DHAMPYR - Oceanclots

subcomandante

Till Deaf Do Us Part
Kaum erkennbare Strukturen, keine memorablen Melodien, eine zutiefst abweisende, hermetische Ästhetik, ein völlig opaker Sound, der vieles der Imagination und der Ahnung des Rezipienten überlässt, eine verstörende Welt aus Hässlichkeit, Verzweiflung und Wahnsinn evozierend - DHAMPYRs Oceanclots ist nicht nur schwer zugänglich, ein kompliziertes Album, das erarbeitet werden will - es ist nahezu unhörbar. Und doch, gibt man Hörusancen auf, überlässt man sich völlig dem erratischen, irrlichternden und doch in sich ruhenden, monolithischen Klangkosmos von Oceanlots, schälen sich aus dem Klangdickicht Momente berührender und reiner Schönheit, wird man alsbald willenloses Opfer einer Sogwirkung, die einen nicht nur völlig einnimmt, nicht mehr losslässt, sondern geradezu überwältigt, ja vergewaltigt. Oceanlots ist sicherlich dilettantisch, hoffnungslos subjektiv - aber dabei auch zutiefst authentisch, Dokument einer Seele, die am Boden zerstört ist. Diese Musik ist rätselhaft, eine Tortur, eine Marter; dabei aber von einer sympathetischen Aura umwogen, die einen wohlig Schaudern lässt; von einer mächtigen Strahlkraft und Gewalt getragen, die die purgierende Wirkung eines heilsamen Exorzismus am Hörer entfaltet. Katharsis und ästhetische Askese eines völligen Querkopfs. Ich bin geplättet.

Ach ja, für die, die es wenig schwurbelig mögen: File under Psychedelic-Lo-Fi-Shoegaze-Experimental-Suicidal-Black Metal-Noise.

Anhörbar und erlebbar auf bandcamp, aber bitte tut mir den Gefallen - gebt diesem Soundungetüm Zeit und Muse - und alle Erwartungshaltungen auf. Man wird belohnt!

https://acephalewinter.bandcamp.com/album/oceanclots
 
Zurück
Oben Unten