Der wahre Wüsten-Rock: Tuareg Rock/Blues

Sali Fründä, gestern haben meine Frau und ich Tamikrest im Moods gesehen. Das Publikum war altersmässig sehr durchmischt, die jüngsten waren um die 25 und es ging rauf bis etwa 70. Das Moods hat oben eine Balustrade mit guter Sicht auf die Bühne, da haben wir uns hingelümmelt, zudem konnten wir so gut das Publikum überblicken, wo sich doch einige Unikate tummelten: zum Beispiel ein Paar kurz vor dem Rentenalter, eine Mischung aus Klischeegeschichtslehrer, Sozialarbeiter und verrückter Professorin, die sich immer mehr in Ekstase tanzten - um dann gen Bar und auch danach aus unserem Sichtfeld zu entschwinden. Im Publikum hatte es auch ein paar Touareg in traditioneller Kleidung, die sichtlich angetan waren und am Schluss zur Band auf die Bühne kamen und mit ihnen abselften. Die Band selber spielte sehr sauber, sehr gut auf den Punkt, wobei es mir besonders der Bassist angetan hat, was womöglich auch daran liegt, dass ich früher in Bands selber den Bass bediente. Ist halt einfach ein duftes Instrument. Eine schöne Melodieführung hatte er und oft habe ich er sein Instrument als die Gitarre als "wesentlich" wahrgenommen. Die Songs klangen live noch mehr nach Wüste als auf Konserve, sie klangen nach Hitze und einem dadurch eher bedächtigen Lebenstempo (sehr klischiert natürlich, was man sich halt so vorstellt, wenn man dort noch nie war ...). Sehr nett waren auch die Ansagen, teilweise auf Englisch, meistens jedoch auf Französisch. Wegen seines Akzents musste ich mich sehr konzentrieren, das hatte aber natürlich jede Menge Charme. Bei vielen Songs erklärte er vorab, worum es darin geht und sagte einmal fast schon entschuldigend, dass sie ja in einer Sprache eingesungen seien, die wir nicht verstehen. Sehr nett fand ich das. Nach dem Konzert tummelte sich der Bassist noch im Publikum und der Schlagzeuger verkaufte am Merchstand, wo ich Chatma als LP und das neueste Album für meine Eltern zu Weihnachten als CD gekauft habe. T-Shirts gab es auch. Ein sehr, sehr schöner Abend war es und wir waren sehr erfreut und dankbar, dass die Band von so weit weg zu uns gekommen ist. Wirklich ein tolles Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Wer die Möglichkeit hat, die Band auf ihrer Tour noch zu sehen, sollte diese unbedingt wahrnehmen!
 
Sali Fründä, gestern haben meine Frau und ich Tamikrest im Moods gesehen. Das Publikum war altersmässig sehr durchmischt, die jüngsten waren um die 25 und es ging rauf bis etwa 70. Das Moods hat oben eine Balustrade mit guter Sicht auf die Bühne, da haben wir uns hingelümmelt, zudem konnten wir so gut das Publikum überblicken, wo sich doch einige Unikate tummelten: zum Beispiel ein Paar kurz vor dem Rentenalter, eine Mischung aus Klischeegeschichtslehrer, Sozialarbeiter und verrückter Professorin, die sich immer mehr in Ekstase tanzten - um dann gen Bar und auch danach aus unserem Sichtfeld zu entschwinden. Im Publikum hatte es auch ein paar Touareg in traditioneller Kleidung, die sichtlich angetan waren und am Schluss zur Band auf die Bühne kamen und mit ihnen abselften. Die Band selber spielte sehr sauber, sehr gut auf den Punkt, wobei es mir besonders der Bassist angetan hat, was womöglich auch daran liegt, dass ich früher in Bands selber den Bass bediente. Ist halt einfach ein duftes Instrument. Eine schöne Melodieführung hatte er und oft habe ich er sein Instrument als die Gitarre als "wesentlich" wahrgenommen. Die Songs klangen live noch mehr nach Wüste als auf Konserve, sie klangen nach Hitze und einem dadurch eher bedächtigen Lebenstempo (sehr klischiert natürlich, was man sich halt so vorstellt, wenn man dort noch nie war ...). Sehr nett waren auch die Ansagen, teilweise auf Englisch, meistens jedoch auf Französisch. Wegen seines Akzents musste ich mich sehr konzentrieren, das hatte aber natürlich jede Menge Charme. Bei vielen Songs erklärte er vorab, worum es darin geht und sagte einmal fast schon entschuldigend, dass sie ja in einer Sprache eingesungen seien, die wir nicht verstehen. Sehr nett fand ich das. Nach dem Konzert tummelte sich der Bassist noch im Publikum und der Schlagzeuger verkaufte am Merchstand, wo ich Chatma als LP und das neueste Album für meine Eltern zu Weihnachten als CD gekauft habe. T-Shirts gab es auch. Ein sehr, sehr schöner Abend war es und wir waren sehr erfreut und dankbar, dass die Band von so weit weg zu uns gekommen ist. Wirklich ein tolles Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Wer die Möglichkeit hat, die Band auf ihrer Tour noch zu sehen, sollte diese unbedingt wahrnehmen!

Bin neidisch und freue mich, dass das Konzert für dich samt Frau ein voller Erfolg war.
Ich werde es leider heute nicht nach Reutlingen schaffen, zu viel Arbeit, zu wenig Zeit, zu lange Fahrt... Ich würde mich zu gerne auch langsam ekstatisch in Trance tanzen. :D
 
Es ist ein sehr ungwohhnter Sound ,aber sehr interessant....meine Frau guckt mich eh nur noch mit nem Fragezeichen über dem Kopf an wenn ich Musik höre,erst Blues,jetzt auch noch das.:D
 
Im Glitterbeat-Store (https://glitterbeat.com/glitterbeat_store) gibt es übrigens bis 11. Januar 15% Rabatt auf den gesamten ohnehin schon sehr fair kalkulierten Labelkatalog, z.B. die letzten Tamikrest-LPs/CDs, aber auch so tolle Sachen wie z.B. Gaye Su Akyol (im April wieder in D auf Tour - lohnt!!), Baba Zula, Samba Touré, Altin Gün, die Mekons, Noura Mint Seymani oder die psychedelischen Japanerinnen von Kuunatic (danke @Iron Ulf für den Tipp hier im Forum!).
 
Bin neidisch und freue mich, dass das Konzert für dich samt Frau ein voller Erfolg war.
Ich werde es leider heute nicht nach Reutlingen schaffen, zu viel Arbeit, zu wenig Zeit, zu lange Fahrt... Ich würde mich zu gerne auch langsam ekstatisch in Trance tanzen. :D

Freuen wir uns auf die kommenden Konzerte im nächsten Jahr! :)
 
TIKOUBAOUINE sind eine der neueren Bands und stammen aus dem südlichen Algerien. Gegründet wurden TIKOUBAOUINE 2013, da die Musiker große Fans von TINARIWEN und TERAKAFT sind. Ihre Musik ist aber keine Kopie, sondern im Laufe der Jahre haben sie einen eigenen Stil entwickelt, die Musik aus anderen afrikanischen und westlichen Kulturen einschließt. Im Gesamten ist ihre Musik weniger rau und etwas glatter, was ich aber nicht als Nachteil empfinde. Es gibt bei einigen Songs auch einen Reggae-Einfluß, was mir persönlich nicht so gut gefällt, aber ansonsten mag ich ihre Musik sehr. Labalme Music hat 2019 das zweite Album 'Ahaney' veröffentlicht. Davor erschien 2016 das Debut 'Dirhan'. 2020 hat die Band ihr drittes Album aufgenommen, welches hoffentlich bald erscheinen wird. Hier kann man sich den Song 'Aytma' anhören und / oder das offizielle Video zu 'Tiniri (Where Nomads Live)'.

Offizielle Webseite: https://tikoubaouine.com/

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TINARIWEN sind ab Ende Mai in den USA auf Tour, gefolgt von weiteren Konzerten in Europa. Leider gibt es nur einen Konzerttermin in Deutschland......

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Am 19. Mai 2020 erscheint via Wedge Records 'Amatssou' (LP und CD), dass neue und damit neunte Studioalbum von TINARIWEN. Aufgenommen wurde das Album in einem provisorischen Studio in der südalgerischen Oase Djanet. Hier kann man sich die erste Single mit dem Titel 'Tenere Den' anhören.

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Im September diesen Jahres kommen TAMIKREST für drei Konzerte nach Deutschland:

10.9. Dortmund - Junkyard
11.9. Köln - Stadtgarten
13.9. Darmstadt - Centralstation Darmstadt

Hab großen Bock auf das Konzert im Junkyard.
 
Mdou Moctar gestern in Berlin war interessant.

Sehr laut, sehr intensiv, sehr krachig, sehr (!) gitarrenlastig, sehr rasant, und nach einer knappen Stunde (incl. Zugabe, die ohne den Bandleader stattfand) war der Spaß auch schon wieder vorbei.
Einerseits ist die Band unglaublich versiert (Bandleader und -Namensgeber Mdou Moctar ist ein irrer Gitarrist, und auch den Schlagzeuger und Bassisten fand ich bemerkenswert gut), und die einzelnen Stücke waren, jedes für sich, auch mitreißend.

Im Vergleich zu Konzerten von z.B. Etran de' L'Air, Tamikrest, Tinariwen usw. fehlte mir aber völlig der magisch-hypnotische Groove, der Desertrock-Konzerte oft so besonders macht. Dafür war es zu schnell und zu krachig.
Während o.g. Bands auf der Bühne (auch optisch) wie eine Einheit wirken, die wie ein einziger kollektiver Klangkörper stoisch einen unwiderstehlichen Groove hinzaubern, wirkten Mdou Moctar schon eher wie eine klassische Rockband mit klarem "Anführer". Mdou Moctar selbst stach schon aufgrund seiner Körperlänge optisch hervor, hat sich bei seinen ausgedehnten Soli am Bühnenrand hin- und herbewegt das Publikum animiert und hat den Chef im Ring gegeben. Der Bassist und der 2. Gitarrist dagegen sind fürs Stageacting bei Ian Hill in die Schule gegangen.

Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass Mdou Moctar zuletzt eher in Richtung "Desert Punk" gingen statt "Desert Rock" "oder "Desert Blues". Da ist was dran, jedenfalls was Lautstärke, Tempo und Krachfaktor im Vergleich zu den handelsüblichen Desertrockbands angeht.
Im Publikum gab's einige Jimi Hendrix-Shirts zu sehen, das passte irgendwie auch zu dem Abend.

Wahrscheinlich ist Mdou Moctar zwar die deaf-forever-kompatibelste Wüstenrockband, mir gefallen andere Bands aus der Richtung jednfalls live dann doch besser.
 
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