Der Science-Fiction-Thread

Gibt schon inhaltliche Unterschiede, oder?

Ja, zum Teil massive und irgendwie bedauerliche (weil es spannend gewesen wäre). Allerdings: Garland hatte auch nie ein Geheimnis drauß gemacht, dass er in völliger Ignoranz des Wissens, dass es eine Trilogie werden soll (ihm lag zu Beginn nur ein Skript des ersten Romans vor; die Rechte wurden schon im Jahr vor Veröffentlichung eingekauft), die Geschichte in eine eigene Richtung lenken will. Ich seh beides als Gewinn an. Ein großartiger Film und ein großartiges Buch, die sich aber wenig mehr als die Prämisse und bestimmte Einzelheiten teilen.

Ich möchte nochmal auf das wunderschöne und tolle SF-Roadmovie Monsters von Gareth Edwards aufmerksam machen, das sich auch die Idee aus Picknick Am Wegesrand (Stalker) zunutze mach. Diese "Zone".


Ganz wunderbarer, ruhiger Film. Was man von der Fortsetzung nicht behaupten kann. Die ist nämlich beschissen und hat so gut wie nichts mit dem Original gemein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Unbedingt anschauen.

Garland hat ja seinen Annihilation ohnehin nicht im Rahmen der Trilogie konzipiert; als er das Drehbuch schrieb, gab es nur ein Skript des ersten Romans. Weiterhin hat er sich wohl auch nicht mit den Fortsetzungen beschäftigt und nie geplant, daran zu arbeiten. Am Startwochenende in den USA (dort lief er in 2000 Kinos an), hat er knapp unter den Erwartungen 11 Mio eingenommen. Inwiefern er sein Budget reinholen konnte, weiß ich nicht. Ist auch egal, denn mir hat er sehr gut gefallen.
Die Strugatzki'sche (und irgendwie auch Lem'sche) Grundidee mag ich ohnehin (und fand ich schon bei Monsters toll); es hat schon eine gewisse Schönheit, was dort herausgekitzelt wurde (wieder: Monsters), aber die Einflüsse der Ostblock-SF und wohl von 2001 sind kaum zu übersehen. Die Bilder waren famos, die Atmosphäre wunderbar. Auf die wenigen reißerischen Momente hätte ich, wie schon öfter mal bei Garland, verzichten können. Dennoch fand ich den Film überaus fesselnd und berührend. Und mit ordentlich Stoff zum Nachdenken.
Für mich das erste Highlight des Jahres und mit Arrival und Blade Runner 2049 ein weiteres SF-Highlight der letzten Jahre. Man kann echt nur froh sein, dass sich Paramount nicht durchsetzen konnten und Garlands Final Cut uns nun beglückt und keine kastrierte und zurechtgepflegte Version für das US-Testpublikum. Jetzt werde ich mich doch der Trilogie widmen müssen.

Für sich genommen ein toller und ruhiger Film, mit atmosphärischen Bildern. Als Fan des Buches macht sich allerdings leichte Enttäuschung breit.
Die Charaktere wurde gut getroffen und ja, auch im Buch waren es fünf Frauen aber die für mich faszinierenden Stellen der Vorlage fehlen bzw. wurden stark geändert. Leider.

z. Bsp.
die Erforschung des Tunnels / Turms mit den Schriftzeichen, der Crawler (faszinierend beschrieben im Buch), die unterschwelligen "Befehle" der Psychologin usw.

In Anbetracht der Vorlage wäre da mehr drin gewesen. Der Film ist trotzdem äußerst sehenswert allerdings waren die Effekte sehr digital / glatt.

7,5 / 10
Habe Anfang des Monats "Annihilation" gelesen (Teil 2 und 3 harren der Dinge irgendwo im Bücherstapel) und gestern den Film gesehen. Ich war sehr angetan, ist bei mir irgendwo bei 8,5. Folge da in allen Punkten @Lobi s Ersteinschätzung und verstehe auch @Zadok s Kritik. Der Roman bedient da eine gewisse Lovecraft'sche Weirdness (ich habe mich sehr an "Mountains of Madness" erinnert gefühlt), die der Film gewissermaßen durch die Ostblock-SF ersetzt. Ich sehe aber auch, dass die abweichenden Entscheidungen des Regisseurs vermutlich auch dem Medium geschuldet und finde es insofern interessant zu sehen, wie sich schriftliches und visuelles Storytelling unterscheiden. Da wird dann naturgemäß vieles mehr nach Außen verlegt. Die wachsende Paranoia unter den Frauen hätte überzeugender dargestellt werden können, dafür hat für mich die Idee der Betonung der "Refraction" der DNA alle schmerzhaft vom Roman her fehlende Änderungen kompensiert. Ich bin sowieso immer auch Advokat für Doppelgänger als eines verschollenen Horror-Tropus des 19. Jahrhunderts (zumindest meinem Gefühl nach). Das Ende fand ich sehr gelungen und beklemmend. Ein schöner und nachdenklich stimmender Film.

Danke auch für die Empfehlung von "Monster".
 
Die wachsende Paranoia unter den Frauen hätte überzeugender dargestellt werden können

Der kruden Fatalismus der Psychologin und von Lena hat die paraniode Komponente der Vorlagefiguren gut ersetzt. Beides zusammen hätte wohl weniger funktioniert, finde ich.

ich habe mich sehr an "Mountains of Madness" erinnert gefühlt

Ich mich auch. Was aber vor allem an der Erzählerperspektive liegt, finde ich.

Ein schöner und nachdenklich stimmender Film.

Das. Genau das. <3
 
Nachtrag: Wenn wir schon bei Lovecraft sind, diesmal im Bezug auf den Film: Die Farbe aus dem All dürfte auch ein Einfluss auf Garland gehabt haben.
 
Der kruden Fatalismus der Psychologin und von Lena hat die paraniode Komponente der Vorlagefiguren gut ersetzt. Beides zusammen hätte wohl weniger funktioniert, finde ich.
Ja, die Neuanordnung der Personenkonstellation fand ich auch gelungen. Aber Paranoia wird ja auch im Film dargestellt, eigentlich angefangen von der ersten Minute "im" Shimmer. Ich fand den Cast abgesehen von der Biologin und vllt noch der Psychologin (ich verweigere mich der Namen ;) ) glaub einfach nicht besonders beeindruckend oder nachdrücklich bemerkenswert als Charaktere. Ich bin aber auch ein schlechter Filmkritiker und das klingt natürlich härter, als es gemeint ist.


Ich mich auch. Was aber vor allem an der Erzählerperspektive liegt, finde ich.
Ja, aber auch an der Erforschung einer sich nach unten windenden Struktur.

Das. Genau das. <3
Danke. :)

Nachtrag: Wenn wir schon bei Lovecraft sind, diesmal im Bezug auf den Film: Die Farbe aus dem All dürfte auch ein Einfluss auf Garland gehabt haben.
Genau das wollte ich gerade schreiben. :D Finde das aber durchaus auch schon im Konzept des Buches angelegt.
 
So, habe das erste Buch fast durch, das zweite und dritte sind schon unterwegs, bin begeistert und ich muss dir nun auch zustimmen bez. des Spoilers. Macht den Film für mich dennoch nicht schlechter. Gemessen an Garlands Aussagen, hätte man damit rechnen können. Allerdings hatte ich ja eh andere Erwartungen an den Film in Unkenntnis des Buches. Werde ihn die Tage nochmal anschauen. Mal sehen, wie er nach Genuss des Buches wirken wird.
Sag mal Bescheid wie Buch 2 und 3 sind. Die kenne ich nämlich (noch) nicht.

Die von mir angesprochenen Szenen hätten den Film vermutlich zu sehr in die Horror-Ecke gedrängt aber wie gesagt, für mich das beklemmenste und faszinierendste an der ganzen Story.

Da fällt mir noch ein Kritikpunkt ein

Im Buch wird die Herkunft der Area X nicht geklärt, im Film sieht man gleich einen Meteor abstürzen. Hats ja auch noch nie gegeben o_O

Trotzdem ein toller Film.
 
Ich möchte nochmal auf das wunderschöne und tolle SF-Roadmovie Monsters von Gareth Edwards aufmerksam machen, dass sich auch die Idee aus Picknick Am Wegesrand (Stalker) zunutze mach. Diese "Zone".



Ganz wunderbarer, ruhiger Film. Was man von der Fortsetzung nicht behaupten kann. Die ist nämlich beschissen und hat so gut wie nichts mit dem Original gemein.
Finde das Ding auch richtig klasse. Kennt leider kaum jemand.
 
@ Die Drei Sonnen: hab ich mir mal als Hörbuch für Fahrten besorgt. Bisher genau mein Ding. Danke für den Tipp!
 
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weiß nicht ob dieser Film schon genannt wurde? Wer einen Euroshop bei sich hat, kann bspw. die bluray für 1€ abgreifen.

franko-kanadisches Weltraum-Kammerspiel.
Sehr ruhig gehalten, im Prinzip auch gänzlich ohne Action. Damit dürfte der
Film für einen Großteil der potentiellen Zuschauer belanglos und langweilig bleiben.
Erst zum Finale hin bietet der Film dann auch von der Aussage her Ansatzpunkte,
die für den ein oder anderen wieder aufgezwungen wahrgenommen werden könnten.
Letztendlich wirft er Fragen zum Thema Leben, Menschlichkeit, vergebene Lebenschancen
und Opferbereitschaft auf.
 
BÄM! Eine Milliarde Doller Budget.

Wie die Financial Times berichtet, will Amazon ein Budget von einer Milliarde Dollar für die Verfilmung der Sci-Fi-Romanreihe "Remembrance of Earth's Past" (dt. "Trisolaris-Trilogie") zur Verfügung stellen. Nochmal: Eine Milliarde US-Dollar. Zwar verhandelt man noch um die Rechte, dies soll aber nur noch Formsache sein. Das wird eine Sci-Fi-Serie auf Blockbuster-Niveau. Ein absolutes Prestige-Projekt von enormer Größe und Priorität für Amazon. Man munkelte schon lange, dass der Konzern sehr Großes im Film- und Serienprojekt plane, nach der angekündigten "Herr der Ringe"-Serie wird dies das nächste Megaprojekt werden.

Der erste Roman erhielt Lobeshymnen und gewann in den USA den enorm prestigeträchtigen Hugo-Award für den besten Roman 2015. Sogar der ehemalige US-Präsident Barack Obama las diesen und sagte begeisternd "The scope of it was immense."

(q:neonzombie-fb)
 
BÄM! Eine Milliarde Doller Budget.

Wie die Financial Times berichtet, will Amazon ein Budget von einer Milliarde Dollar für die Verfilmung der Sci-Fi-Romanreihe "Remembrance of Earth's Past" (dt. "Trisolaris-Trilogie") zur Verfügung stellen. Nochmal: Eine Milliarde US-Dollar. Zwar verhandelt man noch um die Rechte, dies soll aber nur noch Formsache sein. Das wird eine Sci-Fi-Serie auf Blockbuster-Niveau. Ein absolutes Prestige-Projekt von enormer Größe und Priorität für Amazon. Man munkelte schon lange, dass der Konzern sehr Großes im Film- und Serienprojekt plane, nach der angekündigten "Herr der Ringe"-Serie wird dies das nächste Megaprojekt werden.

Der erste Roman erhielt Lobeshymnen und gewann in den USA den enorm prestigeträchtigen Hugo-Award für den besten Roman 2015. Sogar der ehemalige US-Präsident Barack Obama las diesen und sagte begeisternd "The scope of it was immense."

(q:neonzombie-fb)
Warum auch immer man so eine dermaßen große Summe da reinbuttern muss...
Ich gucke grade die erste Staffel von "The Expanse" und bis auf die offensichtlichen Game Of Thrones Anleihen, die die Serie hat, ist das eine Sci Fi Serie auf absolutem MegaNiveau. Ich brauche keine Superduper-CGI-Kulissen. Ich brauche einfach nur eine glaubwürdige, nachvollziehbare und gut aufgezogene Storyline. Und die kann keine Summe der Welt kaufen.
 
BÄM! Eine Milliarde Doller Budget.

Wie die Financial Times berichtet, will Amazon ein Budget von einer Milliarde Dollar für die Verfilmung der Sci-Fi-Romanreihe "Remembrance of Earth's Past" (dt. "Trisolaris-Trilogie") zur Verfügung stellen. Nochmal: Eine Milliarde US-Dollar. Zwar verhandelt man noch um die Rechte, dies soll aber nur noch Formsache sein. Das wird eine Sci-Fi-Serie auf Blockbuster-Niveau. Ein absolutes Prestige-Projekt von enormer Größe und Priorität für Amazon. Man munkelte schon lange, dass der Konzern sehr Großes im Film- und Serienprojekt plane, nach der angekündigten "Herr der Ringe"-Serie wird dies das nächste Megaprojekt werden.

Der erste Roman erhielt Lobeshymnen und gewann in den USA den enorm prestigeträchtigen Hugo-Award für den besten Roman 2015. Sogar der ehemalige US-Präsident Barack Obama las diesen und sagte begeisternd "The scope of it was immense."

(q:neonzombie-fb)
Ich hab den Hype um das Buch bzw. Bücher nicht ganz nachvollziehen können. Fand das erste ungefähr bis zur Hälfte ok, danach mußte ich mich zwingen es auszulesen. Ich vermute mal stark Amazon hat damit den chinesischen Markt im Visier, soweit ich weiß sind die westlichen Blockbuster dort nicht besonders erfolgreich.

edit: Angeblich soll die Milliarde alleine für die Buchrechte hingeblättert werden, die Produktionskosten sind da noch nicht drin. Kranke Summe. o_O
 
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Lost In Space Reboot:
Netflix has clearly invested a lot in the production, and it shows in everything from the designs of the spacesuits, Jupiter 2 and robot to the special effects and location shoots. Sure, the icy, alien wasteland of the premiere quickly gives way to a world that looks a lot like British Columbia (because, well, it is), but the producers give use more than the lush forests shown on countless other series, ranging from Arrow to The X-Files. This is a convincingly extraterrestrial landscape.

Lost in Space is a deft and thoughtful reimagining in the vein of 2004’s Battlestar Galactica that updates the original concept without abandoning it entirely (in fact, it pays homage to the Irwin Allen classic with light touches ranging from an updated theme to a well-placed cameo by Bill Mumy). But whereas BSG used its canvas to explore such heavy themes as the war on terror, torture and religion, Lost in Space is more interested in family, scientific curiosity, and faith — in one’s self and in others.

That’s OK, because not every sci-fi reboot needs to be a complex allegory. Sometimes, an entertaining, edge-of-our-seats adventure is precisely what we want — and Lost in Space delivers.
https://www.cbr.com/lost-in-space-2018-review/
 
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