Der wunderbare AUTOPSY Verherrlichungs-Thread

... in heftiger Rotation die mir vorliegenden vier Körperteile, will heißen Schlachteplatten, auf meinem fast unwürdig erscheinenden Plattenspieler. Bei diesen transzendentalen Hörerlebnissen schmerzt einzig und allein die Tatsache, daß sich peinlicherweise noch nicht alle Körperteile in meiner Sammlung befinden. Doch dies Dilemma soll nun sehr bald zu meinem nahenden runden Geburtstag durch Selbstbeschenkung aufgelöst werden. Dieses ganze Streben nach Häuserbau, Kinderkriegung und Bäumepflanzerei hat mich nie groß bewegt; die Kompletierung der Autopsy-Diskographie scheint mir nun hingegen eine sinnstiftende Lebensbestimmung.
Was für ein kluges und schönes Vorhaben!! Was geht da oft für ein Gejammer los, vorm runden Geburtstag! Über Vergänglichkeit, das Altern und was weiß ich nicht noch alles was dumm ist im Leben (da will ich mich selber gar nicht ausnehmen)…

Aber so macht das Älterwerden doch richtig Spaß! So wie du es geplant hast. Einen wundervollen neuen Lebensabschnitt beginnen, in welchem man plötzlich die erhabene Größe und den tiefen Abgrund der ganzen menschlichen Rasse mit einer solchen Wucht und Klarheit in ihrer ganzen ungeheuren Fülle begreift, wie es einem vorher undenkbar erschien! Vorher bevor du die größten je dagewesenen Zeugnisse menschlichen Kulturschaffens in deinen Händen hieltest: Das GESAMTE Oeuvre der anbetungswürdigen Autopsy!!

Die Nadel wird sich auf den Plattenspieler senken und du spürst sofort diese berückende Leichtigkeit,... das Aufgehen deiner Seele in einer neuen Sphäre überirdischer Kunst. Abseitig kranke, aber in ihrer Perversität wunderbar grazil ausgewogene Songstrukturen. Organisch packende absolut zwingende Brutalität. Reiferts irres Röhren vom tiefsten Grund seiner rohen getriebenen Seele. Distanzlos, faszinierend, voll Wahnsinn und Größe,… aber was red ich da. Du kennst ja solche "transzendentalen Hörerlebnisse" schon von den 4 Body parts die du schon hast…

Hach was gäbe ich darum, an EINEM einzigen Tag nacheinander zum ERSTEN mal 3 Bodyparts zu hören!!!! Na ja, vielleicht würde ich vor Ergriffenheit ins Koma fallen! Du solltest dich vorsichtshalber hinsetzen und stärkende Getränke bereithalten, z.B. ein paar Magenbitter, um ein so epochales Erlebnis in deinem Leben verkraften zu können… Aber ach, am runden Geburtstag lässt man ja sowieso ordentlich die Korken knallen, oder?

War es eigentlich schon? Sonst sag dann mal Bescheid, dass ich dir dann im Namen aller Autopsy Verehrer hier gratuliere!
 
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Lieber Gott, ich bedanke mich für Deine persönliche Anteilnahme! Nun, ohne hier mit all zu Persönlichem vom erhabenen Schaffen Autopsys ablenken zu wollen, sei hier kurz fallen gelassen, daß ich am nächsten Montag meinen 40sten begehen werde und mich sodann durch Selbstbeschenkung auf ein neues Level des Hörens aufschwingen werde.

So sind hier bereits gestern eingetroffen die Album Severed Survival und das von Dir immer wieder hervorgehobene Acts of Unspeakable. Welch Willenstärke es von mir abverlangt, diese Meisterwerke noch weitere fünf Tage hier unbehört liegen zu lassen, düfte nicht schwierig sein, sich vorzustellen. Ein weiteres qualvolles Dilemma düfte sein, dass an meinem Festtage hier wahrscheinlich allerhand Gesinde rumhängen wird, dass mich vom ungestörten Autopsy-Hören abhalten wird, da es selbst kaum würdig erscheint, dieser transzendentalen Lausch-Erfahrung beizuwohnen.

Ich habe mich entschlossen mit der Anschaffung des letzten in meiner Sammlung fehlenden Albums Shitfun, sowie die EP-Sammlung All Tomorrow's Funeral bis zum Weihnachtsfest zu warten, scheint mir das Erschlagen mit zu vielen Hauptwerken zur gleichen Zeit, der angebrachten Würdigung abträglich zu sein. Außerdem scheint mir Titel und Cover des Shitfuns von besonders weihnachtlichem Flair zu sein.
 
Lieber Gott, ich bedanke mich für Deine persönliche Anteilnahme! Nun, ohne hier mit all zu Persönlichem vom erhabenen Schaffen Autopsys ablenken zu wollen, sei hier kurz fallen gelassen, daß ich am nächsten Montag meinen 40sten begehen werde und mich sodann durch Selbstbeschenkung auf ein neues Level des Hörens aufschwingen werde.

So sind hier bereits gestern eingetroffen die Album Severed Survival und das von Dir immer wieder hervorgehobene Acts of Unspeakable. Welch Willenstärke es von mir abverlangt, diese Meisterwerke noch weitere fünf Tage hier unbehört liegen zu lassen, düfte nicht schwierig sein, sich vorzustellen. Ein weiteres qualvolles Dilemma düfte sein, dass an meinem Festtage hier wahrscheinlich allerhand Gesinde rumhängen wird, dass mich vom ungestörten Autopsy-Hören abhalten wird, da es selbst kaum würdig erscheint, dieser transzendentalen Lausch-Erfahrung beizuwohnen.

Ich habe mich entschlossen mit der Anschaffung des letzten in meiner Sammlung fehlenden Albums Shitfun, sowie die EP-Sammlung All Tomorrow's Funeral bis zum Weihnachtsfest zu warten, scheint mir das Erschlagen mit zu vielen Hauptwerken zur gleichen Zeit, der angebrachten Würdigung abträglich zu sein. Außerdem scheint mir Titel und Cover des Shitfuns von besonders weihnachtlichem Flair zu sein.

Im Namen aller fanatischen Autopsy Verehrer wünsche ich dir nachträglich alles Gute zu deinem 40ten Geburtstag, beziehungsweise zu deiner Wiedergeburt als neuer Mensch! Schön, dass du dich entschieden hat, das profane uninspirierte Dasein der ersten 40 Jahre endgültig hinter dir zu lassen. Du wirst gewiss schon bemerkt haben, wenn man Acts of the Unspeakable ein mal gehört hat, dann fragt man sich sofort wie man es vorher überhaupt ohne dies Platte ausgehalten hat. Wie wir an anderer Stelle hier im Forum bereits erfahren durften, hast du das Album auch auf Anhieb sofort verstanden! Zumindest kriechst du täglich nach einem Durchlauf Acts of the Unspeakable nackt in einen eigens dafür eingerichteten Andachtsraum um vor dem neuen Deaf Forever niederzuknien. Recht so!

Sehr schöne Idee auch, dir Shitfun für Weihnachten aufzusparen. Denn es passen nicht nur Cover und Thematik schön in die heimelige Jahreszeit von Kerzenschein und Mandarinen. Sondern vor allem auch die Musik. @Black Pearl schreibt im Seziertisch:

Man gab sich bodenständig verrottet und spielte ein fast befreit wirkendes, lockeres und gutklassiges Werk ein. Es war eine Platte, die AUTOPSY wohl benötigt hatten und so bezeichne ich ''Shitfun'' als das eingängigste Werk unserer Lieblings-Perversen, die an dieser LP hörbar Freude besaßen.

Und genau so ist es auch! Shitfun ist unglaublich catchy! Das Autopsy- typisch beklemmend Unheilschwere bekommt durch die straighte Punkigkeit einen ganz eigenen verstörend bizarren Charme, der auf Shitfun wirklich ganz einmalig ist. Also genau das richtige um sich das Fest der Liebe zu versüßen! Und die Adventszeit mit entsprechender Vorfreude.

Vielen Dank auch für den Hinweis auf das sehr schöne Audio-Interview, zu dem ich hier demnächst sicher auch noch so einiges schreiben werde.
 
Walls of the Coffin

Ich hatte in diesem Thread mal vorgeschlagen, den Song Voices, des reinen Vergnügens halber, so ca. 20 bis 30 mal hintereinander zu hören. Ich weiß ja nicht wie es euch seither ergangen ist, aber bei mir sind daraus so ungefähr zwei Monate des dauerhaften obsessiven Voices-Hörens geworden, mit geschätzt ca. 700 bis 800 Durchläufen.

Während des letzten Beats von Voices habe ich mich immer schon so dermaßen höllisch darauf gefreut, gleich wieder die ersten 10 Sekunden zu hören, dass ich die Nadel nicht schnell genug von der Platte heben und vor Voices wieder aufsetzen konnte. Ich hatte mich hier ja schon in einem anderen Post mal ausführlich darüber verbreitet wie geil die ersten 10 Sekunden von Voices sind!

Vor zwei Wochen verspürte ich dann allerdings immer wieder die Versuchung, die Nadel einfach draufzulassen und das nachfolgende - ja nicht minder geniale - "Walls of the Coffin" zu hören. Dieser Versuchung hatte ich dann immer öfter nachgegeben und bin mittlerweile dazu übergegangen, nur noch immer hintereinander "Walls of the Coffin" zu hören! Mal wieder. Im Winter 2002/03 hatte ich auch schon mal eine Phase wo ich über Monate fast ununterbrochen "Walls of the Coffin" gehört hatte. Eine sehr schöne Zeit war das!
 
Walls of the Coffin 2

Es gibt bekanntlich unzählige verschiedene Arten sich an Walls of the Coffin zu ergötzen. Eine Betrachtungsweise dieses unfassbar genialen Meisterwerks war bei mir in letzter Zeit ganz in Vergessenheit geraten, und mir nur dadurch kürzlich wieder bewusst geworden, das ich zwischendurch auch gelegentlich mal andere Musik außer Autopsy gehört hatte. Denn gerade wenn man auch sonst fast nur Autopsy hört bemerkt man folgenden sehr interessanten Aspekt kaum noch:

Nach konventionellen Maßstäben (also nicht Autopsy typischen) baut der Song dauernd musikalische Erwartungen auf die nicht erfüllt werden. Reihenweise fragmentarische Aufbrüche, Beschleunigungen die immer sofort abgebrochen werden wo sie gerade im Begriff sind sich zu entfalten. Das beginnt bereits mit den ersten 11 Sekunden: Göttlicher Drive, Saftigkeit, süßlich beißender Gestank von verfaulten Zitrusfrüchten und Fleischsaft, eine kontrolliert eruptive Szene. Dann urplötzlich der jähe Abbruch, Coitus interuptus. Reiferts völlig veränderte Stimme: kehlig leidend panisch hervorgeröchelt. Er ist plötzlich in einer ganz anderen "Rolle" als der psychotische Vergewaltiger noch eine halbe Minute zuvor im Song Voices. Dieses versuchte aber sofort erstickte Aufbäumen und Losrocken wiederholt sich in verschiedenen Gestalten mehrmals bis der Song dann noch unerwarteter verzweifelt "versandet", einfach atemlos krepiert.

Und DAMIT senkt sich der Vorhang über den faszinierendsten Kosmos musikalischer Intensität der je erschaffen wurde. Die große Feier von Hysterie und Beklemmung geht nicht mit einem pathetischen Paukenschlag zu Ende, sondern erstickt elendig an ihrer eigenen Ausweglosigkeit. Hätte es ein großartigeres, passenderes, genialeres Ende von Acts of the Unspeakable geben können. Nein!! Undenkbar!!

Wenn man den Song mal so zu hören versucht, dann bildet dieses akustische "Schauspiel" auf interessante Weise den Titel des Songs ab. Lebendig begraben zu sein, sich verzweifelt an den Wänden des Sarges am letzten grausam hoffnungslosen Lebenswillen abzuarbeiten. Allein in der Grabesstille nur mit dem eigenen Atem und den eigenen Schreien. Bevor hier jetzt die falschen Assoziationen aufkommen: Es handelt sich dabei natürlich NICHT um die coole "abenteuerliche" Art des Lebendig-Begraben-Seins wie sie in Kill Bill erzählt wird. Diese Tarantino-Art von Lebendig-Begraben-Sein wird ja schon ausgiebig auf eine völlig andere Art von den Killy Billy Bands besungen, allen voran Bonsai Kitten, die bekanntlich kürzlich auf dem Party San zu Gast waren.

Nein, es geht hier um die primitive psychologische Urangst des Lebendig-Begraben-Seins, die früher in den Filmen von Roger Corman und Konsorten exzessiv abgehandelt worden ist. Es gab da ja ein richtiges eigenes Film-Genre was sich um Edgar Allen Poes Katalepsie-Fanatismus ausgebildet hatte. Etliche schöne Filme sind da entstanden, z.B. mit Vincent Price. Surreal leuchtende Farben mit Technicolor Material gedreht. Bizarre Stories zwischen Exploitation, Gothic und kranker Kunst, kulminierend in einem Film der dann auch tatsächlich Buried Alive hieß. GENAU diese Art von Lebendig-Begraben meine ich hier.

Wenn man den Song auf diese Art hört, dann ist er die perfekte Realisierung dessen was einige Klassik-Strumpfhosen-Dödel im 19ten Jahrhundert "musikalischen Impressionismus" nannten. Nur dass die das früher eben im Gegensatz zu Autopsy noch nicht richtig hinbekommen hatten. Denn wie wir wissen ist im direkten Vergleich mit Autopsy ALLES bisher dagewesene lediglich "Proto-Musik"!!
 
In der hübschen kleinen Podcast-Reihe von Peaceville Records stellt Chris Reifert in Episode #2 (#1 war mit Fenriz) ein paar frühe Einflüsse vor und plaudert sympatisch drüber. Sehr charmant!

Sehr interessant, dass Reifert uns hier Doom und Proto-Metal vorspielt, als hätte er das aktuelle Deaf Forever gelesen. Insbesondere dass er Procol Harum ausgewählt hat finde ich bemerkenswert. Gerade weil man die Musik oberflächlich kaum mit Metal in Zusammenhang bringt. Aber von der ganzen Aura her und der merkwürdigen Attitüde fallen Procol Harum schon deutlich aus dem Rahmen der damaligen Bands. So ein bisschen Satanismus und Provokation und so waren ja damals überall gerade en vogue. Aber Procol Harum haben ihre Abgründigkeit SO dermaßen abseitig, verdreht und surreal inszeniert, dass manche "Wendungen" in den Songs tatsächlich irgendwie "erschreckend" sind, auch heute noch. Gerade bei so eher leichter jazziger Musik wirkt das sehr verstörend.

Ich mache mir übrigens ernsthaft Hoffnungen im Deaf Forever Nr. 3 etwas über Procol Harum zu lesen! Auf Seite 33 verspricht @M.T. Quatermass nämlich nächstes mal zu berichten, wie Coven früher den "Gehörnten" beschworen haben. Und in Covens satanischen Ritualen spielten Procol Harum bekanntlich eine ganz wichtige Rolle.

Das steigert meine ohnehin schon große Vorfreude auf Proto-Metal II noch um einiges! Den ersten Teil fand ich schon phänomenal: Interessant erzählt und mit so vielen merkwürdigen Details gespickt die man sonst nirgendwo zu lesen bekommt.
 
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Walls of the Coffin 3

Dieses ganze Lebendig-Begraben Gefühl stellt sich natürlich nur dann ein, wenn man seine ganzen Autopsy Hörgewohnheiten versucht zu ignorieren und von "konventionellen" musikalischen Erwartung ausgeht. Wenn man das nicht tut stellt sich GENAU der gegenteilige Effekt ein! Gemessen an Autopsy-Maßstäben, insbesondere an den Songstrukturen auf Acts of the Unspeakable, werden die musikalischen Erwartungen in Walls of the Coffin keinesfalls enttäuscht, sondern sogar übererfüllt!!!

Dieser Song bündelt noch einmal GENAU das was auf Acts of the Unspeakable von Autopsy neu erschaffen wurde, an absurder Dynamik und fesselnd unorthodoxen Arrangements. So kann man den letzten Song Walls of the Coffin auch als eine Art "Prüfung" verstehen: Wenn man konzentriert mit offenem Herzen und einer empfänglichen neugierigen Auffassungsgabe für ungewohnte Intensität, wenn man so das allererste Mal Acts of the Unspeakable hört, dann wird man spätestens beim allerletzten Song Walls of the Coffin bereits JEDEN einzelnen Ton ganz GENAU so erhoffen und herbeisehnen, wie er einem dann auch tatsächlich mit lakonischer Selbstverständlichkeit um die Ohren gehauen wird!! So zumindest ergeht es dem, der Acts of the Unspeakabel von vorne bis hinten bei vollem Hörgenuss durchlaufen lässt.

Man kann den Song natürlich auch noch gaaaaanz anders verstehen. Gerade wenn man sich mal die Mühe macht inhaltlich zuzuhören WAS Reifert uns da eigentlich ins Ohr röchelt. Bei der Wucht mit der einen diese Musik trifft ist das ja gar nicht so selbstverständlich, dass man den Text überhaupt inhaltlich wahrnimmt. Wenn man das allerdings tut dann bekommt der Song ein ganz anders Flair. Dann wirkt er wie das bedrohliche zögerliche Erwachen eines Zombie-Dämons in einer unterirdischen Fäulnis-Kloake.
Ein Dämon, der mit Acts of the Unspeakable zum ersten mal geweckt wurde und nun die Welt mit Shitfun, The Tomb Within, Macabre Eternal usw. unterwirft und zu einem pestilenten sinistren Ort der stumpfen Grausamkeit macht. Ein Dämon, der Jahre später aus tiefer Kehle programmatisch "BRINGERS OF ROTT" brüllen wird, und damit die Welt wie wir sie kannten in ein Jammertal des Verderbens und des Schreckens verwandeln wird. Aber das ist natürlich noch eine ganz andere Geschichte, die ich hier sicher auch noch öfter mal ansprechen werde.
Ich würde vorschlagen, jetzt erübrigt ihr mal 1:18 Sekunden um euch Walls of the Coffin einfach selber mal wieder anzuhören. Ihr werdet sofort einsehen, dass ich mit jedem meiner vielen Worte recht habe, aber auch dass der Bedeutung und Größe dieses Songs durch Worte nicht mal ansatzweise nahe zukommen ist. Übrigens wer es schafft Walls of the Coffin dann nicht gleich mehrmals hintereinander zu hören, mit dem stimmt irgendwas nicht. Der sollte sich eventuell mal fragen ob er vielleicht ein Froschfotzengesicht oder sowas ist!!!
 
Als ich ''Severed Survival'' das erste Mal vernahm, blickte ich kurz rüber, zu meinen Schätzen von DEATH. Und in der Tat, ''Severed Survival'' lehnte sich in Sachen Sound und Songwriting an das legendäre Debüt ''Scream Bloody Gore'' an, ohne es jedoch zu kopieren. Vielmehr wurde der Sound noch etwas kaputter, aber dennoch filigraner gestaltet. Den Vorwurf mancher, dass AUTOPSY sich zu sehr an der alten Band von Chris orientieren würden, empfand ich schon immer als absurd.

Das ist er auch! Und zwar sowas von absurd! Schön, dass das mal jemand sagt, der beide Bands verehrt! Mir wurde das gerade wieder klar, als ich ein paar mal "Scream Bloody Gore" gehört hatte!

Scream Bloody Gore sticht für mich immer wieder vor allem durch die schier unglaubliche Härte hervor. "Härte" empfindet natürlich jeder anders. Aber für mich ist Scream Bloody Gore da ein absolutes Referenzwerk. Nach Slayer-Orgien muss man nur mal EINEN halben Song alte Death hören und man weiß, dass Thrash Metal zwar flott ist und gute Laune macht, aber im Vergleich zu echtem Death Metal eigentlich eher poppig ist. Das war ja auch der beeindruckende Fortschritt den Death Metal in den 80ern brachte. Als der Death Metal dann sehr bald anfing warm und geschmeidig produziert zu werden, wars mit der Härte allerdings auch schon bald wieder vorbei.

Aber der Sound auf Severed Survival ist alles andere aber nicht hart. Deshalb erinnert mich die Platte auch kaum an Death. Gleich vom ersten Ton an hört man, dass hier etwas völlig neues erschaffen wurde. Steht ja auch schon wieder sowas von richtig im Seziertisch:

Schon in den ersten Sekunden des Brechers ''Charred Remains'' deutet sich an, was einen fast 42 Minuten lang begleiten sollte.

Der Song hat für mich den Status einer religiösen Reliquie. Denn damit fing alles an. Der Song mit dem Autopsy nach der Demophase einer breiteren Öffentlichkeit und damit auch mir bekannt wurden. Die Keimzelle der Abartigkeit, und die Geburtsstunde des unfassbar großartigen Œuvres von fucking Autopsy. Das ist für mich Charred Remains.

Und in der Tat wird, wie immer, schon in den ersten Sekunden klar, wo's langgeht. Fünf kräftige Schläge mit einem stumpfen Gegenstand auf den wehrlosen und schon fast leblosen Körper eines Menschen oder Tieres. Damit beginnt alles,... mit diesen fünf Schlägen. Damit wird auch sofort klar, dass hier keiner auch nur den geringsten Bock hat mit irgendwelchen spektakulär ausgefeilten Trommelangriffen à la Lombardo oder Hoglan (den gefeierten Schlagzeugern der Zeit) zu nerven.

Die fünf Schläge mit einem stumpfen Gegenstand wechseln sich ab mit diesen unglaublich versauten saftigen fast punkigen Gitarren, die einem sofort das Gefühl geben, dass es jetzt gleich verdammt schmutzig wird. Nix mit schneidender trockener Härte des damaligen Thrash. Nix mit heiterer Speedigkeit der Halloween Fraktion. Statt dessen eine ganz neue Dimension von Rohheit und Direktheit. Die versauten Gitarren unterstützen noch den Eindruck, dass diese Schläge mit dem stumpfen Gegenstand von einem geistesgestörten, getriebenen, irgendwie primitiven aber unberechenbaren Wesen ausgeführt werden. Nicht geplant, nicht rational, sondern aus purer spontaner bestialischer Mordlust. So hört es sich zumindest an. Und all diese Erwartungen die damit geschürt werden, werden über die volle Länge des Songs nicht im mindesten enttäuscht, sondern eher noch übertroffen. Immer wieder auch beim tausendsten hören...
 
Nennung auf Seite 12 DF Nr. 2

In DF Nr. 2 begegnen uns Autopsy erfreulichsterweise bereits auf Seite 12! Und zwar in der allseits beliebten World of Metal Kolumne von Fenriz. Sowas hatte sich in DF Nr. 1 bereits angedeutet. In zwei der insgesamt 6 direkten bzw. indirekten Autopsy Nennungen im DF Nr. 1 wurden Autopsy in direktem Zusammenhang mit Szeneikone Fenriz (sogar im gleichen Satz) genannt. Das zeigt mal wieder WIE hip und zeitgemäß Autopsy derzeit zum Glück wieder sind.

Fenriz:

Ganz früher als mysteriöser unbekannter (weil nicht bühnenpräsenter) Erfinder von Keifknatter Ästhetik verehrt.

Dann vom Rock Hard viele Jahre als Nationalsozialist und Rassist boykottiert und ignoriert. Nach @franktank 's legendärem Verpiss-Dich-Interview zu Dark Throne.

Dann auf Wacken im Zuschauerbereich als "harmlos" bzw. "Kauz" wiederentdeckt.

Dann zum weltweiten Szenepapst aufgestiegen, was Rumpelassi BlackRock angeht. So dass sein Blog in diesem Genre derzeit quasi gesetzgeberische Funktionen erfüllt.

Und jetzt kommt es raus: Endlich klärt sich erschöpfend die Frage, WARUM Fenriz eigentlich so cool geworden ist. Die Antwort ist eigentlich sehr nahe liegend und man hatte es schon immer geahnt: Er hat bereits 1987 das erste Autopsy Demo gehört! Noch Fragen?
 
Für mich nach Jahren des Abwägens die beste Ami-Death Scheibe und unter den besten fünf DM Alben ever. Songwriting, sound, Atmo ... perfekt.

Jawoll. Die "Mental Funeral" kann ich jeden Tag hören.

Oben wird so viel von der "Acts Of The Unspeakable" geschrieben. Hatte die als sehr gute Scheibe in Erinnerung. Habe die letztens mal wieder aufgelegt. War nicht mehr so begeistert. Gestern nochmals - keine deutliche Verbesserung verspürt. Nach "Mental Funeral" höre ich neben der "Severed Survival" sehr gerne auch das Album "Shitfun". Total unterbewertetes Album. Und wieder besser als der Vorgänger ("Acts Of The Unspeakable").
 
Gerade Autopsy - Tourniquets, Hacksaws And Graves in der Silberscheibenerstbelauschung erlebt.

Ganz egal in welchem Geschwindigkeitsmodus Autopsy gerade musizieren - es klingt immer böse :)


Möge uns diese Band noch lange erhalten bleiben.

Das ist soooo wahr:jubel:
Ich glaub gegen Autopsy wirkt sogar der Satan höchstpersönlich wie so'n "eigentlich ganz netter" Typ von Nebenan:D
 
Nennung auf Seite 12 DF Nr. 2

In DF Nr. 2 begegnen uns Autopsy erfreulichsterweise bereits auf Seite 12! Und zwar in der allseits beliebten World of Metal Kolumne von Fenriz. Sowas hatte sich in DF Nr. 1 bereits angedeutet. In zwei der insgesamt 6 direkten bzw. indirekten Autopsy Nennungen im DF Nr. 1 wurden Autopsy in direktem Zusammenhang mit Szeneikone Fenriz (sogar im gleichen Satz) genannt. Das zeigt mal wieder WIE hip und zeitgemäß Autopsy derzeit zum Glück wieder sind.

Fenriz:

Ganz früher als mysteriöser unbekannter (weil nicht bühnenpräsenter) Erfinder von Keifknatter Ästhetik verehrt.

Dann vom Rock Hard viele Jahre als Nationalsozialist und Rassist boykottiert und ignoriert. Nach @franktank 's legendärem Verpiss-Dich-Interview zu Dark Throne.

Dann auf Wacken im Zuschauerbereich als "harmlos" bzw. "Kauz" wiederentdeckt.

Dann zum weltweiten Szenepapst aufgestiegen, was Rumpelassi BlackRock angeht. So dass sein Blog in diesem Genre derzeit quasi gesetzgeberische Funktionen erfüllt.

Und jetzt kommt es raus: Endlich klärt sich erschöpfend die Frage, WARUM Fenriz eigentlich so cool geworden ist. Die Antwort ist eigentlich sehr nahe liegend und man hatte es schon immer geahnt: Er hat bereits 1987 das erste Autopsy Demo gehört! Noch Fragen?
Naja, Franks 'Verpiss dich!' ging ja an Ted.
 
ich besitze nur die "severed..." und die "mental...", beide haben nen fetten ehrenplatz in meiner sammlung, DAS IST DEATHMETAL, und zwar der geilsten, asozialsten sorte mit ner punkigen "one, two, fuck you!"-attitude. die "acts..." hab ich mir grade geordert, ob ich n teil wie shitfun haben muss, sagt ihr´s mir bitte. die neuen sachen werd ich auf jeden fall auch mal antesten.
 
ich besitze nur die "severed..." und die "mental...", beide haben nen fetten ehrenplatz in meiner sammlung, DAS IST DEATHMETAL, und zwar der geilsten, asozialsten sorte mit ner punkigen "one, two, fuck you!"-attitude. die "acts..." hab ich mir grade geordert, ob ich n teil wie shitfun haben muss, sagt ihr´s mir bitte. die neuen sachen werd ich auf jeden fall auch mal antesten.

Ich persönlich finde die "Shitfun" besser als die "Acts...". Der Ton sagt mir mehr zu und ich mag das schleppende Tempo auch eher. Riskiere an dem besagten Album doch einfach hier mal ein Ohr:

 
ich besitze nur die "severed..." und die "mental...", beide haben nen fetten ehrenplatz in meiner sammlung, DAS IST DEATHMETAL, und zwar der geilsten, asozialsten sorte mit ner punkigen "one, two, fuck you!"-attitude. die "acts..." hab ich mir grade geordert, ob ich n teil wie shitfun haben muss, sagt ihr´s mir bitte. die neuen sachen werd ich auf jeden fall auch mal antesten.

Aber selbstverständlich musst du das haben!! Wenn du Autopsy + punkige "one, two, fuck you!" Attitude magst, dann gibt es eigentlich gar nichts was du jetzt dringender brauchst als Shit Fun! Denn genau das ist Shit Fun: Autopsy mit maximalem Punk-Faktor, ohne dass dafür irgendwas an hysterischer Assi-Brutalität und Ekelhaftigkeit zurückgefahren wird. Cool, rostig, stinkend, straight, und ein ganz ganz fetter saftiger Death-Metal Hammer! Wohl bekomms!

Die begeisterten Kommentare in diesem Thread zu Shitfun dürfen ja eigentlich eh schon Grund genug sein, oder?

Ich persönlich finde die "Shitfun" besser als die "Acts...". Der Ton sagt mir mehr zu und ich mag das schleppende Tempo auch eher

An deiner eigenen Band ist deine Vorliebe für alte Autopsy ja wohl auch nicht ganz spurlos vorübergegangen!? wie ich kürzlich auf eurer formidablen Split mit Graveyard Ghoul hören durfte! Richtig so! :top:
 
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