Der Serien-Thread

iu

Normalerweise stehe ich nicht so auf Satire und die Serie ist vielleicht nicht so richtig originell, aber das fand ich überraschend unterhaltsam. Natürlich völlig überdreht, aber mit Momenten, wo es einem wirklich kalt trifft oder man sich unwohl fühlt.
 
Die wilden 90er, Folge 1: Habe nach 10 Minuten abgeschaltet. Grausamer Klon der Originalserie. Und das ist nach 10 Min schon klar.
 
Columbo.

Die Serie mag ich so sehr, nach 1,5 Jahren schaue ich mir die Folgen wieder sehr gerne an.
Jetzt n Döner und einen langen Columbo-Abend. Ich Serien- und Dönerjunkie ey :D

Ich bin auch absoluter Columbofan, kenne jede Folge auswendig, es gibt viel zu wenig Folgen, schade das die Produktion damals für lange Jahre eingestellt wurde. Neben der Figur überzeugt mich vor allem das Konzept den Tathergang sowie den Mörder vorab zu kennen und die Auflösung eben durch Columbo zu begleiten, manchmal superclever gestrickt das Ganze.

Habe gerade die Folge "Der Tote in der Heizdecke" geschaut, fange gleich mit "Der Tod aus dem Anrufbeantworter" an.

Oh ja, das Gestrickte macht diese Serie aus. Ich mag die Geschichten und sehr gekonnt gespielte Emotionen und die Tatsache, dass man in den Folgen immer wieder neue Sprüche entdeckt, wenn man die Folgen nach ner Zeit schaut, da die Serie recht inhaltsreich ist.
Mir gefällt die ruhige Kameraführung und lange Sequenzen, die Kulisse... Schaue mir sehr gerne die Zeitkapsel an, in der die Welt noch klein wenig anders gestaltet war. Die Technik, die Mode, das Mobillar...
Und die Länge der Folgen find ich großartig. So können sich diese unterhaltsame und komplexe Storys schön entfalten.

Komplette Zustimmung, der Nostalgiefaktor ist einfach wunderbar. Da fällt mir die Folge "Teuflische Intelligenz" ein, bei der mittels Roboter ein Alibi verschafft wird, aber was für ein Roboter gemessen an der heutigen Zeit, von DNA Analyse ganz zu schweigen:D
Toll finde ich auch immer den Auftritt von damals schon bekannten oder eben dann später bekannteren Schauspielern, wie z.B Leonard Nimoy oder Steve Buscemi.
Tolle Serie.

Jepp, das Tempo der Episoden gefällt mir ebenfalls sehr. Lieblingsfolge: "Schwanengesang" mit dem Johnny, dem Cash.
Bei der Folge "Tödliche Trennung" hat übrigens Steven Spielberg Regie geführt;)
 
Es gibt nicht viele Serien, die mich in den letzten Jahren gecatcht haben; wenn, dann zumeist eher Mini-Serien:

"Godless"
(= ziemlich guter (long) Western mit "mysteriösem" Fremden inkl. krasser Vergangenheit als unfreiwilligem Vorboten des "Bösen"; klingt erstmal weitaus billiger als es umgesetzt tatsächlich ist.)

"Aggretsuko"
(= japanische Work/Life-Balance-Mini-Soap mit knuffigen antropomorphen Tierchen, sympathischer Protagonistin, teils satirischem Plot und viel überdrehtem J-Death-Metal-Karaoke, was alles in allem wirklich eine herzallerliebste Mischung ist und mich sogar zum T-Shirt-Kauf - siehe mein hiesiger Avatar - anstieß.)

"Die Brücke"
(= nordischer Serienmord-Krimi (normalerweise für mich eher: *gähhhhhhn*!) mit herrlich idiosynkratischer Hauptermittlerin, die in der ersten Staffel einen interessanten Gegenpart und in der zweiten eine interessante Hintergrundgeschichte erhält, weswegen ich zunächst überhaupt erst "kleben" blieb und im weiteren Verlauf aber auch durchweg gut unterhalten wurde, zumal auch die Fälle spektakulär genug blieben.)

"True Detective"
(= wiederum eine mich ausnahmsweise nicht ermüdende Krimi-Serie mit in sich geschlossenen, durchweg hochkarätig besetzten Staffeln, von deren dreien ich allerdings bloß die erste - angeblich auch beste - kenne, deren Nachfolger aber selbst im Falle eines 70%igen Niveaus noch unterhaltsam wären; hier mit W. "can't jump - to conclusions" Harrelson und M. McConaughey in zwei nur denkbar gegensätzlichen (und zweiter in seiner bis dato besten Rolle & Performance) Figuren, deren einzige Gemeinsamkeit der Job ist - und mit einer nahezu lovecraftschen gruseligen Atmosphäre des geistig-moralischen Verfalls...)

"The Sandman"
(= erste Staffel relativ frisch draußen: Auftakt zur Fantasy/Comic-Verfilmung von Neil Gaimans gleichnamigen Story-Run über die sogenannten "Endlosen", Verkörperungen kosmisch mächtiger Grundprinzipien/Antriebskräfte allen Lebens, ihren Bezug zu mythologischen und popkulturellen Entitäten, ihr Verhältnis untereinander (Familie halt...) sowie diversen irdischen Göttern, Dämonen und anderen sterblichen Lebewesen, darunter vornehmlich Menschen - ach ja, und spielt im weitesten Sinne alles im DC-Universum. Wunderschönes Gimmick: Die in die Realwelt übergetretene, nostalgische, antropomorphe Gentleman-alter-Schule-Verkörperung einer eigentlich bloß in der Traumwelt existenten Landschaft - ! ... fragt nicht - wird vom charmanten, aus der Zeit gefallenen, perfekt in diese Rolle passenden Stephen Fry verkörpert. Sonst ist diese Staffel entsprechend der Comic-Vorlage noch recht horrorlastig.)

"Luther"
(= ein ziemlich abstruses und zunehmend abstruser werdendes guilty pleasure, das einzig als eskapistische Parallelwelt und Psychoduell funktioniert... - und wenn man von Idris Elba seit seiner genialen Performance im mindestens ebenso genialen Beasts of No Nation einfach so gar nicht mehr genug bekommen kann; dessen ungeachtet allenfalls zweitklassiger Stoff...)

"Happy"
(= eine völlig kranke, hardboiled exploitation Serie über einen korrupten Ex-Cop gone zugekokste Schlägertype/privater "Problemlöser" for hire, der im völligen Kamikaze-Delirium von dem imaginären (Cartoon-) Freund eines entführten Jungens (pro bono - um die nervige Stimme in seinem Kopf nicht mehr hören zu müssen) in ein durchgeknalltes Abenteuer verwickelt wird und nebenbei seinen anfangs noch naiven "Auftraggeber" moralisch vollends korrumpiert: Who Framed Roger Rabbit? trifft auf Meet the Feebles trifft auf Bad Lieutenant trifft auf Payback trifft auf Leon der Profi. Und genauso pervers wie sich das anhört, genauso pervers ist das auch. So ähnlich stelle mich mir koksen auf LSD während eines diabetischen Zuckerschocks vor...)
 
Beinahe vergessen - beste deutsche Serie überhaupt:

"Der Tatortreiniger"
(= genau was der Titel sagt; mal komisch mal philosophisch mal als persiflage und mal melodramatisch angelegte, in sich abgeschlossene Folgen, komödiantisch leichtfüßig aber in nahezu jeder Folge wieder in einem ganz anderen Stil erzählt, alles nur von der titelgebenden Hauptfigur, einer etwas wurstig-skurillen, bauernschlauen bis tapsigen Alltagstype mit teils seltsamen Ansichten aber irgendwie doch dem Herzen am rechten Fleck zusammengehalten. Es gibt sogar ein einmaliges "Ditsche"-Crossover in Form eines kurzen Gast-Auftritts. Vom Ton her sind beide Serien kompatibel, also passt das schon, wobei "Der Tatortreiniger" in seiner Art des Humors weitaus weniger random & cringey ist - aber ebenso hintersinnig over the top bei gleichzeitigem Alltagsbezug; bisweilen sogar surreal, vor allem aber äußerst kreativ im durchweg eher lässigen storytelling sowie kongenial abwechslungsreichen Inszenierungen.)
 
In der ZDF-Mediathek gibt's zur Zeit "Dead Pixels", eine britische Serie über vier junge Nerds, die sich in der virtuellen Welt eines Fantasy-Rollenspiels wohler fühlen als im realen Leben. Sehr amüsant, mit schrägen Charakteren und stellenweise recht derbem englischem Humor. Habe doch mehrmals laut loslachen müssen.
https://www.zdf.de/serien/dead-pixels
 
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