Versuch mal in Hessen beim Bäcker Weckle zu bekommen. Die schaun dich nur blöd an. Glaub mir, ich hab's mehrfach ausprobiert.
Apropos Kommunikation mit dem Lebensmitteleinzelhandel, kürzlich habe ich in Köln versucht, Brötchen zu kaufen, fünf an der Zahl; nun ist es in Hamburg üblich, beim Bäcker zunächst die Anzahl der Brötchen anzugeben, damit die Fachverkäuferin (gibt es eigentlich männliche Brötchenfachverkäufer?) eine entsprechende Brötchentütengröße auswählen kann. Tut man das nicht, wird man vor den anderen Kunden dermaßen zur Sau gemacht, dass man nie wieder dort einkaufen kann, was man wohl auch nicht soll, goldenes Handwerk sucht sich seine Kunden aus.
Jedenfalls ticken die Uhren in Köln wohl anders:
"Guten Morgen, ich hätte gerne fünf Brötchen..."
Die Verkäuferin tippt etwas in die Kasse ein, noch bevor ich den Satz beendet habe.
"Möchten Sie sonst noch etwas?"
Ich ahne das Unheil:
"Nein, ich möchte fünf verschiedene Brötchen."
Schon beim "Nein" haut die Verkäuferin auf die Summe-Taste der Kasse und beginnt fünf einfache Brötchen einzutüten, ich versuche zu intervenieren:
"Hören Sie, ich möchte zwei Roggenbrötchen, zwei Baguettebrötchen und son Dinkelding."
Sie stönt auf und fängt an, die Roggenbrötchen zu den fünf einfachen Brötchen zu schmeißen, ja:
schmeißen.
Ich versuche, sie aufzuhalten:
"Warten Sie! Ich möchte nur fünf Brötchen! Fünf verschiedene Brötchen!"
Sie kippt wütend die Tüte aus
"Da muss ich jetzt erst mal Storno machen! WAS WOLLEN SIE!"
Kleinlaut:
"Zwei Roggenbrötchen, zwei Baguettebrötchen und son Dinkelding."