Der SODOM-Thread

Ich
Sodom ist aber kein Autoverkäufer, sondern das ist eine Band, welche vor Publikum spielt und welche auch einen gewissen Einfluss auf den Nachwuchs haben kann. Da erwarte ich einfach ein gewisses Verantwortungsbewusstsein, besonders wenn diese Band aus Deutschland kommt und weiss wohin die Reise mit einer "mir doch egal Hauptsache es rockt" Einstellung gegangen ist.

Möchte mal dieses Argument exemplarisch aufgreifen. Ist die Erwartungshaltung an (Metal-) Bands nicht schon etwas überhöht? Klar Sodom gibts jetzt schon fast 100 Jahre, aber haben sie damit automatisch die Anforderung Verantwortung für den „Nachwuchs“ übernehmen zu müssen? Gabs diesen Anspruch auch schon in den 80ern? Das sind Musiker und keine Sozialarbeiter oder Politiker. Ich frage mich, ob man da manchen Leuten nicht etwas zu viel aufbürdet.
 
Möchte mal dieses Argument exemplarisch aufgreifen. Ist die Erwartungshaltung an (Metal-) Bands nicht schon etwas überhöht? Klar Sodom gibts jetzt schon fast 100 Jahre, aber haben sie damit automatisch die Anforderung Verantwortung für den „Nachwuchs“ übernehmen zu müssen? Gabs diesen Anspruch auch schon in den 80ern? Das sind Musiker und keine Sozialarbeiter oder Politiker. Ich frage mich, ob man da manchen Leuten nicht etwas zu viel aufbürdet.
Nicht gut vergleichbar, da man in 80ern bei der angebotenen Auswahl an Events und vor allem an Bands noch einen recht guten Überblick über die Szene hatte. Heute ist das doch komplett anders. Ich selbst beschäftige mich schon kaum mit BM, obwohl da vielleicht auch musikalisch Interpreten für mich bei sein könnten, aber es fehlt mir die Zeit hier dann erstmal tagelang zu recherchieren, ob man in braunen Gewässern angelt. Solchen Menschen gebe ich ungern mein Geld, meine Zeit oder grundsätzlich meine Unterstützung. Wenn nun etablierte Bands auf so einem Event spielen und ihre Fans dahin ziehen, werde solche neutralen Fans plötzlich auf Bands aufmerksam, deren Gedankengut fragwürdig ist. Wenn man sich dann allerdings nur oberflächlich mit diesen beschäftigt, ist die Gefahr nicht gering, dass hier neue Fans für diese Bands blauäugig an diese Szene heran geführt werden. Von daher sehe ich schon eine gewisse Verantwortung in den Bands, mehr aber natürlich in den Veranstaltern, hier bereits eine Vorauswahl zu treffen, damit diese Bands von Beginn an gar keine Chance haben unsere Szene zu unterwandern. Natürlich ist das eh schon passiert, aber mit solchen Mischfestivals wird es eher schlimmer und ich befürchte, dass gewiefte Menschen den Hunger nach Liveveranstaltungen nun genau dafür ausnutzen könnten.
 
Vielleicht treten ja Venom Inc, Samael, Sodom und Co. ja auch mal in Themar zusammen mit Lunikoff , KC Oidoxie auf, ist ja immerhin auch ein Rockkonzert.
Ob jetzt als Metalkonzert mit Nazibands oder Rockkonzert mit Nazibands, wo spielt das eine Rolle? Wenn dann welche meinen, bloß weil man Nazis scheiße findet ist man automatisch Links, sind das für mich auch nur Nazis. Es ekelt mich ehrlich gesagt an, daß NSBM überhaupt zu Metal zählt, bloß weil die Melodien ähneln und Black Metal hinter NS steht. Zum kotzen das Ganze, warum haben Sodom und Co nicht mal Eier und scheißen auf diese Naziveranstaltung.
 
Das behauptet ja auch niemand. Nur weil man keine Zeit/Konzert/Festival mit strammen Nazis verbringen möchte, muss man nicht gleich links sein. Sodom und Tom habe ich beide auch angeschrieben und nachgefragt, bisher keine Antwort bzgl. dem Auftritt.

Da will ich Chani mal komplett beipflichten. Ich bin ja auch alles andere als links, kann aber auch überhaupt nicht verstehen, warum man sich für dieses Festival in so ein Umfeld begibt.

Selbst ich, der nun nicht so tief in der BM-Szene drinsteckt, habe in den letzten Jahren mitbekommen, dass dort nicht mal versehentlich eine fragwürdige Band aufs Billing gerutscht ist, sondern regelmäßig eine komplette Armada an Protagonisten aus dem NSBM-Umfeld auftritt. Wenn ich das schon mitbekomme, sollten das Musiker, Management und Booker von Bands wie Sodom auch mitbekommen, jedwede Ausrede halte ich in dem Fall für unglaubwürdig, vor allem weil Sodom da schon mal waren und auch 2013 sicher die ein oder andere Nachfrage kam.

Wenn man dort zu sagt, ist einem das Umfeld zumindest egal. Dann sollte man das den Fans aber auch klar sagen. Wie dann der einzelne Fan das für sich wertet, bleibt jedem selbst überlassen. Für mich sinkt eine Band durch ihrem Teilnahme dort massiv im Ansehen. Ich würde sie nicht boykottieren, aber mir kritische Nachfragen im DF wünschen und (bei kleineren Bands, mit denen man am Rande von Konzerten ins Gespräch kommt) auch selbst mal zu dem Thema nachhaken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Würde ma gerne ein Hardcorefestival Billing sehen wollen wo neben NoFx, Bad Religion und Co auch dubiose Bands wären weil die ja au Hardcore spielen.......:D
War ma auf einem Konzert vor Jahren, da dachten einige dubiose Gestalten sie müstten sich unter dass Publikum mischen. War keine gute Idee. Tatoos kann man halt nich abkratzen :D
 
Sodom schreiben folgendes:

Hey pals! To get it right up front. Once again, we distance ourselves from bands that abuse their musical platform to express their political views, whether right or left, to the outside world. But we stand for freedom of expression for everyone and we won't let that talk us to death. When the Steelfest promoter booked the show with us at the end of 2019, these supporting acts and the billing were not even up for discussion. So we have a valid guest performance contract. We are currently clarifying the legal situation. We generally perform on behalf of ourselves and our fans and not for the other bands. The politically correct bands, whatever that means, are in the majority at Steelfest. Will they all cancel their performance? We will definitely talk to the organizer again about this situation and will form our own judgment. We can't always please everyone and we don't want that at all, but if we have to bow to some kind of political pressure every time, then we artists/musicians can soon quit our jobs. And after 40 years in this exciting business, I don't need any instructions about what to do or not. We have a strong fan base in Finland and many are happy to see Sodom again receiving a special setlist exclusively. After this long dry spell, we are of course happy to be playing in Finland again. This is our job, our passion. That's what we are living for. We won't let that talk us to death either and decide for ourselves. We will of course keep you up to date on the current state of affairs. But don`t forget…Sodom stands for freedom, peace, justice and democracy. And that's all that counts. Cheers ,)/
 
Na ja. Kern-Aussage, wir wollen und werden spielen. Sollen sie.

Meine Meinung: Zu Tode quatschen ist besser als Gewalt gegen Juden und andere Rassen zu propagieren und diese Aussagen durch die eigene Präsenz zu legitimieren.

Wenn ich auf einer Querdenker-Demo bin, dann bin ich da - egal ob ich eigentlich nur das Catering lecker finde und ein paar Witze über Blondinen machen wollte.
 
Mal dieses Zitat rausgestellt

"The politically correct bands, whatever that means, are in the majority at Steelfest. Will they all cancel their performance?"

Nee, aber wie wäre es wenn diese Bands zusammen es dem Veranstalter überhelfen die Wichser rauszuhauen oder ein reines NSBM Festival draus zu machen . Easy as that
 
ich bin eher geschockt wie lapidar Sodom das abtun.... ätzend...

Ich finde das gar nicht mal so lapidar. Kann diverse Ansätze auch nachvollziehen. Ich lass mir als Veranstalter auch ungern "von außen" reinreden und mach mir mein eigenes Bild.
Da permanente Beharren auf "zu Tode" quatschen, find ich halt eher öd...aber das ist nur meine Meinung
 
Ich finde das gar nicht mal so lapidar. Kann diverse Ansätze auch nachvollziehen. Ich lass mir als Veranstalter auch ungern "von außen" reinreden und mach mir mein eigenes Bild.
Da permanente Beharren auf "zu Tode" quatschen, find ich halt eher öd...aber das ist nur meine Meinung
sorry aber den Aufschrei so abzutun obwohl da wissentlich Nazibands und nicht nur Grauzone-Bands spielen... hm neeee....
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat hier jemand einen größeren Überblick über die finnische Festival Landschaft? Wie wird da grundsätzlich mit entsprechenden auch einheimischen Bands verfahren? Die entsprechende Ideologie kommt bei den meisten Bands ja zumindest in der Musik nicht durch. Destruction haben jüngst auch auf einem vermutlich Ableger vom hier diskutierten Festival gespielt. Hat mich zugegeben bei Destruction auch etwas überrascht.
 
Wenn nun etablierte Bands auf so einem Event spielen und ihre Fans dahin ziehen, werde solche neutralen Fans plötzlich auf Bands aufmerksam, deren Gedankengut fragwürdig ist. Wenn man sich dann allerdings nur oberflächlich mit diesen beschäftigt, ist die Gefahr nicht gering, dass hier neue Fans für diese Bands blauäugig an diese Szene heran geführt werden.
Genau das ist für mich der springende Punkt.
Und eigentlich halte ich Tom für belichtet genug, diesen Zusammenhang auch zu kapieren. Seinem oben zitierten Statement entnehme ich aber, dass es ihm tendenziell am Arsch vorbeigeht.
Richtig lächerlich, eigentlich sogar perfide, finde ich aber seine Rechtfertigung: Sodom stehe für "freedom of expression" für jeden, was sich für mich ein Stück weit wie eine Freifahrtkarte für das Nazipack liest - warum sonst hätte er das in diesem Zusammenhang erwähnt?
Es heißt ja immer (und Tom insinuiert das auch), dass man sich einen moralischen Kompass leisten können muss. Umgekehrt wird aber auch ein Schuh draus - man muss mit den Konsequenzen klarkommen, die ein Ignorieren besagten Kompasses mit sich bringen.
 
Zurück
Oben Unten