Der Dialektthread

Ah, als Wittgensteiner Nachbar kenn ich vieles davon. ^^

Bei uns gibt es das hier als Poster:

image.jpg
 
So e schö Posder gibbts bei uns ned.

Aber es gibt auch schöne (aussterbende) Wörter. Kennt/Versteht des Aaner?

Aabeemick
 
Ich rege mich gerade wieder tierisch auf über die im mittleren Westen verbreitete Unart, Konsonanten genau gegenteilig auszusprechen, t wird d, p wird b, c wird g und jeweils umgekehrt usw. usf., ich kriege die Krise. Am schlimmsten: ch und sch. Wie zur Hölle kommt man auf diesen Trichter?? Das ist auch NULL liebenswert!!111
Besonders, wenn man akkustisch technische Daten austauscht... ES GIBT DOCH VERBINDLICHE DEFINITIONEN, IHR EIERNACKEN!!!
 
Ich rege mich gerade wieder tierisch auf über die im mittleren Westen verbreitete Unart, Konsonanten genau gegenteilig auszusprechen, t wird d, p wird b, c wird g und jeweils umgekehrt usw. usf., ich kriege die Krise. Am schlimmsten: ch und sch. Wie zur Hölle kommt man auf diesen Trichter?? Das ist auch NULL liebenswert!!111
Besonders, wenn man akkustisch technische Daten austauscht... ES GIBT DOCH VERBINDLICHE DEFINITIONEN, IHR EIERNACKEN!!!
Egal wie du dich darüber aufregst. Das bringst du einem Franken nie im Leben bei. :D Und f*ck verbindliche Definitionen, das ist doch nicht Metal. ;)
 
Ich rege mich gerade wieder tierisch auf über die im mittleren Westen verbreitete Unart, Konsonanten genau gegenteilig auszusprechen, t wird d, p wird b, c wird g und jeweils umgekehrt usw. usf., ich kriege die Krise. Am schlimmsten: ch und sch. Wie zur Hölle kommt man auf diesen Trichter?? Das ist auch NULL liebenswert!!111
Besonders, wenn man akkustisch technische Daten austauscht... ES GIBT DOCH VERBINDLICHE DEFINITIONEN, IHR EIERNACKEN!!!
Vor allem ist diese "verbindliche Definition", also Hochdeutsch eine Kunstsprache, die aus keinem Dialekt hervorgegangen ist.
Wieso sollte ich denn künstlich reden? :D
 
Ich rege mich gerade wieder tierisch auf über die im mittleren Westen verbreitete Unart, Konsonanten genau gegenteilig auszusprechen, t wird d, p wird b, c wird g und jeweils umgekehrt usw. usf., ich kriege die Krise. Am schlimmsten: ch und sch. Wie zur Hölle kommt man auf diesen Trichter?? Das ist auch NULL liebenswert!!111
Besonders, wenn man akkustisch technische Daten austauscht... ES GIBT DOCH VERBINDLICHE DEFINITIONEN, IHR EIERNACKEN!!!

Das heißt "Stufenwechsel" und kommt zum allergrößten Teil nur in Ostseefinnischen Sprachen (Finnisch, Estnisch) vor. Wie es dieser in den fränkischen Dialekt geschafft hat entzieht sich meiner Kenntnis. :cool:

Die Konsonanten k, p und t unterliegen in der Deklination wie der Konjugation finnischer Wörter einem Stufenwechsel. Sie kommen in einer „starken“ und einer „schwachen“ Stufe vor. Die starke Stufe steht in offenen, also auf einen Vokal endenden, Silben (z. B. katu „die Straße“) sowie vor langen Vokalen und Diphthongen (z. B. katuun „in die Straße“). Sonst steht die schwache Stufe (z. B. kadun „der Straße“).

Bei der Mehrzahl der Wörter steht die Grundform (Nominativ bei Nomina, Infinitiv bei Verben) in der starken Stufe. Manche Wörter unterliegen dem umgekehrten Stufenwechsel, bei dem die Grundform in der schwachen Stufe steht und die flektierten Formen überwiegend die starke Stufe annehmen (z. B. tuote „das Produkt“ – tuotteen „des Produktes“).

Man unterscheidet zwischen quantitativem und qualitativem Stufenwechsel. Beim quantitativen Stufenwechsel werden doppelte Konsonanten in der schwachen Stufe zu einfachen reduziert:

  • kk → k: pankki (die Bank) – pankin (der Bank)
  • pp → p: oppia (lernen) – opin (ich lerne)
  • tt → t: katto (das Dach) – katot (die Dächer)
Vom qualitativen Stufenwechsel sind die Einzelkonsonanten k, p und t sowie zahlreiche Konsonantenverbindungen betroffen. Diese Art des Stufenwechsels ist nicht mehr produktiv, d. h., neuere Wörter sind nicht mehr davon betroffen (vgl. katu „die Straße“ – kadun „der Straße“, aber auto „das Auto“ – auton „des Autos“).

  • k → ∅: lukea (lesen) – luen (ich lese)
  • p → v: rapu (der Krebs) – ravun (des Krebses)
  • t → d: katu (die Straße) – kadulla (auf der Straße)
  • nk → ng: HelsinkiHelsingissä (in Helsinki)
  • mp → mm: kampa (der Kamm) – kammat (die Kämme)
  • lt → ll: valta (die Macht) – vallan (der Macht)
  • nt → nn: antaa (geben) – annan (ich gebe)
  • rt → rr: parta (der Bart) – parran (des Bartes)
Sonderfälle:

  • hke → hje: rohkenen (ich wage) – rohjeta (wagen)
  • lke → lje: hylkeen (der Robbe) – hylje (die Robbe)
  • rke → rje: särkeä (zerbrechen) – särjen (ich zerbreche)
  • uku → uvu: luku (die Zahl) – luvun (der Zahl)
  • yky → yvy: kyky (die Fähigkeit) – kyvyn (der Fähigkeit)
 
Wieso sollte ich denn künstlich reden?
In dem Fall ging es wie gesagt um einen beruflichen Austausch, technische Daten, die einigermaßen stimmen sollten. :D
Wenn ich jetzt in der Kneipe mit einem Franken rede (es war übrigens auch gar nicht Franken, eher weiter nördlich), ist mir das herzlich egal, wie der babbelt. :feierei:
Nach sieben Bieren verfalle ich auch in ein breites Hamburgisch, ich rede mir dann immer ein, das sei liebenswert.
 
In dem Fall ging es wie gesagt um einen beruflichen Austausch, technische Daten, die einigermaßen stimmen sollten. :D
Ach, das kenne ich auch nd egal wie stark ich mich anstrenge, die Leute verstehen mich trotzdem nicht. Dann kann ich es auch gleich bleiben lassen. :cool:

Schlimmer noch ist es wenn man auf Englisch mit Indern, Taiwanesen, etc. technische Details am Telefon austauschen möchte.
 
Das ist wohl war.
Ach ja, ich hatte mal eine Niederlassung in Görlitz zu betreuen und hab die Leute nie am Telefon verstanden, weil der Dialekt noch viel krasser als jegliches Fränkisch ist. Deshalb bat ich immer um eine schriftliche Mitteilung per Email. Schreiben können die ja richtig. :D
 
Da, wo ich herkomme, spricht man so:
Anhang anzeigen 156039

Ich liebe ja generell das Westfälische, auch wie man es im Ruhrpott und Sauerland spricht. Viele Begriffe, die ich bei Dir im Sauerländischen gelesen habe, gibt es hier auch. Kniffte zum Beispiel (für eine Scheibe Brot). Zwei zusammengeklappte (und belegte) Scheiben Brot für unterwegs (Pausenbrot) nennt man bei uns in Bottrop Dubbel. Oder Büttercken. Wobei Büttercken sowohl Knifften, als auch Dubbel umfasst.

Morgens um halb zehn frühstücke ich oft im Büro und bekomme dann immer zu hören "Wie, bisse jezz schon am dubbeln?"

Oder Kabäußchen für Besenkammer/Abstellkammer. Oder Kabuff für generell beengte Räume.

Oder das Ostwestfälische, mit dem leicht norddeutschen Einschlag, so in Richtung Herford und Minden. Als Abschied sagt man nicht "Tschüss, machs gut/hau rein", sondern "Jau Thomas (wahlweise anderer Name), sieh zu, ne?" Dachte immer, das sei abfällig gemeint, aber so in der Gegend um Minden/Lübbecke ist das als Abschied verbreitet.

Oder das Dortmunder "Woll?". Herrlich. Dortmund ist im Ruhrpott auch die Ausnahme, was Kniffte/Dubbel/Büttercken anbelangt. Dort sagt man, wie auch in Berlin "Stulle". Typisch preußisch.

Da ich beruflich oft in Hessen, aber auch in Sachsen unterwegs bin, könnte ich ROMANE erzählen zu Dialekten. Aber das lasse ich lieber, ich will keinem Hessen oder Sachsen vor den Kopp stoßen. Nüm? Nüm?
 
Zurück
Oben Unten