Der Dialektthread

Heimatverbundenheit und Weltoffenheit schließen sich nicht gegenseitig aus. Ich selbst bin auch sehr heimatverbunden und kann mir nicht vorstellen, langfristig an einem anderen als meinem Heimatort meinen Lebensmittelpunkt zu haben (@Hugin: übrigens ebenfalls Schwabe ;)) Dennoch erachte ich es als wichtig, seinen Horizont stetig zu erweitern. Das beinhaltet für mich, auch einmal eine längere Zeit weg von der Heimat gelebt zu haben (Urlaub reicht nicht). Dies war für mich auch ein wichtiger Schritt in meiner persönlichen (insbesondere intellektuellen) Entwicklung. Ich habe gelernt, was der Begriff „Freiheit“ bedeutet — die geilen Seiten, aber auch die damit verbundene Verantwortung (Letztere lernt niemand kennen, der sein Leben „hinterm heimischen Ofen“ verbringt). Ich habe gelernt, dass weder ich noch meine Heimatstadt der Mittelpunkt der Welt sind, für die ich mich/sie in meinen Jugendjahren gehalten habe. Und man verpasst unglaublich viel, wenn man die Welt nicht kennenlernt.

Zwischen Schwarz und Weiß (lange vergangenen Epochen zugehöriges Leben in Stammesverbänden und eine „Welt ohne Grenzen“) gibt es sehr viel Grau. Jedoch betrachte ich die von rein wirtschaftlichen Interessen getriebene Globalisierung, die für den Einzelnen häufig mit Entwurzelung, Unsicherheit und Identitätsverlust einhergeht, äußerst kritisch und begrüße/unterstütze Bestrebungen, dem entgegenzuwirken (aber bitte mit Hirn, nicht mit brauner Scheiße im Kopf!)

Zum Thema Toleranz: Hier mal die dümmsten Sprüche, die ich mir als Schwabe im „aufgeschlossenen, toleranten“ Köln schon anhören durfte...

„Bisher hab ich Schwaben alle für verkappte Nazis gehalten!“ (bisher mein Favorit!)
„Schwaben sind hier nicht besonders beliebt! Die sind halt unfreundlich und geizig!“ (bis zu dem Punkt verlief der Abend eigentlich in entspannter Atmosphäre...btw: Köln hat Schulden in dreistelliger Millionenhöhe. Das ist natürlich ungleich cooler als „Geiz“...)
„Schwabe bist du? Protestant! Kein Wunder!“ (wenngleich ich mit der Kirche gar nix am Hut habe...)

Um beim Thread-Thema zu bleiben: Breschtlingsgsälzhäfele. ;)
Vo dr Alb ra odr wia?
 
War bei der Bundeswehr in Böblingen (Jäger), da war auch ein Älbler...eieiei...als Badener eine echte Herausforderung!
 
War bei der Bundeswehr in Böblingen (Jäger), da war auch ein Älbler...eieiei...als Badener eine echte Herausforderung!

Das ist manchmal auch für uns „Stadtschwaben“ aus dem Stuttgarter Raum eine sprachliche Herausforderung! ;)

Aber: Schwäbische Alb = landschaftlich unschlagbar! Viele meiner Freunde (+Verwandtschaft) leben in Oberschwaben.
 
War zuletzt öfter beruflich in Dresden. Was mich dort immer wieder irritiert, ist das inflationär verwendete "ne".

Frage im Hotel: "Könnten Sie mir ein Taxi bestellen?"
Antwort: "Ne".

Bestellung beim Bäcker: "Ich hätte gerne dieses Brötchen".
Antwort: "Ne".

Usw.

Wie nun "ne"? Was soll das bedeuten? Ja, nein, vielleicht, du kannst mich mal dezent am A... lecken? Ich kann damit nix anfangen :D

Wobei ich mit "Ne" kein "Nee" sondern mehr so ein "Nöe" meine. Einheimische werden wissen wovon ich rede.
 
War zuletzt öfter beruflich in Dresden. Was mich dort immer wieder irritiert, ist das inflationär verwendete "ne".

Frage im Hotel: "Könnten Sie mir ein Taxi bestellen?"
Antwort: "Ne".

Bestellung beim Bäcker: "Ich hätte gerne dieses Brötchen".
Antwort: "Ne".

Usw.

Wie nun "ne"? Was soll das bedeuten? Ja, nein, vielleicht, du kannst mich mal dezent am A... lecken? Ich kann damit nix anfangen :D

Wobei ich mit "Ne" kein "Nee" sondern mehr so ein "Nöe" meine. Einheimische werden wissen wovon ich rede.
War zuletzt öfter beruflich in Dresden. Was mich dort immer wieder irritiert, ist das inflationär verwendete "ne".

Frage im Hotel: "Könnten Sie mir ein Taxi bestellen?"
Antwort: "Ne".

Bestellung beim Bäcker: "Ich hätte gerne dieses Brötchen".
Antwort: "Ne".

Usw.

Wie nun "ne"? Was soll das bedeuten? Ja, nein, vielleicht, du kannst mich mal dezent am A... lecken? Ich kann damit nix anfangen :D

Wobei ich mit "Ne" kein "Nee" sondern mehr so ein "Nöe" meine. Einheimische werden wissen wovon ich rede.

Das waren keine Sachsen, das waren Griechen, und die meinten "Ja."... ;)

Ohne allzu oft mit Sächsisch zu tun zu haben, würde ich als nicht als "Nee" bzw. "Nein" deuten, denn da würd ich dann eher ein klares und deutliches "Näh!" erwarten, sondern eher als "n'gut".
 
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Noi, net direkt. Abr faschd (ES a. N.) ;)

Da kommt doch der Scheepers auch her, und Mat Sinner auch, oder?

Daher auch der Nickname...:top:

War mal irgendwann Ende der 90er in der Rofa LB, da waren die Primal Fearler privat auch dort (Scheepers, Mat Sinner, der Sperling glaub ich und der ganze Rest)

Fand ich cool, dass die wohl privat (zumindest damals) auch Metal hörten.
 
Ohne allzu oft mit Sächsisch zu tun zu haben, würde ich als nicht als "Nee" bzw. "Nein" deuten, denn da würd ich dann eher ein klares und deutliches "Näh!" erwarten, sondern eher als "n'gut".
Denke ich auch. Kumpel aus Chemnitz verwendet so ein ne/nu auch immer als ja. Schätze, das ist ne Kurzform von "nuglår" (na klar) ;)
 
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