv nicht möglich ; Italien 90 möglich
Deutschland 2002. In der Vorrunde 1:1 gg Eire, ansonsten bis zum Finale alles zu Null.

Italien 1990 bis zum Halbfinale zu Null, aber dann raus gg Argentinien mit 1:1 nach 120 min und Niederlage im Elfmeterschießen . 1982 Italien schon 2 Gegentore in der Vorrunde.
 

Wer (u.a.) schon mal 'ne Copa América gesehen hat, weiß, wie's in Südamerika beim Fußball zugeht (i.Ü.: Europa ist nicht der Nabel der Welt, also absolut kein Maßstab, in keiner Beziehung!). Aber den Scheiß haben die Niederländer selber angezettelt. Weghorst hat ausgeteilt und provoziert, seit er auf dem Feld war, und daß die beim Elfmeterschießen jeglichen sportlichen Anstand verlieren, wissen wir spätestens seit der WM 2014 (gegen Costa Rica).

Davon ab war es absolut beeindruckend, wie die Niederlander die Argentinier in den letzten 20 Minuten an die Wand genagelt haben, mit der gleichen Taktik übrigens wie in der 2. Halbzeit im WM-Finale 1978. Dumm nur, daß sie sie in der Verlängerung wieder haben ins Spiel kommen lassen. Also völlig zurecht ausgeschieden und verhöhnt...
 
Zuletzt bearbeitet:
...oder sind irgendwie "zufällig" Weltmeister geworden, ohne die stärkste Truppe gewesen zu sein (...Argentinien 1978 per Diktatorenerlass...)...:feierei:

Politisch korrekt, wie's hier (und anderswo in Deutschland) scheinbar immer sein muß. Dabei wird bereitwillig übersehen, daß die Argentinier spätestens ab der 2. Runde in einem 4-2-4 (!) mit ungeheurer Angriffswucht und einem überragenden Mario Kempes durch's Turnier gebrettert sind. Sicher, die Partie gegen Peru nach dem Spiel Brasilien gegen Polen zu verlegen, war ein Vorteil für Argentinien, weil sie wußten, welches Ergebnis sie zum Erreichen des Finales brauchten, aber die entsprechenden Tore mußten die Spieler schon selber schießen. Daß die Peruaner gekauft gewesen sein sollen, ist eine allgemeine Annahme bzw. Behauptung, die bis jetzt aber nie bewiesen wurde. In der ersten Viertelstunde waren die offensiv sogar noch sehr gefährlich (u.a. der Pfostenschuß von Muñante). Klar haben die Argentinien dann das Toreschießen bisweilen leicht gemacht, aber ist das nicht immer so, wenn ein derart hoher Sieg erzielt wird (mal z.B. noch relativ aktuell das letzte Spiel der Bayern gegen Freiburg anschauen - sah genauso aus)? Auch der Schiedsrichter hatte, wie hier und da behauptet, keine sichtbaren Einfluß auf das Ergebnis. Viel eher sollte mal darauf geachtet werden, wie das ganze Spiel über in jeder Situation Gas gegeben wurde, Freistöße, Einwürfe, Ecken umgehend und ohne Diskussionen ausgeführt wurden. Vom Tor zum 2:0 bis zum ausgeführten Anstoß hat es ganze 26 Sekunden (!) gedauert, die Nettospielzeit in dieser Partie entsprach gefühlt annähernd der tatsächlichen Spielzeit, was heute undenkbar ist.
Laut zeitgenössischen Berichten wurde das Finale wohl etwas zu Gunsten Argentiniens gepfiffen, aber spielentscheidende Fehler waren natürlich auch da nicht zu beobachten. Wer wissen will, wie Spiele wirklich zugunsten der Gastgeber verpfiffen werden, sollte sich mal die Weltmeisterschaften 1934 (Italien) oder 2002 (Südkorea) anschauen...
 
Schon wieder schwere Ausschreitungen in Paris und Brüssel nach dem Sieg von Marokko. Sachbeschädigung, Gewalt...
Da wünscht man sich ja fast, dass die jetzt endlich aus dem Turnier rausfliegen, damit es wieder friedlicher zugeht. Schade für die Manbschaft, aber so dauerrandalierende Fans braucht niemand. Egal woher.
https://www.zeit.de/gesellschaft/2022-12/paris-marokko-ausschreitungen-sieg-wm
Hast du der Eintracht auch das Aus gewünscht als die Fans auswärts randaliert haben?
 
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