Der Geschichtsthread

@Gordon Shumway

Sensationsfund in Haltern: Archäologen finden 2000 Jahre alten Legionärs-Dolch
Einen äußerst spektakulären Fund haben Archäologen bei Ausgrabungen in Haltern gemacht. Die Stücke sind spektakulär erhalten, europaweit einmalig – und geben Rätsel auf.

https://www.ruhrnachrichten.de/nach...lten-dolch-eines-legionaers-aus--1495997.html

Archäologen finden europaweit einzigartige Waffe
Im römischen Gräberfeld von Haltern am See ist eine seltene römische Waffe entdeckt und in einem aufwendigen Verfahren restauriert worden. Es handelt sich um einen Dolch mit Haltegurt.
https://www.wn.de/Muensterland/4130...aeologen-finden-europaweit-einzigartige-Waffe



Video Beitrag: LWL-Archäologie: Dolchfund


roemischer-dolch-haltern-108~_v-ARDFotogalerie.jpg


der-2000-jahre-alte-dolch-eines-legionaers-wurde-samt-2030824.jpg
 
@Gordon Shumway
Sensationsfund in Haltern: Archäologen finden 2000 Jahre alten Legionärs-Dolch

Ei, das ist schick. Nach jahrelangem Scherbenschubsen und Pfostenlöcherzähler - so stelle ich's mir jedenfalls vor - muss so ein Fund für ArchäologInnen ein wahres Fest sein.

Den Ruhrnachrichten sollte allerdings mal jemand eine Lektoratsstelle sponsorn. Das liest sich ja scheußlich.
 
Ich frage mich desöfteren über welche Schätze und Bomben wir so tagtäglich drüber hinweg trampeln ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben.
Solche Funde sind natürlich besonders bemerkenswert.

@Teutonic Witcher: Warst du an der Ausgrabung beteiligt?
 
Crosspost aus dem Coronothread:

Mischa Meier ist ein kluger und umsichtiger Althistoriker, mit dem ich auch schon das Vergnügen hatte zusammenzuarbeiten. In seiner Habilitiationsschrift setzt er sich u.a. mit Katastrophenerfahrungen im 6. nachchristlichen Jahrhundert ("Justinianische Pest") auseinander und ist außerdem Sprecher des Tübinger Sonderforschungsbereichs "Bedrohte Ordnungen".

Das folgende Interview ist durchaus lesenswert, aber mit etwas durchdachteren Fragen wäre vielleicht mehr drin gewesen:

Gerda-Henkel-Stiftung | Georgios Chatzoudis | 14.04.2020
"Rückkehr zum status quo ante ist empirisch gesehen der unwahrscheinlichste Fall"
Interview mit Mischa Meier über Seuchen und ihre Folgen in Antike und Gegenwart

.
 
Hier sind ja, wenn ich nicht irre, einige Historiker?

Ich gucke gerade zu dem Thema "Dreads" in der Geschichte. Es gibt diesen Bericht, dass Cäsar den Kelten nachsagte, die hätten Haare wie Schlangen und die Wikinger hätten auch welche gehabt, aber das ist meist ein Blog-Eintrag. Weiß da jemand gute Quellen, oder generell mehr?

Ich ziehe diese Frage mal aus dem Politik- und in den Geschichtsthread rüber, auch wenn ich sie wohl nicht zufiredenstellend beantworten kann.
Habe Caesars "De bello Gallico" (der naheliegende Kandidat für eine solche Bemerkung) gewissenhaft durchsucht und nichts dergleichen gefunden.

Dafür gibt's hier einen wunderbar frisierten Gallier im römischen Münzbild aus dem Jahr 48 v.Chr. (Craw-448/2a):
image00128.jpg
 
Ich ziehe diese Frage mal aus dem Politik- und in den Geschichtsthread rüber, auch wenn ich sie wohl nicht zufiredenstellend beantworten kann.
Habe Caesars "De bello Gallico" (der naheliegende Kandidat für eine solche Bemerkung) gewissenhaft durchsucht und nichts dergleichen gefunden.

Dafür gibt's hier einen wunderbar frisierten Gallier im römischen Münzbild aus dem Jahr 48 v.Chr. (Craw-448/2a):
image00128.jpg

Ah, Cool!
Ich wusste gar nicht, dass wir einen Geschichtsthread haben! :D

Und vielen Dank fürs durchschauen! Ist jetzt die Frage, ob der gute Mann da nur der Schnelligkeit wegen gröberes Haar bekam, oder ob das ein absichtliches Detail ist. Am Bart sieht man natürlich, dass es auf jeden Fall anders geht. Ohne mich mit Münzprägung aus zu kennen, würde ich sogar fast tippen, der feine Bart geht leichter, da man da nur das drumherum und ein paar "Striche" dazwischen rein klöppeln muss.
 
Ei, das ist schick. Nach jahrelangem Scherbenschubsen und Pfostenlöcherzähler - so stelle ich's mir jedenfalls vor - muss so ein Fund für ArchäologInnen ein wahres Fest sein.

Den Ruhrnachrichten sollte allerdings mal jemand eine Lektoratsstelle sponsorn. Das liest sich ja scheußlich.

"Scherbenschubsen", da sagst du was! Weiss noch, wie ich eigentlich "Archäologie" als 1. Nebenfach zu "Geschichte" (Haupt- und 2. Nebenfach) belegen wollte! :D Als mir dann klar wurde, dass unter brennender Sonne/in Wind und Wetter mit Pinsel, Bürste und kleiner Maurerkelle zu kauern nicht zu meinen Kernkompetenzen gehört, habe ich es dann sein lassen... Da war Germanistik schon weniger fordernd.

Cool, dass es einen Geschichtsthread gibt!
 
Ach ja, bin, wie einige "Vorredner", auch vom Fach:

Habe Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit studiert, ausserdem Zeitgeschichte. Als Nebenfach Germanistik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
Nach Arbeiten an diversen Archiven, habe ich ein Nachdiplomstudium in Archiv-, Bibliotheks- und Informationswissenschaften "angehängt".

Interssenschwerpunkte:
Bildungs- und Universitätsgeschichte des Mittelalters und Reconquista, Freiheitsbewegungen in der Frühen Neuzeit sowie diverse Aspekte der Militärgeschichte im "langen 19. Jahrhundert", insbesondere "Totaler Krieg".
Im archivischen Bereich interessiert mich insbesondere Fachmethodik und praxisorientierte Lösungen wie sie etwa die frankokanadischen Kollegen anbieten. Spezialkenntnisse hier: Alte Eidgenossenschaft, Stadt und Republik Bern, Wirtschaftsarchive der Schweiz.
 
Ach ja, bin, wie einige "Vorredner", auch vom Fach:

Habe Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit studiert, ausserdem Zeitgeschichte. Als Nebenfach Germanistik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
Nach Arbeiten an diversen Archiven, habe ich ein Nachdiplomstudium in Archiv-, Bibliotheks- und Informationswissenschaften "angehängt".

Interssenschwerpunkte:
Bildungs- und Universitätsgeschichte des Mittelalters und Reconquista, Freiheitsbewegungen in der Frühen Neuzeit sowie diverse Aspekte der Militärgeschichte im "langen 19. Jahrhundert", insbesondere "Totaler Krieg".
Im archivischen Bereich interessiert mich insbesondere Fachmethodik und praxisorientierte Lösungen wie sie etwa die frankokanadischen Kollegen anbieten. Spezialkenntnisse hier: Alte Eidgenossenschaft, Stadt und Republik Bern, Wirtschaftsarchive der Schweiz.

Hey, wir haben exakt dasselbe studiert, hieß bei mir in Düsseldorf nur etwas anders.
 
Ich ziehe diese Frage mal aus dem Politik- und in den Geschichtsthread rüber, auch wenn ich sie wohl nicht zufiredenstellend beantworten kann.
Habe Caesars "De bello Gallico" (der naheliegende Kandidat für eine solche Bemerkung) gewissenhaft durchsucht und nichts dergleichen gefunden.

Dafür gibt's hier einen wunderbar frisierten Gallier im römischen Münzbild aus dem Jahr 48 v.Chr. (Craw-448/2a):
image00128.jpg
Naja, der olle Cäsar hat ja den Kelten auch geglaubt, dass Elche keine Kniegelenke hätten und die Kelten Bäume ansägten, damit der Elch, wenn er sich denn zur Nachtruhe an sie lehnte, samt deutscher Eiche umfalle, um anschließend vom Kelten verspeist zu werden.

Dem konnte man wohl viel erzählen... also dem Cäsar, nicht dem Elch...:D

Stimmt, oder? Habe "De bello Gallico" nicht gelesen, eine glaubhafte Quelle hat mir aber berichtet, dass Cäsar dies darin so festgehalten hat. o_O
 
Naja, der olle Cäsar hat ja den Kelten auch geglaubt, dass Elche keine Kniegelenke hätten und die Kelten Bäume ansägten, damit der Elch, wenn er sich denn zur Nachtruhe an sie lehnte, samt deutscher Eiche umfalle, um anschließend vom Kelten verspeist zu werden.

Dem konnte man wohl viel erzählen... also dem Cäsar, nicht dem Elch...:D

Stimmt, oder? Habe "De bello Gallico" nicht gelesen, eine glaubhafte Quelle hat mir aber berichtet, dass Cäsar dies darin so festgehalten hat. o_O
Ich musste ihn zwar in der Schule lesen, kann mich aber an fast nix mehr erinnern. Die Geschichte mit dem Elch hätte ich jetzt aber ehr mit Tacitus und seinen Berichten über Germanien verbunden. Vielleicht hazt er aber auch einfach nur abgeschrieben.
 
Welche archäologische Disziplin genau?

Noch als Gymnasiast habe ich mich mal über Vorderasiatische Archäologie informiert. Ob das heute an der Uni Bern noch so heisst, weiss ich nicht mal.

Zum Studienantritt hin rückte dann das "Mittelalter" als Hauptepoche ins Zentrum. Und der zuständige Dozent des Kantons (lies: "Bundesland") war sogar Mittelalterarchäologe, was in der Stadt Bern ja durchaus Sinn macht.

Aber eben: die technischen, zeichnerischen und körperlichen Ansprüche waren mir dann doch zu hoch. Aber mit den Kollegen, die Archäologie belegt haben, habe ich mich immer gerne ausgetauscht. Das waren v.a. "Vorderasiaten" oder "Römer". "Mittelalterliche" gab es nur ganz wenige.
 
Kaptorga hat allgemein zum Thema Frisuren bei Wikingern ein Video gemacht. Ist eine seriöse Reenactment Gruppe mit fachwissenschaftlichem Hintergrund:

Welche Frisuren hatten Wikinger?
Danke! Gucke ich mir direkt mal an!

Naja, der olle Cäsar hat ja den Kelten auch geglaubt, dass Elche keine Kniegelenke hätten und die Kelten Bäume ansägten, damit der Elch, wenn er sich denn zur Nachtruhe an sie lehnte, samt deutscher Eiche umfalle, um anschließend vom Kelten verspeist zu werden.

Dem konnte man wohl viel erzählen... also dem Cäsar, nicht dem Elch...:D

Stimmt, oder? Habe "De bello Gallico" nicht gelesen, eine glaubhafte Quelle hat mir aber berichtet, dass Cäsar dies darin so festgehalten hat. o_O
Wie sagt man doch gleich? Einen vom Elch erzählt...oder so! :feierei:
 
Zurück
Oben Unten