Der RUNNING WILD-Thread (inkl. Listenwahn und "Blood On Blood" (29.10.2021))

Oha, wenn sogar @Iron Ulf wütend wird dann muss ich mir das ja mal anhören. Wobei ich eigentlich bei RuWi inzwischen die Hoffnung auf ein richtig gutes Album aufgegeben habe. Was, meiner bescheidenen Meinung nach, einfach damit zu tun hat dass Rolf alles komplett alleine schreibt, aufnimmt und produziert. Man mag mich korrigieren, aber die besten Stücke der Bandhistorie waren die die entweder komplett andere oder eine funktionierende Bandeinheit komponiert haben! Allein für einen Song wie "Prisoners of our Time" oder ein Einstiegsriff wie "Victim of States Power", beide von Preacher geschrieben, würde sich Rolf wahrscheinlich das rechte Bein absägen (so ein Holzbein passt eh besser zum Piratenimage :D) um sowas nochmal hin zu bekommen.....
Andererseits sind "Chains and Leather" und "Raise your Fist" ja von ihm allein.
Aber ich glaube einfach dass ihm diese Gruppendynamik beim komponieren komplett fehlt, dass er da für sich allein im Studio rumklimpert und dann ohne das kleinste Feedback anderer Musiker diesen Mist aufnimmt....

Was man eben auch am neuen Song merkt: Running Wild Stangenware, könnte so auf jedem der letzten Alben stehen ohne dass man es besonders bemerkt.
Beim Sound bin ich dann tatsächlich bei Ulf: Was waren das noch für Zeiten als einen ein Schlagzeug auf einer Metalplatte beim anhören vor lauter Druck fast in den Sessel gedrückt hat! Hier ist ja eine Rhythmusgruppe ja fast nicht existent. Dafür klingen die Soli wie immer....

Irgendwer hat unter das Youtube-Video geschrieben "please stop this is a disgrace of your big legacy". Ich neige dazu dem zuzustimmen....

(Und Nein, das ist ausdrücklich KEIN Running Wild Bashing. Vielmehr die Enttäuschung eines Fans der von nur wenigen Platten musikalisch so beeinflusst wurde wie von "Gates...:" und "Branded....")
 
..... Vielmehr die Enttäuschung eines Fans der von nur wenigen Platten musikalisch so beeinflusst wurde wie von "Gates...:" und "Branded....")
Wie unterschiedlich die Herangehensweisen doch sein können.

Auch mir bedeuten Gates... und Branded... (und auch Under ...) unheimlich viel.
Ich für meinen Teil habe aber beschlossen nicht enttäuscht zu sein und mich stattdessen am Gebotenen zu erfreuen, so gut es eben geht.
 
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Wie unterschiedlich die Herangehensweisen doch sein können.

Auch mir bedeuten Gates... und Branded... (und auch Under ...) unheimlich viel.
Ich für meinen Teil habe aber beschlossen nicht enttäuscht zu sein und mich stattdessen am gebotenen zu erfreuen, so gut es eben geht.

Exakt das Gleiche hätte ich übrigens auch über Helloween schreiben können. Was für eine begnadete Band war das bis "Keeper II" und dem Ausstieg von Hansen.
Und was für einen Schrott haben sie danach veröffentlicht....

Oder Angel Dust: Ein brilliantes Debutalbum, einen ordentlichen Nachfolger und danach nur noch in Ton gepressten Müll.
(Aufzählung ist nicht vollständig...)

Aber bei Running Wild liegen die Dinge noch etwas anders: Ich habe den ersten Kontakt mit der Band in einer Heavy Metal Sendung des "NDR2 Club" gehabt. Da haben sie "Prisoners..." und "Diabolic Force" gespielt, die Band war zu Gast im Studio und ich habe einfach die Aufnahme durchlaufen lassen. Mich hat vor allem "Prisoners ..:" derartig umgeblasen dass ich noch am gleichen Abend in den Proberaum unserer damaligen Schülerband gefahren bin und mit unserem Schlagzeuger und Gitarristen das Stück bis zum erbrechen geübt habe und alle 3 zusammen "Paint in Subways paint in Bus with your Edding big black Pentagrams" gegröhlt haben. Mehr haben wir damals noch nicht verstanden, aber diese Textzeile war einfach gnadenlos gut.

Sowohl bei der Veröffentlichung von "Gates to Purgatory" als auch bei "Branded and Exiled" hab ich damals die Schule geschwänzt um die Platten bei öffnen des regionalen Plattendealers als erster zu kaufen.

Deshalb nehme ich Rolf es vielleicht persönlich dass nach der dritten Platte einfach nix mehr kam (o.k. Ready for Boarding war klasse....)
Er war ein wichtiger Teil meiner musikalischen Sozialisierung (auch politisch standen mir Running Wild von Beginn an extrem nah) und sicherlich einer der Gründe warum ich bis heute nicht von dieser geilen Musik weggekommen bin....
 
Ich will niemandem den Spaß an den aktuellen Running Wild verderben, aber mich ärgert, nein, entsetzt es einfach, dass eine solche Legende wie Rolf sein eigenes Schaffen ohne Not und so würdelos mit Füßen tritt und den Leuten solch beleidigende Billigware vorsetzt. Während kleine Underground-Bands wie Lunar Shadow, Lord Vigo, Powergame und wie sie nicht alle heißen bei vergleichsweise bescheidenem Status mit geilen, lebendigen und detailverliebten Produktionen beweisen, dass es auch ohne exorbitante Budgets möglich ist, Werke von Wert zu erschaffen. Was Rolf da seit längerem so macht, finde ich einfach nur beschämend...!
 
...Was Rolf da seit längerem so macht, finde ich einfach nur beschämend...!
Verarschen (für mich, bevor wieder ein falsches Hälschen krakeelt) will gelernt sein. Der Erfolg gibt ihm Recht. Was also wird erwartet? Sein Ding, ich bin seit "Victory" weit am Wegrunning, mein Ding. Viel schöner ist, der Faden hat Potenzial, Unterhaltungswert ist stets garantiert. Pro wie Contra.
 
Ich will niemandem den Spaß an den aktuellen Running Wild verderben, aber mich ärgert, nein, entsetzt es einfach, dass eine solche Legende wie Rolf sein eigenes Schaffen ohne Not und so würdelos mit Füßen tritt und den Leuten solch beleidigende Billigware vorsetzt. Während kleine Underground-Bands wie Lunar Shadow, Lord Vigo, Powergame und wie sie nicht alle heißen bei vergleichsweise bescheidenem Status mit geilen, lebendigen und detailverliebten Produktionen beweisen, dass es auch ohne exorbitante Budgets möglich ist, Werke von Wert zu erschaffen. Was Rolf da seit längerem so macht, finde ich einfach nur beschämend...!

Puh, genau zu dem Thema hatte ich mit meinem Bruder vor kurzem eine hitzige und auch kurze Diskussion. Er ist der Meinung ich würde nur aus Nostalgie die alten Platten bevorzugen, ich hingegen dass die Fans einfach viel zu anspruchslos sind und sich jeden Rotz vorsetzen lassen, wenn er nur halbwegs nach altbekannten klingt. Ärgerlich das ganze ...
 
Puh, jo, ich neige tatsächlich dazu, auch @Iron Ulf in seiner Analyse zuzustimmen, wobei mir irgendwie die Gabe abgeht, mich darüber ärgern zu können.

Das mag an meiner generellen Milde liegen, und daran, dass ich mich lieber auf die positiven Momente einer Sache konzentriere als auf die negativen, und die dann auch so doch noch genießen kann, aber wenn man das mal schonungslos herunter bricht, ist der Song ein Stück mit ganz coolen Hooks, den üblichen urtypischen Zutaten, die zwar recycelt aber ordentlich stiltreu aufbereitet sind. Das Problem ist bei Rolfis Wild seit bald 20 Jahren halt durchgängig immer, dass man dem guten Mann einfach vorwerfen müsste, dass er mit verhältnismäßig geringen Aufwand seine grabestreuen Fans so viel glücklicher machen könnte, als er es tut, aber er will einfach nicht, weil er dafür zu bequem, zu verbohrt, zu geizig scheint.

Das ist schon verdammt schade. Keine Frage. Ich persönlich hab immer noch lieber diesen Song und diese kommende EP als dass ich sie nicht hätte, aber auch mir geht das Bedauern darüber nahe, dass er einfach den gleichen Song mit Pfeffer im Arsch und ein wenig mehr Motivation und einem externen Produktionsratgeber mit Undergroundohren zu einer richtig geilen Party machen könnte. Will er nicht. Verstehe es wer will.
 
Ach. Mit dem was der Kasper-Eck da so produziert kann man mich schon lange nicht mehr ärgern.
Ich kann´s mir anhören, so wie die neueren Sachen von Manowar (die ich aber tunlichst nicht kaufe) und kann die Mucke auch genauso schnell wieder vergessen.
Von den neueren Sachen bleibt halt nix im Ohr, im Gegensatz zu Under Jolly Roger, Chains and Leather, The Privateer oder Riding the Storm.


Hasche schrieb ja was von gut komponiert, aber gut komponiert hört sich für mich anders an. Das waren die Songs bis einschließlich Black Hand Inn (und auch da wurde schon kräftig Selbstkopie betrieben). Das hier ist Stangenware, wie ein Hemd von C&A oder Schuhe von Deichmann. Simpel, günstig hergestellt ohne großen Aufwand und enthält alles, was man "braucht" oder (was Running Wild angeht) quasi gerne hört.

Was diesen Song betrifft: Interessanter Beginn, gewöhnlicher Mittelteil mit den immer wiederkehrenden Motiven, die man so schon auf den letzten 4-5 Alben gehört hat,
öde, langweilige Plastik-Drums vom ollen Angelo und eine allerbilligste Heimstudio-Produktion.
Früher Rock ´n´Rolf, heute Ungerockter Rolf.

Irgendwann mal für günstig bei ibäh für 3-5 €, so für die Sammlung, aber nie-nicht zum Vollpreis.
 
Ach. Mit dem was der Kasper-Eck da so produziert kann man mich schon lange nicht mehr ärgern.
Ich kann´s mir anhören, so wie die neueren Sachen von Manowar (die ich aber tunlichst nicht kaufe) und kann die Mucke auch genauso schnell wieder vergessen.
Von den neueren Sachen bleibt halt nix im Ohr, im Gegensatz zu Under Jolly Roger, Chains and Leather, The Privateer oder Riding the Storm.


Hasche schrieb ja was von gut komponiert, aber gut komponiert hört sich für mich anders an. Das waren die Songs bis einschließlich Black Hand Inn (und auch da wurde schon kräftig Selbstkopie betrieben). Das hier ist Stangenware, wie ein Hemd von C&A oder Schuhe von Deichmann. Simpel, günstig hergestellt ohne großen Aufwand und enthält alles, was man "braucht" oder (was Running Wild angeht) quasi gerne hört.
Insgesamt stimme ich deinen Aussagen schon zu, aber hier würde ich widersprechen - (für den typischen Ru-Wi-Stil) gut komponiert finde ich das neue Stück schon. Klar, der Refrain könnte besser sein aber zumindest sind hier wieder nette Details im Gitarrenspiel (die Melodie im Pre-Chorus z.B. und auch das spätere Lead/Solo), die ich so auf einigen neueren Alben der Band nicht mehr gehört habe. Da ist also seit dem letzten Album schon ein qualitativer Aufwärtstrend oder meinetwegen mehr Inspiration rauszuhören als z.B. auf "Brotherhood", "Rogues" oder "Shadowmaker". Allerdings wirkt es dennoch etwas reißbrettartig (was für mein Empfinden aber auch schon auf "Black Hand Inn" der Fall war - bei dem Album bin ich wirklich überzeugt, dass es vor allem aus nostalgischen Gründen so beliebt bei vielen ist - alles, was man an der Band heute kritisiert, über kalkulierte Selbstkopie bis zur sterilen Produktion nahm nämlich da schon seinen Anfang, auch wenn es nach den 90ern qualitativ noch deutlich unterboten wurde). Aber wie das ganze veröffentlicht wird (Produktion, Cover) macht es dann eben auch für mich zu einer sehr ärgerlichen Angelegenheit. Ich habe da einfach das Gefühl eines lieblos ausgeführten Jobs, bei dem die Musik an sich (und deren Präsentation) halt nicht höchste Priorität hat, sondern sich nach dem Songwriting alles weitere Vorgehen vor allem nach Effizienz und Kostengünstigkeit richtet.
 
Also der Soloteil ist wirklich nicht von schlechten Eltern und zeigt, was Rolf kann, wenn er Bock hat.

Hat er aber offenbar nicht. Denn der Rest des Songs dümpelt belanglos, lustlos und zahnlos im gleichen dünnen Brackwasser wie The Brotherhood/Resilient und Co. Im Vergleich zu Rapid Foray eindeutig ein Rückschritt. Schade.
 
Puh, jo, ich neige tatsächlich dazu, auch @Iron Ulf Das Problem ist bei Rolfis Wild seit bald 20 Jahren halt durchgängig immer, dass man dem guten Mann einfach vorwerfen müsste, dass er mit verhältnismäßig geringen Aufwand seine grabestreuen Fans so viel glücklicher machen könnte, als er es tut, aber er will einfach nicht, weil er dafür zu bequem, zu verbohrt, zu geizig scheint.
Ich glaube allen ernstes, dass dem das so gefällt wie er das macht. Warum auch immer. :hmmja: Leider gefällt das halt den meisten anderen nicht.
 
@Taurelin Rückschritt finde ich nicht. Der Track hätte auch auf der Rapid stehen können, anstatt dem ollen Blood Song. Hätte das ganze Album noch etwas aufgewertet.
Da gabs doch mal nen Fan, der Metallicas St Anger nochmal selbst irgendwie soundtechnisch so manipuliert hatte, dass das ganze Ding sogae richtig brauchbar klang. Das müsste jemand mal mit der Rapid machen...ich wär dafür. Oder, wir lassen Ced alle Instrumente spirlen recorden das Ganze und legen Rolfs Gesang erüber:D
 
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Neuer Song: na ja... :hmmja:

Der Sound ist (von Youtube) schlechter als der der Resilient (von mp3, gleiche Anlage), vor allem das Schlagzeug geht mal wieder mächtig auf die Nüsse. Aber Rolf hat ganz schön tief gegraben diesmal, und sogar ein Riff von Genghis Khan recylcelt! ;)

EPs finde ich grundsätzlich ehr verzichtbar, und da mache ich bei dieser bestimmt keine Ausnahme. Dafür ist allein der Platz im Schrank zu schade. :)
 
Ich finde ja nach wie vor die Resilient in vielen Belangen besser als die Rapid Foray... aber nun gut.

Neuer Song: Größtes Problem der neuen Running Wild sind die nicht gedoppelten Gitarren. Dadurch wirkt halt alles wahnsinnig dünn. Wenn die Ryhtmus-Gitarre wie früher anständig gedoppelt wäre, hätte das so viel mehr Bumms ohne aufgeblasen zu wirken...
Die Melodien/Harmonien sind chic, könnten so auch auf der Victory/Brotherhood/Rogues En Vogue stehen. Der Chorus passt, da spielt er immerhin mal ein wenig mit seiner Stimme im Computer. Der erste Teil vom Solo erinnert mich frappierend positiv an die Victory, der zweite Teil ist ein richtig feines Gedudel.
Insgesamt einer der besseren Songs der letzten 15 Jahre, passt. Sollte der auf dem neuen Album nächstes Jahr drauf sein, hab ich schon mal eine Nummer, die mir richtig gefällt.

Und ja, ich bin bei Running Wild recht anspruchslos.

Aber Rolf hat ganz schön tief gegraben diesmal, und sogar ein Riff von Genghis Khan recylcelt!
Uff, welches meinsten du? Ich hör sowas nie auf Anhieb raus.
 
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