1. Death - Symbolic
Ein Album meines Jahrgangs! Hab es so mit 15/16 entdeckt, hunderte Male gehört, gehuldigt, Augen und Ohren geöffnet bekommen, beim Outro zu "Prennial Quest" sogar schon manche Träne für Chuck verdrückt und erst später erfahren, dass das Album allgemein so bekannt ist und vergöttert wird. Zurecht! Irgendwie passt alles... progressiv aber nicht vordergründig technisch (nicht, dass ich was gegen "technische" Musik habe...), mit unfassbar schönen(!) Melodien eingewoben in ein packendes Riff- und Schlagzeuggewitter, dazu äußerst interessante Texte. Und irgendwie steht das Album bis heute für sich, ich kann keinen "klingt wie XY"-Vergleich ziehen. Sollte irgendwer es noch nicht kennen oder noch nicht vergöttern: anhören und nachholen!
2. Dark Millennium - Diana Read Peace
Ja, der Erstling "Ashore The Celestial Burden" ist auch großartig, vielleicht aus der Sicht eines reinen Death Metal-Fans auch besser, aber das Zweitwerk (obwohl kein purer Death Metal) sprengt mehr Grenzen, als ich es mir bei einem Album hätte vorstellen können. Konkrete Einflüsse mag ich kaum nennen, das Ergebnis klingt einfach wie nichts anderes. Jeder Song ist nach wenigen Sekunden sofort als einer von Dark Millennium zu erkennen, warum auch immer. Die Arrangements sind so abgedreht, dass ich sie auch nach Jahren noch nicht ganz in meinen Kopf bekomme. Und was mich vielleicht am meisten fasziniert: Immer wenn ich denke "jetzt hab ichs verstanden" und das Album als bis in alle Details durchgehört abstempeln will, bemerke ich irgendwas neues, kratze mich am Kopf und denke "huch, was soll das denn?". Das ist dieses Gefühl, wenn ein Album noch nicht ganz gezündet hat, man aber der festen Überzeugung ist, dass da noch mehr kommt.
3. Atheist - Unquestionable Presence
Man merkt irgendwie... ich steh auf progressives Zeug. Und keine Band, ach was, kein Album ist in Sachen Technical/Prog Death Metal über dieses Frühwerk hinausgekommen. Die ganze Band sprüht vor Energie, Atemberaubende Riffs und Soli türmen sich auf den groovenden, aber vertrackten Rhythmen auf, und gerade, wenn man die Songkonstruktion als "wackelig" wahrnehmen könnte, stürzt alles auf einen herab, und man realisiert, wie perfekt der Song von der ersten Note an aufgebaut war.
4. Disembowelment - Transcendence Into The Peripheral
Ich hatte es schon im Death/Funeral Doom-Thread erwähnt, irgendetwas ist an diesem Album anders, als bei allem, was als "klingt wie Disembowelment" beschrieben wird. Ja, es ist drückend vom Sound, mal kriechend langsam, mal rasend schnell, aber dieses "spirituelle", die geisterhaften Melodien, welche sich ganz eigenartig zum wummernden Death/Doom/Grind-Fundament gesellen, die habe ich nirgends sonst gefunden. Eines der wenigen, wahrlich beängstigenden Alben, wenn man sie in Ruhe hört.
5. Master - Unreleased 1985 Album
Ok, besagte Veröffentlichung erblickte erst 2003 das Licht der Welt, aber die Tapes kursierten ab 1985 fleißig in der Szene und übten ihren Einfluss aus. Wie bedeutend Master (und Death Strike) damals wirklich waren, kann ich nicht genau sagen. Was ich sagen kann: Die Aufnahmen ballern! Ja, es ist roh, es ist stumpf, aber es ist 100 % ehrlich und verkörpert für mich den frühen Death Metal wie kaum eine andere Scheibe. Wahlweise könnten hier auch Possessed, frühe Death oder Poison (mit Into The Abyss) stehen, aber ich hab mich einfach mal für Master entschieden!
6. Neoandertals - Neanderthals Were Master Butchers
Wenn wir schon bei roh und brutal im primitiven Sinne sind, dann geht nicht, aber auch wirklich NICHTS über diese Band, bzw. diese Scheibe aus Estland, veröffentlicht 2007. Am besten zu beschreiben als experimenteller Brutal Death Metal, aber ohne Gitarre. Ein Duo aus Bass/Gegrunze und Schlagzeug, mehr nicht. Ein Album, was ohne Melodie, ja sogar ohne durchgängigen Rhythmus auskommt. Der Sound ist einfach gnadenlos, ein gurgelnder Bass und ein nicht minder gurgelnder Gesang, dazu fast schon in den Hintergrund gedrängtes, chaotisches Schlagzeugspiel, welches erstaunlich vielschichtig ist und nicht bloß 08/15-Geballer. Klingt insgesamt ein bisschen wie Enmity, nur mit mehr Hirn. Wer bereit dafür ist.... anhören.