hofi
Till Deaf Do Us Part
Naja, was soll's. Das hier ist definitiv ein Konzeptalbum und wurde hier noch nicht erwähnt:
Mekong Delta - The Music Of Erich Zann (Deutschland; 1988; Aaarrg-Records)
Ich stehe unglaublich auf Konzeptalben und mag Musik, deren Genialität sich dem Hörer nicht sofort erschließt, sondern die erarbeitet werden muss.
"The Music Of Erich Zann" ist für mich so ein Werk.
Nach dem Erstdurchlauf (welcher mein erster Kontakt mit der Band war) konnte ich zunächst wenig mit diesem Album anfangen, und das ist noch freundlich formuliert. Zu schlecht, dumpf und dünn empfand ich den Sound, der Sänger war in meinen Ohren schrecklich und die Songs rauschten nur so an mir vorbei. Das war für mich alles nur undefinierbares Geschwurbel. Also ab ins CD-Regal zum fröhlichen vor sich hinstauben. Andere Scheiben bekamen den Vorrang und Mekong Delta geriet in Vergessenheit.
Ein großer Fehler, wie es sich herausstellen sollte.
Das textliche Konzept des Albums basiert auf der Kurzgeschichte "Die Musik des Erich Zann" von H.P. Lovekraft welche 1922 erstveröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt in der 'Rue d'Auseil' in Paris, in welcher der Erzähler im selben Haus unterhalb der Mansardenwohnung des deutschen Musikers Erich Zann wohnt. Dort hört er nachts immer wieder das verrückte Violinenspiel des Musikers, der wie besessen mit einem chaotischen, licht- und formlosen, klangerfüllten unendlichen Raum hinter seinem Fenster musiziert um dessen dunkle Mächte zu besänftigen..
Einigen Internetquellen zufolge versteckt sich hinter dem Pseudonym "Jake Jenkins" welcher laut Booklet das lyrische Konzept ausgearbeitet hat Peavy Wagner.
Wer auf eine Andy-Sneap Produktion mit ballernden Drums und künstlich fetten Gitarren, auf eingängige Melodien im 4/4 Takt und leicht mitzusingende Refrains steht ist hier definitiv fehl am Platze. Hier kämpfen synkopischen Gitarren gegen das aberwitzige Schlagzeugspiel von Gordon Perkins (aka Jörg Michael), geben schräge Gitarrensoli einen Eindruck vom verrückten Violinenspiel des Erich Zann ab und eingängige Thrash-Parts,
kombiniert mit krummen Melodien, welche in hoher Geschwindigkeit dargeboten werden, runden das Bild ab.
Kurzum nichts für gewöhnliche Geschmäcker. Bereits bei den ersten Takten des Openers "Age of Agony" wird dem Hörer klar, dass er hier gefordert wird. Die wild losrasende, geradezu sägende Gitarre, das im Hintergrund zu hörende "gefiedle" der zweiten Klampfe, der schräge Wechselgesang von Keil (aka Wolfgang Borgmann) fordern alle Synapsen.
Bei "Hatred" kann Keil mit seinem Gesang dem Tempo seiner Mitstreiter kaum noch folgen und bei "Prophecy" ist der Wahnsinn des Erich Zann beinahe greifbar. Der einzige Nachteil der Scheibe ist für mich der auf Dauer doch etwas nervende Gesang von Keil und der völlig unnötige "The Gnom"-Bonustrack der nach dem Ende des Epilogues auf mich wie ein Fremdkörper wirkt.
Das Album wurde übrigens am 18.11.2016 über Aaarrg Record auf Vinyl Re-Released.
Mekong Delta - The Music Of Erich Zann (Deutschland; 1988; Aaarrg-Records)
Ich stehe unglaublich auf Konzeptalben und mag Musik, deren Genialität sich dem Hörer nicht sofort erschließt, sondern die erarbeitet werden muss.
"The Music Of Erich Zann" ist für mich so ein Werk.
Nach dem Erstdurchlauf (welcher mein erster Kontakt mit der Band war) konnte ich zunächst wenig mit diesem Album anfangen, und das ist noch freundlich formuliert. Zu schlecht, dumpf und dünn empfand ich den Sound, der Sänger war in meinen Ohren schrecklich und die Songs rauschten nur so an mir vorbei. Das war für mich alles nur undefinierbares Geschwurbel. Also ab ins CD-Regal zum fröhlichen vor sich hinstauben. Andere Scheiben bekamen den Vorrang und Mekong Delta geriet in Vergessenheit.
Ein großer Fehler, wie es sich herausstellen sollte.
Das textliche Konzept des Albums basiert auf der Kurzgeschichte "Die Musik des Erich Zann" von H.P. Lovekraft welche 1922 erstveröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt in der 'Rue d'Auseil' in Paris, in welcher der Erzähler im selben Haus unterhalb der Mansardenwohnung des deutschen Musikers Erich Zann wohnt. Dort hört er nachts immer wieder das verrückte Violinenspiel des Musikers, der wie besessen mit einem chaotischen, licht- und formlosen, klangerfüllten unendlichen Raum hinter seinem Fenster musiziert um dessen dunkle Mächte zu besänftigen..
Einigen Internetquellen zufolge versteckt sich hinter dem Pseudonym "Jake Jenkins" welcher laut Booklet das lyrische Konzept ausgearbeitet hat Peavy Wagner.
Wer auf eine Andy-Sneap Produktion mit ballernden Drums und künstlich fetten Gitarren, auf eingängige Melodien im 4/4 Takt und leicht mitzusingende Refrains steht ist hier definitiv fehl am Platze. Hier kämpfen synkopischen Gitarren gegen das aberwitzige Schlagzeugspiel von Gordon Perkins (aka Jörg Michael), geben schräge Gitarrensoli einen Eindruck vom verrückten Violinenspiel des Erich Zann ab und eingängige Thrash-Parts,
kombiniert mit krummen Melodien, welche in hoher Geschwindigkeit dargeboten werden, runden das Bild ab.
Kurzum nichts für gewöhnliche Geschmäcker. Bereits bei den ersten Takten des Openers "Age of Agony" wird dem Hörer klar, dass er hier gefordert wird. Die wild losrasende, geradezu sägende Gitarre, das im Hintergrund zu hörende "gefiedle" der zweiten Klampfe, der schräge Wechselgesang von Keil (aka Wolfgang Borgmann) fordern alle Synapsen.
Bei "Hatred" kann Keil mit seinem Gesang dem Tempo seiner Mitstreiter kaum noch folgen und bei "Prophecy" ist der Wahnsinn des Erich Zann beinahe greifbar. Der einzige Nachteil der Scheibe ist für mich der auf Dauer doch etwas nervende Gesang von Keil und der völlig unnötige "The Gnom"-Bonustrack der nach dem Ende des Epilogues auf mich wie ein Fremdkörper wirkt.
Das Album wurde übrigens am 18.11.2016 über Aaarrg Record auf Vinyl Re-Released.