Black Pearl
Till Deaf Do Us Part
Einzelthreads für hierzulande nahezu unbekannte Bands mache ich sehr selten auf. Bei dieser Band ist es jedoch dringend angebracht.
Nicht unbedingt aus dem Nichts haben die Italiener WITCHUNTER mit ihrem Zweitling ''Back on the Hunt'' eine rasante US Metal-Scheibe eingezimmert, die jedoch schon ohne Vorwarnung auf der rechten Spur an allen HIGH SPIRITS, SPELLS oder IRON CURTAINS dieses Jahr vorbei zog und ihnen nicht nur knapp, mit Glück oder zufällig die Rücklichter zeigte, sondern zu meiner Überraschung fast schon deutlich.
In vielen Metalbereichen gab es dieses Jahr teilweise hauchdünne Entscheidungen. Dass es ausgerechnet im Traditional Heavy Metal zu einem ungefährdeten Sieg der Italiener kam, das gibt wohl nicht nur mir zu denken, was aber wiederum das Schönste am Heavy Metal ist: Bands, die man eher weniger auf der Rechnung hatte, schlagen unvermittelt zu.
Nahezu immer mit dem Fuß auf dem Gaspedal sind WITCHUNTER beileibe kein Speed Metal, sondern ganz einfach eine Band, die auf schnell gespielten Heavy Metal steht. Keine Midtempo-Passagen, bis auf die atmosphärischen Einstiege in die Songs oder kurze, interessante Tempiwechsel, um dem Drumming Platz einzuräumen. Die Jungs haben Spaß an Geschwindigkeit und wollen sie ausleben.
Die sehr angenehme mittlere Stimmlage von Sänger Steve Di Leo, die exakt an den richtigen Stellen akzentuiert an Höhe gewinnt und auch platzierte Screams setzt, jedoch immer songdienlich eingesetzt und spannungsvoll ausgearbeitet klingt, in Verbindung mit durchaus genial eingesetzten Elementen wie einer dezent eingeflochtenen Hammond Orgel, sehr filigranen und nie zu langen Soli, einfach nur toller Gitarrenarbeit und einer Atmosphäre, die durchaus hypnotische Momente entfacht, dies alles macht aus ''Back on the Hunt'' eine treibende, geerdete und faszinierende US Metal Scheibe aus Bella Italia.
Das ist Stoff für den qualitätsbewussten US Metal-Fan, irgendwo zwischen RIOT und WILD DOGS, doch deutlich mit eigener Note. Viel, viel Gitarrenpower, noch mehr Old School-Charme ohne knarzig, obskur, altbacken oder kauzig zu sein. Einfach nur selbstbewusst und wohl wissend, was sie genau wollten und diesen hohen Ansprüchen gerecht werden konnten.
Für die Black Metal-Fans sollte die Band auch von Interesse sein, wenn sie über ihren BM-Tellerrand hinausschauen mögen. WITCHUNTER ehren den Gehörnten und befinden sich somit in seelischer Gemeinsamkeit zu bspw. SATAN'S HOST, zu denen sie jedoch kaum musikalische Berührungspunkte aufweisen. Es ist zwar nur beizeiten eher düsterer Heavy Metal, da vorrangig die Freude an der Schnelligkeit vorherrscht, doch sie können auch dies und es deutet sich zwischen den Zeilen eigentlich in jedem Song an.
Respekt nach Italien. Diese Band muss nach Deutschland kommen!
Anspieltipps zum sofortigen Verlieben: ''Lucifer's Stand'', das neunminütige Meisterstück ''Achilles Last Stand'' und das DEEP PURPLE-artige ''Hounds of Rock''.
https://witchunter.bandcamp.com/
Nicht unbedingt aus dem Nichts haben die Italiener WITCHUNTER mit ihrem Zweitling ''Back on the Hunt'' eine rasante US Metal-Scheibe eingezimmert, die jedoch schon ohne Vorwarnung auf der rechten Spur an allen HIGH SPIRITS, SPELLS oder IRON CURTAINS dieses Jahr vorbei zog und ihnen nicht nur knapp, mit Glück oder zufällig die Rücklichter zeigte, sondern zu meiner Überraschung fast schon deutlich.
In vielen Metalbereichen gab es dieses Jahr teilweise hauchdünne Entscheidungen. Dass es ausgerechnet im Traditional Heavy Metal zu einem ungefährdeten Sieg der Italiener kam, das gibt wohl nicht nur mir zu denken, was aber wiederum das Schönste am Heavy Metal ist: Bands, die man eher weniger auf der Rechnung hatte, schlagen unvermittelt zu.
Nahezu immer mit dem Fuß auf dem Gaspedal sind WITCHUNTER beileibe kein Speed Metal, sondern ganz einfach eine Band, die auf schnell gespielten Heavy Metal steht. Keine Midtempo-Passagen, bis auf die atmosphärischen Einstiege in die Songs oder kurze, interessante Tempiwechsel, um dem Drumming Platz einzuräumen. Die Jungs haben Spaß an Geschwindigkeit und wollen sie ausleben.
Die sehr angenehme mittlere Stimmlage von Sänger Steve Di Leo, die exakt an den richtigen Stellen akzentuiert an Höhe gewinnt und auch platzierte Screams setzt, jedoch immer songdienlich eingesetzt und spannungsvoll ausgearbeitet klingt, in Verbindung mit durchaus genial eingesetzten Elementen wie einer dezent eingeflochtenen Hammond Orgel, sehr filigranen und nie zu langen Soli, einfach nur toller Gitarrenarbeit und einer Atmosphäre, die durchaus hypnotische Momente entfacht, dies alles macht aus ''Back on the Hunt'' eine treibende, geerdete und faszinierende US Metal Scheibe aus Bella Italia.
Das ist Stoff für den qualitätsbewussten US Metal-Fan, irgendwo zwischen RIOT und WILD DOGS, doch deutlich mit eigener Note. Viel, viel Gitarrenpower, noch mehr Old School-Charme ohne knarzig, obskur, altbacken oder kauzig zu sein. Einfach nur selbstbewusst und wohl wissend, was sie genau wollten und diesen hohen Ansprüchen gerecht werden konnten.
Für die Black Metal-Fans sollte die Band auch von Interesse sein, wenn sie über ihren BM-Tellerrand hinausschauen mögen. WITCHUNTER ehren den Gehörnten und befinden sich somit in seelischer Gemeinsamkeit zu bspw. SATAN'S HOST, zu denen sie jedoch kaum musikalische Berührungspunkte aufweisen. Es ist zwar nur beizeiten eher düsterer Heavy Metal, da vorrangig die Freude an der Schnelligkeit vorherrscht, doch sie können auch dies und es deutet sich zwischen den Zeilen eigentlich in jedem Song an.
Respekt nach Italien. Diese Band muss nach Deutschland kommen!
Anspieltipps zum sofortigen Verlieben: ''Lucifer's Stand'', das neunminütige Meisterstück ''Achilles Last Stand'' und das DEEP PURPLE-artige ''Hounds of Rock''.
https://witchunter.bandcamp.com/