Der Dialektthread

Wobei man mir in Landshut eh scho öfters gesagt hat, ich solle bei Heimreise (damals noch in Richtung Stuggi) doch bitte alles was nach Moosburg komme, gleich mitnehmen (des Gwasch!), da das alles es kein amtliches Bayern als auch Bayerisch sei....
Das Herzogtum lebt wohl noch ;-)

Du wohnst auch in Landshut?
Witzig :)

Sollte ich wohl mal auf die Karte gucken...

@Southern Man : An dämlichen Bayerisch-Experimenten versuche ich mich nicht... ich merke aber manchmal, wie ich irgendwelche Ausdrucksformen übernehme, die definitiv nix mit dem frängischen zu tun haben...
 
Du wohnst auch in Landshut?
Witzig :)

Sollte ich wohl mal auf die Karte gucken...

@Southern Man : An dämlichen Bayerisch-Experimenten versuche ich mich nicht... ich merke aber manchmal, wie ich irgendwelche Ausdrucksformen übernehme, die definitiv nix mit dem frängischen zu tun haben...
Ne ich bin Schwabe. Bin jetzt allerdings in BTF in wohnhaft.
Meine mit besten Freunde kommen aus LA.
Und bin ab und an dort zu Besuch.
 
Brötchen, Schrippen, Weckle...??
Dat Ding heet Rundstück, Kinners, dat wüer al ümmer so, dat blifft ok so!
Oder wat?
:D
 
Was mir aber aufgefallen ist, ist dass sehr viele Leute mit unserem Zeiten-Ausdruck nicht klarkommen:
Viertel vier = 3 Uhr 15 bzw. 15 Uhr 15 (bzw. Meefränggisch: "Vierdell vier")
Halb = Halb - überall so (???)
Dreiviertel sieben = 6 Uhr 45 bzw. 18 Uhr 45 (bzw. Meefränggisch: "Dreivierdell siebm")

In Österreich geht irgendwo zw. Amstetten und St. Pölten eine Art Grenzlinie von Nord nach Süd.
Östlich davon sagt man zu, z.b. 20:15 "Viertel Neun", man spielt Schnapsen mit Französischen Karten und 0,5l Bier sind ein "Krügerl".
Westlich davon heisst 20:15 "Viertel nach Acht, oder Viertel über Acht", man spielt Schnapsen mit Doppeldeutschen Karten und 0,5l Bier sind eine "Halbe".
Als ich als junger Erwachsener damals von Oberösterreich nach Wien zog bereitete mir das am Anfang Kopfzerbrechen.

Jetzt in Deutschland gibt es halt die klassische Österreichischen Wörter die es in Deutschland nicht gibt, wie Paradeise, Erdapfel, Frittate usw., aber auch gleiche Wörter haben verschiedene Bedeutungen: z.B wird das, was in Österreich Sessel heisst, hier in Baden Württemberg als Stuhl bezeichnet - ein Sessel meint hier den Österr. Fauteuil, um nur 1 Beispiel zu nennen.
Mit den ganzen Wiener Slangausdrücken fange ich hier gar nicht an, dazu gibt es mehr als ein Buch.

Witzig war auch als damals die Numerus Clausus Flüchtlinge anfingen nach Wien zum Studium zu gehen. Die Damen an der Supermarkkasse glotzten wirklich blöd wenn die dt. Studiosis nach eine "Tüte" verlangten.
 
Versuch mal in Hessen beim Bäcker Weckle zu bekommen. Die schaun dich nur blöd an. Glaub mir, ich hab's mehrfach ausprobiert. :D
Apropos Kommunikation mit dem Lebensmitteleinzelhandel, kürzlich habe ich in Köln versucht, Brötchen zu kaufen, fünf an der Zahl; nun ist es in Hamburg üblich, beim Bäcker zunächst die Anzahl der Brötchen anzugeben, damit die Fachverkäuferin (gibt es eigentlich männliche Brötchenfachverkäufer?) eine entsprechende Brötchentütengröße auswählen kann. Tut man das nicht, wird man vor den anderen Kunden dermaßen zur Sau gemacht, dass man nie wieder dort einkaufen kann, was man wohl auch nicht soll, goldenes Handwerk sucht sich seine Kunden aus.
Jedenfalls ticken die Uhren in Köln wohl anders:
"Guten Morgen, ich hätte gerne fünf Brötchen..."
Die Verkäuferin tippt etwas in die Kasse ein, noch bevor ich den Satz beendet habe.
"Möchten Sie sonst noch etwas?"
Ich ahne das Unheil:
"Nein, ich möchte fünf verschiedene Brötchen."
Schon beim "Nein" haut die Verkäuferin auf die Summe-Taste der Kasse und beginnt fünf einfache Brötchen einzutüten, ich versuche zu intervenieren:
"Hören Sie, ich möchte zwei Roggenbrötchen, zwei Baguettebrötchen und son Dinkelding."
Sie stönt auf und fängt an, die Roggenbrötchen zu den fünf einfachen Brötchen zu schmeißen, ja: schmeißen.
Ich versuche, sie aufzuhalten:
"Warten Sie! Ich möchte nur fünf Brötchen! Fünf verschiedene Brötchen!"
Sie kippt wütend die Tüte aus
"Da muss ich jetzt erst mal Storno machen! WAS WOLLEN SIE!"
Kleinlaut:
"Zwei Roggenbrötchen, zwei Baguettebrötchen und son Dinkelding."
 
Ich gestehe, dass mir bei der Phrase Ostdeutsch und der haeufig getaetigten Korrelation Ossi=Sachse immer ein bisschen der Hut hoch geht. Ich mein, die ehem. Ostgebiete reichen von der Ostsee bis nach Thueringen...
Wohl war, das breite Mäcklenburgischäe, das irgendwo am Gaumen liegende Brandenburgische, irgendwie schön.
Das schönste Deutsch sprechen sie aber in Bochum, finde ich.
 
Ja, Brandenburgisch hat auch was. Bei denen klingt die gleiche Trivialitaet gleich viel froehlicher als in der Boerde^^
 
In Österreich geht irgendwo zw. Amstetten und St. Pölten eine Art Grenzlinie von Nord nach Süd.
Östlich davon sagt man zu, z.b. 20:15 "Viertel Neun", man spielt Schnapsen mit Französischen Karten und 0,5l Bier sind ein "Krügerl".
Westlich davon heisst 20:15 "Viertel nach Acht, oder Viertel über Acht", man spielt Schnapsen mit Doppeldeutschen Karten und 0,5l Bier sind eine "Halbe".
Als ich als junger Erwachsener damals von Oberösterreich nach Wien zog bereitete mir das am Anfang Kopfzerbrechen.
Ich hatte es genau umgekehrt, bin Anfang der Neunziger von NÖ nach OÖ gezogen und war wegen des "Viertel über" anfangs ziemlich irritiert. Heute - da ich schon mehr als die Hälfte meines Lebens in Linz lebe - komme ich dagegen mit "Viertel 12" usw. nicht mehr klar. :D

Jetzt in Deutschland gibt es halt die klassische Österreichischen Wörter die es in Deutschland nicht gibt, wie Paradeise, Erdapfel, Frittate usw., aber auch gleiche Wörter haben verschiedene Bedeutungen: z.B wird das, was in Österreich Sessel heisst, hier in Baden Württemberg als Stuhl bezeichnet - ein Sessel meint hier den Österr. Fauteuil, um nur 1 Beispiel zu nennen.
Mit den ganzen Wiener Slangausdrücken fange ich hier gar nicht an, dazu gibt es mehr als ein Buch.
Ich war ja schon an unterschiedlichen Orten in Deutschland (Hamburg, Sachsen - Erzgebirge, BaWü, Rheinland-Pfalz usw.) und hatte auch schon mit einigen Mehrfachbedeutungen zu tun, wie z.B. bei Pfannkuchen. Ich liebte es, letztens in Bayern (Rottal) eine Fritattensuppe zu bestellen und zu hören, wie die hantige Wirtin "Pfaunnkuacha" sagt. ;)
Da gibt es dann noch mehr Allzweckwörter wie Berliner, Wiener Würstchen usw.

Ansonsten ist es schon so, dass wir Ösis viel Piefkinesisch übernommen haben. "Lecker" ist heute ein ganz normales Wort bei uns - das war vor 10 Jahren noch nicht gebräuchlich.
 
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