Der Weltraum.... unendliche Weiten

Meines Kenntnisstandes nach expandieren diese Galaxien nicht mit Geschwindigkeiten über der Lichtgeschwindigkeit. Diese gilt im hier und jetzt als die maximal möglich denkbare Geschwindigkeit.

Richtig ist, dass die am weitesten von uns entfernten Galaxien mehr Lichtjahre von uns entfernt sind, als das Universum alt ist.

Aktuell geht die Forschung davon aus, dass unmittelbar nach dem Urknall, bevor unsere physikalischen Gesetze gültig waren, kurzzeitig Expanion mit Überlichtgeschwindigkeit stattgefunden hat.

Im jetzt gibt es keine denkbare Möglichkeit für Geschwindigkeiten über c.

Nicht kann sich schneller als das Licht bewegen, richtig. Schrob ich ja auch.

Wenn du aber eine Taschenlampe mit Lampen auf zwei Seiten hättest bewegt sich der rechte Lichtstrahl mit Lichtgeschwindigkeit und der linke. Die beiden Lichtkegel entfernen sich aber schneller als das Licht
voneinander. Diesen Effekt habe ich gemeint.
 
Geiler Thread:top:
Bin von dem Thema auch schon seit meiner Kindheit sehr fasziniert.


Mal ne Frage an die Spezialisten:

Laut Einstein ist die schnellste Geschwindigkeit, die Lichtgeschwindigkeit. Schneller geht's nicht.

Wenn ich nun mit meinem Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit durch das All brettere und ich schalte meine Frontscheinwerfer ein, da ja sehr dunkel im All, bewegt sich dann der Lichtstrahl von meinem Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit weg? Weil dann hätte ja der Lichtstrahl theoretisch doppelte Lichtgeschwindigkeit oder lieg ich da falsch?
Nein, das geht natürlich nicht. Photonen bewegen sich eben immer mit Lichtgeschwindigkeit. Da spielen Impuls und Beschleunigung keine Rolle, sodass eben keine Addition der Geschwindigkeiten stattfindet. Aber gut, wenn Photonen sowieso keine Ruhemasse haben, sollte das auch nicht weiter verwundern.

Überhaupt ist das mit der Lichtgeschwindigkeit so eine höchst bemerkenswerte Sache, die die allgemeine Relativitätstheorie herausfordert: Natürlich kann sich im Raum nichts schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Diese Beschränkung gilt aber nun nicht für den Raum selber (und Raum ist bekanntlich nichts weiter als eine Eigenschaft, die durch Gravitation hervorgerufen wird), und das ist wiederum nun der Kunstgriff, der für Warp-Antriebe und ähnliche Gedankenspiele verwendet wird. Somit besagen die Theorien über die Ausdehnung des Universums auch, dass sich der absolut massefreie Raum zwischen den Galaxien im Laufe der Zeit immer weiter ausdehnen wird, was irgendwann auch jenseits der Lichtgeschwindigkeit verlaufen wird. Trotzdem gibt es (wie gesagt, abgesehen vom Raum selber) nichts, was sich schneller als Licht bewegen kann.

Die etwas pessimistische Konsequenz daraus wäre, dass in ein paar Milliarden Jahren keine Ausdehnung des Universums mehr beobachtet werden kann, weil sich alle anderen Galaxien bereits eben aus dem Grund der Beschleunigung dieser Beobachtung entziehen würden. Somit ließen sich dann auch keine Theorien mehr eben hierüber anstellen, und wir können vom Glück reden, im so genannten "kosmologischen Zeitalter" zu leben, dass uns eben solche Beobachtungen gestattet.
 
Ich habe letztens das Gedankenexperiment gemacht, mir vorzustellen, dass unser Universum nicht das einzige ist. Sondern - ähnlich wie Galaxien - es mehrere gibt. Wie da Grenzen laufen sollten und bla, habe ich mal ausgeklammert, aber auf was für ABSURDE Größen man käme, stelle man sich vor, es gibt mehr als ein Universum, sprengt halt einfach mal alles. Vor meinem Auge habe da praktisch das rauszoomen aus einem Atomkern zur Zelle, zum Menschen, zum Mond, zum Planeten, zu unserer und dann später zu anderen Sonnen ablaufen lassen. Wie klein wir eigentlich sind...

Du solltest mal Vilenkin lesen, er hat ein plausibles Multiverse-Weltbild.
 
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Laut Einstein ist die schnellste Geschwindigkeit, die Lichtgeschwindigkeit. Schneller geht's nicht.

Wenn ich nun mit meinem Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit durch das All brettere und ich schalte meine Frontscheinwerfer ein, da ja sehr dunkel im All, bewegt sich dann der Lichtstrahl von meinem Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit weg? Weil dann hätte ja der Lichtstrahl theoretisch doppelte Lichtgeschwindigkeit oder lieg ich da falsch?

Kein physikalische Objekt mit Ruhemasse kann sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen (durch relativistische Effekte wuerde das unendlich viel Energie benoetigen). Demzufolge kann dein Raumschiff 90, 99, 99.999999% der Lichtgeschwindigkeit erreichen, aber nicht 100.

Licht bewegt sich immer mit Lichtgeschwindigkeit, unabhangig davon, ob sich die Lichtquelle bewegt und wie schnell. Wenn zwei Beobachter im und ausserhalb des sich bewegenden Raumschiffes die Ausbreitung des Lichtes vom Scheinwerfer an deinem Raumschiff vermessen, messen beide das sich das Licht mit Lichtgeschwindigkeit bewegt.
 
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Meines Kenntnisstandes nach expandieren diese Galaxien nicht mit Geschwindigkeiten über der Lichtgeschwindigkeit. Diese gilt im hier und jetzt als die maximal möglich denkbare Geschwindigkeit.

Richtig ist, dass die am weitesten von uns entfernten Galaxien mehr Lichtjahre von uns entfernt sind, als das Universum alt ist.

Aktuell geht die Forschung davon aus, dass unmittelbar nach dem Urknall, bevor unsere physikalischen Gesetze gültig waren, kurzzeitig Expanion mit Überlichtgeschwindigkeit stattgefunden hat.

Im jetzt gibt es keine denkbare Möglichkeit für Geschwindigkeiten über c.

Die Expansion des Universums bedeutet nicht, dass sich ferne Galaxien durch den Raun von uns weg bewegen. Raum (und Zeit) expandieren, die Distanz zwischen Galaxien wächst, und kann so schnell wachsen, dass Licht nicht genug Zeit hat, von einer Galaxie zur anderen zu kommen.
 
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Nein, das geht natürlich nicht. Photonen bewegen sich eben immer mit Lichtgeschwindigkeit. Da spielen Impuls und Beschleunigung keine Rolle, sodass eben keine Addition der Geschwindigkeiten stattfindet. Aber gut, wenn Photonen sowieso keine Ruhemasse haben, sollte das auch nicht weiter verwundern.

Überhaupt ist das mit der Lichtgeschwindigkeit so eine höchst bemerkenswerte Sache, die die allgemeine Relativitätstheorie herausfordert: Natürlich kann sich im Raum nichts schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Diese Beschränkung gilt aber nun nicht für den Raum selber (und Raum ist bekanntlich nichts weiter als eine Eigenschaft, die durch Gravitation hervorgerufen wird), und das ist wiederum nun der Kunstgriff, der für Warp-Antriebe und ähnliche Gedankenspiele verwendet wird. Somit besagen die Theorien über die Ausdehnung des Universums auch, dass sich der absolut massefreie Raum zwischen den Galaxien im Laufe der Zeit immer weiter ausdehnen wird, was irgendwann auch jenseits der Lichtgeschwindigkeit verlaufen wird. Trotzdem gibt es (wie gesagt, abgesehen vom Raum selber) nichts, was sich schneller als Licht bewegen kann.

Die etwas pessimistische Konsequenz daraus wäre, dass in ein paar Milliarden Jahren keine Ausdehnung des Universums mehr beobachtet werden kann, weil sich alle anderen Galaxien bereits eben aus dem Grund der Beschleunigung dieser Beobachtung entziehen würden. Somit ließen sich dann auch keine Theorien mehr eben hierüber anstellen, und wir können vom Glück reden, im so genannten "kosmologischen Zeitalter" zu leben, dass uns eben solche Beobachtungen gestattet.
Aber wer sagt, dass das nicht schon längst geschehen ist?
 
Aber wer sagt, dass das nicht schon längst geschehen ist?
Das ist eben der Vorbehalt, unter dem alles in der Kosmologie - auch jegliche Vermutungen über den Ablauf des Urknalls - beschrieben wird: Man geht von dem aus, was derzeit beobachtet werden kann, und zieht daraus mehr oder weniger plausible Schlussfolgerungen, die dann diskutiert und mit anderen Theorien verglichen werden.

Ansonsten zu diesem Punkt noch ein schönes Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Horizontproblem
 
Ich mache es jetzt wie Ijon Tichy, mit meinem gruen und orangen Raumschiff biege ich nach dem naechsten blauen Stern links ab.
 
Cooler Thread :)
Kennt ihr das time-lapse Video der NASA von der Sonne?
http://www.iflscience.com/space/nasas-incredible-five-year-time-lapse-sun
The footage was captured by taking one frame every 8 hours from 2010 to 2015, with different colours representing different wavelengths.

2,600 Terrabyte Daten :cool:

Wollte wegen dem Thread auch mal nachgucken, was daraus geworden ist:

Antwort: This paper has been withdrawn because the author no longer believes the firewall argument is correct. :thumbsdown:
 
Wenn ich anfange, über den Weltraum nachzudenken, fühle ich mich direkt ganz, ganz klein. Und mir kann keiner erzählen, dass es da draußen kein anderes Leben geben kann! :D So wenig wie der Mensch da bisher erforscht hat, und so viel da noch zu finden sein muss...ein ganz, ganz faszinierendes Thema! :)
 
Habe mir schon sehr viele Dokus über dieses Thema reingezogen. Und verstehe immer noch nicht alles. Aber nen Pulsar würde ich schon gerne "aus der Nähe" erleben. :)
 
Interessanter Thread, aber ich bin auch der Meinung das vieles was man denkt über das Universum zu wissen, nicht stimmen muss. Die Menschheit weiß einfach viel zu wenig. Besonders wenn es darum geht irgendwelche Objekte wie in dem einen verlinkten Video die zig mal größer sein sollen als die Sonne. Wie ermittelt man sowas? Das sind doch alles Schätzungen. Genauso die Theorie das sich die Galaxie schneller als das Licht ausdehnt und man trotzdem irgendwann/irgendwie das Licht von solchen Sternen sehen kann...

Ich habe immer meine Probleme wenn so etwas als "bewiesen" oder Fakt präsentiert wird...
 
Generelle Skepsis ist selbstverständlich für den wissenschaftlichen Fortschritt unabdingbar. Aber zumindest, was die Messung der Größe von Sternen angeht, scheint sie unangebracht. Die Parallaxe von Sternen kann man zum Beispiel zur Messung der Entfernung von Sternen verwenden (hoch-präzise insbesondere von Satelliten und noch besser mit Radioteleskopen, http://www.astronomy.com/news/2014/08/radio-telescopes-settle-controversy-over-distance-to-pleiades), der Winkel, unter dem ein Stern erscheint, kann mit Hilfe von Interferometrie gemessen werden (http://dept.astro.lsa.umich.edu/~monnier/Publications/ROP2003_final.pdf), und mit beiden Daten ist es eine simples trigonometrisches Problem, den Durchmesser von Sternen zu ermitteln. Beide Techniken sind Jahrhunderte bzw. Jahrzehnte alt, und verlässlich.
 
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Jetzt mal direkt und plöd gefragt...

Wenn nun ein apokalyptisches Ereignis jenseits der Hubble-Sphäre passiert, würden wir es nicht wahrnehmen, bis wir auf einmal doch den Himmel brennen sehen, da die Hubble-Sphäre sich ausdehnt, und wir das Licht quasi einholen.
Die Ausdehnung des Raumes bedeutet auch eine Veränderung unserer eigenen Position, womit wir dann auf dieses apokalyptische Szenario zuflögen?

Also könnte zu jeder Zeit etwas völlig neues auftauchen, von dessen Existenz wir schlicht auch noch nichts wissen konnten.
 
Kann schon sein, aber generell sollte man annehmen, dass unsere kosmische Nachbarschaft sich nicht sehr vom Universum generell unterscheidet (Prinzip der Mediokrität).
 
Kann dieses Prinzip denn in Bezug auf die Unendlichkeit des Universums dann überhaupt angwandt werden?
Für uns mag ein grosser Teil nun sein, der ist wie er ist... Aber im Gesamten?
 
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